Raffgier statt Erlösung: Wenn Tierärzte bewusst falsche Hoffung machen

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Diese Diskussionen sind mit ein Grund, warum ich Sterbehilfe bei Menschen ablehne.

Balu, ich hoffe die Frage ist gestattet, aber warum ist einschläfern bei Tieren für dich eine Option, Sterbehilfe beim Menschen aber nicht?
Antwort gerne auch per PN, soll ja nicht zu OT werden...
 
A

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Auch ein Machtwort meinerseits gegenüber der Halterin hat nichts gebracht.

Also war die Halterin durchaus mit involviert und ein Tierarzt darf nicht gegen den Willen der Halterin einschläfern.

Hier geht es jedoch um Fälle, wo der TA eindeutig erkennt, dass dem Tier nicht mehr zu helfen ist und alles weitere eine Qual wäre - jedoch dem aufgelösten Frauchen / Herrchen sehr leicht jede Menge Geld abzunehmen ist.

Was soll der TA bitte machen, wenn die Besitzer sich weigern die Realität zu sehen?

Die Frage wird doch immer sein, wann ist der Punkt ein unheilbar krankes Tier einzuschläfern. Wo soll man da die Grenze ziehen und sagen, der und der Tierarzt hat sich zu lange auf Kosten des Kranken Tieres bereichert und muß deshalb rechtlich belangt werden.

Kann ich jedem nur Empfehlen zu lesen, um auch mal die "andere" Seite zu verstehen:
http://www.amazon.de/Tieren-beim-Sterben-helfen-Tierarztpraxis/dp/3940254029
 
Ja, bei Euch, Balu. Das heißt aber nicht zwangsläufig, dass deutsche Vorlesungsverzeichnisse genauso aussehen. Wenn es schon früh eine Spezialisierung gäbe, wie kommt es dann, dass man in Kleintierpraxen TÄ findet, die sich in ihrer Dissertation mit Huferkrankungen bei Kühen beschäftigt haben?

Bei Gelegenheit werde ich wohl doch mal nach Vorlesungsverzeichnissen schauen...Ich kann aktuell nur das wiedergeben, was ich von einer TÄ erfahren habe.
 
Ja, bei Euch, Balu. Das heißt aber nicht zwangsläufig, dass deutsche Vorlesungsverzeichnisse genauso aussehen. Wenn es schon früh eine Spezialisierung gäbe, wie kommt es dann, dass man in Kleintierpraxen TÄ findet, die sich in ihrer Dissertation mit Huferkrankungen bei Kühen beschäftigt haben?

Bei Gelegenheit werde ich wohl doch mal nach Vorlesungsverzeichnissen schauen...Ich kann aktuell nur das wiedergeben, was ich von einer TÄ erfahren habe.

Gefunden von der FU Berlin 🙂
http://www.fu-berlin.de/vv/de/modul?id=46675&sm=11907
Leider als Wahlpflichtfächer und keine richtige Spezialisierung, wie ich es mir wünschen würde

Es gibt also keine Spezialisierungsmöglichkeit.
 
Balu, ich hoffe die Frage ist gestattet, aber warum ist einschläfern bei Tieren für dich eine Option, Sterbehilfe beim Menschen aber nicht?
Antwort gerne auch per PN, soll ja nicht zu OT werden...

Weil bei Menschen viel mehr Überlegungen seitens des Patienten dranhängen, Gedanken, die sich ein Tier natürlich nicht macht. Stell dir eine alte Frau vor, die das Gefühl hat, ihren Kindern nur mehr zur Last zu fallen. In der Situation wird sie auch noch krank und verlangt nach Sterbehilfe. Wer entscheidet, ob das ihr freier Wille ist, oder ob sie sich aus "purer Rücksicht" für den Tod entscheidet? Würdest du dieser Arzt sein wollen? Ich nicht *schauder*


Ja, bei Euch, Balu. Das heißt aber nicht zwangsläufig, dass deutsche Vorlesungsverzeichnisse genauso aussehen. Wenn es schon früh eine Spezialisierung gäbe, wie kommt es dann, dass man in Kleintierpraxen TÄ findet, die sich in ihrer Dissertation mit Huferkrankungen bei Kühen beschäftigt haben?
Das hab ich ja auch nicht gesagt 🙂 Die Vorlesungsverzeichnisse bzw Praktikastunden hab ich aus dem Netz - von deutschen Seiten.
Die Spezialisierung hab ich von der Vet-Uni Wien!
(und ich glaube auch nicht, dass es das bei uns schon sehr lange gibt)
 
Ich hab hier einfach mal eine Liste von aktuellen Dissertationen rausgesucht.

Ich hab jetzt keine Strichliste geführt, welche Tierart am meisten vertreten ist, aber nach einem kurzen Überfliegen der ersten Seiten würde ich sagen, dass Rinder ganz klar vorne liegen😉

http://edoc.ub.uni-muenchen.de/view/subjects/fak08.html

Pferde und Hunde sind auch noch recht häufig vertreten. Dann gibt es noch ein buntes Sammelsurium aller möglichen Tierarten und Themengebiete. Katzen sehe ich da eher unter "ferner liefen".

Mir ist auch bereits häufiger aufgefallen, dass eins zu eins von Hunden auf Katzen übertragen wird. Das wäre dann eine Erklärung dafür.

Fakt ist ja auf jeden Fall, dass die Studenten der Tiermedizin einfach auf zu vielen Hochzeiten tanzen (müssen) und da erscheint mir das amerikanische Model mit einer Spezialisierung bereits zu Studienbeginn deutlich besser (zumindest für uns als Halter) zu sein.
 
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Weil bei Menschen viel mehr Überlegungen seitens des Patienten dranhängen, Gedanken, die sich ein Tier natürlich nicht macht. Stell dir eine alte Frau vor, die das Gefühl hat, ihren Kindern nur mehr zur Last zu fallen. In der Situation wird sie auch noch krank und verlangt nach Sterbehilfe. Wer entscheidet, ob das ihr freier Wille ist, oder ob sie sich aus "purer Rücksicht" für den Tod entscheidet? Würdest du dieser Arzt sein wollen? Ich nicht *schauder*

Okay, danke für die Erklärung.
Verstehe deinen Standpunkt, auch wenn es nicht meiner ist 😉
 
Ber der TÄ-Kammer braucht mam keine Beweise in Form von Zeugen, nur halt anhand Befunde und Rechnungen, man muss das ganze hat nur schildern, dann wird die Gegenseite angehört und die TÄ-kammer trifft eine Entscheidung.
 
Das scheitert aber oft schon daran, dass man eine ziemlich nichtssagende Rechnung bekommt, und wenn man dann nachfragt bekommt man unter Umständen sehr kuriöse Antworten oder "Belege".

Zumal man ja erstmal beweisen muss, das die Diagnose falsch ist oder die Behandlung an sich falsch war. Oft hat man dazu gerade im Kleintierbereich ja keine Gelegenheit mehr, es sei denn man lässt das Tier obduzieren.
 
Es kann doch eigentlich nicht sein, dass ich mir die offizielle und frei zugängliche Impfempfehlung der Uni München ausdrucken und dem TA vorlegen muss. Das ist doch sein Job. Und wenn das schon beim Impfen so anfängt, dann vertraue ich eben nicht blind beim Behandeln von Krankheiten.
Warum nicht?

Wenn es um deine eigene Gesundheit geht, ist es doch eigentlich auch normal, daß du dich selbst informierst.
Oder sehe ich das falsch? 😕

Ich habe auf Grund meiner Erfahrung vielleicht einen anderen Zugang als jemand, der max. alle paar Jahre seinen Hausarzt wegen Halsweh aufsucht und sonst niemals mit dem Gesundheitswesen zu tun hat.

Blind würde ich einem Arzt sowieso nie vertrauen .. 😱

Das war nicht "nur" eine Fehldiagnose, ich behaupte und bin überzeugt: das war absichtlich.
Möglich, aber du wirst es nicht beweisen können.

Man müsste wirklich sammeln und diese Beispiele dann geballt an Tierärztekammern und Universitäten schicken.
War das denn wirklich ein TA und nicht z.B. ein THP?
Bestimmt hat er irgendeinen Zusatzkurs gemacht und kann sich jederzeit darauf berufen, daß er nicht als TA gependelt hat, sondern in seiner Eigenschaft als Astrologieschamanengeistheilerwasauchimmer ..

Und wie man in der Humanmedizin schon gesehen hat, bewirken zahlreiche Beschwerden .. nichts.
Schon gar nicht und überhaupt erst recht nichts bei der Ärztekammer.

Kammer erhält im Jahr 2014 keine Beschwerden, ergo kein Problem.
Kammer erhält im Jahr 2015 100 Beschwerden. Da müsste es der Kammer zumindest mal auffallen dass was im argen ist. Je mehr Beschwerden oder meinetwegen Meldungen erfolgen desto schneller der Prozess.
Ich wage zu behaupten, daß da nichts auffallen und nichts passieren wird.

Die Kammer vertritt die Interessen der Ärzte und wird zuerst einmal nicht gegen die eigenen Leute vorgehen.

Soweit ich weiß, hätte sie auch gar nicht die Befugnisse. Im besten Fall kann sie einen Fall an die Staatsanwaltschaft weitergeben, da müssen dann aber massive Verdachtsmomente vorliegen und dazu braucht es mehr Patientenbescwherden.

Ist ja mal alles gut und schön, aber warum sollte man nicht am Grundsatz anfangen? Dem Studium. Eine komplette neustrukturierung des Studienganges Vetmed? Grundstudium, allgemein Kenntnisse in der Biologie, Pharmakologie und danach aufteilen des Studienganges: Nutzvieh, welch schrecklicher Begriff, Kleintiere, Katze, Hund. Dann haben wir doch endlich mal anständig ausgebildete Ärzte.
Also jetzt grob umrissen das Ganze. Den Abschluss gibt es auch nur im gewählten Studiengang und gut ist.
Wird sich wirtschaftlich nicht auszahlen.

Der Alleskönner-TA muß die Milchkuh ebenso behandeln können, wie den Leguan, er muß einen Tiertransport abnehmen können, egal ob da Fohlen oder Bären drin sind, er muß für einen Zoo sorgen oder Fleisch beurteilen können, usw.

Schau mal hier, was da gesucht wird:
http://www.tieraerztekammer.at/service/jobs-karriere.html

Es ist ja schon in der Humanmedizin extrem schwierig veraltete Lehrpläne zu entrümpeln, da sehe ich für die Veterinäre eher schwarz.
 
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Da steht doch aber meistens dabei, für welchen Bereich gesucht wird 😕
Ja, aber der Bedarf ist größtenteils Rind/Schwein oder halt Kleintier.
Weit und breit kein Spezialist .. gut, ist jetzt nur diese Seite und sagt wenig aus, aber ich glaube nicht, daß der frischgebackene TA mit Schwerpunkt Reptilien da viel Nachfrage findet.

Und damit sich das überhaupt auszahlt, müssen es dann ja etliche Studienabschlüsse damit sein, also sagen wir mal 10-20 Jung-TÄ mit diesem Schwerpunkt, die alle einen Job möchten und eben nicht in der Rinder- oder allgem. Kleintierpraxis.

Ich glaube, da muß sich erst die Arbeitswelt ändern, ehe das Studium nachzieht.

Wenn es mehr TA mit Fortbildungen und Spezialisierung gibt, die ihrerseits entspr. Kollegen einstellen, wird das vielleicht irgendwann von der freiwilligen Fortbildung in die allgemeine Lehre wandern.
 
Möglich, aber du wirst es nicht beweisen können.


War das denn wirklich ein TA und nicht z.B. ein THP?
Bestimmt hat er irgendeinen Zusatzkurs gemacht und kann sich jederzeit darauf berufen, daß er nicht als TA gependelt hat, sondern in seiner Eigenschaft als Astrologieschamanengeistheilerwasauchimmer ..

Und wie man in der Humanmedizin schon gesehen hat, bewirken zahlreiche Beschwerden .. nichts.
Schon gar nicht und überhaupt erst recht nichts bei der Ärztekammer.


Ich wage zu behaupten, daß da nichts auffallen und nichts passieren wird.

Die Kammer vertritt die Interessen der Ärzte und wird zuerst einmal nicht gegen die eigenen Leute vorgehen.

Soweit ich weiß, hätte sie auch gar nicht die Befugnisse. Im besten Fall kann sie einen Fall an die Staatsanwaltschaft weitergeben, da müssen dann aber massive Verdachtsmomente vorliegen und dazu braucht es mehr Patientenbescwherden.

Mal stellvertretend für alle 😉

Ausreden warum was nix bringt sind zahlreich und schnell gefunden. Hauptsache man hat sich Arbeit gespart. Groß motzen geht dann ja immer noch...

Endlose Diskussionen in irgendwelchen Internetforen werden aber ganz sicher was ändern 😎
 
War das denn wirklich ein TA und nicht z.B. ein THP?
Bestimmt hat er irgendeinen Zusatzkurs gemacht und kann sich jederzeit darauf berufen, daß er nicht als TA gependelt hat, sondern in seiner Eigenschaft als Astrologieschamanengeistheilerwasauchimmer ..

Es war definitiv ein TA, ich hatte mir die HP angeschaut. Dieser Witzbold hatte ja auch jede Menge AB in die Katze hineingedonnert.

War sehr interessant, was der so alles angeboten hatte. Ein buntes Sammelsurium von "klingt beeindruckend"🙄
 
Endlose Diskussionen in irgendwelchen Internetforen werden aber ganz sicher was ändern 😎
Du vergißt, daß es durchaus möglich ist, sich zu beschweren und dennoch der Ansicht zu sein bzw. die Erfahrung gemacht zu haben, daß es wenig bis nichts bringt (außer Dampf abzulassen, was ja oft der Grund für Beschwerden aller Art ist).

Man kann sogar noch als drittes in Foren endlos darüber diskutieren. Gibt im Leben halt mehr als ein entweder-oder. 😉
 
Und damit sich das überhaupt auszahlt, müssen es dann ja etliche Studienabschlüsse damit sein, also sagen wir mal 10-20 Jung-TÄ mit diesem Schwerpunkt, die alle einen Job möchten und eben nicht in der Rinder- oder allgem. Kleintierpraxis.

Ich glaube, da muß sich erst die Arbeitswelt ändern, ehe das Studium nachzieht.

Wenn es mehr TA mit Fortbildungen und Spezialisierung gibt, die ihrerseits entspr. Kollegen einstellen, wird das vielleicht irgendwann von der freiwilligen Fortbildung in die allgemeine Lehre wandern.

Aber bei uns ist ja die Ausbildung schon spezialisiert!
Dieses Jobsuche-Seite zeigt ja nicht, dass zB prinzipiell keine Pferdeärzte gebraucht werden, es gibt (gerade im Bereich Pferde) nur einfach zuviele davon. Meine Freundin ist fertige Pferde-TÄ ohne Arbeit. Gibt's in Österreich nicht. Als Kleintierarzt würde sie sofort eine Stelle finden, dafür hat sie aber eben nicht die Ausbildung.
 
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Meine Freundin ist fertige Pferde-TÄ ohne Arbeit. Gibt's in Österreich nicht. Als Kleintierarzt würde sie sofort eine Stelle finden, dafür hat sie aber eben nicht die Ausbildung.

Das kann Dir aber bei vielen anderen Studiengängen genauso passieren. Ich erinnere nur an die vielen arbeitslosen Lehrer der 80er Jahre.
 
Das kann Dir aber bei vielen anderen Studiengängen genauso passieren. Ich erinnere nur an die vielen arbeitslosen Lehrer der 80er Jahre.

Ja, aber das wird natürlich durch Spezialisierung gefördert. Ist ja bei Lehrern jetzt gerade auch so, Naturwissenschaften werden gesucht und alle anderen gehen stempeln.
 
Stell dir eine alte Frau vor, die das Gefühl hat, ihren Kindern nur mehr zur Last zu fallen. In der Situation wird sie auch noch krank und verlangt nach Sterbehilfe. Wer entscheidet, ob das ihr freier Wille ist, oder ob sie sich aus "purer Rücksicht" für den Tod entscheidet? Würdest du dieser Arzt sein wollen? Ich nicht *schauder*

Selbst wenn sie sich aus purer Rücksicht dafür entscheidet, ist das dann trotzdem ihre eigene, freiwillige Entscheidung, solange sie geistig gesund ist.
Und ich würde diese Entscheidung respektieren.
Ebenso wie ich respektiere, wenn Menschen ihrem Leben selbst freiwillig ein Ende setzen. Ist es nicht mein wichtigstes und ureigenstes Recht über mein eigenes Leben und Sterben zu entscheiden?

Ich stelle mir jetzt vor, ich wäre diese alte Frau, wüßte, ich kann mich nicht mehr selbst versorgen, wüßte, meine Kinder haben genug mit ihrem eigenen Leben zu tun und dann würde ich auch noch krank. Ja, ich würde wohl eine solche Entscheidung treffen und wäre froh, wenn mir dann auch noch legal jemand helfen könnte.
Ich bin für Sterbehilfe.
 
Selbst wenn sie sich aus purer Rücksicht dafür entscheidet, ist das dann trotzdem ihre eigene, freiwillige Entscheidung, solange sie geistig gesund ist.
Das siehst du so. Aber genauso könnte es sein, dass sie mit etwas mehr Nähe ihrer Kinder noch sehr gerne leben würde wollen.

Ist es nicht mein wichtigstes und ureigenstes Recht über mein eigenes Leben und Sterben zu entscheiden?
Doch, das ist es. Aber genauso sollten eben andere "Einflüsse" ausgeschlossen sein.
Wenn jemand sein Tier erlösen lassen will, weil ihm die Pflege zu aufwändig wird, gibts einen kollektiven Aufschrei, was wäre, wenn die Pflege der Großeltern zu müsam werden würde? Und das ist sie meistens!



Ich bin für Sterbehilfe.
Ich nicht. Aber das sprengt hier den Thread - irgendwo gabs dazu mal einen.
 

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