Nicht vollkommen.
Wenn ein tw-infiziertes Tier immer stirbt, wird sein Organismus keine Antikörper mehr bilden können.
Wo aber kommt dann die Fähigkeit her, ausgerechnet bei Impfungen das doch zu können, wenn von Natur aus keinerlei Anlage dazu entstehen konnte?
Meine Vermutung: es gab und gibt von jeder Spezies, die sich mit TW infizieren kann, immer wieder so viele, die die Infektion überstehen und somit ihr Immungedächtnis anregen konnten. Das wird sehr oft über die Zeit ins Erbgut übergehen (= kollektive Immunität).
Also wird TW nicht immer und in jedem Fall zum Tod geführt haben.
Wenn aber ein Erreger immer und in jedem Fall seinen Wirt umbringt, wird auf lange Zeit gesehen kein Wirtstier mehr überlebt haben, dem Virus selber die Existenzgrundlage entzogen. Dann ist letztendlich die infektiöse Inkubationszeit auch nicht mehr wichtig.
Zugvogel
Ich glaube dein Denkansatz ist da nicht richtig. Der Ausgangspunkt muss ja stimmen.
Niemand sagt dass der Körper gar nicht in der Lage ist Antikörper auszubilden gegen TW. Wohl nur nicht genug um das Virus zu eliminieren bzw die Zeit reicht nicht aus.
Bzw genauer: Bei der Erstreaktion stehen dem Körper noch keine 100% passgenauen AKs zur Verfügung, weshalb er auf das immer vorhandene Reportoire zurückgreifen muss. Allerdings sind das eben keine Antikörper, die das Virus wirklich effektiv unschädlich machen können und auch die Anzahl dieser nur halbwegs passenden AKs ist gering.
Die verspätete Bildung der Gedächniszellen ist der Schlüssel. Hier werden dann bei erneutem Kontakt mit dem Erreger massig 100% passende AK-Klone gebildet, die SOFORT angreifen können.
Nur gibt es bei einer TW-infektion keine Zweitinfektion, weil schon die erste tödlich ist.
Bei einer IMPFUNG gegen Tollwut werden ja nicht die nativen virulenten Erreger gespritzt sondern nicht krankmachende veränderte Viren bzw nur spezielle Antigenstrukturen ohne Krankheitswert. So oder so kann der Körper dagegen Antikörper bilden.
Wo fehlt denn da die Veranlagung AKs bilden zu können
😕
Sie ist doch da, es hilft einem Tier, das mit dem aggressiven TW-Virus infiziert ist, halt einfach nur nicht.
Da eine Impfung das Tier nicht tötet, kann der Körper in Ruhe die AKs und Gedächtniszellen bilden um einen Impfschutz aufzubauen.
So auch bei allen anderen zu beimpfenden Krankheiten: Auch bei einer Infektion mit zB Mumps bildet der Körper AKs. Da die Erstreaktion des Immunsystems jedoch zu lansam ist, bricht die Krankheit aus. Erst verzögert, in der sekundären Reaktion des Immunsystems bilden sich Gedächnistellen, welche dann bei einer Zweitinfektion zum Einsatz kommen. DANN können schnell gezielt die nötigen AKs gebildet werden um das Virus direkt abzuwehren, sodass kein neuer Krankheitsausbruch erfolgt.
Und wenn man Impft simuliert man ja sozusagen eine Erstinfektion nur ohne die pathogenen Eigenschaften des Erregers.