Raffgier statt Erlösung: Wenn Tierärzte bewusst falsche Hoffung machen

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Könntet ihr für das Thema Pflege und Sterbehilfe bei Menschen nicht ein neues Thema aufmachen?😳
 
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Kommt ja häufiger vor; allerdings glaube ich kaum das dies irgendeine LTK interessiert - öhm, sind auch nur Tierärzte.

Gibts dafür eine Extrameldestelle für Veterinärmedizin?

Musste gerade selbst schauen, wo man das melden kann. Das geht offenbar sogar online.

http://www.vet-uaw.de/

Zuständig ist wohl das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.

Nein, ich glaube zwar auch nicht, dass die Kammer sich für so etwas brennend interessiert. Man müsste es eher umgekehrt aufziehen: Fälle von falschen CNI-Diagnosen sammeln, dazu die Empfehlungen von Universitäten etc. bezüglich der notwendigen Diagnostik packen und die Kammern darum bitten, ihre Mitglieder dazu aufzufordern, diesen Standard auch einzuhalten.

Ich denke schon, dass es auf Dauer etwas bringen kann, wenn man als Halter immer wieder diagnostische Mängel bei den Kammern zur Sprache bringt. Man muss denen einfach auf die Nerven gehen😀
 
Wäre da nicht eine suffiziente Schmerztherapie die sinnvollere Lösung?

Wenn man sie tatsächlich erhält, dann ja.
Ist aber zumindest hier nicht ganz so selbstverständlich (insbesondere als Kassenpatient).

Tut mir leid fürs OT, ich werde jetzt aufhören. 😳
 
Na doch, man merkt sich doch ''auffällige'' Kunden. Es mag noch einen Unterschied machen, ob man in der Stadt oder auf dem Land lebt und die Kunden kennt.

Der "angeschwärzte" TA, ja klar. Aber doch nicht sämtliche anderen TÄ in der Umgebung! (darum gings Anett ja).
 
Musste gerade selbst schauen, wo man das melden kann. Das geht offenbar sogar online.

http://www.vet-uaw.de/

Zuständig ist wohl das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.

Ist natürlich ein Möglichkeiten sowas zu machen. Erfordert aber auch dann wieder eigene Kenntnisse und entsprechende Zusammenhänge etc. entsprechend schilder zu können.
Eine Liste mit Meldungen scheint es da nicht zu geben? ( Ich meine von Medikamenten in der Humanmedizin gibt es so Meldelisten 😕).

Ich zweifel halt daran, ob so ein paar Meldungen wirklich was bringen.😳

In den USA gibt es die FDA. Beispiel Convenia; dort gibt es eine entsprechende Facebookseite auf der auch zur Meldung der Nebenwirkungen bei der FDA aufgerufen wird.
Hauptsächlich auf Seiten in Englisch findet man viele Berichte über Nebenwirkungen. Bisher hat das nichts genutzt.🙁

Nein, ich glaube zwar auch nicht, dass die Kammer sich für so etwas brennend interessiert. Man müsste es eher umgekehrt aufziehen: Fälle von falschen CNI-Diagnosen sammeln, dazu die Empfehlungen von Universitäten etc. bezüglich der notwendigen Diagnostik packen und die Kammern darum bitten, ihre Mitglieder dazu aufzufordern, diesen Standard auch einzuhalten.

Ich denke schon, dass es auf Dauer etwas bringen kann, wenn man als Halter immer wieder diagnostische Mängel bei den Kammern zur Sprache bringt. Man muss denen einfach auf die Nerven gehen😀

Es ist nur so, dass die Kammermitglieder auch alles Veterinäre sind - meist mit Praxen und da werden Viele genau nicht anders handeln.
Und ein paar Leute ( im Verhältnis aller Tierbesitzer gesehen) die solche Dinge aufzeigen fallen durch.

Keine Ahnung um welche Beschwerden es sich im Detail handelt, aber mir sagte die Dame bei der LTK das täglich zig Beschwerden bei der Kammer eingereicht werden.
 
Ich denke schon, dass es auf Dauer etwas bringen kann, wenn man als Halter immer wieder diagnostische Mängel bei den Kammern zur Sprache bringt. Man muss denen einfach auf die Nerven gehen😀

Es ist ja auch nicht so, als wüßten die nicht, was draußen in den Praxen so los ist. In jeder Kammer sind Kliniksbetreiber oder Universitätsangehörige in wichtigen Positionen. Und die sehen jeden Tag Patienten und die teilweise haarsträubende Diagnostik oder Therapie, die zuvor stattgefunden hat.
Aber gleichzeitig Leben sie auch davon, denn die Haustierärzte sind nunmal auch die überweisenden Tierärzte. Auf Fortbildungen geht es unter den TÄ mitunter hoch her, die gehen sich gegenseitig heftig an. Aber nach außen halten sie natürlich erstmal zusammen.
 
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Könntet ihr für das Thema Pflege und Sterbehilfe bei Menschen nicht ein neues Thema aufmachen?😳

😳 sorry 😳

Wenn man sie tatsächlich erhält, dann ja.
Ist aber zumindest hier nicht ganz so selbstverständlich (insbesondere als Kassenpatient).
Das ist ja schrecklich 😱

Tut mir leid fürs OT, ich werde jetzt aufhören. 😳

Mir auch 😳
 
Über so eine Liste weiß ich jetzt nichts. Bei den Kammern wird es so sein wie überall im Leben. Je nachdem, wen Du da erwischt, landet die Beschwerde entweder in der großen Ablage oder wird zumindest zur Kenntnis genommen und im Hinterkopf behalten.

Es kann doch nicht so schwer sein, wenigstens Mindeststandards zu etablieren. Am Beispiel von CNI wäre das zum Beispiel der TA, der neben dem BB auch eine Urinuntersuchung anordnet. In 90 Prozent der Fälle, wo User hier mit dieser Diagnose "aufschlagen" passiert das nicht.

@Doc: Ich fürchte, die TÄ, die es am nötigsten hätten, sind auf solchen Fortbildungen eher nicht zu finden. Aber Mäuschen spielen würde ich da auch mal gerne.
 
Bei den Kammern wird es so sein wie überall im Leben. Je nachdem, wen Du da erwischt, landet die Beschwerde entweder in der großen Ablage oder wird zumindest zur Kenntnis genommen und im Hinterkopf behalten.

Sicher kommt es auf verschiedene Faktoren an. Ich kann halt jetzt nur davon ausgehen was ich erlebt habe und wie ich das Ganze interpretiere.

Eine Beschwerde an sich muss erstmal fundiert sein; sonst landet sie gleich in der Ablage.
Ist die Beschwerde so gehalten das sich ein Fehlverhalten evtl. vermuten lässt, wird der betreffende TA zu einer Stellungnahme aufgefordert.
( Gleichzeitig wird dir dann aber mitgeteilt das die Kammer nach Eingabe einer Beschwerde nicht im Auftrag des Patientenbesitzer tätig wird, sondern Kraft Amtes).
In dem Fall wird durchaus auch eine Akte angelegt.
Weiterhin wird dann ingesamt auf die Möglichkeit einer eigenen Klage hingewiesen - so in der Art.
 
Und wenn Oma dann sagt, nein, Pflegeheim will ich auf keinen Fall, lieber sterbe ich, dann ist das, meiner Ansicht nach, ihr gutes Recht. Und genauso verständlich wie die Begründung, dass jemand die ständigen Schmerzen nicht mehr aushält.

Dafür gibt es die Patientenverfügung, also dass die Apparatemedizin weggelassen wird. Solche Dinge kann (und sollte man dann auch, wenn man dieser Überzeugung ist *find*) durch eine entsprechende notariell beglaubigte Erklärung (wegen der Beweissicherheit) beizeiten regeln, so dass nicht noch ein langes Gezerre mit Amtsgericht und Behörden droht.

Aus eigener Erfahrung kann ich das nur für meine (schon mit ca. 65 Jahren stark) dement gewesene Mutter beschreiben: sie verlernte krankheitsbedingt iwann das Schlucken und hätte auf Dauer eine feste Magensonde benötigt (= Apparatemedizin, Patientenverfügung). Aufgrund der Patientenverfügung wurde die Sonde weggelassen, und meine Mutter verhungerte unter ärztlicher Aufsicht und mit Kochsalztropf (damit sie nicht verdurstete usw.).

Das hört sich hart an und erstreckte sich über einen Zeitraum von ca. sechs Wochen, aber letztlich wäre die Alternative eine kognitiv weitgehend leere Hülle über Jahre und Jahrzehnte an der Sonde gewesen, voll bettlägerig und weiß Gott nicht das, was meine Mutter sich als ihr Alter vorgestellt hätte.
Auf diese Weise verstarb meine Mutter dann im Alter von gut 70 Jahren; rein körperlich war sie gut in Schuss und hätte mit Sonde usw. mit Sicherheit noch etliche Jahre durchgehalten. Aber um welchen Preis???

Inzwischen habe ich meinen Frieden mit der Entscheidung gemacht (ich hatte über Jahre hinweg starke Schuldgefühle, dass ich die Entscheidung mit getragen hatte, keine Sonde einzusetzen).

Ich werde für mich auch so eine Patientenverfügung machen, denn ich persönlich sehe keinen Sinn darin, mit Hilfe der Apparatemedizin das Leben künstlich zu verlängern. Für mich persönlich kann ich sagen, dass ich morgen tot umfallen kann und es in dem Punkt nicht bedauern würde, als ich ein erfülltes und reiches Leben bisher gehabt habe (reich im Sinne von guten und schlechten Erfahrungen und schönen Erlebnissen, lieben Menschen usw.). Für meine Fellchen würde ich es natürlich bedauern, aber auch da haben wir gute Lösungen.

Aber diese Dinge muss jeder für sich selbst entscheiden!

LG
 
Allerdings nochmal zum Eingangspost:

Ich glaube nicht, dass Tierärzte ein Sterben rauszögern um Abzukassieren.
Das dürften absolute Ausnahmen sein und wie später dann ja auch der Beitrag kam, waren wohl die Tierbesitzer selber ein Problem.
 
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Dafür gibt es die Patientenverfügung, also dass die Apparatemedizin weggelassen wird. Solche Dinge kann (und sollte man dann auch, wenn man dieser Überzeugung ist *find*) durch eine entsprechende notariell beglaubigte Erklärung (wegen der Beweissicherheit) beizeiten regeln, so dass nicht noch ein langes Gezerre mit Amtsgericht und Behörden droht.
LG

Habe ich schon seit einigen Jahren, vom Notar aufgesetzt und beglaubigt.

Und ich finde es gut, dass du die Entscheidung, die deine Mutter noch im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte getroffen hat, nachher durchgesetzt hast.
 
Allerdings nochmal zum Eingangspost:

Ich glaube nicht, dass Tierärzte ein Sterben rauszögern um Abzukassieren.
Das dürften absolute Ausnahmen sein und wie später dann ja auch der Beitrag kam, waren wohl die Tierbesitzer selber ein Problem.

Ob der TA in der Klinik in der Nacht die Euthanasie rausgezögert hat zum abkassieren bei meinem Opi bezweifel ich jetzt mal. Ich denke eher er wollte mir noch Hoffnung machen.
Wäre es dieselbe TÄ gewesen wie die, die viermal davor, wäre er genau in der Nacht gegangen und nicht zwei Wochen später. Er hat es, im Gegensatz der TÄ die den opi vorher behandelt hat, immer im gleichen Fall, und auch später beim Einschläfern, als Folgekosten abgerechnet. Die TÄ bei der Teufi sonst war hat es immer als Neukosten berechnet.
Also denke ich nicht, dass Geld bei dem TA ein Motiv war, sondern schauen wir ob wir dem Mensch Hoffnung machen. Auch wenn die Hoffnung nicht eingetroffen ist.
Und ich habe die Rechnungen hier detailliert aufgelistet mit jedem Behandlungsschritt.
 
Also denke ich nicht, dass Geld bei dem TA ein Motiv war, sondern schauen wir ob wir dem Mensch Hoffnung machen. Auch wenn die Hoffnung nicht eingetroffen ist.
Auch für die meisten Tierärzte dürfte die Entscheidung nicht leicht sein.Dazu noch die Tierbesitzer - unterschiedlich im Verhalten.

Deshalb kam vor einigen Beiträgen meine Buchempfehlung. Sich das Ganze mal wirklich aus der Seite von einem Tierarzt betrachtet anschauen.
 
Auch für die meisten Tierärzte dürfte die Entscheidung nicht leicht sein.Dazu noch die Tierbesitzer - unterschiedlich im Verhalten.

Deshalb kam vor einigen Beiträgen meine Buchempfehlung. Sich das Ganze mal wirklich aus der Seite von einem Tierarzt betrachtet anschauen.

Ich denke auch es war schwer für ihn ich stehe da aufgelöst, selber in Panik mit einem Herzkranken Tier das keine Luft bekommt. Er kennt nur die Akte nicht mehr.
Jetzt mit etwas Abstand sehe ich das auch anders.
 
Ich denke auch es war schwer für ihn ich stehe da aufgelöst, selber in Panik mit einem Herzkranken Tier das keine Luft bekommt. Er kennt nur die Akte nicht mehr.
Jetzt mit etwas Abstand sehe ich das auch anders.

Das sehe ich als Problem bei Kliniken, wenn man mit mehreren Ärzten zu tun hat - da herrscht ( mag sein das dies ein Vorurteil ist) eine gewisse Anonymität.

Für einen Tierarzt, jedenfalls für die meisten denke ich, bedeutet der letzte Schritt auch eine Kapitulation nicht mehr helfen zu können- dazu ein verzweifelter Besitzer.

Das ist aber eine ganz andere Situation, als die Behauptung bewusste Fehldiagnose um abzukassieren und das Tier leidet ohne eine geringste Chance.
 
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Ich möchte auch nicht in der Haut der TÄ stecken. Ich bin davon überzeugt, das über 90% diesen Beruf aus Liebe zum Tier erlernen.
Tägl. mit tierischen Krankheiten und Leiden konfrontiert zu sein zzgl. teilweise uneinsichtige Besitzer die nur die Kosten und nicht das Tierwohl im Auge haben.

Kein TA kann sich 100% bei jeder Tierart mit jeder Krankheit auskennen.
(Aber sie können ehrlich sein und an Kollegen- oder Kliniken weiterleiten)

Dafür haben wir die Verantwortung und freie TA Wahl.

Mein Pferd hat z.B. ein Haustierarzt, ein Knochen- und Sehnenspezialisten, eine Zahnklinik plus Tierheilpraktiker, Osteopathen und Akupunkteur. Für eine anständige Behandlung durch einen Spezialisten fahren wir ggf. auch ein paar Stunden.

Finchen hat unsere Haustierärztin, der ich mittlerweile 100% vertraue. Wenn sie sich unsicher ist oder nicht weiter weiß, dann überweist sie uns zu Kollegen oder zwecks genaue Diagnostik an eine passende Klinik mit dem erforderlichen Equipment. Sie macht Hausbesuche, bildet sich weiter und ist mit Herz und Seele dabei. Zusätzlich hat Finchen noch ihren Kardiologen, der ihr Herzchen seit Jahren kennt und kontrolliert.

Als mein Sternchen Kasimir ganz schlecht zurecht in der Klinik stationär über eine Woche war hat unsere Haus TÄ mehrmals tägl. mit der Klinik und mit mir telefoniert. Die Klinik hatte sogar von mir die Anweisung bekommen, jeden Schritt mit ihr zu besprechen und ihre Anforderungen und Entscheidungen zu befolgen.

Dennoch sieht sie wann es Zeit ist loszulassen und das macht einen unmissverständlich klar.

Klar gibt es schwarze Schafe, aber ich sehe die TA Welt nicht als raffgieriges, skrupelloses Profitunternehmen.
 
Auch für die meisten Tierärzte dürfte die Entscheidung nicht leicht sein.Dazu noch die Tierbesitzer - unterschiedlich im Verhalten.

Glaub ich auch. Wahrscheinlich wäre ein zusätzliches Psychologiestudium eine gute Sache 😉


Ich muss sagen, ich hab bei Katzen-TÄ noch keine solchen Erfahrungen gemacht, dass ich den Eindruck hatte, sie wären nur hinter meinem Geld her. Ich hab schon auch gewechselt, aber weil ich mich nicht gut aufgehoben gefühlt habe, oder weil der TA nicht die nötige Ausrüstung hatte, aber nie wegen dem Geld. Ich bin mit den Katern jetzt in einer Klinik, bei "Kleinigkeiten" ist mir dort jeder Arzt recht, wenn was Wichtiges ansteht, ruf ich aber vorher an und mach einen Termin mit "unserer" Ärztin aus. Die kennt Satchmo und ruft uns sogar an, wenn wir länger nicht dort waren 🙂
 

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