margit_v
Erfahrener Benutzer
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Hmm, ich mag unsere Gästebuch eigentlich wirklich gern, und wir haben nie alle kritischen Beiträge gelöscht, wie manche anderen Vereine dies tun.
Manchmal würde ich mir aber etwas mehr Verständnis seitens unserer Gäste wünschen. Bestimmt wünschen wir alle uns zusammen mit Ana, dass alle Katzen, die in der Perrera landen, schnellstmöglich herausgeholt werden. Leider ist der Platz aber immer zu knapp um alle aufzunehmen, und die scheuen Katzen stellen ein besonderes Problem dar.
Das fängt damit an, dass sich scheue Katzen nur mit Mühe und in der Regel auch Fremdhilfe fangen lassen, weil sie aus Angst vor den Menschen vor jedem - auch vor Ana - zu fliehen versuchen.
Sind sie endlich im Kennel, so verhalten sie sich natürlich auch über die ganze weitere Zeit der Vorbereitung (Behandlung gegen Parasiten, Chippen, Impfen, Behandlung gegen Krankheiten), ja sogar beim Füttern und Reinigen ihrer Katzentoiletten unkooperativ. Man darf es ihnen nicht übelnehmen, sie haben einfach Angst, sie können nichts dafür, dass sie in ihrer Prägephase kaum oder keinen menschlichen Kontakt hatten.
Ana bleibt gar nichts anderes übrig, als sie in Isolationskäfige zu stecken, um nicht stundenlang damit beschäftigt zu sein, sie zu fangen... Zeit die sie nicht hat... Die Pflege dieser 'schwierigen' Katzen obliegt immer ihr selbst; viele Menschen haben vor solchen Katzen einfach nur Angst...
Leider bekommen wir auch kaum Anfragen für diese scheuen Gesellen, so dass sie zu Dauergästen werden, also können für sie auch keine neuen Perrerakatzen nachrücken. Dabei bräuchten gerade unsere Scheuchen liebevolle und verständnisvolle Pflege- und Endplätze, den viele von ihnen werden durchaus zutraulich, wie man etwa bei Iru und Iro gut beobachten konnte. Ich habe bei unserer Nele ja ganz ähnliche Erfahrungen gemacht. Aber woher nehmen? Wie gesagt, die Angebote sind sehr spärlich... 🙁
Zur Zeit haben wir bei 97 vermittelbaren Katzen 24 schwer vermittelbare (scheu, FIV+, FeLV+) auf unserer Website. Das sind schon 24 Plätze, die dauerbelegt sind, und für die keine neuen Perrerakatzen nachrutschen können.
So können wir nicht weitermachen.
Kritische Beiträge sind schon auch nötig, um auch mal neu überlegen zu können. Nur wenn es in Streit ausartet, ist das nicht schön.
Vermutlich geschah es auf allen Seiten sicher nur aus Sorge um die Katzen und dafür hab ich jetzt wieder Verständnis.
Ich kann mir auch vorstellen, dass viele es sich zu einfach vorstellen. Katzenboxen in die Perrera, Katzen einfangen und retten. Scheue Katze müsste man evtl. halt in die Enge treiben und irgendwann hat man sie dann...
Vermutlich wird "scheu" mit einer Katze gleichgesetzt, die halt einfach mißtrauisch ist, keine Lust hat und sich weg macht oder hinterm Sofa verschwindet.
Scheue Katzen kennen entweder keine Menschen oder haben so schlechte Erfahrungen gemacht, dass sie ihn auf viele Meter meiden und sofort das Weite suchen. Diese Katzen haben Panik, wenn sie einen Menschen nur riechen, geschweige denn sehen. In der Perrera können sie nicht weg rennen und sich auch nur schwer verkriechen, Möglichkeiten gibt es nicht. Diese Katzen springen und rennen wie ein Flummy panisch durch den Fliesenraum, an den Gittern hoch und schnalzen wieder davon. Die Verletzungsgefahr für Katze, die anderen Katzen und den Menschen ist immens hoch !!!
Scheue Katzen einzufangen, dazu gehört viel Geduld und Strategie. Meist geht es schief.
Die Gästebuchschreiberin, die moniert, dass die Drei noch nicht heraus geholt wurden, hat evtl. nicht bedacht, was "scheu" heißt. Auch ich hätte die Drei lieber gestern als morgen in Sicherheit gebracht und mit Sicherheit alle anderen auch !!! Wir müssen nur Geduld haben. Es geht ihnen gut, sie sind anscheinend sehr hart im Nehmen. Ich glaube daran, dass sie gerettet werden in absehbarer Zeit.