zauberhase
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Hallo Zauberhase!
Sehr schön, dass Kati Fortschritte macht! Ich finde eure Situation so wie du sie beschrieben hast wie bereits gesagt gar nicht so wild, zumindest klemmt die Kleine nicht mehr irgendwo drunter sondern kommt schon mutig auf dich zu!
Was die stärkere Angst vor Männern angeht: Ich kenne einige Katzen, denen Männer suspekter sind als Frauen.
Bei unserer Bailey war es genauso, sie war meinem Freund gegenüber viel länger unsicher als mir gegenüber. Vielleicht liegt es daran, dass Männer einfach tiefere Stimmen haben, oft auch lauter sprechen als manche Frau, gerne auch mal wie die Axt im Walde durch die Wohnung trampeln...(ist zumindest bei meinem so 😉 )...wer weiß. Aber unnormal ist es wohl nicht.
Allerdings möchte auch ich dir nochmal einen Rat ans Herz legen bzgl. der Zweitkatze.
Ich kann schon nachvollziehen, dass man sehr gerne sein Kätzchen aufwachsen sehen möchte, das ist auch sicher eine tolle Erfahrung. Oft besteht ja auch der Gedanke, dass ein Kitten einen engeren Kontakt zu "seinen" Menschen aufbaut, wenn es von Anfang an in der Familie ist. Allerdings kann ich nur dazu sagen aus Erfahrungen heraus dass es egal ist, ob Kitten oder nicht.
Vielleicht hilft ein Beispiel: Bei meiner Mutter im Garten tauchte vor Monaten ein Streuner auf (der jetzt geblieben ist und bei Nachbars einziehen durfte 🙂 ). Penne, so haben wir ihn genannt, war schon deutlichst übers Kittenalter hinaus. Aus irgendeinem Grund haben wir sofort einen tollen Draht zueinander gefunden. Zwar hat er auch meine Mutter und die Nachbarn sehr gerne gehabt. Aber immer wenn ich bei meiner Mutter zu Besuch war, kam er auf Zuruf, sprang mir in den Arm, kuschelte, tretelte und sabberte so exzessiv wie bei keinem anderen 😀 Will sagen: Es ging sehr schnell dass wir uns gegenseitig ins Herz geschlossen haben und dabei handelt es sich ja um ein erwachsenes Tierchen.
Was aber in dem Fall das allerwichtigste ist bei der Wahl der Zweitkatze ist nunmal leider nicht der Wunsch deines Freundes ( du selbst würdest dich ja auch eher für eine gleichaltrige Freundin für Kati entscheiden, wie du geschrieben hast, nicht wahr?) sondern DIE BEDÜRFNISSE EURER KATI.
Ganz offensichtlich ist sie verunsichert und findet sich (noch) nicht so richtig zurecht bei euch, sie scheint ein sensibles, leicht zu ängstigendes Seelchen zu sein, so wie man das liest, kommt das hin?
Deshalb wäre es für sie wirklich eine Bereicherung eine gleichaltrige, soziale und ausgeglichene Katze zu euch zu nehmen, die Kati sozusagen "an die Hand nehmen" kann, die ihr die Angst und Unssicherheit nimmt und mit der sie zusammen mutig sein kann. Und auch einfach erstmal so mitlaufen kann mit der anderen Katze um Selbstvertrauen zu gewinnen. Das würde ihr ganz sicher gut tun! 🙂
Bei einem Kitten liegt die Sache dann leider ganz ganz anders: Mit einem Kitten holt ihr euch wirklich ein Kind ins Haus. Es wird ganz sicher euren kompletten Haushalt aufmischen ( was ja aber auch immer das schöne an Kitten ist, ganz klar, nur in eurem Fall leider kontraproduktiv ). Natürlich werdet und müsst ihr euch sehr viel mit dem Kitten beschäftigen, wobei es aber nötiger währe, die Aufmerksamkeit auf Kati zu richten. Natürlich müsst ihr euch auch um eine ältere Zweitkatze kümmern, allerdings auf andere Art.
Durch den entstehenden Trubel mit einem Kitten im Haushalt kann es passieren dass : a) kati noch unsicherer wird und b) Kati mit so einem Kleintierchen auch völlig überfordert ist. Das Kitten will sicher mit ihr spielen will ihre Aufmerksamkeit, fordert also evtl. ziemlich viel von der scheuen Kati....Wohingegen eine wie oben beschrieben passende Zweitkatze eher eine, naja, nennen wirs mal "Stütze" und "Vorbild" zum dranhängen für Kati sein kann. Das wäre doch im Sinne des Erfinders, oder? 🙂
(Auch bitte nicht das Kitten in der Situation vergessen, dass gar keinen Spass an einer ängstlichen Katze hätte, die sich evtl nicht mit ihm beschäftigen kann/will, dann wäre das Kitten de facto ja auch wieder "alleine" im sozialen Sinn und müsste für sich allein vor sich hinleben und das wäre gemein)
Bitte sprich nocheinmal mit deinem Freund ausführlich darüber. Erkläre ihm das, was von mir und anderen geschrieben wurde.
Frag ihn doch einfach ganz direkt was für ihn der Schwerpunkt ist: Seine Bedürfnisse, nämlich die Freude, ein Kitten aufwachsen zu sehen oder die Bedürfnisse von Kati, deren "Zutraulichkeit" und Selbstbewusstsein durch ein Kitten nicht unbedingt gestärkt werden.
Dein Freund muss bedenken und das ist wirklich wichtig: Auch die liebsten kleinen Kitten werden mal erwachsen 😉 und wenn es dumm läuft habt ihr dann eine immernoch nervöse Kati, der das einfach alles zu viel war mit dem Kleinteil in der Bude und eine zweite Katze, die mit Kati evtl. nicht viel anfangen kann. Das kann nämlich durchaus passieren! Und dann hat man den Salat. Das ist dann weder für die Katzen noch für euch eine schöne Art des Zusammenlebens.
Auch ist es wirklich STRESS ein Kitten im haus zu haben vor allem ohne gleichaltrigen Kumpel. Mach deinem Freund klar, dass da die Luzi abgehen kann.Da wird gerannt, gesprungen, alles bespielt was da ist( auch zu belibten Zeiten wie um vier Uhr morgends 😉), da gehen im Spielrausch Dinge zu Bruch, vielleicht stirbt die ein oder andere Gardine oder die Tapete trägt schwere Verletzungen davon 😉 Auch geht vlt. einmal oder auch öfters was daneben, was eigentlich ins Katzenklo gehört hatte,vielleicht auf Bettzeug, Teppiche, in Blumentöpfe ( hier sehr beliebt 😀 )Ihr wärt enorm gefordert, das Kleine zu bespassen, da das von Kati momentan nicht verlangt werden kann. Da werdet ihr schon richtig in die Pflicht genommen.
Ist deinem Freund das alles SO klar? Und würdet ihr es schaffen, Kati dabei immernoch die viele Aufmerksamkeit und vor allem sichere und Ruhige Umgebung zu geben, die sie gerade wirklich drigend braucht, um sich bei euch einzugewöhnen und schön zuhause zu fühlen?
Diskutier das einfach nochmal mit ihm aus. Wenn er nicht nur egoistisch denkt, sollte er das hier alles gut nachvollziehen können und Einsicht zeigen. Mach mal 🙂
Ich hoffe ihr trefft die richtige Entscheidung für Kati, überzeuge deinen Freund!
PS: Oder mach es anders, wenn er sich gar nicht überzeugen lassen will, denn manchmal hilft als letztes Mittel leider nur Druck, auch wenns nicht der schönste Weg ist, klar...
Sag ihm: Entweder eine passende gleichaltrige Katze für Kati oder gar keine, bzw. ein Kitten kommt mir nicht ins Haus. So wie er auf ein Kitten bestehen kann, kannst du auch sagen dass du es eben NICHT möchtest.
Erst einmal, vielen Dank für deinen super langen Brief
Du hast meine eigenen Gefühle und Ängste in Worten ausgedrückt. Es sind genau diese Befürchtungen die ich auch habe, und auch gerne schönrede ( wie du auch schreibst- es könnte ja auch gut gehen- „könnte“)
Was wirklich optimal für Kati ist, weiß ich momentan nicht mehr. Seit Kati Kastriert wurde (am Montag war das ) hat sich auch einiges verändert.
Sie ist vertrauensvoller und mutiger geworden. Auch denke ich, sie hat gemerkt das sie hier nichts zu befürchten braucht. Jetzt gerade z. B. sitze ich auf dem Sofa und sie läuft mir über die Tastatur und möchte gestreichelt werden. Oder gerade noch habe ich mit ihr am Kratzbaum gespielt wieder mit ihrem Lieblingsspielzeug – einem trockenem Palmenblatt. Also zaghaft war das nicht gerade, hat mich und das Blatt ordentlich mit den Krallen und Zähnen bearbeitet. Ich kann ihren Charakter noch nicht einschätzen. Jeden Tag geschehen neue Dinge und sie wird langsam immer offener.
Wie erkenne ich denn die richtige Zweitkatze? Welche ist die richtige? Wenn ich den Charakter meiner Katze nicht beurteilen kann, wie soll ich denn entscheiden welche Katze die richtige ist?
Wir haben uns entschlossen erst einmal noch abzuwarten mit einer Zweitkatze und schauen wie es sich weiter entwickelt.
LG Diana