Plötzliche Blasen- und Schwanzlähmung unseres Katers

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
🍀🍀🍀
 
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Also ich würde auf alle direkt ein Bit B12 folate Kur beginnen, wenn ihr das noch nicht schon macht. Wenn Nerven geschädigt sind, brauchen sie ne Weile, um sich zu regenerieren, dafür ist das hier

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Perfekt, weil der Körper es direkt nutzen kann. Durch den gezogenen Kateder kann ihm natürlich jetzt auch die Harnröhre weh tun und sehr unangenehm sein beim Strullern. Bekommt er noch Schmerzmittel?
 
Moin in die Runde, und ein weiteres Update von unserem Kalle.

Die letzte Woche war echt ein auf und ab.
Nachdem wir den Katheter ja am Dienstag gezogen hatten, läuft es jetzt (im wahrsten Sinne des Wortes).
Zuerst hatten wir uns über das Urinieren gefreut.
Er ist seit dem jedoch relativ inkontinent, wobei wir nicht so richtig einschätzen können, wie viel am Ende wirklich heraus kommt.
Ab und an geht er auch auf die Katzentoilette und presst mit Mühe eine kleine Menge heraus, diese übersteigt oft aber nicht 10ml schätzen wir.
Donnerstag kam der Befund durch die Klinik mit Auswertung des CT, es handelt sich wohl um eine traumabedingte Nervenschädigung ohne bleibende Kompression, aus diesem Grund ist auch ein chirurgischer Eingriff nicht angeraten sondern die Zeit sei unser Freund.
Diese Diagnose bestätigte dann auch unsere TÄ.
Eine Kontrolle am Freitag durch die TÄ war weitgehend unauffällig, die Blase war nicht leer aber auch nicht übertrieben voll.
Das Wochenende haben wir nun hinter uns, ich bilde mir jedoch ein, dass es ihm zusehends schlechter geht.
Er bewegt sich weniger, leckt sich sehr häufig zwischen den Beinen und wirkt in Teilen schmerzhaft, aber so richtig deuten kann ich es nicht. Er wird morgen noch einmal durch die TÄ kontrolliert, aber es wird einfach unschön.
Wir sind nun auch die Woche wieder arbeiten, können uns dadurch auch nur morgens und abends um in kümmern.
Die Windeln halten nur bedingt die Flüssigkeit weil sie leicht undicht sind und das Anlegen findet er natürlich auch nicht angenehm.
Er geht morgen wieder zur Blasenkontrolle, mal sehen, was dann so kommt.

Wie war denn so Eure Erfahrung mit einer Inkontinenz bzw. so einer Mischung aus Blockade und Inkontinenz?
Wie kann man ihm das Leben leichter machen?
Das freut mich, dass man ja nun endlich eine Diagnose gestellt hat. Wobei das medizinisch ganz einfach ist, Lähmung, Blasenstörung lassen einen ja sofort an eine Ursache im Bereich der Wirbelsäule denken wie z. B. Bandscheibenprolaps. Natürlich kommen auch mal andere Ursachen in Frage, wie Tumore oder cerebrale Ursachen usw. Dass das die ersten Tierärzte nicht erkannten, ist nicht nachvollziehbar.
Jetzt weiß man dass es eine traumatisch verursachte Nervenschädigung ist. Da besteht Hoffnung, dass sich alles wieder bessert. Natürlich ist es wichtig zu wissen, ob die Nerven durchtrennt sind oder nur irritiert, gedehnt wurden. So wie ich das lese wurden sie nur irritiert?

Was das Befinden angeht, denke ich, dass er einen Harnwegsinfekt mit Schmerzen hat. Deshalb leckt er sich, schätze ich mal. Das passiert oft nach so einem Ereignis, besonders wenn er einen Kateter hatte. Oft gibt man auch schon prophylaktisch ein Antibiotikum. auf alle Fälle sollte er schnell ein Antibiotikum und ein Schmerzmittel bekommen. Da kann ich auch aus persönlicher Erfahrung mitreden, das tut wirklich sehr weh. Du solltest eigentlich heute noch zum Nottierarzt gehen. Alles Gute für euch!
 
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Die beiden letzten Beiträge finde ich schon sehr einleuchtend, kann zu dem Problem aber weiter nichts beitragen. Trotzdem habt Ihr jetzt eine positive Prognose, das ist doch fantastisch. Es wird sicher ein langer Weg und Rückschläge kann es auch geben, aber Ihr wisst jetzt zumindest, dass mit viel Engagement alles wieder gut werden kann.
Alles, alles Gute für den kleinen Mann!!!
 
Ich würde von deiner Beschreibung her auch auf Schmerzen/Harnwegsinfekt/Blasenentzündung tippen, Schmerzmittel und AB ausprobieren. Eine Verschlechterung macht in meinen Augen keinen Sinn, daher glaube ich auch, wie die anderen an ein akutes zusätzliches Geschehen, das mit entsprechender Behandlung schnell besser werden sollte. Alles, alles Gute für Kalle!!
 
Ich wollte euch gern noch ein kleines Update zu Kalle geben.
Wir kämpfen uns weiter durch und machen jeden Tag winzige Fortschritte.
Natürlich wissen wir nicht wie viel Heilung noch zu erwarten ist aber solange es auch nur kleine Schritte sind, versuchen wir weiter zu machen. Er hat natürlich weiterhin sein Privatzimmer mit täglicher Reinigung und Zimmerservice (ist also fast wie Urlaub 😎). Dann darf er nach Möglichkeit oft mit Windel raus.

Zwischenzeitlich hat sich bei Kalle noch eine kleine Blaseninfektion eingeschlichen, die wir nun Medikamentös behandeln.
Die Urin-Inkontinenz ist weiterhin da und auch der Kotabsatz ist noch ein wenig unkontrolliert, meist verliert er den Rest auf dem Weg aus dem Klo, selten finden wir noch was an seinem Schlafplatz.
Die Urinklumpen in der Toilette werden jedoch auch immer ein wenig größer und kompakter, sodass der Urinabsatz immer etwas besser funktioniert (ob es eine Heilung oder an anderen Faktoren liegt, bleibt natürlich offen).
Heute haben wir zum ersten Mal beobachten können, wie er den Schwanz leicht waagerecht halten konnte.
Perinealreflex ist leider weiterhin nicht vorhanden.

Wir halten weiter durch und ich werde von Zeit zu Zeit ein kleines Update geben.

Vielen Dank für eure positiven Worte!
 
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🍀🍀🍀 das liest sich schon etwas besser 👍 und kann ja auch nur besser werden
 
Ich finde das hört sich sehr gut an. Kleine Schritte, aber stetig bergauf, weiter so 🥰danke, dass ihr Kalle die Chance gebt und ihn so unterstützt!
 
Guten Morgen zusammen,

die letzten Wochen waren sehr aufreibend.
Wir haben noch einige Fortschritte in der Schwanz-Motorik wahrnehmen können, der Kotabsatz gelang meist schon sehr gut, nur alle zwei Tage hat er beim Schlafen noch ein klein wenig verloren (vermutlich durch die Entspannung).
Leider waren die Fortschritte beim Urinabsatz überhaupt nicht mehr da, trotz dauerhafter Gabe von entsprechenden Medikamenten zur Unterstützung.
Er lief eigentlich den ganzen Tag aus, die Blase war aber leider immer sehr voll.
Dazu kam eine erneute Blaseninfektion, welche medikamentös behandelt werden musste und ihm wurde wieder mit einem Blasenkatheter der Druck aus der Blase genommen.
Den Katheter hatten wir Mittwoch morgen wieder ziehen lassen aber es wurde einfach nicht besser.
Der Kater verlor wieder den ganzen Tag überall den Urin, beim Schlafen wieder besonders viel, aber ein kontrollierter Absatz war weiterhin nicht möglich. Wichtige Reflexe wie z.b. Perinealreflex waren leider weiterhin komplett abwesend. Aufgrund der Unsauberkeit aber auch der notwendigen Harnkontrolle, war er jeden Tag in seinem Zimmer "eingesperrt". Jeden morgen und sobald wir von der Arbeit kamen haben wir ihn zu uns geholt oder ihm Windeln angezogen (was er absolut gehasst hat). Aber Nachts war er natürlich allein und einsam, das hat er uns jede Nacht lautstark hören lassen.

Wir haben uns dann schweren Herzens entschlossen, ihn zu erlösen und sind diesen einen letzten Weg dann gestern noch mit ihm gegangen. 😢

Wir haben in den letzten 9 Wochen unglaublich viel Zeit und Hoffnung investiert und haben alles getan, was uns möglich war und was irgendwie die Heilungschancen erhöht hätte, aber leider war die Schädigung sehr stark.
Natürlich stellt man sich die Frage, ob man nicht doch noch 1 oder 2 Wochen weiter machen sollte, aber der Zeitpunkt ist vermutlich nie richtig. Dennoch war das Leben so für ihn und uns alle einfach kein schönes mehr.

Für uns war Kalle der beste Kater auf der Welt und wir werden ihn unfassbar vermissen! ❤️

Ich danke euch für eure Anteilnahme. 🙏
 
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Flieg frei süßer 🕯️
 
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Mein herzliches Beileid!
Ihr habt getan, was ihr konntet und was für Kalle gut war.
 
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Es tut mir unendlich leid, aber ich glaube auch, dass Kalle sein Leben so nicht mehr schön fand. Ihr habt alles für ihn getan, was möglich war und ihn jetzt losgelassen. Ich wünsche Euch viel Kraft für die Zeit, die jetzt vor Euch liegt.
 
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Es tut mir so leid. Mach's gut Kalle ❤️
 
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Hallo, ich nochmal.

ich hätte nie gedacht, wie schwer so ein Abschied sein kann. Und vor allem nicht, wie stark es mich belastet, dass wir uns für die Euthanasie entschieden haben. Natürlich gibt es keine eindeutige und richtige Antwort, aber ich frage mich jede Minute ob wir nicht vielleicht doch zu früh aufgegeben haben. Ich werde verrückt vor Schuldgefühlen und verstricke mich immer mehr in den kleinen Fortschritten die man irgendwie nicht wahrgenommen hat. Je mehr ich über die vergangenen Wochen nachdenke desto mehr habe ich das Gefühl, dass ich vor lauter emotionalem Stress die kleinen Fortschritte nicht gesehen habe.
Dieser emotionale Druck in meinem Kopf ist unerträglich, ich erwische mich andauernd wie ich mir selbst die Beweise vortrage, dass ich falsch gehandelt habe. Das bringt mich um den Verstand.

Unsere Tierärztin hat mir von Anfang an zu einer Euthanasie geraten weil sie noch nie einen Fall hatte, der sich wieder komplett erholte. Oft blieben laut ihrer Aussage erhebliche Einschränkungen der Blase (entweder eine dauerhafte Inkontinenz oder die Blase muss manuell entleert werden) und dieser Zustand sei niemals gerecht für eine Katze. Und sie sagte mir auch, dass es vermutlich nie den richtigen Zeitpunkt gibt, denn je länger man damit wartet, desto eher macht man weiter, denn man hat es ja schon so lange gemacht und man hofft, dass vielleicht nächste Woche der Durchbruch kommt.

Kalle war definitiv nicht glücklich in seinem Zimmer, allein, jeden Tag voller Urin, manchmal verlor er Kot in seinem Bettchen. Er durfte nur auf Wickelmatten aufs Sofa, oder mit Windeln.
Aber er war da, ich konnte ihn streicheln, ihn umarmen, er wollte kuscheln und guckte mich jeden Morgen und Abend mit seinen tollen Augen an. Er spielte und fraß wie ein ganz großer, wäre da doch nur nicht diese verflixte Blase...

Was wäre gewesen, wenn Kalle vielleicht dieser eine Fall gewesen wäre, den unsere Tierärztin noch nie erlebt hat? Er hatte doch bereits so viele Fortschritte gemacht. Und gerade die letzten 3 Wochen waren noch einmal ein großer Fortschritt für seinen Schwanz. Ja, die Blase war weiterhin ein Riesen-Problem und hier hatten wir nur noch Stagnation bzw. Verschlechterung.
Aber was wäre gekommen? Hätte es doch wieder funktionieren können?

Die Trauer macht ungeahnte Dinge mit einem und zeigt mir eine verletzliche und verunsicherte Seite an mir, die ich vorher nicht kannte.
 
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Ich glaube, Du hast für ihn das Richtige getan. Unsere Tiere leben im hier und jetzt, sie können nicht auf eine ferne Zukunft hoffen. Für so ein reinliches Tier wie eine Katze ist die Situation, ständig mit den eigenen Ausscheidungen verschmutzt zu sein, bestimmt nicht schön. Nur zu leben ist manchmal nicht genug, man muss auch die Lebensqualität in Betracht ziehen.

Man wird nach einer Euthanasie immer grübeln, ob man richtig gehandelt hat. Bei unserm Indi, eingeschläfert wegen Lymphom, habe ich mir jahrelang Vorwürfe gemacht, den Schritt nicht schon eher gemacht zu haben. Als bei seinem Bruder nur zwei Monate später die gleiche niederschmetternde Diagnose erfolgt, wollte ich ihm das Leiden seines Bruders ersparen und habe ihn sofort erlösen lassen. Hier habe ich dann später gegrübelt, ob er vielleicht doch noch etwas Zeit gehabt hätte.

Ich wünsche Dir, dass Du Dich von den belastenden Gedanken bald befreien kannst und Dich nur noch mit Liebe und Zärtlichkeit an die schönen Tage mit Kalle erinnerst.
 
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