Plötzlich Wohnungskatze - schädlich?

  • Themenstarter Themenstarter Paulone
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Da ist wohl noch mehr, was ihm nicht ganz geheuer ist, außer dass es jetzt viel ländlicher ist...

Da draußen sieht es so anders aus, dass wohl seine Freigänger-Freunde dort auch nicht mehr sind.

Und die, die hier wohnen, haben vielleicht gar keinen Bock auf jemand Neues im Revier.

Also wäre es klug, das Revier erst mal vom sicheren Fenster aus zu erkunden (wenn überhaupt, hier ist so vieles neu und so vieles riecht noch gar nicht richtig nach mir), und dann gaaaaanz vorsichtig mal die ersten vorsichtigen Geruchsspuren draußen zu hinterlassen - aber dann erst mal gucken, was so passiert...
 
A

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Der Schritt stockt noch nicht einmal, sondern er rennt regelrecht davon, wenn ich das Küchenfenster öffne. Er sitzt davor, schaut raus, aber sobald das Fenster auch nur einen Spalt aufgeht, ist er weg.
Bis wohin?

Zugvogel
 
@Zugvogel: bis unter die Bettdecke :sad:
 
Da Ihr mir alle so lieb und hilfreich antwortet, wofür ich sehr dankbar bin, hier ein kleiner Zwischenstand: Woche 5 geht bald zu Ende, aber kein Erfolg zeigt sich. Paolo schläft nach wie vor unter der Bettdecke tagsüber, nachts, wenn ich ins Bett gehe vor meinem Schlafzimmer auf einem Sessel. Was er nachts sonst so treibt, weiss ich nicht. Er ist mucksmäuschenstill. Tut er jetzt eigentlich gar nichts mehr? Das Küchenfenster meidet er nach wie vor. Heute Abend beim Kochen ein kleiner Versuch: Küchenfenster auf, Paolo auf Fensterbrett vor offenes Fenster gesetzt mit Leckerli. Leckerli gefressen und ab die Post wieder runter auf den Boden. Grillwetter ist ja wahrlich keines, deshalb warte ich ab mit Stufe zwei: Paolo mit runter nehmen und ins Gras setzen. Liebe Grüsse, Paolone
 
Ich kann mich den vielen anderen Meinungen eigentlich nur anschließen...

Denke auch, dass Dein Süßer einfach noch Zeit braucht. Viel Zeit.

Wir hatten es hier ganz ähnlich. Unsere 3 Freigänger waren und sind immer gerne und viel draußen. Als wir vor 3 Jahren umgezogen sind, es war Oktober, da war klar, dass sie erstmal für längere Zeit nicht raus dürfen. Ich dachte dabei so an 2 Monate.

Die ersten Wochen gingen ins Land und außer unser Lui verlangte keiner nach Freigang. Lui wurde unausstehlich, regelrecht agressiv, ihn ließen wir dann nach ca. 4 Wochen das erste Mal wieder raus. Die anderen hatten scheinbar keinen Bock drauf.

Als nächste wurde dann unser Shiva-Mädchen neugierig. Das dauerte aber auch gut und gerne nochmal 8 Wochen oder so. Tiger interessierte sich noch immer nicht für draußen, im Gegenteil, er reagierte überängstlich auf alle möglichen Alltags-Geräusche und lief hier echt stellenweise recht panisch durch die Gegend. Das dauerte ganz schön lange bei ihm, ich glaube, es war schon Frühjahr, als er dann wieder ganz normal raus wollte. Ihm war das alles einfach noch nicht geheuer.

Allerdings - auch heute noch erschreckt er sich schnell. Vorallem Donnerstags-Vormittags, da lass ich ihn meist gleich drinnen, zumindest dann, wenn ich selbst weg muss. Da kommt nämlich unsere Müllabfuhr und da hat er echt riesen Angst vor. Früher nie! Erst seit dem Umzug.

Du siehst also, so ein Umzug kann Veränderungen herbeiführen, an die wir vielleicht gar nicht denken, die aber unsere Fellnäschen derart erschrecken, dass sie es vorziehen nicht raus zu wollen.

Heute - ganz ehrlich - heute wäre ich froh, wenn alle drin wären!

Hab Geduld mit ihm und lass ihn von selbst, wenn überhaupt. 🙂

Liebe Grüße
Evelyn
 
Was du vor allen Dingen nicht tun solltest, ist, ihn einfach rauszusetzen.

Es kann sein, dass derartige Versuche ihm solche Angst einjagen, dass er es dann erst recht lässt.

Aus seiner Sicht hat er Revier, Heimat, Freunde und alles verloren. Sich auf Neues einzulassen braucht Zeit.

Konfrontiere ihn nicht mit Versuchen, Leckerlis auf das Fensterbrett zu streuen, wenn das Fenster offen ist. Lass ihm Zeit, Zeit, Zeit.

Wenn du ihn soweit bekommst, dass er angstfrei auf das Fensterbrett kommt (bei geschlossenem Fenster), hast du schon viel gewonnen. Zwing ihn zu nichts, das erzeugt nur noch mehr Angst.
 
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Nein, ich werde ihn nicht zwingen. Ich möchte ihm den Wieder-Freigang nur so schmackhaft wie möglich machen. Er ging immer soooo gerne in den Garten.

@mrs. fish: Es stimmt mich total traurig, wenn ich lese, dass er "alles verloren" hat. Ich dachte, ich würde ihm hier ein Katzenparadies gewähren auf dem Land. Aber Du hast sehr recht.

Was ich eigentlich sagen wollte: Soeben hatte ich einen kleinen Erfolg: Paolo ging freiwillig aufs Küchenfenster. Und als ich es öffnete, ging er hinaus und lief zwei, drei Schritte übers Vordach, dann kam er wieder herein. Scheinbar habt Ihr tatsächlich alle recht, und ich bin zu ungeduldig.
 
@mrs.filch: Entschuldigung, ich habe Deinen Namen falsch gelesen. natürlich nicht Mrs. fish, sondern Mrs. filch.
 
Guten Morgen Paulone

Ich würd folgendes versuchen:
1.) Den Weg nach Draussen so einfach wie möglich machen. Wenn er den Weg einmal gefunden hat, dann wird er auch Hindernisse überwinden. Aber solange muss er es einfach haben.

2.) Das Küchenfenster ganz aufmachen und so festklemmen, dass es nicht zuknallen kann. (Immer vorausgesetzt, du bist zuhause 😉 ) Du schreibst ja, er sitzt davor und guckt raus, nur wenns auf geht, dann hat er Angst. Verständlich, wenn du schon versucht hast ihn rauszuwerfen 😉
So gewöhnt er sich daran, dass ein offenes Fenster nicht böse ist.
Besonders gut wäre es, wenn du dann in den Garten gehst. Kannst du das Küchenfenster vom Garten aus sehen?
Wenn ja, dann sieht er dich ja auch 😉
Du solltest ihn dann ignorieren! Nicht rufen, NICHT LOCKEN! Katzen sind zwar neugierig, aber auch paranoid 😀

Wenn er dann am offenen Fenster sitzt, dann legst du die Leckerlie auf die Treppe, so dass er sie immer eine Stufe weiter runter muss uswusw

Wenn er erstmal auf dem Dach sitzt, dann kannst du ihn auch lobend ansprechen und auf die Regentonne locken.

Ich denke, so in 6-8 Wochen ist er dann wieder "in Freiheit" 😀
Gedult ist das Zauberwort 😉

Nachdem wir umgezogen sind, sind 2 unserer damals 4 Katzen sofort rausgelaufen und fanden alles spannend und neu. Die 2 anderen haben demonstrativ das Loch in der Wand ignoriert, wenn die feste Luft weg war 😀
 

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