Liebe Claudia - und natürlich auch alle anderen, die hier mitlesen...
deine Frage kommt fast zum richtigen Zeitpunkt... Katharina hatte sich neulich schon erkundigt, aber weil wir jetzt ein paar Tage unterwegs waren, und danach hier zu Hause erstmal ganz viel aufzuholen war (und immer noch ist), hatte ich in den letzen Tagen keine Gelegenheit zu schreiben.
Während unserer Abwesenheit lief eigentlich alles relativ glatt, Charlie hat fast jeden Tag seine Medizin genommen, wobei ich sagen muss, dass wir auch einen Tag vor unserer Abreise noch eine Knaller-Entdeckung bei Fressnapf gemacht haben: Von Miamor gibt es "Chicklets", Knabberstangen aus halbwegs getrocknetem Filet-Fleisch, auf die Charlie steht wie sonstwas, und in die man mit einem scharfen Messer super die Tabletten reinoperieren kann. Wir sind jedenfalls mit einem guten Gewissen und nicht all zu vielen Sorgen los gefahren.
Wieder zu Hause haben sich Charlie (und ich glaube, auch Tosca) riesig gefreut, dass wir wieder da sind, Charlie musste erstmal alles nachholen, was er in der Woche davor an Streicheleinheiten zu wenig bekommen hat. Tosca hat sich vornehm zurück gehalten. Dann ging es ans Aufräumen und Putzen - es ist unglaublich, was man bei zwei Katzen nach einer Woche so alles an Dreck findet... Nicht jeder Fleck hat uns glücklich gemacht, zumal sie auch bedeutet haben, dass während unserer Abwesenheit nicht alles ganz gut lief zwischen den beiden...
Auch hatten wir das Gefühl, dass Tosca in der einen Woche so ungefähr jeden Schritt, den wir uns mühsam vorgearbeitet haben, wieder zurück gelaufen ist. Ich habe abends versucht, sie auf den Kratzbaum zu locken, indem ich sie auf halbem Weg auf der gut übersichtlichen Katzen-Treppe abgesetzt habe und dann mit Leckerlies weiter lotsen wollte (eines steht fest: für Leckerlies ist sie IMMER zu haben!). Ich war wirklich erschrocken, unter welcher inneren Spannung die arme Maus gestanden hat, bzw. steht: Trotz Leckerli im Maul hat sie mich angeknurrt und gefaucht, Charlie war zwar in Sichtweite von ihr, lag aber mehrere Meter entfernt entspannt auf dem Boden, und ich habe sie lediglich mit Leckerlis versorgt, weder gestreichelt, noch sonstwie bedrängt. Auf der einen Seite wollte sie unbedingt ihre Leckeris haben, auf der anderen Seite aber auch schnell wieder weg. Das arme Ding war förmlich gespannt wie ein Flitzebogen.
Der gestrige Abend hat dann irgendwie allem noch eins drauf gesetzt: als mein Freund und ich nach Hause gekommen sind, hat es in der Wohnung furchtbar gestunken (kennen wir ja, aber dann beschränkt sich das auf das gut gelüftete Bad) - Toscas Sessel mit einer dicken, breitgetretenen Wurst verziert und dann das ganze in der halben Wohnung auf Boden und teilweise sogar Wand (hinter dem Sessel) verteilt. Kurz vorher haben wir uns im Auto noch darüber unterhalten, was wir derzeit noch unternehmen können, um die Situation zu verbessern und an Toscas Angst zu arbeiten... ich hätte echt heulen können, als ich das dann gesehen habe. Charlie wird also vermutlich Tosca bis zu "ihrem" Platz gefolgt sein, Tosca hat vor lauter Angst unter sich gemacht und dann alles verteilt.
Ich bin wirklich ratlos! Wir haben Bachblüten versucht, geben Tosca Zylkene und haben Catitude-Stecker verteilt, üben regelmäßig mit den beiden, indem wir ihnen gemeinsam Leckerlis geben. Mit der Tierkommunikation hatten wir auch einen Ansatz, der uns aber nicht weiter geholfen hat (ich bin dem gegenüber nicht komplett abgeneigt, habe aber auch noch nicht erfahren können, dass es klappt)... wir sind uns eigentlich einig darüber, dass wir Tosca nicht wieder abgeben wollen, aber ich möchte doch auch, dass es ihr bei uns gut geht und sie sich wohlfühlen kann. Sie ist einfach nur knuffig und wir haben sie mit ihren ganzen Eigenarten ganz schnell in unser Herz geschlossen, aber ich weiß nicht, was wir noch gegen ihre Angst unternehmen können. Charlie macht das ganze Theater vermutlich nicht viel aus - er war schon immer entspannt, egal was los war, aber ich verstehe gut, dass ihm auch ab und an mal die Hutschnur platzt, wenn er sich bei jeder Bewegung, die er in ihrer Gegewart macht, anfauchen lassen muss. Und selbst, wenn es dazu kommt, dann verteilt er ein- zwei Pfotenhiebe und für ihn ist die Sache erledigt. Dafür, dass Tosca so vollkommen unverhältnismäßig reagiert, kann er ja nichts!
Dazu fällt mir grade noch eineweitere Begebenheit ein: Ich hatte Tosca auf dem Arm und wollte sie wieder runter lassen, Charlie stand einen Meter weiter, mit dem Hinterteil zu Tosca, die ist mit ihrer Nase zielstrebig auf Charlies Hintern zu, der hat sich natürlich umgedreht, als er gemerkt hat, dass da was ist, und schon hat Tosca spuckend und kreischend einen Satz nach hinten gemacht... das ist doch auch nicht normal, oder?! Ich war erstmal vollkommen perplex ob ihres Mutes, aber irgendwie dann über ihre Reaktion auch nicht verwundert...
Ach, menno... grade ist das alles doof! Habt ihr noch Ideen für uns?