Es ist wirklich sehr schade, dass ihr dermaßen in euren Vorveruteilungen gefangen seid, dass ihr selektiv nur das lest, was ihr wollt.
Dass deine Lastramis, Stachelnüsschen, sich im Charakter so himmelweit unterscheiden, stützt ja nur mein Argument, dass man bei gezielter Zucht nach Charakter, die es bei Lastramis nicht gibt, eben ähnlichere Charaktere bekommt - die im übrigen auch besser zusammenleben können, weniger gestresst sind und somit gesünder.
Auch unter Menschen gesellt sich gleich und gleich gern und ein Couchpotatoe wird von einem sportlichen (Hyper)Aktiven genervt sein, ein wortkarger Denker von der extrovertierten Plaudertasche das weite suchen und der Motorsportfan wenig Gemeinsamkeiten mit dem Liebhaber klassischer Musik finden.
Bei Katzen sind die Themen etwas anders, das Prinzip aber das selbe.
Amber, liebe/r Jubo, ist keinesfalls eine "neuartige Farbe", vielmehr wird vermutet, dass es sie bei NFO schon ganz lange gibt. Steht so auf unserer Seite, wenn du doch dort warst. Recht neu (und ich muss gestehen, noch nicht auf der Seite) ist die Erkenntnis der Forscher dass die Mutation des Mc1-R Rezeptors (die auch der Fellfarbe amber zugrundeliegt), wie sie bei anderen Katzen wie Leoparden zur Variante des schwarzen Panthers führt, als Nebeneffekt völlig abseits von der Optik zu bewirken scheint, dass die Zellen von Individuen mit einer Mutation besser gegen das Eindringen von Viren geschützt sind, als unmutierte. Faszinierend, dass diese Mutation gerade bei der Naturrasse Norweger aufgetreten ist.
Warum wir züchten hat mehrere Gründe.
Der Hauptgrund ist, dass es viel zu viele gibt, die es schlecht machen.
Wenn jetzt noch die paar wenigen, die es richtig machen wollen, die den Grips und den finanziellen Background dafür haben, es aufstecken, überlassen wir die Rasse doch komplett verantwortungslosen Geschäftemachern.
Im übrigen gibt es aber immer noch nur einen Bruchteil an Norwegerzüchtern, gemessen an Britisch Kurzhaar- und Maine Coon-Züchtern, um mal den Begriff "Moderasse" zu bewerten. Von diesen Zuständen sind wir glücklicherweise himmelweit entfernt.
Außerdem ist uns sehr sehr wichtig, die Notwendigkeit zur kardiologischen Zuchtuntersuchung bekannt zu machen und einzufordern. Wir fordern dies von allen Katzen, die zu uns zum Decken kommen, weshalb es auch in den 3 1/2 Jahren seit dem wir dabei sind, unsere drei Kater auch nur Väter von vier Würfen mit insgesamt 16 Kitten geworden sind.
Angesichts unserer hohen Anforderungen kommen auf 10 Anfragen zur Deckung unsererseits mindestens 9 Absagen.
Um das Thema weiter zu verbreiten, sind wir übrigens Gründungsmitglied der IG Herzgesunde Katze e. V. geworden.
Unsere Zuchtziele sind im übrigen die oben aufgeführten:
Gesundheit, Charakter, passende Linien.
Wenn du unsere Kater und die aus ihnen gezogene Nachzucht betrachtest, wirst du auch feststellen, dass sie dem optisch gemäßigten Typ entsprechen und nicht dem Typ keilschädeliges Fellmonster mit Kurzschwanz und fallender Rückenlinie, wie man sie leider allzuoft von Richtern hoch dekoriert findet.
Zu dem Thema hatte ich jüngst auch ein sehr konstruktives Gespräch mit unserem Vereinsvorsitzenden, der selbst als Vorsitzender streng auf Gesundheit achtet und als Richter sich auf den Kern der Rasse besinnt, ab von Modeerscheinungen.
Bezüglich der aufgeführten Rassen wie Perser, Manx, Nacktkatzen kann ich nicht für diese in Haftung genommen werden.
Ich würde mir wünschen, wenn die Empfehlungen zur Auslegung des (alten) Tierschutzgesetzes hierzu mehr beachtet bzw. in Gesetzesform gebracht würden, raven_z.
Die Manx ist in meinen Augen ganz klar eine Qualzucht und zum Glück ist diese Rasse auch von einigen Vereinen deshalb nicht anerkannt.
Bezüglich Perser gibt es mehr und mehr Züchter, die sich die Rückbesinnung auf jene "Perser mit Näschen" auf die Fahnen geschrieben haben und ihreKatzen sehen auch wirklich wie Katzen aus, können frei atmen, haben keine tränenden Augen und kaum mehr Probleme bei der Geburt, wie das in meinen Augen nicht zu erstrebende Extrem der "peke-faces".
Dass man Charakter nicht züchten kann, dem muss ich eindeutig widersprechen.
Jeder wird es aus der eigenen Familie kennen, dass gewisse Charakterzüge vermehrt auftreten, die es in anderen Familien gar nicht gibt.
Natürlich ist der Charakter nicht zu 100% genetisch bedingt, auch die Aufzucht, Sozialisation und Haltung spielen eine große Rolle, aber es ist sehr faszinierend nachzuverfolgen, wie sich gewisse Charakterzüge innerhalb einer "Familie" wie den Katzen einer Rasse immer wieder finden lassen.
Ich kann die Engstirnigkeit mit der manche (!) oftmals selbsternannte Katzenschützer die gewissenhafte Zucht ablehnen, nicht nachvollziehen und werde mich aus diesem Thema verabschieden, von meiner Seite sind alle Punkte dargelegt.
Katzenschützer mit Herz und Weitblick wissen, dass gewissenhafte Katzenzüchter sie jederzeit in ihren Zielen unterstützen.
So ist es für alle gewissenhaften Katzenzüchter, die ich kenne, selbstverständlich, sich Streunerkatzen anzunehmen und zu vermitteln, sich an Kastrationsaktionen zu beteiligen und/oder Tierheime und Tierschutzorgas finanziell oder tatkräftig zu unterstützen.
Das eine schließt das andere nicht aus.