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derdom
Neuer Benutzer
- Mitglied seit
- 15. August 2016
- Beiträge
- 17
Liebe Forums-Mitglieder,
nachdem ich bereits einiges über den Krankheitsverlauf unseres Katers Kalle (8 Jahre alt) in einem anderen Thread (Link) geschrieben hatte, dachte ich mir ich mache nun einfach noch einen eigenen Thread, damit die individuellen Geschichten nicht zu sehr durchmischt werden und ich euch hier noch ein paar Updates dazu geben kann.
Bitte entschuldigt das leichte durcheinander, aber ich habe den nachfolgenden Text einfach runtergeschrieben und weniger auf Struktur geachtet.
Vor etwa drei Wochen fanden wir unseren Kater morgens sichtlich gestresst und unter Schmerzen in unserem Haus auf. Er (und auch sein Bruder) sind absolute Wohnungskatzen und leben ausschließlich drinnen. Zu dem Zeitpunkt ahnten wir natürlich noch nicht, was hier die nächsten Wochen auf uns zukommen würde. Jeden Blick und auch jede Berührung erwiderte er mit Fauchen und grummeln und wenn er lief, dann lief er sehr gekrümmt.
Natürlich packten wir ihn direkt ein und ab zu unserer TÄ, welche einen gelähmten Schwanz, leicht gelähmte Hinterbeine und eine volle Blase diagnostizierte, den genauen Grund aber nicht benennen konnte. Wunderlich, dass uns diese gravierenden Veränderungen morgens nicht aufgefallen waren (ich weiß nicht ob es der Stress war oder es so schnell schlechter wurde). Daraufhin verabreichte man ihm diverse Mittel (Kortison, Schmerzmittel, Vitamin B), einiges bekamen wir mit nach Hause und die wichtigste Aufgabe: falls er bis abends nicht urinieren würden, müsse er in die Klinik.
Bis abends gab es keine Besserung, also brachten wir ihn in die nächste Notaufnahme.
Diese ignorierten den gelähmten hinteren Teil (Beine und Schwanz) und schoben die volle Blase auf stressbedingte Urinabsatzbeschwerden, machten zur Vorsicht noch ein Röntgenbild, welches größtenteils ohne Befund war (außer die randvolle Blase). Es gab noch ein paar Medikamente und wieder die Aufgabe: Falls er bis morgens nicht urinierte, dann wiederkommen.
Am nächsten Tag waren wir natürlich wieder da, weil sich nichts tat.
Es wurden noch Urinproben genommen, diese waren aber völlig ohne Befund.
Aus diesem Grund wieder andere Medikamente und die identische Aufgabe: wenn er nicht uriniert, dann am nächsten Tag wiederkommen.
Also selbstverständlich dann Sonntag Abend wieder hin (weil er nicht urinierte) und dieses Mal war die diensthabende Ärztin zum ersten Mal auch freundlich und hörte uns zu, sah sich den Kater an und diagnostizierte ebenso die lahmen Hinterbeine sowie den gelähmten Schwanz.
Daraufhin wieder andere Medikamente (Myocholin, Alfuzosin) und weiterhin der Rat, das Urinieren wäre das wichtigste und wir sollten dies am nächsten morgen mit unserer TÄ angehen.
Dann begann die erste Woche in Behandlung bei unserer TÄ, zweimal tägliches Entleeren durch die Praxis, weil wir es zuhause einfach nicht geschafft haben. Zusätzlich auch noch Einlauf, damit der Kot besser abgesetzt werden kann, denn es zeigte sich, dass auch das nicht gut funktionierte. Am Mittwoch dann der Blasenkatheter um das kommende Wochenende und die Feiertage zu überstehen, unsere Praxis war den Brückentag auch geschlossen.
Wie es kommen sollte, sind wir dann am Donnerstag wieder in die Notaufnahme (nicht die Klinik vom ersten Mal), weil aus dem Katheter blutiger Urin kam. Man machte noch einen Urintest, dieser zeigte diesmal erhöhte Entzündungswerte, also zusätzlich zu allem was er bekommt noch ein Antibiotikum.
Mit sehr viel Glück und nach fast 5 Stunden Wartezeit (wurde uns vorab aber auch schon am Telefon gesagt) bekamen wir einen spontanen Termin bei einer Neurologin für eine weitere Untersuchung. Es wurden weitere Röntgenbilder und ein Bluttest angefertigt. Röntgen war unauffällig und Blutergebnisse würden erst in der kommenden Woche kommen.
Dann folgte unser erstes Wochenende ohne TA Besuch, denn dank Katheter konnten wir zuhause entleeren.
Die folgenden Tage wurden vom Geschehen dann etwas ruhiger, wir waren ja schon routiniert: Entweder zuhause mit Katheter entleeren oder zwei Mal täglich durch die Praxis das manuelle Entleeren. Leider klappte es bei uns selbst mit dem manuellen Entleeren immer noch nicht (und wir machen uns natürlich Vorwürfe, denn das würde vieles so viel einfacher machen und auch den Druck aus der Genesung nehmen). In der Zwischenzeit kam auch das Blutergebnis, man sah leicht erhöhte Werte und vermutete eine Thrombose.
Leider ist unsere TÄ nicht davon überzeugt, dass eine Besserung zu erwarten wäre und rät mittlerweile zur Euthanasie und will auch nicht mehr täglich entleeren.
Zwischendurch gab es noch Osteopathie und auch eine Heilpraktikerin hatte ihre Finger im Spiel, hier waren die Diagnosen aber auch nur vage und das genaueste was man vermutete sei Cauda-Equina, aber sicher sei man sich auch nicht.
Ihr seht, die Historie bis jetzt sehr durcheinander, viele verschiedene Ärzte (weil nicht jeder alles kann oder für alles Zeit hat) und bisher keine gesicherte Diagnose.
Mittlerweile zeigten sich bei uns jedoch schon Besserungen: Der Schwanz bekommt leichte Funktion, die Hinterläufe sind wieder deutlich besser (nicht perfekt) und er benimmt sich abseits der Behandlungen wieder wie unser Kater, frisst viel und kuschelt viel.
Aus diesem Grund (und auch aufgrund der kleinen Besserungen) möchten wir natürlich keine vorschnelle Euthanasie in Betracht ziehen sondern alles versuchen, was wir können.
Aus diesem Grund haben wir uns entschieden das alles noch einmal wirklich kompetent und umfangreich untersuchen zu lassen.
Uns wurde eine Praxis empfohlen und wir hatten dort heute einen Termin.
Vorab hatten wir natürlich die Historie und alle Untersuchungsberichte gesendet, damit die Neurologin sich vorab schon mit dem Fall befassen konnte.
Das Team war so unfassbar nett und hat in der ersten Untersuchung so umfangreich wie noch kein anderer zuvor nach der Historie gefragt, alle möglichen Reflexe untersucht, jede Beobachtung von uns notiert und einfach einen sehr fürsorglichen Eindruck gemacht. Es folgte eine kurze Pause (der erste Termin ging 50 Minuten) und dann ging es weiter und uns wurden anhand der Symptomatik die verschiedenen möglichen Diagnosen unterbreitet mit einem Plan, wie man das nun weiter untersuchen wolle.
Natürlich steckt da sicher auch ein wirtschaftlicher Beweggrund dahinter (die Kosten sind IMMENS) aber der gesamte Tag machte auf uns einen ganz anderen Eindruck, als wolle man wirklich die Ursache finden und uns endlich sagen, ob es überhaupt noch eine erwartbare Chance auf Heilung gibt.
Er bleibt nun über Nacht da und bekommt morgen vermutlich eine Herzschall-Untersuchung sowie bei Bedarf noch ein CT sowie eine Hirnwasseruntersuchung und dann wissen wir morgen vermutlich (oder hoffentlich) mehr und ob der Weg schwer und lang oder schwer und kurz (🥺) wird.
Für uns war es keine leichte Entscheidung, diese finanziellen Risiken auf uns zu nehmen aber wir wollen einfach alles tun, um endlich eine Gewissheit zu haben, wie es weiter gehen soll.
Werde euch auf dem laufenden halten!
Bis Bald!
nachdem ich bereits einiges über den Krankheitsverlauf unseres Katers Kalle (8 Jahre alt) in einem anderen Thread (Link) geschrieben hatte, dachte ich mir ich mache nun einfach noch einen eigenen Thread, damit die individuellen Geschichten nicht zu sehr durchmischt werden und ich euch hier noch ein paar Updates dazu geben kann.
Bitte entschuldigt das leichte durcheinander, aber ich habe den nachfolgenden Text einfach runtergeschrieben und weniger auf Struktur geachtet.
Vor etwa drei Wochen fanden wir unseren Kater morgens sichtlich gestresst und unter Schmerzen in unserem Haus auf. Er (und auch sein Bruder) sind absolute Wohnungskatzen und leben ausschließlich drinnen. Zu dem Zeitpunkt ahnten wir natürlich noch nicht, was hier die nächsten Wochen auf uns zukommen würde. Jeden Blick und auch jede Berührung erwiderte er mit Fauchen und grummeln und wenn er lief, dann lief er sehr gekrümmt.
Natürlich packten wir ihn direkt ein und ab zu unserer TÄ, welche einen gelähmten Schwanz, leicht gelähmte Hinterbeine und eine volle Blase diagnostizierte, den genauen Grund aber nicht benennen konnte. Wunderlich, dass uns diese gravierenden Veränderungen morgens nicht aufgefallen waren (ich weiß nicht ob es der Stress war oder es so schnell schlechter wurde). Daraufhin verabreichte man ihm diverse Mittel (Kortison, Schmerzmittel, Vitamin B), einiges bekamen wir mit nach Hause und die wichtigste Aufgabe: falls er bis abends nicht urinieren würden, müsse er in die Klinik.
Bis abends gab es keine Besserung, also brachten wir ihn in die nächste Notaufnahme.
Diese ignorierten den gelähmten hinteren Teil (Beine und Schwanz) und schoben die volle Blase auf stressbedingte Urinabsatzbeschwerden, machten zur Vorsicht noch ein Röntgenbild, welches größtenteils ohne Befund war (außer die randvolle Blase). Es gab noch ein paar Medikamente und wieder die Aufgabe: Falls er bis morgens nicht urinierte, dann wiederkommen.
Am nächsten Tag waren wir natürlich wieder da, weil sich nichts tat.
Es wurden noch Urinproben genommen, diese waren aber völlig ohne Befund.
Aus diesem Grund wieder andere Medikamente und die identische Aufgabe: wenn er nicht uriniert, dann am nächsten Tag wiederkommen.
Also selbstverständlich dann Sonntag Abend wieder hin (weil er nicht urinierte) und dieses Mal war die diensthabende Ärztin zum ersten Mal auch freundlich und hörte uns zu, sah sich den Kater an und diagnostizierte ebenso die lahmen Hinterbeine sowie den gelähmten Schwanz.
Daraufhin wieder andere Medikamente (Myocholin, Alfuzosin) und weiterhin der Rat, das Urinieren wäre das wichtigste und wir sollten dies am nächsten morgen mit unserer TÄ angehen.
Dann begann die erste Woche in Behandlung bei unserer TÄ, zweimal tägliches Entleeren durch die Praxis, weil wir es zuhause einfach nicht geschafft haben. Zusätzlich auch noch Einlauf, damit der Kot besser abgesetzt werden kann, denn es zeigte sich, dass auch das nicht gut funktionierte. Am Mittwoch dann der Blasenkatheter um das kommende Wochenende und die Feiertage zu überstehen, unsere Praxis war den Brückentag auch geschlossen.
Wie es kommen sollte, sind wir dann am Donnerstag wieder in die Notaufnahme (nicht die Klinik vom ersten Mal), weil aus dem Katheter blutiger Urin kam. Man machte noch einen Urintest, dieser zeigte diesmal erhöhte Entzündungswerte, also zusätzlich zu allem was er bekommt noch ein Antibiotikum.
Mit sehr viel Glück und nach fast 5 Stunden Wartezeit (wurde uns vorab aber auch schon am Telefon gesagt) bekamen wir einen spontanen Termin bei einer Neurologin für eine weitere Untersuchung. Es wurden weitere Röntgenbilder und ein Bluttest angefertigt. Röntgen war unauffällig und Blutergebnisse würden erst in der kommenden Woche kommen.
Dann folgte unser erstes Wochenende ohne TA Besuch, denn dank Katheter konnten wir zuhause entleeren.
Die folgenden Tage wurden vom Geschehen dann etwas ruhiger, wir waren ja schon routiniert: Entweder zuhause mit Katheter entleeren oder zwei Mal täglich durch die Praxis das manuelle Entleeren. Leider klappte es bei uns selbst mit dem manuellen Entleeren immer noch nicht (und wir machen uns natürlich Vorwürfe, denn das würde vieles so viel einfacher machen und auch den Druck aus der Genesung nehmen). In der Zwischenzeit kam auch das Blutergebnis, man sah leicht erhöhte Werte und vermutete eine Thrombose.
Leider ist unsere TÄ nicht davon überzeugt, dass eine Besserung zu erwarten wäre und rät mittlerweile zur Euthanasie und will auch nicht mehr täglich entleeren.
Zwischendurch gab es noch Osteopathie und auch eine Heilpraktikerin hatte ihre Finger im Spiel, hier waren die Diagnosen aber auch nur vage und das genaueste was man vermutete sei Cauda-Equina, aber sicher sei man sich auch nicht.
Ihr seht, die Historie bis jetzt sehr durcheinander, viele verschiedene Ärzte (weil nicht jeder alles kann oder für alles Zeit hat) und bisher keine gesicherte Diagnose.
Mittlerweile zeigten sich bei uns jedoch schon Besserungen: Der Schwanz bekommt leichte Funktion, die Hinterläufe sind wieder deutlich besser (nicht perfekt) und er benimmt sich abseits der Behandlungen wieder wie unser Kater, frisst viel und kuschelt viel.
Aus diesem Grund (und auch aufgrund der kleinen Besserungen) möchten wir natürlich keine vorschnelle Euthanasie in Betracht ziehen sondern alles versuchen, was wir können.
Aus diesem Grund haben wir uns entschieden das alles noch einmal wirklich kompetent und umfangreich untersuchen zu lassen.
Uns wurde eine Praxis empfohlen und wir hatten dort heute einen Termin.
Vorab hatten wir natürlich die Historie und alle Untersuchungsberichte gesendet, damit die Neurologin sich vorab schon mit dem Fall befassen konnte.
Das Team war so unfassbar nett und hat in der ersten Untersuchung so umfangreich wie noch kein anderer zuvor nach der Historie gefragt, alle möglichen Reflexe untersucht, jede Beobachtung von uns notiert und einfach einen sehr fürsorglichen Eindruck gemacht. Es folgte eine kurze Pause (der erste Termin ging 50 Minuten) und dann ging es weiter und uns wurden anhand der Symptomatik die verschiedenen möglichen Diagnosen unterbreitet mit einem Plan, wie man das nun weiter untersuchen wolle.
Natürlich steckt da sicher auch ein wirtschaftlicher Beweggrund dahinter (die Kosten sind IMMENS) aber der gesamte Tag machte auf uns einen ganz anderen Eindruck, als wolle man wirklich die Ursache finden und uns endlich sagen, ob es überhaupt noch eine erwartbare Chance auf Heilung gibt.
Er bleibt nun über Nacht da und bekommt morgen vermutlich eine Herzschall-Untersuchung sowie bei Bedarf noch ein CT sowie eine Hirnwasseruntersuchung und dann wissen wir morgen vermutlich (oder hoffentlich) mehr und ob der Weg schwer und lang oder schwer und kurz (🥺) wird.
Für uns war es keine leichte Entscheidung, diese finanziellen Risiken auf uns zu nehmen aber wir wollen einfach alles tun, um endlich eine Gewissheit zu haben, wie es weiter gehen soll.
Werde euch auf dem laufenden halten!
Bis Bald!