Tinka - wie geht es weiter und was ist richtig?

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Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
elvaza

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Hallo zusammen,

ich bin gerade ziemlich durch den Wind und möchte mich gleich vorab entschuldigen, falls ich etwas wirr schreibe. Es geht um unsere Katzenomi Tinka. Blind, taub, ca. 15-17 Jahre und unser Sorgenkind. Seit fast einem Jahr sind wir immer mal wieder in Sorge um sie, da sie immer mehr abbaut und ich zeitweise nicht wusste, ob sie überhaupt noch will.

Mein Freund kam heute früher von der Arbeit und rief mich direkt an (16:45h), dass Tinka ihre Hinterbeine nicht mehr bewegen und nicht mehr aufstehen könne. Er ist sofort mit ihr zum TA (ohne Termin) und ich hab bei der Arbeit alles fallen lassen und bin auch hingefahren. Man weiss noch nicht, was sie hat. Es könnte vieles sein. Und plötzlich standen wir direkt vor der Frage, ob es anhand ihrer Geschichte und ihrem Allgemeinzustand noch Sinn macht, Dinge zu untersuchen und zu testen, oder ob man sie gehen lässt.

Tinka hat seit dem letzten TA Besuch Ende Januar 0.4kg abgenommen. Sie wiegt 2.5kg. Wir haben sie vor zwei Jahren aus dem TH geholt, da war sie auch schon so ein Fliegengewicht. Mehr als 3kg hat sie nie auf die Waage gebracht - aber der Gewichtsverlust ist schon enorm. Sie frisst häufig am Tag, allerdings nie grosse Portionen. In den letzten drei Wochen ist mir aufgefallen, dass sie häufiger trinkt. Ich hatte ihr aber auch immer wieder TroFu angeboten, weil sie das gerne hat und es mir in diesem Alter bei einem Tier vor allem darauf ankommt, dass es seine letzte Zeit auf Erden so sehr geniesst wie möglich. Ich dachte, dass sie deshalb auch mehr trinkt.
Ein grosses geriatrisches Blutbild hatten wir zuletzt im November gemacht. Alle Werte top in Ordnung.
Irgendwann im Frühjahr (ich weiss nicht mal mehr, wann), waren wir wieder beim TA. Tinka ist ja vor ca. 1.5 Jahren erblindet und hat seitdem grosse Pupillen mit einem milchig grünen Schleier. Irgendwann fiel mir auf, dass sich die Pupillen rötlich färbten. Der TA meinte, das wären geplatzte Adern und da könne man nicht viel machen, weil kein Medikament bis hinter die Pupillen käme. Solange die Augen nicht tränen würden, sich nicht hervorwölbten und sie sie auch nicht zusammenkneifen würde, wäre das alles soweit i.O.. Wenn das nicht mehr so wäre, dann wäre die einzige Alternative, die Augäpfel zu entfernen.
Putzen tut sie sich nicht mehr, ausser vorne herum und die Vorderpfoten. Sie war noch nie eine grosse Putzerin, aber das nahm immer mehr ab. Sie ist zauselig und ich putze sie immer mal wieder mit einem feuchten Frotteetuch ab.
Alle paar Wochen erbricht sie ihr Futter, zusammen mit Katzenhaaren.
Sie schläft den ganzen Tag. Nur zum fressen steht sie auf, da ist sie aber meistens ganz flott und spuckfaucht jeden aus dem Weg, der ihr in die Quere kommt. Und ihr Klo habe ich ihr neben ihren Lieblingsplatz im Flur (!!) gestellt, damit sie es nicht weit hat. Wir hatten nämlich zeitweise auch ein Unsauberkeitsproblem letzten Herbst, das nun aber nicht mehr besteht.
Geniessen tut sie Streicheleinheiten. Sie will dann immer auf die Schultern oder quasi in mich hineinklettern. Ganz nah sein, sie ist dann immer ganz aufgeregt und kann überhaupt nicht still sitzen.
Tinka schnurrt sehr viel und sehr schnell. Ob aus Schmerzen? Sie war aber immer schon ein grosser Schnurrer. Man brauchte sie nur ansprechen und schon gings los.

Jedenfalls liegt Tinka jetzt in der Tierarztpraxis und bekommt eine Infusion zum päppeln und zum anderen Kortison. Man will sehen, ob sich ihr Zustand bessert. Sie ist total kaputt. Normalerweise maunzt sie sofort, wenn man sie anfässt und streichelt. Heute nichts. Sie lag nur da, auf der Seite und hatte die Augen geschlossen. Als ich sie auf dem Arm hatte schaute sie mir genau ins Gesicht! Das macht sie nie. Sie sieht ja auch nichts.

Grosses Blutbild wurde auch gemacht. Die Werte wurden mir gerade telefonisch durchgegeben. Erhöhte Harn- und Krea Werte (irgendwas ist bei 18.9 und das andere bei 220). Schilddrüse okay aber irgendwas mit dem "Globulin" ist auch nicht ganz gut (es tut mir leid, die TÄ ist Elsässerin und ich bin durch den Wind und so hab ich nicht viel verstanden und auch nicht nachgehakt). Fakt ist jedenfalls, dass man ihr Kortison geben kann und falls das hilft, soll sie auch noch was fürs Herz bekommen. Morgen Nachmittag telefonieren wir wieder gegen 17h und morgen früh ruf ich an und frage, ob Tinka die Nacht überstanden hat (das ist nämlich gerade auch nicht sicher).

Röntgen oder ein MRI machen, davon hat mir die Ärztin zum jetzigen Moment nicht geraden. Das würde im Moment nichts bringen, solange man die Blutwerte nicht kennt und das Kortison nicht wirkt.

Nun sitz ich da. Mit allen Bilder in Kopf, Tränen in den Augen - und dem Glas Weisswein neben mir.

Wie geht es weiter? Welche Entscheidung muss ich treffen?
Ihr wisst das auch nicht. Aber ihr versteht mich. Deshalb lass ich das hier alles raus.
 
A

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Ich schleiche schon eine Weile um den Thread herum...
Tut mir sehr leid, dass es Tinka so schlecht geht.

Und ich weiss nicht was ich Dir raten soll. 🙁
 
Ich weiß da leider auch keinen Rat. Von außen ist das immer so schwierig zu beurteilen, aber ich kann Deine zwiespältigen Gefühle sehr gut verstehen.

Der Nierenwert mit 18 dürfte der Harnstoff sein, der mit 220 Kreatinin. Obwohl die Werte nicht dramatisch erhöht sind, deutet bei Tinka doch sehr vieles darauf hin, dass die Nieren angegriffen sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Einfach das jemand da ist und ich schreiben kann, das hilft mir schon.

Die TA hatte auch nur gesagt, dass die Werte erhöht sind. Sie hatte eigentlich mit schlimmeren Werten gerechnet. Der Entzündungswert sei wohl auch leicht erhöht, aber auch nicht dramatisch.

Was kann denn das sein, dass die Hinterläufe plötzlich komplett versagen?
Gestern Abend ist sie noch munter in die Küche gelaufen, als ich Futter gegeben hatte. Heute morgen schlief sie noch, aber das ist nicht unüblich. Da habe ich nicht bemerken können, ob sie da schon ein Problem hatte.

Ich krieg einfach die Bilder nicht aus dem Kopf. Wie ich beim TA ankomme und der Chris sie im Arm hat, sie sich völlig an ihn geschmiegt hatte, schlaff und mit geschlossenen Augen. Wie sie mich anschaute, als ich sie streichelte. Wie ich sie nahm auf meinen Arm und sie mir auch in die Augen schaute. Als wenn sie mich wieder sehen könnte. Wie die TÄ mir zeigen wollte, wie schlapp sie da liegt und sie auf den Boden setzte. Wie sie sich nach kurzem aufrecht halten vorne dann doch hinlegte. Ohne Miau.
Beim Blut nehmen war ich dabei und hab ihre andere Pfote gehalten. Keine Reaktion, nur ein kurzes Mau. Erst als alles fertig war schloss sich ihre Pfote kurz um meinen Finger.
In der Box dann hinten, als sie ihre Infusion bekam, da hat man ihr auch gleich Futter hingestellt. Da hat sie aber gleich zugeschlagen! Klar, konnte ja wohl schon eine Weile nicht mehr zum Napf. Aber fressen ist ein gutes Zeichen!!!!!!!!

Wenn sie mir nur sagen könnte, was sie braucht und was sie will.
 
Dass sie in so einer Situation frisst, ist ein gutes Zeichen.

Woher diese Schwäche kommt, dazu kann ich leider gar nichts sagen. Bei Katzen mit Nierenversagen kommt das wohl schon mal vor, aber ihre Werte sprechen absolut dagegen und dann hätte sie vermutlich auch keinen Appetit mehr.

Vielleicht eine Infektion, die sie schwächt? Ist Tinkas Blutdruck mal gemessen worden?

Ja, leider können sie uns nicht sagen, wo es weh tut und wie sie sich fühlen. Das würde es für uns leichter machen.
 
Ich glaube ihr Blutdruck ist nicht gemessen worden. Die Ärztin meinte aber, dass das mit den Augen ein Zeichen für hohen Blutdruck wäre. Sie wollte ihr Herz abhören, aber konnte nix hören, weil Tinka so sehr geschnurrt hat (sie ist wirklich laut). Das war, als mein Freund noch alleine mit ihr dort war zum ersten Check.

Was mir eingefallen ist: wenn ich Tinka manchmal hochgenommen und irgendwo hingesetzt habe, dann hat sie manchmal einen Moment gebraucht, bis ihre Hinterfüsse auf dem (glatten Parkett oder Fliesenboden) Halt gefunden hatten. Ich dachte immer, dass das wäre, weil sie blind ist und so nicht sieht, dass sie Richtung Boden kommt und daher einen Moment länger bräuchte, um sich zu "stabilisieren". Vielleicht hatte sie da ja aber schon Schmerzen oder Taubheitsgefühle? Bandscheibenvorfall? Nerven gedrückt?

Sie wird wahrscheinlich ein paar Tage dort bleiben, beim TA. Ich hoffe, sie hat keine Angst und fühlt sich nicht abgeschoben. War ja lange genug im Tierheim damals.

Und ich muss mir überlegen, je nach Diagnose, was ich ihr an Behandlungen "antun" möchte, unter all den Umständen und Vorzeichen.
Tabletteneingabe, selbst Ohrentropfen, das ist ein Kampf auf Leben und Tod. Ich hatte hierzu auch schon Threads eröffnet oder Fragen erstellt. Im Winter sollte sie mal probehalber ein Geriatrikum bekommen. Das muss eine "bitter Pille" gewesen sein und mit nichts in der Welt hab ich das Stückchen Tablette in sie rein bekommen (Butter, Leberwurst, Stängeli, Malzpaste, Lachspaste....). Selbst mit Gewalt hat sie es geschafft, dass Ding wieder rauszuspucken.
Vor zwei Jahren musste sie aber mal Antibiotika nehmen, das hat sie verschlungen wie Käserollis. Das muss wohl gut geschmeckt haben (aber so ca ab der 7. von 10 Tabletten wars dann auch nicht mehr ganz so dolle).

Jetzt liegt sie da. Nebenan eine Wuschelkatze mit Halskraus, glaub in Narkose (so genau hab ich nicht geachtet) und unten gegenüber eine Box mit junger Katzenmama und 4 Wochen alten Babies. Ich hoffe, sie kommt mit der Infusion klar.

Süss find ich ja wie die TA gesagt hat, ich könne Tinka jederzeit und jeden Tag besuchen kommen. Wird aber von den Öffnungszeiten erst am Donnerstag gehen.
 
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Ich hoffe, sie ist bald wieder fit und kann zurück nach Hause!
 
Danke Jule, das hoffe ich auch.



Aber ich ahne, dass sie nicht mehr richtig fit wird. Das ist sie schon länger nicht mehr. Nicht so, dass ich ein wirklich gutes Gefühl habe, aus Überzeugung.
 
Wenn es die Nieren sind, wird ihr die Infusion gut tun. Wie es dann mit einer Behandlung weiter gehen sollen, was bei Tinka möglich ist und was nicht, da würde ich jetzt von Schritt zu Schritt denken.

Ich glaube, es ist immer sehr schwierig für Katzen, beim Tierarzt oder in der TK bleiben zu müssen. Mir blutet da auch immer das Herz, aber wir haben ja keine andere Wahl.
 
Raten kan ich dir nichts, aber ich wünsche Tinka und euch alles Gute.
Liebä Gruess Mela
 
Danke Maiglöckchen und Mela.

Gut ist ja eben schonmal, dass sie mit vollem Appetit reingehauen hat dort. Und hier zuhause bewegt sie sich ja auch nicht viel - also wird sie die Box auch nicht gross stören denke ich. Nur die fremden Gerüche und nicht die gewohnten Geräusche zu haben...
Aber da müssen wir jetzt durch. Es hätte nur eine (zu voreilige) theoretische Alternative gegeben und dann würde ich jetzt mit Abschieds-Thread schreiben.
 
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Ich drücke ganz fest die Daumen, dass die TÄ morgen früh gute Nachrichten für Dich hat.
 
Im Moment habt ihr den Weg gewählt, sie zu behandeln und abzuwarten.
Etwas anderes wird euch nicht übrig bleiben.

Ich habe keine Idee, was die Bewegungsstörung so plötzlich ausgelöst haben könnte. Vitamin B (gut für die Nerven) hat sie sicher bekommen.

Ich drücke die Daumen, dass die Medikamente eine Besserung bewirken.
 
Tinka ist übrigens die schwarze schlanke Dame in meiner Signatur.

Und hier nochmal ein paar süsse Fotos aus ihren guten Tagen.
 

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Was für ein bezauberndes Lackfellchen.

Hörnchens Anmerkung mit dem Vitamin B finde ich auch wichtig. Nicht nur wegen der Bewegungsstörungen, auch für die Nieren ist vor allem B12 sehr hilfreich.
 
Danke! Hörnchens Beitrag hätte ich jetzt glatt übersehen, weil ich da gerade am Bilder raussuchen und posten war. Danke Maiglöckchen fürs nochmal wiederholen! Schreibe ich mir gleich auf!

Ich muss dann morgen eh mal genauer nachfragen, was sie denn jetzt alles bekommen hat. Vorhin war das alles zuviel auf einmal für mich.
 
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Eine wirklich bezaubernde schwarze Dame.
Sie erinnert mich am Moritz' Mutter. Sie war auch so eine zierliche Schwarze.

Daumen sind gedrückt.
 
Ein Schlaganfall kann es nicht gewesen sein? Die Symptome erinnern mich sehr an den Schlaganfall bei meinem alten Kater Einstein.

Auf jeden Fall sind hier sämtlich Daumen, Pfoten und Pfötchen gedrückt.

Wir sind in Gedanken bei Dir und Tinka.
 
Mit ihr haben wir die zwei Jahre, seit sie bei uns ist, schon was mitgemacht. Es hiess ja damals, sie sei 9 Jahre alt. Ihr Vorbesitzer musste selber ins Pflegeheim und war wohl auch dement bzw. verwirrt. Er sagte, sie sei nicht kastriert, im Impfpass stand aber, sie ist kastriert.
Wir sie also heim genommen und nach etwa zwei Wochen, es war Pfingstsonntag, hatte sie plötzlich Ausfluss. Hatte ich ja noch nie gesehen bei Katzen. Die google Suche ergab, dass das ein Zeichen von Gebärmutterentzündung sein könnte und man sofort zum TA solle. Haben wir auch gleich gemacht notfallmässig.
Tatsache: sie hatte Fieber, eine Gebärmutterentzündung und nicht kastriert. In der gleichen Nacht wurde sie noch operiert. Im TH hätte sie sterben können, wenn das keinem aufgefallen wäre.
Daher sieht man auch noch auf dem zweiten Sofabild den kahl rasierten Bauch von der OP. Hat wohl langsam gepikst, das Nachwachsen der Haare.... daher die gespreizten Beinchen 🙂.

Leider hatte sich herausgestellt, dass wohl auch das Alter so ganz und gar nicht gestimmt hat.

Übrigens hatte sie heute eher zu niedrige Temperatur. Genau weiss ich die Zahl nicht mehr, aber es war etwas mit 37 Grad.
 
Danke nandoleo!

An einen Schlaganfall hatte ich auch gedacht. Eben weil sie ja gestern Abend noch locker umhergelaufen ist. Was lähmt denn sonst die Hinterläufe derart, dass gar nichts mehr geht? Wird sich vielleicht die nächsten Tage zeigen.

Die Frage ist dann eben nur: was mache ich, wenn man die Beinchen nicht mehr fit bekommt? Und wenn auch die Schliessmuskel nicht mehr funktionieren? Aber das frage ich mich besser heute noch nicht....

Der Rest der Bande läuft hier heute Abend auch nur wie Falschgeld umher. Aber Tinka vermissen können sie eigentlich nicht, haben sich ja sonst auch kaum für sie interessiert (was ihr ja ganz recht war).
 

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