Genau. Es ist ein Tag. Und ich "entfalte" mich gar nicht. Ich verbringe den Tag mit meinen Tieren und sitze abends am geöffneten Fenster. Wenn das bereits zu viel ist, dann bin ich eben egoistisch. Einen Tag im Jahr gönne ich es mir, das was ist, einfach zu genießen. Ohne Reue oder Schuldgefühle.
Puh, ich bin wirklich erstaunt, wie wenig ein einzelner Mensch sich für die Auswirkungen "seiner" paar Minuten Lichtershow interessiert.
Hauptsache, man selbst hat. Das man nicht einmal die Kraft hat, anstelle vor dem Fenster das Ganze im Fernsehen oder vor Ort bei einer Veranstaltung zu sehen zeigt viel.
"Ich, ich, ich" ist das Motto. "Ich will bunte Lichter. Ich will das aus meinem Fenster sehen".
Es gibt nun einmal Dinge, die Regulation benötigen. Ich frage mich ernsthaft, wie man Silvester dermaßen verteidigen, ja fast schon fetischieren kann.
Man drückt einmal im Jahr Millionen von Menschen Tonnen an Explosivstoff in die Hand, gefährdet unnötig andere Personen und Tiere und sich selbst, nur weil man buntes Schauspiel vor der Haustüre will.
Unerfahrene Leute Sprengstoffe zünden zu lassen in Wohngebieten ist also schön und toll, aber kontrollierte Veranstaltungen von Fachpersonal Hohn? Will man die Folgen davon etwa?
Menschen, die in der ZNA landen weil ihnen die Hand fehlt, Sachschädigung weil Fehlzünder Autos und Personen treffen? Umweltschmutz? Der Müll danach? Unfreiwillige Leute von denen erwartet wird mitzumachen, weil man nicht auf seine bunten Lichter verzichten kann?
Zeigt mir aber, wer Empathie für die Folgen von jahrzehntelangem Knallen mit Schadstoffen besitzt und wer nicht weiter als zur eigenen Haustüre darüber nachdenkt, was er hier so vehement verteidigt.