auch ein "hartzler" (wasn das?) wird freunde und/oder nachbarn haben, die er zur not mobilisieren kann.
und wer sein tier liebt und um es bangt, der fragt erstmal nicht nach kosten.
aber ein falscher rat - so gut er auch gemeint sein möge - kann unter umständen das leben kosten.
vergiss mal eins nicht: das ist ein forum, wir können das tier noch nicht mal SEHEN, haben nur die beschreibung von einem aufgeregten besitzer.
nein, da kann ein guter rat nur lauten "geh zum TA.".
'Hartzler' ist eine liebevolle Bezeichnung für Hartz4-Empfänger.
Es gab schon Tiere, die von der TK nicht rausgegeben wurden, weil der Behandlungspreis nicht gezahlt werden konnte aus Geldmangel.
Der Rat 'geh zum Arzt' ist nie falsch, aber er kann nicht immer so befolgt werden, wie es nötig wäre. Und diese Lage von Tierhaltern sollte man nicht immer mit 'wer sein Tier liebt, schafft alles' einfach auf die Seite wischen.
Aber sicher kann ein
falscher Rat viel Unheil anrichten, aber nicht jeder Ratschlag ist falsch oder gar todbringend.
Nur die wenigsten werden das Tier kennen, dessen Krankheit oder Leid beschrieben wird, also dürfte man nie einen Rat geben, bei Tag auch nicht. Es könnte IMMER nur heißen 'geh zum Arzt'.
Die Zeit bis zum nächsten Arztbesuch kann beim Hilferuf am Morgen u.U. noch länger sein, als mitten in der Nacht bis zum nächsten Morgen.
Das Problem ist, dass (zumindest hier auf dem Land) ein Großteil der Katzenbesitzer nicht bereit ist, Geld für einen Fachtierarzt auszugeben. Der Wunsch der meisten ist es, dass die Katze bei Verlassen der Praxis wieder gesund ist und das darf auch nicht zu teuer sein. Wenn ein Tierarzt sowas über viele Jahre immer wieder hört, kann ich verstehen, dass er versuchsweise therapiert, auch wenn keine exakte Diagnose steht.
Und oft ist es ja auch o.k.
In Foren liest man z.B. ständig, dass zwingend ein Antibiogramm gemacht werden muss, bevor ein Antibiotikum gegeben wird. Aber zum einen ist oft nicht die Zeit, ein Antibiogramm abzuwarten, zum anderen wird auch nicht immer ein Keim gefunden und es gibt halt auch Erkrankungen, die erfahrungsgemäß mit einem bestimmten Antiobiotikum adäquat behandelt werden können. In der Humanmedizin wird auch nicht bei jeder Blasenentzündung gleich ein Antibiogramm erstellt. Das wäre auch unverhältnismäßig. Genau so ist es bei Lungenentzündungen (zumindest wenn sie sich zu Hause entwickelt hat) oder bei Mandelentzündungen etc.
Der Wunsch der Tierbesitzer ist verständlich, wenn auch nicht immer gut.
Daß es Notfälle gibt, wo sofort ein AB gegeben wird, bestreitet keiner, doch wesentlich öfter wäre die Zeit für ein Antibiogramm noch da, bevor ein Tier unrettbaren Schaden erlitten hat.
Wird kein Keim gefunden, der mit AB zu therapieren wäre, dann sind AB sowieso nutzlos.
Ein guter TA kann zumindest drauf hinweisen, daß es 'schnelle' Behandlung, aber auch sinnvolle, doch zeitlich längere und teurere gibt. Dann mag der Tierbesitzer entscheiden, was er für sein Tier möchte.
OT: ich habe bei Blasenentzündung IMMER eine Urinprobe abgeben müssen. Was wird da wohl getestet?
Es geht jetzt auch nicht darum, was man einem verzweifelten Tierhalter rät, der keine Möglichkeit hat, innerhalb kürzester Zeit einen TA aufzusuchen, sondern um die Qualität von Tierärzten, wozu natürlich auch ihre Erreichbarkeit rund um die Uhr zählt.
Gottseileider sind nicht überall TÄ verteilt wie Humanmediziner, TK noch weniger, und nicht jeder Tierarzt ist rund um die Uhr erreichbar.
Die Unmöglichkeit, einen zur tiefer Nachtstunde zu erreichen, darf auf keinen Fall mit 'du liebst dein Tier nicht genug' gleichgesetzt werden.
Wie lautet nochmal Dein immer wieder gerne gepriesener Satz "wage, zu denken" ?
Dann wage auch Du zu (be)denken, daß nicht immer alles so geht, wie man es gern hätte. Daß es Katzennotfälle gibt, aber kein Tierarzt erreichbar ist. Wage zu denken, daß nicht alles so optimal geboten wird, wie man es wünscht.
Wo ein Wille, da auch ein Weg.
Blauäuglein, mach die Augen auf. Wille allein reicht nicht, es müssen die Gegebenheiten vorhanden sein, um sich auf den Weg machen zu können.
Aber ich kann doch nicht mich als Pseudo-Tierarzt betätigen "och, wir geben jetzt mal das und das, bis Du ein Auto hast oder Dein regulärer TA auf hat" ?
Das Attibut nehme ich nicht an.
Aber Du wirst sicher zu den unermüdlichen Helfern gehören, die jedem verzweifelten Katzenhalter aus der Not helfen, Du schickst Geld per Lufpost, Du stellst Auto und perfekten Tierarzt zur Verfügung, Du fährst sogar hin, wenn es nötig ist, Zeit und lange Wege spielen keine Rolle.
Du hast überall Freunde und Bekannte, die zu jeder Stunde aktiviert werden können, immerzu parat, jemandem hilfreich zur Seite zu stehen, zwar nicht mit Rat, aber mit Tat. Alles geht sehr blitzschnell, nie muß es zu einer Notfrist bis zum TA kommen.
Du baust ein Netz von Tierarztpraxen auf, das flächendeckend jederzeit zu erreichen ist, alles gut ausgewählte Tierärzte, denen nie auch nur den Hauch eines
Mißtrauens gebührt. Jede Praxis hat Fahrzeuge zur Verfügung, mit denen Notfälle immerzu abgeholt werden können. Selbstverständlich wird jeder Dienst unentgeltlich angeboten.
Du hast die heile Welt gefunden.
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