Projekt "Senioren-WG" - Tosca Lee zieht ein!

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Oh, was für tolle Fotos! :pink-heart::pink-heart:
 
A

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wirklich wunderschöne Fotos!! 😀
 
So, nach fast 2 Wochen, haben wir hier schon viel gelernt und viel schöne Momente gehabt, aber auch ein paar Rückschläge.

Wir haben das Gefühl, Tosca immer besser kennen zu lernen, was natürlich von Vorteil ist, um ihr die Zusammenführung möglichst einfach zu machen. Allerdings überlegen wir auch oft, wie ihre Vorgeschichte hätte aussehen können, denn langsam bekommen wir das Gefühl, dass Tosca ziemlich ängstlich ist. Nach wie vor schleicht sie eher geduckt und mit gesenktem Schwanz durch die Wohnung, bleibt auch nach zwei Wochen immernoch wie versteinert sitzen oder stehen, wenn ein Flugzeug übers Haus fliegt und schaut vorsichtig um jede Ecke, ob Charlie nicht irgendwo zu sehen ist. Plötzliche Geräusche lassen sie grundsätzlich zusammenzucken. Sie scheint zwar unbedingt kuscheln zu wollen, weil sie nachts oft zu uns aufs Bett hopst und gurrt, aber auch schnell wieder weg läuft, sobald wir sie bemerken oder streicheln. Beim Streicheln und Kraulen hat sie auch noch nicht wirklich genug Ruhe um es genießen zu können und obwohl ich das Gefühl habe, dass sie hin- und hergerissen ist zwischen weiterkraulen und Abwehr (in dem Fall hält sie unsere Hand mit der Pfote erstmal auf Abstand oder beißt ganz vorsichtig in den Finger, wehrt sich also nicht so wirklich entschlossen). Beim Spielen hingegen scheint sie richtig aufzutauen, wenn ihr das allerdings bewusst wird, scheint sie fast Angst vor ihrem eigenen Selbstbewusstsein zu bekommen, dann flitzt sie ganz schnell wieder von der Mitte des Raumes, wo sie grade noch verzückt, auf dem Rücken liegend an der Federangel gekaut hat, in ihr Versteck unter dem Sessel.

Charlie ist weiterhin sehr geduldig, allerdings weiß ich bei ihm manchmal nicht, ob dieses nicht-reagieren auf Toscas Gebrummel oder Gefauche als Defizit in Sachen Katzensprache oder wirklich auf eine Engelsgeduld zu schieben ist. Allerdings habe ich auch das Gefühl, dass seine Geduld so langsam ganz schön strapaziert wird... Am Wochenende kam es zu einer unschönen Situation, in der Tosca keine Rückzugsmöglichkeit mehr hatte und sich immer weiter in eine Ecke gedrückt hat, während Charlie lediglich vor ihr saß. Daraufhin wurden dann auch ein paar Backpfeifen ausgetauscht.
Gestern abend, bzw. Nacht wieder eine ähnliche Situation, als Tosca zum Katzenklo wollte, wobei sie aber eigentlich hätte fliehen können. Wir haben die beiden dann getrennt und Tosca für die Nacht wieder ins Arbeitszimmer gesperrt, weil wir den Nachbarn den Geräuschpegel zu der Uhrzeit nicht zumuten wollten. Leider war es dann für Tosca zu spät für´s KaKlo... 🙁

Tosca bekommt seit gestern eine neue Bachblüten-Mischung, die ein wenig mehr auf ihre unbegründete Angst eingeht, nachher geh ich noch zum Tierarzt und besorge Zylkene, um es ihr damit hoffentlich ein wenig einfacher zu machen.

Ach, drückt uns die Daumen, dass sich die beiden bald verstehen und Tosca ein wenig selbstbewusster wird!

Julia
 
Hallo Julia,

für ältere Katzen können erhebliche Veränderungen zu Unsicherheiten oder Aggressionen führen.
Das ist wie bei alten Menschen: viele alte Menschen kennen ihren Alltag, aber wenn sich etwas verändert, im Ablauf, an der Örtlichkeit, dann sind sie unsicher und schimpfen oder resignieren.

Zeit...Zeit heilt viele Wunden. Ich halte eine Bachblütentherapie für sehr gut, ebenfalls die Zylkene.
Ansonsten helfen viele positive Erlebnisse die Seele zu stärken.

Achte darauf, daß Spieleeinheiten, Kontakte mit Euch, Situationen möglichst positiv enden.
Zuckt sie beim Spielen zurück, ermuntere sie, motiviere sie zum weiteren Spiel und dann beendest DU das Spiel an dem Punkt, an dem sie sehr entspannt und zufrieden ist. Falls sie Leckerchen mag, gib ihr zum schluß einige Stücke und lobe sie ausgiebig.

Ebenso bei den Kontakten mit Euch. Wenn sie zusammenzuckt, bleibe ruhig, spreche mit ihr, evt. kannst Du nach zwei Minuten noch einmal die Hand hinhalten oder das tun, was sie mag.

so etwas sollte immer im positiven Gefühl enden.

Tosca wird sich an Euren Alltag gewöhnen, auch an die Geräusche etc. aber auch das braucht einfach Zeit.
 
Danke, Claudia, das ist ein guter Hinweis! Oft sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht, und das was eigentlich auf der Hand liegt, kommt einem nicht ins Gedächtnis 😉 Ich habe mir zwar schon angewöhnt, ihr nach dem Spielen immer noch ein Leckerlie zu geben, aber dabei nicht grundsätzlich auf einen positiven Schluss geachtet. Ich hoffe auch, dass es ihr vielleicht hilft, Sicherheit gibt, wenn sie den Tagesrhythmus hier so richtig kennt. Wenn Charlie vor dem Fressen seine Medizin bekommt, kriegt Tosca auch immer ein paar Stückchen von der Kaustange, in die wir Charlies Tabletten einwickeln: das ist sozusagen das Startsignal für "Futter!".

Aber wenn´s mal nicht so gut läuft oder die Erfolge für ein paar Tage ausbleiben, lässt man sich ja gerne mal entmutigen... Wir tun unser Bestes, damit die Entmutigung schnell wieder vorbei ist! 😉
 
Julia, ich nehme seit 2005 nur noch erwachsene Katzen auf.
Manche Zusammenführungen sind gut gelaufen, andere mussten wir beenden, weil es übelst eskalierte.

Es ist mit den gestandenen Persönlichkeiten nicht immer einfach, aber wenn es dann klappt, dann hat es sich mehr als gelohnt!


Rituale helfen eben wie die Kaustange vor dem Fressen, weil Charlie Medikamente bekommt.


Die Angst wird weniger, wenn Freude und Lebensqualität mehr Raum einnimmt. Deshalb wäre es gut, wenn auch Du die Angst "vernachlässigst" (also nur in Gedanken, die Therapie ist wichtig) und Dich mehr auf die positiven Dinge konzentrierst.

Spiele , Freude, Kuscheleinheiten...all das immer positiv enden lassen und belohnen. Und jedes positive Erlebnis wird sich an das nächste reihen und wenn sich ganz viel Positives sammelt, dann wird die Angst von alleine weniger 🙂
 
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Ich wünsche Euch weiterhin ganz viel Erfolg bei der Zusammenführung der "Senioren-WG", toller Titel, und freue mich, dass Du hier berichtest!
Ich finde hier sicher viele tolle Tips und Aufmunterungen, wenn es daran geht, meine drei siebenjährigen zusammenzuführen, obwohl die noch ein paar Jahre bis zum Seniorenstatus haben...
 
Zwei Wochen sind nix...
Du hast es mit einer alten Lady zu tun.
Charlie verhält sich super.
Nix erwarten.
Alles wünschen.
Und reden, reden..sie versteht ja die "Laute"
Und vielleicht kommt die Verehrung, die Begeistung eines Katzen-Mannes zu spät ihrem Leben?
Piano, piano...
Du machst das total gut.
Niemand könnte es besser.

LG

B.
 
Aaach, danke für eure lieben Worte! 🙂 Das macht Mut!

Tosca hat vorhin ihre erste Zylkene-Dosis bekommen, die sie mir mit Thunfisch von der Hand geleckt hat, als gäbe es kein morgen. Ich bin wirklich froh, dass sie wenigstens mit dem Essen nicht mehr mäkelig ist. Ich hatte heute viel in der Küche zu tun, weil mein Vater Geburtstag hat und ich viel vorbereitet habe, und Tosca hat sich bestimmt 2-3 mal zu mir gesellt und war ganz heiß auf den Thunfisch - solange ich mich nicht zu viel bewegt habe.

Es wird schon werden - Geduld ist nicht umsonst eine Tugend 😉
 
Thunfisch im eigenen Saft sollte man eh nicht unterschätzen..

eine Delikatesse...ich mag den auch gerne...lol


das wird schon.

LG

B.
 
Hallo aus dem Senioren-Ruhesitz! 🙂

Bei uns hat sich nicht so viel getan in den letzten Tagen, Tosca faucht Charlie immer noch an, wenn sie ihn sieht, manchmal sitzen sie sich aber auch gegenüber, ohne dass etwas passiert, sie scheint dann vergessen zu haben, dass sie ja eigentlich brummeln wollte... ich hoffe, dass diese Momente bald immer häufiger werden 🙂 Bis dahin ist Tosca so eine Art Charlie-Alarm... sie gibt uns mit Brummeln Bescheid, wenn Charlie den Raum betritt... 😉 Seit Beginn der Woche bekommt sie jetzt Zylkene, aber eine augenscheinliche Veränderung haben wir noch nicht feststellen können. Braucht sicherlich auch seine Zeit, bis das Zeug wirkt, und sie aus der Gewohnheit "Charlie = Fauchen oder wenigstens Brummeln" wieder raus kommt. In den letzten Nächten haben wir die Wohnung immer getrennt (Bad, Flur und Schlafzimmer für Charlie, Arbeitszimmer und Wohnzimmer für Tosca), weil uns die nächtlichen Eskapaden doch ganz schön viel Schlaf gekostet haben und wir den Nachbarn Toscas Konzerte bei zufälligen Begegnungen mit Charlie ersparen wollten. Letzte Nacht waren wieder alle Türen offen, und bis heute morgen ging auch alles gut. Als Tosca zu uns ins Schlafzimmer kam (übrigens ist das sehr süß, man hört nur, dass etwas durch den Raum und einmal quer übers Bett gurrt und dann mit einem ganz kleinen, leisen "meck" wieder im Flur verschwindet), hat sie aber Charlie bemerkt, der bei uns im Bett schläft, und schon ging das Brummeln wieder los.


Charlie ging es zu Beginn der Woche leider nicht so gut, er war ein wenig erkältet und dadurch ziemlich matschig und schlecht gelaunt... ich habe noch nie erlebt, dass er sich beim Tierarzt so gebärdet hat! Aber die Heiserkeit ist wieder weg, der Appetit und die Neugier wieder da.

Gestern Abend haben wir noch ein wenig mit den Nachbarn im Hof gesessen, die ihre beiden Katzen auf dem kleinen Rasenstück im Hof haben laufen lassen (an der Leine). Weil Charlie das von früher (früher heißt in dem Fall bis letztes Jahr) auch noch kennt, haben wir ihn mitgenommen: Sobald er das Geschirr an hatte, wusste er, was Sache ist und stand voller Vorfreude maunzend vor der Tür 🙂 Die beiden Katzen der Nachbarn haben ihn relativ wenig interessiert, der Kater der Nachbarn hat viel gefaucht, das war Charlie egal, und die kleine Katze wollte ihn unbedingt beschnuppern. Sie hat er auch sehr nahe an sich heran gelassen, aber irgendwann hat er dann genug von der Beschnüffelung gehabt, kurz gefaucht, die kleine wusste was Sache ist und er konnte sich weiter dem Gras-Kauen widmen (seine Lieblingsbeschäftigung!). Tosca haben wir sicherheitshalber in der Wohnung gelassen, zum einen weil sie früher Freigängerin war, und sie es momentan (noch nicht) vermisst, zum anderen, weil ich sie einfach noch nicht so richtig einschätzen kann. Charlie könnte ich theoretisch auch ohne Leine laufen lassen, der würde in unserer Nähe bleiben, aber bei Tosca weiß ich ja nicht mal, wie sie auf´s Geschirr reagieren würde.

Eine gute Meldung gibt es noch: Tosca liebt Rohfleisch! Charlie war das früher zu Beginn ein wenig suspekt und wir mussten ihn immer wieder vor den Napf setzten, Tosca hingegen hat ihre Schüssel mit Rinderfilet fast weggeatmet 🙂

Julia
 
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Wie gehts:pink-heart: denn der Renter-WeGe?
 
Wie gehts:pink-heart: denn der Renter-WeGe?

Ach, Birgit, danke deiner Nachfrage... wenn das hier alles so einfach wäre! Tosca geht es gut, sie findet sich, wenn auch langsam, immer mehr hier ein, aber umso deutlicher wird auch, das ihr Päckchen noch zeimlich groß ist. Sie ist weiterhin ziemlich ängstlich, aber auch froh über jede Zuwendung - wenn auch nur ganz kurz. Sie scheint mir richtig hin- und her gerissen zwischen Flucht und Genuss. Mittlerweile haben wir neben Bachblüten und Zylkene auch Catitude im Einsatz, aber ich muss zugeben, eine spürbare Besserung ist mir seitdem noch nicht aufgefallen, es passiert alles ganz langsam, aber auch nur im Bezug auf uns Menschen, Charlie gegenüber ist Tosca weiterhin sehr gnatzig: nähert er sich ihr, wird er ab zwei Metern angefaucht oder angebrummelt, ist es hingegen andersherum, ist alles okay (meistens zumindest).... Geduld ist leider so absolut nicht meine Stärke :stumm: Ansonsten ist Tosca wirklich ein Goldstück und ich freue mich auf den Tag, an dem sie ihre Angst und Hektik abgelegt hat.

Das ist aber momentan leider nicht mein Hauptproblem, sondern eher Charlie, der sich seit einer guten Woche seeehr schwer tut mit dem Fressen (an manchen Tagen waren es nur zwei Krümel Trockenfutter) und damit leider auch mit der Medikamenteneinnahme :sad: Am letzten Freitag waren wir bereits bei unserer Tierärztin deswegen (Tosca wurde bei der Gelegenehit auch gleich durchgecheckt und ist übrigens kerngesund), aber die TÄ konnte nichts feststellen, auch die Blutwerte (wir haben gleich ein großes Blutbild machen lassen) waren soweit okay, wenngleich einige Werte durchaus besser hätten sein können (alles noch im Referenzbereich und durch die Erkältung in der vorletzten Woche, bzw. das wenige Fressen der vorangegangenen Tage zu erklären). Am Wochenende ist dann mein Freund in den Urlaub gefahren, und ich habe mich mit den Sorgen um Charlie ziemlich alleine gefühlt. Nach ein wenig Reconvales mit der Spritze (alleine wollte er nicht), und Tabletten auf die "harte Tour" (festhalten statt Leckerlie), hat er langsam wieder angefangen zu Fressen, aber die Mengen sind eigentlich viel zu klein, denn Substanz zum Zehren hat er momentan eher keine, und dann klappt es zwischendurch auch wieder nicht mit den Tabletten... Glücklich macht mich das alles grade nicht - ich habe mich in den letzten Tagen oft genug gefragt, ob es vielleicht doch langsam soweit sein sollte?! Meine Hoffnung ist irgendwie, dass Charlie einfach nur meinen Freund vermisst, und wieder vernünftig frisst, wenn der am Wochenende wieder kommt, allerdings lief es ja schon so schlecht, als der noch da war (Charlie scheint generell Männer lieber zu mögen, aber vorallem meinen Freund).

Bedrückte Grüße,
Julia
 
oh je...

ich hab mir grad die Pfoten wundgeschrieben und bin dann abgekackt...

egal:

Julia, es tut mir so leid.

Aber wenn es zu Ende geht: Tiere wissen viel mehr als wir.
Nicht zwangsfüttern.
Lass ihn einfach.
Sei nett zu ihm, sprich mit ihm.
Ich glaube nicht, das er männerfixiert ist.
Du bist sauer, weil dein Kerl alleine in Urlaub ist, nicht der Kater.

Das ist eine andere Baustelle.

Dein Kerl lässt Dich allein.
Haben Kerle so an sich.
Mir ist in fast 60 Lebensjahren noch nie einer begegnet, von dem ich hätte sagen können" whow, der hat cochones..."
sprich: irgendwie fehlte irgendwann die Augenhöhe
Ich möchte niemanden des-illusionieren.

aber erst mal gehts um Charlie.
Lass ihn einfach. Sei lieb zu ihm.

Mir hat man im Forum gesagt, dass ich wissen würde, wenn es soweit ist.
Ich habs natürlich nicht geglaubt
Es war aber dann so.

Ich hatte die Ta, eine ganz liebe Frau, schon bestellt. Hab ne Woche lang Rotz und Wasser geheult.
Einen Tag bevor sie kam: lag meine heissgeliebte, einzigartige, wunderbare Königin, tot in meinem Bett.

Ich bin morgens aufgewacht: sie lag tot neben mir
Das war nicht schlimm.
Sie war genauso schön wie im Leben.
Sie war noch nicht mal kalt.
Sie hatte nur weisse Pfoten und eine weisse Nase.
Wie Marmor.
Sie sah aus,als ob sie schlafen würde.

Jeder Mensch würde sich so ein Ende wünschen.
Sie war schwer nierenkrank. Wog am Ende weniger als ein kilo.All

Was immer passieren wird: Du liebst ihn. Das zählt.

Ich hoffe, ich hau jetzt nicht völlig daneben. Ich will Trost spenden aber hab doch keine Worte...

Alles, alles Gute für Charlie, für Toska und Dich

Birgit
 
Ach Birgit, Danke für deine lieben Worte... Natürlich wäre ich jetzt gerne zusammen mit meinem Freund im Urlaub, und übel genommen habe ich ihm auch, dass er alleine weggefahren ist, allerdings eigentlich erst, nachdem er auf meine Sorgen am Telefon "das wird schon wieder" geantwortet hat... Egal, das gehört hier nicht hin, ich weiß, dass er dieses Tierchen genauso liebt wie ich.

Wir waren im Mai zweimal übers Wochenende weg, Charlie wurde in der Zeit von meiner Familie versorgt. Und beide Male wollte er nicht mehr richtig fressen und hat seine Medizin verweigert. Als wir wieder zu Hause ankamen, war ich verblüfft, dass eine Katze Freude so sehr zum Ausdruck bringen kann... Er hat beide Male ab sofort wieder gefressen.

Zum zweiten: wir hatten schon zwei mal die Situation, dass und mehrere (!!!) Tierärzte unabhängig voneinander geraten haben, uns langsam auf den Abschied vorzubereiten - beide Male haben wir und Charlie gekämpft. Dass er jetzt noch bei uns ist, war damals fast unvorstellbar.

Du siehst, es fällt mir schwer, mich so schnell zu fügen, die Vergangenheit hat mir Recht gegeben... Grade hat Charlie noch ein paar Krümel Trockenfutter als Betthupferl gefressen und ein wenig an seinem Futter genippt. Über Tage möchte ich ihn auch nicht zwangsernähren, dann wäre mir klar, wohin der Weg geht... Aber solange es eine kleine Hilfe zur Selbsthilfe ist?!
Und wenn es dann soweit ist - ich sage ihm oft, dass er gehen darf, wenn er nicht mehr will, und ich bete, dass er dann auch einfach friedlich einschlafen darf...

Gute Nacht!
Julia
 
Hi Julia,

manche Katzen brauchen Zeit, viel Zeit.
Liebe und Vertrauen kann man nicht beschleunigen, auch das braucht Zeit.

Tosca zeigt kleine Fortschritte und fühlt sich offensichtlich auch wohl, nicht immer, aber immer wieder 🙂

Manche Katzen sind Brummeltrienen.
Meine Lady hat früher gefaucht und geknurrt. Das gehörte irgendwie zur normalen Lautäusserung. Es war nervig, für uns alle, aber sie war so.
Sie brauchte viel viel Zeit und viel Unterstützung, um das Verhalten abzulegen.


Charlie ist nun in einem Alter, in dem alles schwieriger wird und seine Lebenszeit ist begrenzt.
Solange er leben will, Lebenswillen zeigt, neugierig und interessiert ist, dann ist es ok, wenn er etwas weniger frisst. So ganz arg schlank ist er ja auch nicht und wenn 100g fehlen ist es auch ok 😉

Höre auf Deinen Bauch, setz Dich zu Charlie und nimm Dir Zeit. Er zeigt Dir, was er möchte und braucht 🙂
 
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Liebe Julia,

wie geht es Deinen beiden Miezis heute (vor allem Charlie)?
Hat er gefuttert?
Kann es vielleicht sein, dass Charlie nicht krankheitsbedingt wenig futtert im Moment sondern eher wg. der Umstellung mit Tosca ???

Ich hab Deinen Bericht mit großem Interesse verfolgt da wir demnächst auch die Herausforderung einer ZF haben.

LG
Anett
 
Danke für euer Interesse und eure lieben Worte - das hilft mir zumindest manchmal wieder ein ganzes Stück weiter 🙂 Und mit einmal Schlafen sieht die Welt ja auch oft schon wieder ein wenig anders aus.

Charlie hat über Nacht immer wieder mal im Flur geschmatzt und heute früh war sein Napf fast ganz leer 🙂 Die Tabletten konnte ich ihm heute morgen - wenn auch mit reichlich Tricks und Ausdauer aber ohne Gewalt andrehen. An einem Tag ist es so, am anderen wieder anders. Claudia, die Fotos, die ich neulich hochgeladen hatte sind leider schon ein wenig älter... Charlie ist zwar groß und stattlich, aber mittlerweile spürt man die Wirbelsäule und jede Rippe, wenn man ihn streichelt. Ich verwöhne ihn einfach, wenn er es denn mit sich machen lässt, kaufe ihm leckeres Futter und allerlei Leckerlies... Tosca freut sich natürlich, denn für sie fällt dabei ja automatisch etwas mit ab. Ansonsten ist er froh, wenn er in meiner Nähe liegen darf, auf dem Schreibtisch oder manchmal auch auf dem Schoß, aber das macht er in letzter Zeit eher selten.

Tosca ist übrigens wirklich gut im Futter, und wenn sich eines bei ihr wirklich verändert hat, so ist es das Fressverhalten. Sie kommt morgens ganz vorsichtig und leise ins Bett gegurrt, immer wieder mal ganz kurz, schlabbert mir mal an der Hand oder gibt mir sogar einen Nasenstubs und freut sich dann, wenn ich tatsächlich irgendwann aufstehe. Charlie ist da ein wenig unsensilbler, der kräht so laut und ausdauernd rum, dass wir Angst haben, dass die Nachbarn denken könnten, wir quälen hier die Tiere.... 😉 Und wenn der Napf dann voll ist, haut Tosca auch rein, als hätte sie ewig nichts mehr bekommen, egal welche Marke oder welche Sorte - ganz anders als zu Beginn, als sie sich immer umgeschaut hat, nur schnell das Gelee abgeschlabbert hat und dann wieder auf "ihren" Sessel gehüpft ist.

Anett, ich glaube, Charlie ist irgendwie ein Sonderfall. Ihn lässt eigentlich fast alles kalt. Hier könnten vermutlich 10 neue Katzen einziehen, er würde alles kurz beobachten und sich dann weiter putzen... Angst oder Agression oder eine gesteigerte Neugier habe ich von ihm kein einziges Mal erlebt, seit Tosca hier wohnt, genauso war es jedes Mal, wenn er mit anderen Katzen zusammen gekommen ist (beim Spaziergang im Garten an der Leine). Auch uns gegenüber war er wie sonst, hat sich streicheln, beschmusen, herumtragen und betüddeln lassen, uns nichts übel genommen (darum denke ich auch nicht, dass sein Fressverhalten an Tosca liegt, zumal es ja bis vor einer Woche noch zufriedenstellend war).

Anett, für eure Zusammenführung wünsche ich euch alles Gute! Und dass du nicht so viel Geduld brauchst wie ich... 😉

Liebe Grüße, Julia
 
Ich bin wirklich auch schon ganz hibbelig😱.

Ich glaube Herr Pumu "tickt" ähnlich wie Dein Charlie. Es gibt genau zwei Dinge, die ihn nerven: Der blöde Staubsauger und ein leerer Napf. Alles andere um ihn herum lässt ihn total "kalt".
Pumu hatte überhaupt keine Probleme beim Umzug (im Gegensatz zu meinem Sternen-Sensibelchen Cocsi). Pumu kam aus dem Korb raus, hat die Nase in den Wind gehalten und den Napf gesucht und die Welt war in Ordnung.
Ich hoffe die ZF wird kein Disaster; möchte Herrn Pumu keinen übermässigen Stress zumuten, der "Kleine" ist auch kürzlich schon 15 geworden.

Ich wünsche Dir für Deine beiden weiterhin ganz viel Glück und lass Dich nicht von der momentanen Appetitlosikgkeit von Charlie entmutigen.

LG
Anett
 
Lass Dich nicht entmutigen, da hat Anett recht.

Es ist doch wie mit alten Menschen: an einem Tag gehts besser, am anderen Tag schlechter.

Und ich meine, wenn er verstärkt Nähe sucht: gib sie ihm.

Cica war auch so. Ich denke im Nachhinein, sie hat auf ihre Art Abschied genommen und "danke" gesagt.

Mal hat sie ein wenig gefressen...große Freude....mal gar nix mehr...Haut und Knochen, unter einem Kilo zum Schluss. Und auch sie war einst eine stattliche Katze mit ordentlich "Hüftgold".

Ich will nicht unken, ich sags einfach, wie es war: Mein Mann hat völlig ausgeblendet, dass die Katze alt und krank war. Er wollte es nicht wahrhaben.

Entsprechend schlecht kam er zurecht, nachdem sie von uns gegangen ist.

Mir war die "Endlichkeit" dieses Lebens, diesems hinreissendem und bezauberndem Leben ab dem Tag bewusst, als CNI im fortgeschrittenem Stadium festgestellt wurde.

Das war im Oktober 2011

Ab dem Tag hab ich bei jeder Gelegenheit losgeheult.
Aber mir war auch jeder Tag seither mit ihr bewusst. Jeder Tag war ein Geschenk.

Und Charlie ist so ein besonderer Kater...ich fühle Deinen Schmerz, glaube mir. Der Schmerz wird nicht leichter. Aber wenn man sich bewusst ist, dass nur noch eine begrenzte Zeitspanne zur Verfügung steht und diese Zeit nutzt: dann geht es einem, wenn das Ende kommt, nicht ganz so schlecht.

Sich mit dem Tod auseinandersetzen ist schwierig.
Es zeigt uns u.a. unsere eigene Endlichkeit auf.

Ich wünsche Charlie noch eine sehr, sehr gute und lange Zeit. Ich hoffe, er berappelt sich. Und natürlich alles, alles Gute für Toska Lee.

Sind leider nur Worte, Worte nützen nicht viel.

LG

Birgit
 

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