Attila das Riesenmonster
Hallo Foris
Eigendlich bin ich bisher in einem anderen Forum unterwegs gewesen. Allerdings hat mich dort eine andere Fori auf diesen Tread hier aufmerksam gemacht. Auch wir haben ne taube Nuss zu hause und ich kann bei sehr vielen Äusserungen von euch genau nachvollziehen wie es euch geht!
Wir hatten bereits 2 Coonies als ich vor 1 1/2 Jahren blöderweise auf der Homepage der Züchterin von Sito war. Dort stellte sie uns ihren neusten Wurf mit 5 Kitten, davon 3 weisse. Ich habe mich sofort in die weissen Fellknäuel verliebt und meinen Freund dazu gedrängt, die Kleinen wenigstens anschauen zu gehen. Als wir dort waren habe wir mit allen gespielt und vor allem einer der weissen hat es mir angetan. Ich sagte noch zur Züchterin "es wäre super schön, wenn eine der Weissen zwei verschieden farbige Augen hätte". Daraufhin meinte sie, "der eine hat dies ja!", ich fragte völlig verdutzt, welcher es den sei und war angenehm überrascht als es der kleine Liebling war welcher sich die ganze Zeit schon mit mir beschäftigte. Die Züchterin erzählte uns offen davon, dass es bei weissen Kitten vorkommen kann, dass sie taub sind. Von ihrem Verband aus musste sie die Kitten daher auch testen lassen, bevor sie diese abgeben durfte. Total niedergeschmettert schrieb sie uns nach dem Test eine Mail und berichtete, dass von den 3 weissen Kitten 2 taub seien. Sie bot uns an, dass wir den weissen hörenden oder auch den roten Kater (welcher mir auch sehr gut gefiel) haben könnten. Mein Freund und ich haben uns angesehen und uns war sofort klar, dass wir uns in den kleinen Mann verliebt hatten und ihn nun nach dieser Diagnose def. nicht eintauschen wollen würden.
Als er wenig später bei uns einzog fing unser Abendteuer an...
In der ersten Zeit war es ganz schlimm mit ihm, er war noch viel aktiver als unsere beiden anderen Coonies, wir mussten die Wohnung nochmals um einiges mehr räumen. In der Küche konnten genau die Kaffeemaschine und der Bio-Müll stehen bleiben, alles andere wanderte in die Schränke. In der Nacht liebte er es, uns zu allen Unzeiten zu wecken, er biss uns in die Nase, Ohren und sonst alles wo er ran kam und hatte einen heiden Spass daran sich mit seinen Krallen in meinen langen Haaren zu verfangen... Er trieb es so weit, bis wir alle 3 Katzen aus dem Schlafzimmer sperren mussten. Es gab keine andere Möglichkeit, eine Nacht mehr oder weniger durchschlafen zu können. Leider gefiel dies unserer Madame gar nicht und ab dann hatten wir die Wahl. Wenn die Katzen ins Schlafzimmer durften konnte mein Freund nicht schlafen, da Attila vor allem auf ihn losging. Blieb die Türe zu wurde ich von Jalia um den Schlaf gebracht, da sie stundenlange an der Türe kratzen und ich so beim besten Willen nicht schlafen konnte. Nachdem wir es ein halbes Jahr ausgehalten haben, haben wir es nochmals versucht mit ins Schlafzimmer lassen und gehofft, dass Attila beim älter werden auch ruhiger geworden ist. Leider traf dies nur in ganz kleinem Masse zu. Er beisst uns nicht mehr, kommt uns aber trotzdem noch alle paar Stunden wecken. Was er auch schon länger herausgefunden hat ist, wie er unsere Touch-Nachtischlämpchen einschalten kann. Er hat sich ein Spiel daraus gemacht, das Lämpchen von meinem Freund anzuzünden und sich dann daneben aufs Bett zu legen und zu warten bis mein Freund vom Licht geweckt wird und die Lampe wieder aus macht. Wir haben die Lampe auch schon ausgesteckt, da ist er total sauer geworden und hat so lange daran rumgemacht, bis diese umgefallen ist. Da der Schirm und unser Nachttisch aus Glas sind hat es extrem gescheppert und wir hatten Glück gab es keine Scherben. Leider hat er nun seit neustem nochmals einen Zahn zugelegt und auch angefangen in der Nacht rumzubrüllen und dies in einer mordsmässigen Lautstärke und für mind. 10 Minuten am Stück. Nur um eine klitzekleine Pause zu machen und wieder von vorne zu beginnen. Letztens waren wir das erste Mal so weit, dass wir uns ernsthaft überlegten, ob es besser für ihn wäre, wenn er bei jemand anderem wäre. Wir möchten ihn auf keinen Fall weggeben, fragen uns aber woher seine plötzlichen Brüll-Attacken kommen und was sie bedeuten sollen. Leider hat unsere TK welch wir schon einmal kontaktiert haben zurzeit viel um die Ohren und die Befragung von ihm rutscht immer wieder weiter nach hinten. Wir wüssten einfach gerne, ob er so unglücklich ist wie er sich in diesen Momentan anhört oder ob wir da etwas falsch verstehen.
Fraglich ist bei ihm auch, ob er zu wenig Platz/Action/whatever hat bei uns. Er hat einen extremen Ausbrecher-Drang. Dies ist ihm auch schon einmal geglückt, es war die Story seines Lebens... Schon immer wollte er sofort zur Eingangstüre raus, sobald diese auf ging. Wir sind uns dessen bewusst und geben normalerweise sehr viel Acht. Wenn er ihm dann doch mal gelingt raus zu schlüpfen rennt er schnurstracks die Treppen runter und macht erst ganz unten bei der Haupteingangstüre halt. Dort scheint er dann sehnsüchtig nach draussen zu schauen und tigert vor der Türe hin und her wie ein wildes Tier im Zoo. Als ich letzten Sommer mal mit dem Nachbarpärchen zusammen Pizza bestellte, liess ich die Türe ganz kurz einen Spalt offen um mein Portemonnaie zu holen (bevor der Bote oben angekommen war), die Pizza kam, ich zahlte und schloss die Tür hinter mir. Die Katzen bekamen kurz vor uns zu Essen und so fragte ich mich erste eine Stunde später wo Attila wohl sein könne, da ich davon ausging, dass er irgendwo zusammengerollt schlafen würde. Ich fing an seine üblichen Plätze abzusuchen, geriet kurz in Panik als ich ihn nicht finden konnte, versuchte mich dann aber wieder zu beruhigen und nicht den Teufel an die Wand zu malen. Ich suchte nochmal gewissenhaft die ganze Wohnung ab, wobei ich meine Nachbarn aber schon ins Treppenhaus schickte um dort zu suchen. Als ich ganz sicher war, dass er nirgendwo in der Wohnung versteckt war rannte ich wie eine Irre nach draussen. Dort riefen uns auch gleich die Nachbarn vom Haus nebenan zu, ob wir eine Katze suchen. Ich war total erstaunt und wusste nicht, weshalb sie dies wussten, natürlich haben wir nicht laut nach ihm gerufen, da wir wussten, dass dies nichts nützen würde. Wir riefen zurück dass wir einen weissen Kater suchen würden. Die Leute wiesen uns an, zur Strasse vor zu laufen. Dort angekommen hörten wir schon wieder die nächsten Leute rufen. Es wurde uns gesagt, dass er an der Strasse nach gelaufen sei und wahrscheinlich schon weit gekommen wäre. Wir liefen auf beiden Seiten der Strasse immer weiter, ich schaute am Strassenrand unter alle Büsche und in jede Allee. Im Kopf ging ich bereits durch, wie ich meinem Freund erklären sollte, dass ich unsere Katze „verloren“ hatte. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass wir eine Chance haben würden ihn wieder zu finden. Vor meinem inneren Auge sah ich die Umgebung mit tausend Möglichkeiten sich zu verstecken, hundertundeine Möglichkeit für ihn sich ablenken zu lassen. Und ICH KONNTE IHN JA NICHT MAL RUFEN!!! Ich war total erledigt, hatte riesen Schuldgefühle und die Hoffnung schon fast verloren. Da rief mich meine Nachbarin und ich hörte nur „… HABE IHN….“. Ich konnte es gar nicht glauben und dachte eine Minute noch daran, dass es die falsche Katze sein könnte. Als ich bei ihr angekommen war stand sei vor einem kleinen Computershop und wies hinein. Darin hat der Besitzer meinen kleinen, grossen, unmöglichen, dämlichen, süssen, Mist-Kater am Boden sitzend bei sich. Ich konnte nichts anderes machen als ihn in die Arme zu schliessen, fest an mich zu drücken, am Nacken zu packen, ein bisschen zu schütteln aber vor allem zu streicheln und in Tränen auszubrechen. Fest an mich gedrückt ging ich den Weg mit ihm zurück. Er verstand die Welt nicht mehr, war total aufgeregt von seinem grossen Abendteuer und wollte runter um noch mehr von dieser interessanten Welt zu sehen. Ich hatte grosse Mühe ihn zu halten bis wir wieder zu Hause waren. Dort musste mir dann meine Nachbarin in aller Ruhe noch erzählen, wie es passiert war, dass der Besitzer des Computershops mitbekommen hatte, dass die Katze nicht dort war wo sie hingehörte. Scheinbar hat er Attila mitten auf der Strasse laufen und liegen gesehen und sich gewundert, weshalb die Katze vor den Autos nicht geflüchtet war. Aus purem Glück nahm er an, dass etwas nicht stimmen konnte und da Attila total treu-doof ist wird es für ihn auch kein Problem gewesen sein, den Kater aufzulesen und mit ihn sein Shop zu nehmen. Ich werde diesem Mann auf ewig dankbar sein!