So, der neue Tierazrt hat beide angeschaut.
Er hat auch ziemlich gezielt geguckt und das alles festgestellt, was hir schon gesagt wurde:
(1) es sind höchstwahrscheinlich Caliciviren
(2) haben die beiden nicht das beste Immunsystem
(3) sie haben entzündetes Zahnfleisch, was durch die Viren kommen kann und wir damit rechnen müssen, dass da auch was kommt
Seine Behandlung:
Keine Antibiotika. Die bringt überhaupt nichts. Falls man wieder Bakterien behandeln muss, sollte ein neues Antibiogramm her.
Er findet den Rachen- und Nasenabstrich ebenfalls nicht sinnvoll, weil da nur die typischen Bakterien der Mundflora aufzufinden sein werden. Und beim Rachenabstrich sind viele Falsch-Negativ-Tests dabei. Also geht er mit den ganzen Aussagen mit den den anderen TÄ konform.
Allerdings empfiehlt er: Blutbild mit Virenscan. Dort können wir dann sehen, ob die beiden Antikörper in sich tragen und genau sagen, dass sie die Viren haben.
nach calici hört es sich auch an, das hatten wir ja bereits.
natürlich hilft ein ab nicht gegen calici, aber bei euch sind sekundäre bakterienbeteiligungen ja nicht ausgeschlossen. und auch sonst gibt man eben meistens bei calici eine antibiose, um selbige zu verhindern.
rein der neugierde halber: wie möchte der arzt denn ein antibiogramm machen, wenn er von beiden abstrichen abrät?
dass nasen- und vor allem rachenabstriche nicht immer eindeutige ergebnisse liefern ist klar - aber: ein tierarzt sollte auf basis seiner mikrobiologischen kenntnis und der vorliegenden symptomatik schon beurteilen können, welche bakterien, die aus dem rachenraum isoliert wurden, in dem speziellen fall krankheitserregend sein können bzw. müssten.
siehe z.b. hier:
http://www.laboklin.de/de/VetInfo/aktuell/lab_akt_0605.htm
komplett sinnlos ist also derartige diagnostik mitnichten und wird auch von experten empfohlen - siehe z.b. hier prof. gunn-more, eine respirationsexpertin, die das gleich im oberen bereich des artikels zum thema erkrankungen der oberen atemwege/cat flu empfiehlt:
http://www.felineasthma.org/links/gunn-moore.htm
auch hier wird es empfohlen und es wird, aus völlig nachvollziehbaren gründen, von dem vorschlag deines tierarztes abgeraten:
"Ein Nachweis von FHV und FCV durch die Bestimmung des Antikörpertiters ist aufgrund der Impfung gegen „Katzenschnupfen“ nur unter Vorbehalt zu interpretieren. Daher eignet sich vorrangig der direkte Erregernachweis mittels Polymerase Kettenreaktion (PCR). Dabei sollte mit einem trockenen Tupfer oder Spezialbürsten (Bürstchentupfer) ein Konjunktival- oder Rachenabstrich genommen werden, der dann ohne Medium eingeschickt werden kann. Dabei sollte vorher Schleim oder Eiter von der betroffenen Stelle entfernt werden und kräftigt getupfert werden. Dies ist wichtig, da nur so eine ausreichende RNA- bzw. DNA Menge an den Tupfer gelangt."
http://www.laboklin.de/de/VetInfo/aktuell/lab_akt_0611.htm
meine meinung ist hier ganz klar.
Er nimmt stark an, dass die beiden nicht wirklich genesen, d.h. die Zeitlebens mit einer Immunschwäche leben müssen und sehr anfällig sind.
das halte ich für völlig verfrüht und sehr unsicher. wieso sollte bei einmaliger virusinfektion die katzen für ihr leben lang anfällig sein?
das ist doch auch nicht so, wenn unsereins z.b. herpes bekommt...
natürlich bleiben die meisten katzen (aber nicht alle!) träger jener viren, die immer wieder zum ausbruch kommen können. das kann man aber auch durch vorbeugen verhindern: gutes futter, wenig stress, viel liebe etc.
ich halte das für überzogen.
Für die Augen wollte er die gleiche Salbe verschreiben, wie die andere TÄ. Allerdings Tropfen, weil die nicht so einen Film auf den Augen hinterlassen. Als ich das ansprach, dass ich lieber was ohne Cortison haben möchte, meinte er, dass es hier nicht sinnvoll ist. Natürlich fragte ich warum. Gibt es wirklich eine Beeinträchtigung der Augen, d.h. mit weißem Ausfluss und zugeklebe, ...., dann sollte Cortison nicht verwendet werden. Beide haben keinen Ausfluss, die Häute sind etwas angeschwollen und rot. Deshalb empfiehlt er auch Dexamytrex.
Ja, so weit so gut.
Jetzt sagst du ja FrauFreitag bloß nicht die Augensalbe und zwei Ärzte meinen (einem davon vertraue ich schon), dass wir sie geben sollen. Und nu?
diesbezüglich bleibe ich ganz klar und definitiv bei meiner meinung, die auf all dem fußt, was ich bisher dazu gelesen habe und wie meine katze bei augenfachärzten behandelt wurde sowie was die dazu gesagt haben: KEIN CORTISON bei einer "normalen" bindehautentzündung. dein tierarzt kann es ja noch nicht einmal richtig erklären, WARUM es unbedingt darin sein soll.
ich habe dir schon links gesetzt - in einem wird konsequent davon abgeraten, die fachtierärztin für augenheilkunde empfiehlt cortison auch nur bei einer eosinophilen keratitis.
in horzineks bibel "krankheiten der katze", dem standardwerk, steht ebenfalls NUR bei allergischen augenerkrankungen etwas von corticosteroiden bzw. cortison, nirgendwo anders:
http://books.google.de/books?id=ZBo...sc=y#v=onepage&q=konjunktivitis katze&f=false
in waldes augenheilkunde-buch genau das gleiche, siehe hier:
http://books.google.de/books?id=ITH...sc=y#v=onepage&q=konjunktivitis katze&f=false
genau das gleiche bei kraft/dürr/hartmann:
http://books.google.de/books?id=RzU...sc=y#v=onepage&q=konjunktivitis katze&f=false
jetzt hast du die ganze bande versammelt an wirklich prominenten verfassern aus dem bereich katzen- und hundekrankheiten.
nirgendwo steht etwas mit cortison...
sorry - das was der neue arzt erzählt, ist eben in diesem zusammenhang leider auch blödsinn
😳
ob du jetzt tropfen nimmst oder salbe ist eine frage des handlings, ich bleibe trotzdem dabei: KEIN CORTISON.
Zu dem entzündeten Zahnfleisch sagte er, dass man dort auch nicht ohne Schmerzmittel und Cortisondepot auskommen wird, im schlimmsten Falle müssen die Zähne gezogen werden, damit die Entzündung verschwindet. Ich habe ihn nicht auf FORL angesprochen.
Sein Rat:
Bei einer anderen Kleintierpraxis die beiden Kater vorstellen. Die TÄ dort soll eine wahre Koryphäe sein. Er selber bringt seine Tiere auch nur dort hin.
Und dort wollte ich gerne, abgesehen von einem endlichen Handeln zum Katzenschnupfen auch das FORL mal ansprechen und was man da jetzt tun kann.
den oberen satz finde ich krass - das stimmt so einfach nicht.
die viren kann man bekämpfen. und die zähne sollte man sich separat anschauen. der schlimmste fall ist sicherlich nicht, die zähne zu ziehen. wenn forl vorhanden ist, sollte man großflächig ziehen.
eine dauerhafte "therapie" mit schmerzmitteln und cortison kann ja wohl nicht wahr sein, das ist etwas für austherapierte!
im übrigen: bei calici wäre auch zylexis eine option - such doch mal hier im forum, es gibt einige, die damit große erfolge verbuchen konnten! eventuell wäre auch feliserin eine option.
EDIT: zur korrelation von calici und forl -
siehe hier. die quelle, die die verfasserin angibt, ist mein zahnpapst.