Plädoyer für den Freigang

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DieVier

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14. Juli 2024
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Es sollten Bengalen sein, und wir lieben sie noch heute. Ich möchte hier nur unsere Geschichte erzählen - vielleicht hilft sie bei manchen Entscheidungen. Vor einigen Jahren bekamen wir aus einer seriösen, geprüften Zucht ein Halbgeschwisterpaar (11/13 Wochen alt). Ein Herz und eine Seele. Die Züchtenden meinten, es sei kein Problem, dass sie Wohnungskatzen (100 qm) ohne Freigang werden.
Wir haben die Wohnung katzenfreundlich eingerichtet: 3-D-Klettermöglichkeiten mit Brettern und Hängebrücken in fast allen Zimmern; 2 Deckenhohe 20 cm Durchmesser Massivholz-Kletterstämme; mehrere Kratzmatten an Wänden und Böden; eine Kommode voller Spielzeug zur Abwechslung; Tunnel und mehr. Wir wussten, dass sie agil sind und merkten schnell, dass sie täglich viel Spiel und Abwechslung brauchen. Mindestens 2x täglich 20-45 Minuten spielen, regelmäßiges Klickertraining und Toben war ein Muss und hat uns auch Spaß gemacht. Im Laufe der Monate und Jahre wurde es jedoch immer schwieriger, beide zu beschäftigen und zufrieden zu stellen.
Eines Tages zeigte unsere Katze Anzeichen einer Blasenentzündung. Teilweise urinierte oder versuchte sie es bis zu 40 Mal in 2 Stunden. Urinprobe, passendes Antibiotikum, Ruhe. Wieder Urinprobe, alles in Ordnung, Antibiotikum abgesetzt. Aber 1 Tag später ging es wieder los. Urinprobe, passendes Antibiotikum, Ruhe. Erneute Urinprobe, wieder alles okay, Antibiotikum abgesetzt. Und wieder 1 Tag später alles von vorne. Ab in die Tierklinik, gründliche Untersuchungen, Blasenpunktion und Proben - keine körperlichen Auffälligkeiten, außer dieser Blasenentzündung. "Ist die Katze gestresst?" hörten wir nun von der 2. Tierärztin.
Unsere Katze kam an ihre Grenzen, fraß und trank kaum noch. Irgendwann Notärztin im Haus, um dem körperlichen Ende zuvorzukommen. "Ihre Wohnung ist perfekt für Katzen eingerichtet. Gibt es Stress?" Und nach und nach bemerkten wir, dass der Kater die Katze unregelmäßig von ihrem Platz schob oder lange anstarrte. Übersehen wir etwas? Wir suchten professionelle Hilfe und fanden sie bei einer Tierärztin, die sich auf Verhaltenspsychologie spezialisiert hat. Alles kam mit Fotos, Videos und Erzählungen auf den Tisch und wurde schonungslos analysiert. Ergebnis: Der Kater mobbt die Katze, sein Anstarren ist schlimmer als körperliche Angriffe - Psychoterror pur für die Katze, Katzen "weinen" teilweise über die Blase. Der Kater langweilt sich zu Tode, aber wir Menschen können es einfach nicht besser machen. Sicher, ein paar Veränderungen, vor allem bei der Fütterung, sollten wir noch ausprobieren, aber Katzen, vor allem Bengalen, brauchen unbegrenzten Freigang, das haben auch die Tierärztinnen vorher schon angedeutet. Und auch wenn im Kaufvertrag steht, dass nur begrenzter Freigang erlaubt ist - solche Vertragsbestandteile seien rechtlich nicht haltbar. Um die Katze zu schützen, bekam sie zunächst Medikamente, die ihre Ängste linderten und sie fröhlicher stimmten. Das half sofort, die "Blasenentzündung" verschwand. Doch der Kater änderte sein Verhalten nicht, obwohl die Katze ihm mehr Paroli gab. Nun standen wir vor der Entscheidung - Kater abgeben oder gemeinsam in ein neues Zuhause mit Freigang umziehen.
Wir entschieden uns für den Umzug und haben es zu keinem Zeitpunkt bereut. Uns wurde klar, warum die Tierärztinnen zum Freigang rieten: beide sind viel ausgeglichener, spielen, jagen, genießen das freie Leben - Tag und Nacht. Natürlich gab es auch 2 handfeste Auseinandersetzungen mit dem Nachbarkater. Ja, die Angst, dass ihnen etwas zustoßen könnte, ist jetzt größer und ab und zu ärgert der Kater auch die Katze weiterhin. Aber sie ärgert zurück, ist mutiger und selbstbewusster geworden und diese positive Wesensveränderung der beiden, die die Freiheit mit sich bringt, macht uns einfach glücklich.
Wenn wir jetzt alte Fotos oder Videos aus der ersten Wohnung sehen, werden wir traurig, denn die beiden müssen sich so eingeschränkt gefühlt haben, dass es zu psychischen und physischen Beeinträchtigungen gekommen ist.
Die Tierärztin hat einmal gesagt, dass sie in 20 Jahren keine Freigängerkatze mit psychischen Problemen behandeln musste. Das können wir jetzt nachvollziehen.
 
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Die Tierärztin hat einmal gesagt, dass sie in 20 Jahren keine Freigängerkatze mit psychischen Problemen behandeln musste. Das können wir jetzt nachvollziehen.

Ich finde das sehr einseitig. Der beste Schutz vor "psychischen Problemen" ist meiner Meinung nach Information und ein gutes überlegen,welches Tier passen könnte.
Ihr habt Katze und Kater,zudem eine Rasse,die für gewöhnlich überdurchschnittlich aktiv ist. In eurem Fall mag es eine - vielleicht die einzige- Lösung gewesen sein.
Was aber nicht bedeutet,dass ein anderes Katzenpaar - gleiches Spielverhalten,kein übermäßiger Bewegungsdrang- nicht sehr glücklich auf 100 qm Katzengerechter Wohnfläche leben könnte.
Jede "Haltungsform" bringt seine Vor- und Nachteile mit sich. Jeder Mensch und jedes Tier seinen Charakter. Was bei dem einen gut funktioniert,kann beim nächsten schief gehen.

Es freut mich,dass ihr für euch einen guten Weg gefunden habt 🙂
 
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Ich finde das sehr einseitig.
Natürlich ist es einseitig - es ist nur die Erfahrung einer einzelnen spezialisierten Tierärztin in 20 Jahren Berufserfahrung.
Auch unsere Erfahrung ist einseitig und selbst die Aussagen, von insgesamt 4 besuchten Tierärztinnen, dass für die meisten Katzen Freigang die natürlichere bessere Haltungsform sei, ist einseitig.
Der beste Schutz vor "psychischen Problemen" ist meiner Meinung nach Information und ein gutes überlegen,welches Tier passen könnte.
Ein guter Ansatz, aber wir haben gemerkt, dass die meisten Bengal-Züchtenden unbegrenzten Freigang per Aussagen ablehnen und in Verträgen auszuschließen versuchen und viele Katzenbesitzende Angst vor Freigang haben.
Wir haben uns sehr viel vorher informiert, doch leider nicht bei der Personengruppe, die die Probleme auf den Tisch bekommen - den Tierärzten.
Es freut mich,dass ihr für euch einen guten Weg gefunden habt
Das freut uns auch. Es kann natürlich bei jedem individuell anders laufen.
 
Ich habe letzten Herbst 2 4jährige BKH-Kater übernommen. In der Anzeige stand, daß ein Kater zeitweise neben das Katzenklo macht und der Vorbesitzer meint, daß er Freigang braucht. Uns ist dann aufgefallen, daß Max seinen Bruder Moritz vom Futter verdrängt. Bei Moritz trat dann auch noch eine IBD zutage. Nachdem sie sich eingewöhnt hatten, bekamen sie zuerst Zugang zum ganzen Haus mit 3 Etagen. Seit dem Frühjahr dürfen sie auch raus. Anfangs lagen sie selbst bei komplett offenen Türen im Wohnzimmer, aber jetzt haben sie den Freigang verschmeckt. Sie sind viel agiler und selbstbewußter geworden und bringen jetzt regelmäßig Geschenke heim. Spitzenrekord waren 9 Mäuse in einer Nacht. Sie gehen oft auch abwechselnd raus und Max ist jetzt nicht mehr so aggressiv gegenüber Moritz.
 
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Ich bin ja auch eine Befürworterin des Freigangs und in (m)einer idealen Welt wären alle Katzen geliebt, umsorgt und medizinisch gut versorgt und könnten nach eigenem Gutdünken rausgehen oder eben nicht (eine Katze, die aus welchen Gründen auch immer nicht nach draußen möchte, dazu zu zwingen, würde ja auch wieder meinem Credo, so wenig Zwang wie möglich auszuüben - manchmal muss er zum Wohl der Katzen sein -, widersprechen).

Und dann kommt die Realität ins Spiel. Die da sagt, dass es viel zu viele Katzen auf der Suche nach einem Zuhause gibt und viel zu wenig passende Freigängerhaushalte. Dass nicht jede Umgebung für Freigang geeignet ist. Und ja, auch nicht jeder Mensch und womöglich nicht jede Katze.
 
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Ich kenne 2 Familien mit Haus und Grundstück, bei denen BKH leben. In beiden Haushalten gehen die Katzen maximal auf die Terrasse oder machen mit den Besitzern einen gepflegten Spaziergang durch den Garten. Außerdem leben bei anderen Bekannten ein Perserkater und ein Hauskatzenmix. Der Hauskatzenmix ist ein exzessiver Freigänger, der Perserkater liegt lieber auf dem Balkon in der Sonne.
Bei manchen Rassen scheint der Drang nach draußen schon weniger ausgeprägt zu sein, wobei es da sicher auch Unterschiede gibt.

Wir hatten immer Hauskatzenmixe, die bis auf einen von ihrem Bewegungsdrang in einer Wohnen vermutlich mehr oder weniger unerträglich gewesen wären. Lediglich unser Lui, bei dem möglicherweise mal ein BKH durch die Ahnentafel geflitzt ist, hält sich auch gerne längere Zeit drinnen auf und chillt. Alle anderen waren und sind den ganzen Tag über draußen in Aktion und dann zu Hause vollkommen groggy.
 
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Ich denke es ist ein Stück weit auch Charaktersache (unabhängig von der Rasse) und welche Erfahrungen eine Katze gemacht hat. Man liest ja immer wieder von ehemaligen Streunern, die nicht mehr unbedingt raus möchten. Unsere beiden älteren Straßenkatzen gehen auch nicht wirklich oft raus oder weit weg (genießen mE aber trotzdem, die Möglichkeit zu haben). Sally, die Jüngste, ist deutlich häufiger unterwegs, aber auch nicht das, was ich eine Hardcore-Freigängerin nennen würde.
 
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Mir hat mal eine Tierkommuikatorin gesagt, dass Flecki den Freigang als Kitten erlebt hat und das auch alles interessant findet, das Gras unter den Pfoten etc, aber sie nicht raus will, weil sie dann das Gefühl hätte den Anschluss an uns zu verlieren.
Ich halte nicht viel von Tierkommunikation , wir sind durch Zufall dazu gekommen, mir wurde die Dame als Katzenexpertin empfohlen und dann ging das in die Richtung Tierkommunikation. Wie gesagt, ich glaube nicht wirklich daran, aber ein bisschen Wahres ist da schon dran gewesen, ohne dass die Frau das wissen konnte . Flecki war wirklich als Kitten draußen unterwegs und manchmal spürt man ihre Neugier auf den Freigang. Aber wirklich raus will sie nicht . Sie guckt liebend gerne vom Balkon aus den Vögeln und allem zu, aber wenn die Wohnungstür aufgeht, dann hat sie null Interesse raus zu gehen .
 
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Ich freue mich für deine Katzen, dass sie jetzt endlich ihren Freigang geniessen können und somit ausgelastet sind.
Wenn ich an deiner Stelle gewesen wäre, hätte vorher schon anders entschieden und diese hyperaktive Rasse niemals als Wohnungskatze gewählt.
 
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Was mir aufgefallen ist, das du weder von der Tierärztin noch von dem Psychologen als Info darauf hingewiesen wurdest, das es das Kater/Katzen Problem geben kann und welche Auswirkungen es hat.

Auch deine seriöse Züchterin hat dich beim Verkauf wohl nicht darauf hingewiesen das dies oft zu Problemen führt.

Somit denke ich war die Konstellation falsch.
Der Kater schon von vorne herein unterfordert, da er keine Katerspielchen betreiben konnte.

Aber ich freue mich, das es bei euch mit dieser Lösung geklappt hat.
Wobei ich nicht verstehe, das wenn ihr eine sichere Umgebung hattet, den Katzen nicht früher die Möglichkeit gegeben habt.
Vertrag hin oder her.
 
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Dass es bei Kater Katze zu Problemen kommen kann, ist bekannt. Dafür hätte man kein teures Geld für die Katzenpsychologin ausgeben müssen.

Hast du die Anzeichen selber nie gesehen? Das was du beschreibst, ist schon sehr eindeutig. Gut, dass ihr die Tiere jetzt besser lesen könnt.

Aber ein Allheilmittel ist Freigang nicht. Viel besser wäre es gewesen, das richtige Partnertier auszuwählen, so würden deine beiden heute noch mehr profitieren.
 
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Plädoyer gegen (ungesicherten) Freigang.

Meiner Ansicht nach gehören Katzen genau so wenig in ungesicherten Freigang wie Hunde.

Mit welchem Recht (außer der abgedroschenen Aussage dass es "schon immer so war") wird hier eigentlich mit zweierlei Maß gemessen?
 
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Sicherlich ist Freigang für viele Katzen eine tolle Sache.
Aber an deinem Plädoyer stören mich doch einige Sachen bzw. finde ich einge Sachen etwas merkwürdig.


Ein seriöser Züchter, welcher dir ein Kitten mit 11 Wochen abgibt und dazu ein gemischtes Doppel?
Die Tieräztin, die zwar noch nie meint bei Freigängerkatzen psychische Probleme festgestellt zu haben aber nicht auf die Idee kommt, dass eine Kombination aus Katze und Kater (völlig unabhängig von der Art der Haltung) häufig zu Problemen führen kann? Eine Tierärztin die dabei auch übersieht, dass Katzen bis nach der Kastration und dem ende der Pupertät generell nichts im Freigang vorloren haben?
Ein neuer User in einem Katzenforum mit kaum Katzenerfahrung, dessen erster Beitrag es ist, anderen erfahrenen Katzenhaltern meinen sagen zu müssen, was der Weisheit letzter Schluss beim Thema Katzenhaltung ist?

Schön dass für euch durch den Freigang sich das Problem gebessert hat.
Behoben hat es der Freigang aber nicht, da du selber schreibst, dass der Kater dennoch gelegentlich die Katze ärgert.
Freigang alleine ist nicht der pauschale Garant für eine glückliche Katzenhaltung und in euren Fall habt ihr das Problem damit lediglich etwas entzerrt, aber die Ursache/Auslöser nicht beseitigt.

Versteh mich nicht falsch, ich bin kein Gegner von Freigang (aber auch nicht von Wohnungshlatung) und es ist schön, dass du dich an der gewonnen Freiheit deiner Katzen freust.
Aber ich hätte es besser gefunden wenn du bei deinem ersten Beitrag in einem Katzen-Forum den Besserwisser-Zeigefinger etwas flacher gehalten hättest..zumal wenn man deine Geschichte betrachtet das Problem nicht durch die Tatsache begründet wurde, ob deine Katzen Freigang haben oder nicht.
Ein einfacher Erfahrungsbericht, anstelle eines vollmundingen "Plädoyers" hätte ich persönlich authentischer gefunden.
 
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Ich überlege gerade wie ich reagieren würde, wenn jemand ein Plädoyer für die Wohnungshaltung schreiben würde. Wahrscheinlich recht entspannt, da ich unsere Art der Haltung ja grundsätzlich richtig finde. Und das komplett entspannte Miteinander unsrer Katzen und ihre Ausgeglichenheit mich darin auch bestätigt.

Oder anders gesagt: Würde ich meine Art der Haltung ändern, weil irgendein mir vollkommen unbekannter Mensch ein Plädoyer für eine andere Art der Haltung schreibt? Nö. Also muss ich mich auch nicht echauffieren.

(Trotzdem ist es auch richtig, dass - auch für etwaige Mitleser - auch auf andere unter Umständen problematische Faktoren hingewiesen wird).

Das Plädoyer gegen (ungesicherten) Freigang piekst mich dagegen mehr an, weil man sich ja auch als Freigängerhalter einigen nicht so schönen Wahrheiten stellen muss (ebenso wie Wohnungskatzenhalter), die man schwer wegdiskutieren kann.

Letztendlich redet man sich mE bei beiden Haltungsformen einiges schön (oder verdrängt es).

Warum schreibe ich das? Ich habe mich gefragt, warum ich den 1. Post des/der TE mehr oder weniger als Tatsachenbericht lese und nicht als "Vorschrift, was der Weisheit letzter Schuss ist". Der Titel Plädoyer war indes vielleicht etwas unglücklich gewählt.
 
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Eigentlich wurde es schon gesagt, man kann es nicht pauschalisieren. Jeder muss für seine Katzen entscheiden und ihnen das bestmögliche Leben bieten. Bei meinen Katzen bin ich mir sicher, dass es die Wohnungshaltung ist und nicht der Freigang. Und ich mache es mir damit bestimmt nicht einfach . Ich habe viel zu tun ihnen ein erfülltes Leben in der Wohnung zu bieten. Aber für uns ist das der richtige Weg . Für andere ist es der Freigang was auch in Ordnung ist .
Was nicht in Ordnung ist, die jeweilige Haltungsform als Garant für ein glückliches Katzenleben zu sehen , ohne dafür etwas zu tun . Ich kenne einige Katzenbesitzer die meinen mit Freigang ist es getan. Die ihre Katzen einfach raus lassen und dann werden sie sich schon zurecht finden , sind ja Katzen. Eine Arbeitskollegin von mir hat mir mal erzählt, dass sie ihre alte Katze morgens regelrecht raus schmeissen muss , weil sie nicht raus will . Als ich angemerkt habe, dass sich ihre Bedürfnisse vielleicht mit dem Alter geändert haben und sie lieber drin bleiben möchte, meinte sie das ist Quatsch, das ist ja ein Freigänger.
Sowas finde ich schlimm . Jeder sollte nach den Bedürfnissen seiner Katzen schauen, bei dem einen ist es der Freigang, bei anderen die Wohnungshaltung.
Schnell wird immer behauptet, dass Katzen sich in Wohnungshaltung langweilen, aber es liegt am Besitzer den Katzen Reize zu bieten, artgerechte Beschäftigung usw. Das ist auch in Wohnungshaltung möglich. Die einen geben sich mehr Mühe, die anderen weniger .
Das Ganze zu pauschalisieren finde ich falsch .
 
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Hi, ich freue mich zwar, dass Ihr für Eure Katzen eine Lösung gefunden habt, die das Zusammenleben für die Katze erträglich macht, finde es aber grenzwertig, dies als "Plädoyer für den Freigang" zu betrachten. Auch die Aussagen der Tierärztinnen finde ich grenzwertig, genauso jedoch die Aussage der Züchterin, dass Wohnungshaltung "ausreicht" bei Bengalen.

Vorab: Ich liebe Bengalkatzen von der Optik, würde mir aber nie eine anschaffen, weil ich weiß, dass wir nicht das richtige Zuhause für Bengalen hätten. Bengalen sind immer noch Hybride, auch wenn sie ab F5 nicht mehr ganz so wild sind. Aber ich glaube, viele Halter unterschätzen das "Erbe" ihrer Katzen und denken, es ist ne normale Hauskatze im Leopardenegewand. Nachzucht mit F1-F4 ist zwar in Deutschland verboten (mit der Ursprungskatze natürlich erst Recht), was aber nicht bedeutet, dass es nicht gemacht wird, insofern ist auch das noch ein Risiko.

Meiner Meinung nach sind Bengalen weder für den ungesicherten Freigang geeignet (weil sie einen viel zu großen Jagdtrieb haben, der die heimische Fauna schädigt) noch für Wohnungshaltung. Ideal wäre ein großer (sehr gut) gesicherter Garten oder ein riesiges Freigehege, dazu viel Beschäftigung, sowohl körperlich als auch mental.

Dass Ihr Jahre gebraucht habt, das Problem der Katze zu erkennen (oder zu erkennen, dass sie ein Problem hat), finde ich auch sehr traurig. Was muss die arme Maus gelitten haben. Und da finde ich es wiederum seltsam, warum die Kater-Katze-Problematik von den Tierärztinnen nicht erkannt wurde.

Dass Freigänger keine psychischen Probleme haben, ist ebenfalls eine Einzelmeinung einer Tierärztin, die wahrscheinlich einfach grundsätzlich pro Freigang ist (ich kenne im Bekanntenkreis tatsächlich mehrere Freigängerkatzen mit psychischen Problemen, was natürlich nicht heißt, dass Wohnungskatzen weniger Probleme haben. Mir ist klar, dass die Herausforderung, Wohnungskatzen artgerecht zu halten, um ein vielfaches aufwendiger ist).

Wie vorher erwähnt wurde, gibt es wie so oft nicht nur schwarz und weiß, daher würde ich vor der Anschaffung von Katzen immer dazu raten, die eigenen Begebenheiten zu betrachten und dann Katzen zu suchen, die zu den vorhandenen Bedingungen passt.

Unsere beiden ältesten sind im TH geboren und kannten dort keinen Freigang, sie kommen mit dem gesicherten Garten super klar. Die beiden Kleinen haben wir danach ausgewählt, dass sie zu den Bestandskatzen passen sollten und eben auch nicht in den Freigang mussten. Ich würde keine Katze adoptieren, wo steht "fordert Freigang ein, aber vielleicht reicht ein gesicherter Garten aus", das wäre mir zu unsicher.

Na ja, und Bengalen sind einfach etwas besonderes, und ich glaube, da bedarf es wirklich sehr gründlicher Recherche, ob man dieser Rasse ein artgerechtes Leben bieten kann, Zeit und Lust hat, sich immens viel mit Ihnen zu beschäftigen etc., und das möglichst ohne dass sie dadurch andere Lebewesen übermäßig gefährden.

Trotzdem freue ich mich natürlich, dass Eure Katze sich jetzt wohler fühlt.
 
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Eine Arbeitskollegin von mir hat mir mal erzählt, dass sie ihre alte Katze morgens regelrecht raus schmeissen muss , weil sie nicht raus will . Als ich angemerkt habe, dass sich ihre Bedürfnisse vielleicht mit dem Alter geändert haben und sie lieber drin bleiben möchte, meinte sie das ist Quatsch, das ist ja ein Freigänger
Das finde ich auch großen Mist von deiner Arbeitskollegin.
Schnell wird immer behauptet, dass Katzen sich in Wohnungshaltung langweilen, aber es liegt am Besitzer den Katzen Reize zu bieten, artgerechte Beschäftigung usw. Das ist auch in Wohnungshaltung möglich.
Da frage ich mich, wie es außerhalb unserer Forenblase aussieht. Ich glaube gern, dass sich hier die meisten darüber im Klaren sind, dass Wohnungshaltung mehr Aufwand in Sachen Beschäftigung bedeutet. So wie sich die Freigängerhaltung unter uns sich bewusst sind, dass auch Freigänger menschliche Ansprache brauchen und Katzen nicht gegen ihren Willen vor die Tür setzen.

Aber da "draußen".... Wie vielen ist wirklich bewusst, dass ihre ach so schön ruhige Katze vielleicht in Wahrheit einfach resigniert hat? Weil sie immer noch denken, dass Katzen ja so wunderbar anspruchslose Tiere sind?

Es ist natürlich nur eine Vermutung, aber ich kann mir schon vorstellen, dass auf das Gros der Katzenhaushalte gesehen, TÄ häufiger bei Wohnungskatzen mit Verhaltensauffälligkeiten konfrontiert sind aufgrund von mangelnder Auslastung als bei Freigängern.

Ist für mich einfach eine logische Schlussfolgerung: Wohnungskatzen haben per se weniger Umweltreize .... Mensch muss das kompensieren .... vielen Menschen ist das womöglich nicht bewusst..... Katze entwickelt (eher) Verhaltensauffälligkeiten

Was nicht heißt, dass Freigänger frei von psychischen Auffälligkeiten sind, gibt ja noch andere Gründe als Langeweile (schlechte Sozialisierung z. B.)
 
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Das finde ich auch großen Mist von deiner Arbeitskollegin.

Da frage ich mich, wie es außerhalb unserer Forenblase aussieht. Ich glaube gern, dass sich hier die meisten darüber im Klaren sind, dass Wohnungshaltung mehr Aufwand in Sachen Beschäftigung bedeutet. So wie sich die Freigängerhaltung unter uns sich bewusst sind, dass auch Freigänger menschliche Ansprache brauchen und Katzen nicht gegen ihren Willen vor die Tür setzen.

Aber da "draußen".... Wie vielen ist wirklich bewusst, dass ihre ach so schön ruhige Katze vielleicht in Wahrheit einfach resigniert hat? Weil sie immer noch denken, dass Katzen ja so wunderbar anspruchslose Tiere sind?

Es ist natürlich nur eine Vermutung, aber ich kann mir schon vorstellen, dass auf das Gros der Katzenhaushalte gesehen, TÄ häufiger bei Wohnungskatzen mit Verhaltensauffälligkeiten konfrontiert sind aufgrund von mangelnder Auslastung als bei Freigängern.

Ist für mich einfach eine logische Schlussfolgerung: Wohnungskatzen haben per se weniger Umweltreize .... Mensch muss das kompensieren .... vielen Menschen ist das womöglich nicht bewusst..... Katze entwickelt (eher) Verhaltensauffälligkeiten

Was nicht heißt, dass Freigänger frei von psychischen Auffälligkeiten sind, gibt ja noch andere Gründe als Langeweile (schlechte Sozialisierung z. B.)
Das ist bestimmt so. Ich kenne viele Leute die eine Katze haben, sich aber eigentlich überhaupt nicht mit ihr beschäftigen . Ihre Katze gar nicht richtig kennen sogar . Die nicht wissen was die Katze mag und was nicht , abgesehen vom Futter . Immer wieder stelle ich das fest. Als ich mal mit einer Katzenpsychologin gesprochen habe , war sie total erstaunt darüber wie genau ich meine Katzen beschrieben habe , ihren Charakter , ihre Vorlieben und Abneigungen usw. Sie meinte sowas höre sie sehr selten. Und das ist doch traurig . Wenn man sich ein Tier anschafft, dann sollte man sich doch damit beschäftigen und zwangsläufig lerne ich das Tier doch dadurch kennen. Aber wenn ich das Tier nur besitze, für Futter und Wasser sorge und es sonst sich selbst überlasse, dann kann ich mein Tier nicht kennen .
 
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Der Titel Plädoyer war indes vielleicht etwas unglücklich gewählt.
Das fand ich auch. Und auch den Umstand,dass Freigang wahrscheinlich nicht zwingend nötig geworden wäre,hätte man besser drauf geschaut, welche Tiere/Kombi man zu sich nimmt.
Ansonsten freue ich mich auch immer über Erfahrungen und "Wege" zur persönlichen Haltungsform, insofern sie inhaltlich mehr zu bieten hat als "Freigang ist gefährlich" oder "Wohnungshaltung ist nicht artgerecht" als jeweilige Pauschalaussage.
 
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Ich finde, dass die Problematik hier nichts mit Freigang oder Wohnungshaltung an sich zu tun hat.. aber es reiht sich mal wieder in die lange Reihe der Menschen ein, die Bengalen falsch einschätzen. Ja, es gibt Bengalen denen die Wohnung unter solchen Umständen reicht. Grade bei der Rasse passiert es aber tatsächlich sehr oft, dass die Leute auf (gesicherten oder ungesicherten) Freigang wechseln müssen, weil es nicht funktioniert. Ich verstehe hier die Aussagen und Empfehlungen der Züchter absolut nicht. Auch im Bezug auf diese Kombination (und 11 Wochen?).

Denn hier wurde zusätzlich auch noch eine ungünstige Katzen/Katzer Kombi gelebt, die klischeemäßig eben nicht gepasst hat.

Ich persönliche finde ungesicherten Freigang nur schwer vertretbar, je nach Wohnort nicht mal wegen der Katzen selbst, sondern eben wegen der Wildtiere. Würde Menschen dafür jetzt natürlich aber auch nicht kritisieren, weils im richtigen Umfeld für die entsprechenden Katzen eben absolut toll sein kann. Für mich kommt es aus vielen Gründen nicht mehr in Frage.

Ich finds toll, dass ihr umgezogen seid, anstatt einfach den Kater abzugeben. Ob das jetzt die einzigen beiden Optionen waren, ungesicherter(!) Freigang so eine tolle Idee ist usw sei mal dahingestellt. Tatsächlich hätte man das alles aber vorher schon wissen können, denn das Risiko für genau diesen Verlauf war SEHR(!) hoch. Und das nicht weil Freigang an sich das non plus ultra wäre.
 
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