Schilddrüsenüberfunktion bei junger Katze, wann mit Therapie anfangen?

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Schattenherz

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Schilddrüsenüberfunktion bei junger Katze, hat jemand Erfahrung damit?

Hallo!

Ich war jetzt mit meiner Katze, ist September 1 Jahr geworden, 2x beim Blut abgeben, das erste Mal vor ca 3 Wochen und dann vergangenen Montag.

Beide Male wurden erhöhte ft3 Werte festgestellt. Damals 3,1 jetzt 4,6

Sie soll jetzt Thiamazol bekommen, 10mg morgens

Das soll ne zeitlang gegeben werden und dann wieder abgesetzt werden, um zu sehen, ob die Schilddrüse sich dann wieder von allein beruhigt, wenn nicht, rät sie zu einer OP.

Erstmal muss ich sie gleich nochmal anrufen, zu fragen, ob man das nicht lieber auf 2x täglich verteilen soll und dann ist die Frage, ob's nicht schlauer ist, nach den Feiertagen anzufangen😕

Sie sagte zwar, sie sei immer zu erreichen wenn was ist, aber wir sind über die Feiertage nicht immer da, was ja schlecht ist, wenn es der Katze nicht gut gehen sollte.

Würdet ihr also noch die paar Tage abwarten?
 
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Ich würde als erstes jetzt drauf achten, über Futter so viel wie möglich zu beeinflussen, dazu gehört, daß keinerlei Fischprodukte mehr gegeben werden sollten, da ist zuviel Jod drin.

Leider habe ich immer noch nicht den englischen Artikel, der von langen Testreihen berichtet, wie SDÜ allein durch die Fütterung günstig beeinflußt werden kann, ich bleibe aber weiter dran.

An Medikamenten gibt es wohl nur ein Produkt, daß in der Veterinärbehandlung offiziell zugelassen ist, leider ist das aber wohl auch das Unverträglichste. Zwei Mittel aus der Humanmedizin kann man ebenso einsetzen, aber dazu braucht man wohl ein Rezept (?) des Tierarztes, um sie in der Apotheke zu bekommen.
Ich glaube, Userin Maggie kennt sich da wesentlich besser aus als ich.


Zugvogel
 
Mit Fisch hat sie nie viel bekommen und jetzt seit der 1. Untersuchung wo der Wert so hoch war gar nix mehr, trotzdem ist er noch gestiegen.
 
Was war, bevor die Schilddrüse auffällig geworden ist? 😕



Zugvogel
 
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Was fütterst du?
Ich frage, weil meine Freundin ihren Hunden u. a. auch oder oft Schlundfleisch (frisch) gefüttert hat und einer ihrer Hunde auch eine Überfunktion bekommen hat.
Auf das Schlundfleisch aufmerksam gemacht und weggelassen, normalisierte sich das ganze wieder!
Nun ist Schlundfleisch sicher extrem, aber in minderwertigem Futter sicher auch in nicht unbeträchtlichen Mengen vorhanden.
 
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Ich würde mich bei allen möglichen Stellen rumhören, ob mit der Hormonumstellung durch die Kastration auch die Funktion der SD beeinflußt werden kann, der Wirkstoff der SD ist ja ebenfalls ein Hormon.

Gehört habe ich zwar davon noch nie, doch das sagt ja nicht, daß es nicht doch einen Zusammenhang gibt. 😕


Wann war die letze Impfung, die letze Entwurmung? Welche Mittel wurden bei der Kastra eingesetzt?



Zugvogel
 
Gehts da um den natürlichen Jodgehalt der Rohstoffe oder wurde speziell jodiertes Salz beigefügt?


Zugvogel
 
Die Kastration ist über 6 Monate her und das kam ja erst jetzt, da sie ja noch so jung ist, will sie ja nach ner Zeit versuchen die Medikamente wieder abzusetzen, in der Hoffnung, dass sich alles wieder eingependelt hat.

Das Thiamazol will sie jetzt als erstes probieren, sie sagt wenn's nicht klappt kann sie umstellen, die Gabe setzte ich auf morgens und abends, hab ich gerad nochmal mit ihr abgeklärt und ich soll dann erst anfangen wenn die Feiertage um sind und sie nicht lang allein ist, falls es ihr schlecht geht.

Vielen Dank aber für die ausführlichen Infos bezüglich der Medikamente!

Futter bekommt sie jeden Tag abwechselnd: Lux, Opticat, Goldy, Raiffeisen Tierfreund, Macs, Tiger, Fridoline, Pure, Schmusy, Smilla, Bozita, ab und an gekochtes Huhn natürlich ohne Knochen und einmal die Woche rohes Rindersuppenfleisch oder Beinscheiben

Radiojodtherapie kann man versuchen wenn es so nicht geht sagt sie, ist aber sehr teuer, aufwendig durch die lange Quarantäne und hilft nicht immer, sie würd da ehr zu ner OP raten.
 
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Ich würde als erstes jetzt drauf achten, über Futter so viel wie möglich zu beeinflussen, dazu gehört, daß keinerlei Fischprodukte mehr gegeben werden sollten, da ist zuviel Jod drin.
Zugvogel

Verdammt, und Jonny (SDÜ und Niere usw.) futtert am meisten vom Fisch - und er futtert immer so wenig.
 
Gibt es hier jemanden, der allgemein Erfahrungen mit SDÜ bei so jungen Katzen hat?
 
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Hallo, ich habe jetzt erst zufällig diesen Thread entdeckt.
Ich möchte nur sagen, dass ich die Radiojodtherapie bei meinem schon alten Kater anwenden ließ. Ich bin sehr sehr zufrieden - er ist geheilt!

Seine starke SDÜ wurde im Frühjahr 2010 festgestellt, nach den üblichen Symptomen: Erbrechen, Abmagern, Unruhe. Der T4-Wert lag über 13!
Er musste erst mal mit Tabletten auf normale Werte gebracht werden. Zum Glück hatten seine Organe noch keine Schäden genommen. Miki war 12 Jahre alt zu dem Zeitpunkt.

Meine TÄ gab mir dann drei Optionen: 1. weiter mit Tabletten die Symptome unterdrücken, 2. Operation (die sie mir als eher riskant und nicht immer erfolgversprechend beschrieben hat), 3. Radiojodtherapie (mit höchsten Heilungschancen, aber auch hohem Aufwand).

Ich habe mich nach kurzer Recherche recht schnell für die Radiojodtherapie entschieden. Ich habe auch das Glück, dass hier in HH eine Tierklinik ist, die das anbietet - davon gibt es wohl nicht so viele. Ein Humanmediziner, der die Therapie normalerweise für Menschen durchführt, ist einmal wöchentlich in der Klinik für die Katzenbehandlung.
Die Therapie besteht eigentlich nur aus einer Injektion von radioaktivem Jod. Das sammelt sich in der Schilddrüse und zerstört das böse Gewebe (bin nicht vom Fach und kann es darum nur laienhaft ausdrücken).

Der Ablauf war dann so:
Ich bin Mittwoch nachmittag mit Miki zum Termin in die Klinik. Hatte seine große Transportbox sowie einen Dosenfuttervorrat für seinen Aufenthalt dabei. Er wurde narkotisiert, dann wurde ein Szintigramm gemacht, auf dem man die veränderte Schilddrüse sieht. Das hat der Arzt noch mit mir besprochen, auch um festzustellen, ob die Therapie wirklich geeignet ist. War sie. Danach durfte ich Miki eine Woche nicht sehen, habe aber regelmäßig angerufen, und alles war ok.
Nach einer Woche konnte ich ihn wieder abholen.
Dazu bekam ich gegen Pfand eine Plastiktonne, in der ich weitere 3 Wochen sein Pipi sammeln musste (also die Mülltüten mit den Katzenstreuböllern) und dann wieder zur Klinik bringen, denn im Urin sammeln sich radioaktive Rückstände, und es darf nicht über den Hausmüll entsorgt werden.
(Das sind keine gefährlichen Mengen, aber es gab wohl Fälle, wo der Geigerzähler plötzlich ausschlug auf der Müllkippe aufgrund des entsorgten Katzenstreus ...)

Zwei Monate später wurde noch mal der T4-Wert genommen, der war dann wieder im normalen Bereich!

Fazit: Es kostete uns eigentlich nur eine schwierige Woche (und deutlich über 1000 Euro), aber nun ist Miki geheilt. Eine OP mit Aufschneiden oder eine lebenslange Medikamentengabe hätte ich weniger gut gefunden. Ich bin immer wieder froh, dass ich mich so entschieden habe.

Für Miki bedeutete es natürlich eine doofe Woche im Krankenhaus"knast", aber sowas hätte man sich selbst als Mensch ja auch zugemutet bei einer schlimmen Krankheit. Für Wohnungskatzen mag das auch noch etwas erträglicher sein als für Freigänger (auch wegen der 3 Wochen Pipisammeln).
Wenn es finanziell und logistisch machbar ist, kann ich die Radiojodtherapie also nur von Herzen empfehlen!
 
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