Vermittlung nur in Wohnungshaltung - warum?

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Freigängerkatzen sind definitiv schwerer zu vermitteln. Gerade hier im Berliner Raum ist es doppelt schwer, da selbst dann, wenn jemand Freigang bieten kann, das in der Regel eben Stadtfreigang ist und man ganz andere Kriterien ansetzen muß, als bei einem normalen Freigang.
Würde ich ausschließlich in Freigang und nur Regional vermitteln, würde ich überquellen vor Katzen...
Aber das sollte auch nicht dazu führen nur noch und ausschließlich in Wohnungshaltung zu vermitteln, denn es gibt ja trotzdem immer mal wieder gute Freigängerplätze bzw. gerade bei den Ex-Streunern kann man auch die Kriterien anders ansetzen. Nehmen wir an, ich hole eine Mietz von einer Autobahnraststätte weg und weiß, die ist dort aufgewachsen und nun erwachsen, hat dort bereits X-Würfe großgezogen, von denen fast alle überfahren worden sind, aber sie nicht. Bei dieser Katze ist klar: die kommt gut mit Straßenverkehr zurecht, also ist dann ein Freigängerpatz in einer EFH-Siedlung in Berlin absolut geeignet für sie - sie kann noch etwas frische Luft schnappen und der Verkehr, der dort herrscht, ist für sie absolut kein Thema. Damit habe ich für die Katze ihre Chancen und ihr Leben um 200% verbessert, aber mich nicht mit überhohen Forderungen an das neue Zuhause blockiert. Eine andere Katze, die z.B. im rein ländlichen Raum eingefangen wurde, wo alle Jubeljahre mal der Trecker vorbeifährt und das wars, die würde ich dort nicht hingeben, aber diese schon. Das heißt auch da sollte meiner Meinung nach wirklich komplett individuell auf die Katze eingegangen werden.
 
A

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Ich hätte mal eine andere Frage, ich nehme eine Katze, die nur in Wohnungshaltung vermittelt wurde und lasse sie dann raus.(weil sie es will, natürlich) ..Die Katze ist doch mit Unterschrift des Vertrages mein Eigentum. D.h. ich kann tun und lassen mit der Katze was ich will....da kann sich der Verein auf die Füsse stellen und mit dem Kopf wackeln...

Es ist doch meine...oder sehe ich das falsch?

P.S zum Freigang: Meine zwei Kleinen wollten unbedingt um Mitternacht noch raus und nimmer rein... erst in der Früh...( jetzt sind sie müde....)
 
@Taskali: So wie Du das machst, genau so sollte das meiner Auffassung nach auch sein.

Ich kann mir auch nach wie vor nicht vorstellen, dass all diese ehemaligen Straßenkatzen, die ausschließlich in Wohnungshaltung vermittelt werden, darin auf Dauer auch glücklich sind. Es gibt sicherlich viele Straßenkatzen, die aufgrund ihrer Erfahrungen nicht mehr raus möchten. Aber ich denke, es gibt auch viele Katzen, die irgendwann doch wieder auf der Wiese Schmetterlinge jagen möchten😉.

Ich kann die Gründe, nicht in den Freigang zu vermitteln, ja durchaus nachvollziehen. Aber sind denn die Wohnungsplätze immer das Optimum? Wir wissen doch alle, dass Wohnungshaltung sehr anspruchsvoll ist, wenn man den Bedürfnissen einer Katze wirklich Rechnung tragen will. Da muss der Halter schon einiges auf die Beine stellen, um für Anregung und Beschäftigung zu sorgen.

Aber welcher Halter mit normalem Berufs- und Alltagsleben macht das schon? Da wird dann mal abends für 20 Minuten mit der Angel gewedelt oder ein Leckerchen geworfen und das war es dann meistens schon.

Inwieweit suchen sich denn Orgas, die nur in Wohnungshaltung vermitteln, ihre Plätze nach solchen Kriterien aus, wie werden da die Adoptanten "geprüft"? Müssen die vorab "Wohnungshaltung mit Köpfchen" auswendig lernen😉?
 
Danke fuer die Antworten, Schwarzfell und Taskali.🙂
Bei jeder einzelnen Katze eine Einzelfallentscheidung zu treffen, finde ich ja auch optimal.
Unser oertliches TH ist recht klein und ueberschaubar, da ist so etwas auch ganz gut moeglich (mit dem Vorbehalt, dass TH nun doch mehr oder weniger immer eine Ausnahmesituation ist), aber wenn ich an meine Anfaengerzeit bei OC denke, puh, da war man ueber jedes Haus mit Garten froh.
 
Ich hätte mal eine andere Frage, ich nehme eine Katze, die nur in Wohnungshaltung vermittelt wurde und lasse sie dann raus.(weil sie es will, natürlich) ..Die Katze ist doch mit Unterschrift des Vertrages mein Eigentum. D.h. ich kann tun und lassen mit der Katze was ich will....da kann sich der Verein auf die Füsse stellen und mit dem Kopf wackeln...

Es ist doch meine...oder sehe ich das falsch?

P.S zum Freigang: Meine zwei Kleinen wollten unbedingt um Mitternacht noch raus und nimmer rein... erst in der Früh...( jetzt sind sie müde....)

Bei einer Katze von einem Züchter, ist die Katze nach Zahlung des Kaufpreises tatsächlich dein Eigentum und die Vertragsklausel ist nicht gerichtssfest.

In wiefern Tierschutzorganisationen dir ein Tier tatsächlich übereignen oder es lediglich bei Dir einstellen, weiß ich nicht. Das ist vielleicht von Organisation zu Organisation unterschiedlich.
 
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Bei einer Katze von einem Züchter, ist die Katze nach Zahlung des Kaufpreises tatsächlich dein Eigentum und die Vertragsklausel ist nicht gerichtssfest.

In wiefern Tierschutzorganisationen dir ein Tier tatsächlich übereignen oder es lediglich bei Dir einstellen, weiß ich nicht. Das ist vielleicht von Organisation zu Organisation unterschiedlich.

Aber wenn sie die katze bei mir einstellen, dann wäre ja die Tierschutzorganisation weiterhin in der Pflicht der Katze die TA Besuche, das Futter etc pp zu zahlen....weil ich stelle ja nur das "Dach" zur Verfügung.

wie gesagt damit kenne ich mich nicht aus....
 
Ich hätte mal eine andere Frage, ich nehme eine Katze, die nur in Wohnungshaltung vermittelt wurde und lasse sie dann raus.(weil sie es will, natürlich) ..Die Katze ist doch mit Unterschrift des Vertrages mein Eigentum. D.h. ich kann tun und lassen mit der Katze was ich will....da kann sich der Verein auf die Füsse stellen und mit dem Kopf wackeln...

Es ist doch meine...oder sehe ich das falsch?

Ich meine mal gehört zu haben, dass die Katze ein halbes Jahr nachdem du sie aufgenommen hast, in deinen Besitz übergeht und die Orga sie dir dann auch nicht mehr wegnehmen kann. Es sei denn das VetAmt beschlagnahmt sie.
 
Hallo zusammen!

Hab mir den Thread leider nicht komplett durchgelesen, aber mir fiel direkt ein, dass ich neulich einen Artikel dazu gelesen hatte.
Vielleicht passt er hier ja:

http://www.kummerkatze.de/fachbeitrage/artgerechte-wohnungshaltung/katze-freigang-2944/

Liebe Grüße, Natalie

Ich finde diesen Artikel extrem polemisch und einseitig.

Und das mit den 80 Prozent Freigängern, die in der Wohnung markieren, halte ich für völligen Unsinn. Keiner der vielen Freigänger, mit denen ich bislang gelebt habe, hat jemals in der Wohnung markiert (von Blasenentzündungen mal abgesehen).

Und wenn wir hier mal einen Blick in die Rubrik "Unsauberkeit" werfen, finden sich da Wohnungskatzen genauso wie Freigänger. Wohnungskatzen gehäufter, weil hier einfach auch mehr Wohnungskatzenhalter vertreten sind.
 
Ich hätte mal eine andere Frage, ich nehme eine Katze, die nur in Wohnungshaltung vermittelt wurde und lasse sie dann raus.(weil sie es will, natürlich) ..Die Katze ist doch mit Unterschrift des Vertrages mein Eigentum. D.h. ich kann tun und lassen mit der Katze was ich will....da kann sich der Verein auf die Füsse stellen und mit dem Kopf wackeln...

Es ist doch meine...oder sehe ich das falsch?

Schau mal, Kanoute, Eifelkater hatte diese Links weiter vorn gepostet:


Also, ich glaube nicht, dass alle Klauseln von den Orgas so ohne weiteres eingeklagt werden können. Im Zweifelsfall müssten sie klagen. Und ob und wem der Richter dann Recht gibt, ist wahrscheinlich auch wieder Ermessenssache.
 
Das einzigste was hier jemals in meiner Wohnung von einem Freigänger markiert wurde, war der Tannenbaum zu Weihnachten.
 
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und genauso war es bei mir, es gibt halt nun keinen Freigang (ich halte mich an den Vertrag) und er fordert ihn auch nicht ein, GsD. Hätte er ihn gefordert, hätte ich Rücksprache mit dem Verein gehalten. Der gesicherte Terrassen"freigang" wird auch nur genutzt, wenn die Türe zum Haus offen bleibt, schließe ich .... schauen 3 entsetzte Katzen zur Türe rein und verlangen Einlass. Sie haben auch noch nie versucht die Sicherung zu überwinden, warum auch....Mäuse und (leider) Vögel werden trotzdem erlegt. Wie schon erwähnt, ich hatte Glück mit den Dreien.

Gungl, ich finde Dein Vorgehen immer noch toll und angemessen, danke.

Ich nenne es nicht Glück, sondern die Einschätzung des Vereins v. Nahele, Deinem Xaverl, hat einfach gepasst.

Und das ist der große Unterschied.

So wie ich es aus vielen Beiträgen herauslese, wird davon ausgegangen, dass eingefleischte Freigänger in Wohnungshaltung vermittelt werden.

Das ist nach meiner Kenntnis aber nicht zutreffend.
Und das versuche ich zu vermitteln.
Auch, das Adoptanten dem Verein dann zurecht auf's Dach steigen würden.

So etwas geht natürlich nicht.

Ich will das Kind mal beim Namen nennen.
Könnte es sein,dass Katzen in Wohnungshaltung leichter zu vermitteln sind?
Ist da die Nachfrage vielleicht grösser?

Öhm, und warum sollten sich die Vereine um Vermittlungschancen bringen?
Sie hätten doch mehr Möglichkeiten, wenn sie auch in Freigang vermitteln würden.

Ein anderer 'Name' bringt es eher auf den Punkt:

Es gibt einfach auch immer weniger freigängertaugliche Gebiete (immer mehr zugebaut, mehr Straßen, mehr Verkehr...) und auch immer mehr Leute leben (gefühlt) zur Miete.

Gestrichene Freigangsmöglichkeit (wegen Umzug, Änderung der Wohnlage selbst) ist ein nicht seltener Abgabegrund.

Vereine erklären sich lebenslang für das vermittelte Tier zuständig und nehmen es zurück.

Ist das Tier aber nunmal Freigänger und möchte dies auch weiterhin uneingeschränkt bleiben, dann gibt es nur die Vermittlung in Freigang.

Vereine entwickeln Konzepte.
Wenn festgestellt wird, dass es immer weniger und auch zukünftig noch weniger geeignete Freigängerplätze gibt, auf der anderen Seite Katzen abgegeben werden wegen fehlender Freigangshaltung, dann kann der Rückschluss aufkommen, keine weiteren nichtausgewiesenen Freigängerkatzen in Freigang zu vermitteln, sprich keine weiteren Katzen aktiv zu Freigängern zu machen, das Problem also das man sieht, nicht noch zu vergrößern.

Vereine haben da u. U. eine andere Sicht drauf, nicht die des einzelnen Halters, sondern sehen eine Gesamtproblematik, die vielleicht sogar auch noch auf sie zurückrollen kann.

Was nicht bedeutet, dass der einzelnen Katze, die doch letztendlich auf ihren persönlichen Freigang besteht, dann nicht geholfen/entsprochen wird.

Und wie gesagt, ich sehe das Problem nicht, derzeit und zukünftig einen geeigneten Kandidaten für einen geeigneten Freigangsplatz zu finden.
Da gibt es doch bereits einen deutlichen 'Überhang' - und es werden immer mehr, während die Plätze abnehmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hätte mal eine andere Frage, ich nehme eine Katze, die nur in Wohnungshaltung vermittelt wurde und lasse sie dann raus.(weil sie es will, natürlich) ..Die Katze ist doch mit Unterschrift des Vertrages mein Eigentum. D.h. ich kann tun und lassen mit der Katze was ich will....da kann sich der Verein auf die Füsse stellen und mit dem Kopf wackeln...

Es ist doch meine...oder sehe ich das falsch?

Nein,das wird mittlerweile auch von der Rechtssprechung anders gesehen

http://www.katzenhilfe-ohne-grenzen.de/node/3071

es ist ein sogenannter Vertrag sui generis den man mit seiner Unterschrift als bindend anerkannt hat.
 
Da ging es aber um Gewöhrleistunganspruche im Falle einer Erkrankung.
 
Das ist richtig, trotzdem sieht man bei genauem Lesen das die Verträge sogenannte Verträge sui generis sind und das ist eigentlich die Kernaussage, die ich hier deutlich machte.

Heißt im Umkehrschluss das die Meinung das der TS-Vertrag nichts wert ist nicht so ganz richtig ist.

Wir haben in D Vertragsfreiheit und wenn man einen solchen Vertrag unterschreibt dann ist dieser auch rechtlich bindend.

Es ist ja auch nachzulesen,daß die Vertragsstatuen als solche beurteilt wurden
 
Na wenn jede Tiervermittlung die Kapazität hat auf Jahre zu prüfen ob die Wohnungshaltung auch eingehalten wird.
 
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@Merelly:
Findest Du es also statthaft, wenn Adoptanten darum Tierschutzverträge von vornherein nicht ernstnehmen?

Nicht sehr vertrauenerweckend.
 
Das ist richtig, trotzdem sieht man bei genauem Lesen das die Verträge sogenannte Verträge sui generis sind und das ist eigentlich die Kernaussage, die ich hier deutlich machte.

Heißt im Umkehrschluss das die Meinung das der TS-Vertrag nichts wert ist nicht so ganz richtig ist.

Wir haben in D Vertragsfreiheit und wenn man einen solchen Vertrag unterschreibt dann ist dieser auch rechtlich bindend.

Es ist ja auch nachzulesen,daß die Vertragsstatuen als solche beurteilt wurden

Da ist aber eien EInzelfallentscheidung der Gerichte, wie im ertsen Link von mir unter zu lesen, können die nämlich auch anders entscheiden. Und tun dies auch sehr oft....als artfremdes Beispiel hierzu die ganzen Mietvertragklauseln die als ungültig erklärt worden sind.

Im übrigen sollte man man darauf achten, wie alt die Urteile dazu mittlerweile sind. Das spricht eigentlich dafür, dass es in der Zeit niemand mehr versucht hat oder, dass die Gerichte, die Klagen von vorne herien abgewiesen haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was das Thema " Ex Streunerkatzen" betrifft, kann ich nur das bestätigen, was Taskalli schon geschrieben hat.
Bei FC bin ich in einer Gruppe, die alle Ex Strassenkatzen haben, wovon fast alle glücklich und zufrieden in Wohnungen leben (Ausnahmen gibt es immer, aber 90 % sind glücklich). Die meisten dieser Katzen haben aber auch lange unter Hunger gelitten, wurden evtl. misshandelt und waren Wind und Wetter ausgesetzt. Je mehr die Tiere dort einfach nur überlebt haben, desto dankbarer sind sie oft (wenn sie ihr Misstrauen überwunden haben) für ein sicheres, warmes Zuhause, wo sie geliebt werden und wo sie keinen Hunger mehr leiden müssen.

Mit Streunern in Deutschland, die evtl. eine Futterstelle haben, ist das nicht zu vergleichen.

Das man die Ex Strassenkatzen, aber ausschliesslich in Wohungshaltung vermittelt finde ich aber auch nicht angebracht. Ein einer passenden Umgebung könnten sie sicher ein tolles Leben mit Freigang geniessen. Ob und wie sie den nutzen, könnten sie dann ja selber entscheiden.

Die Sorge der Vermittler ist halt oft, dass die Miezen, die viel durchgemacht haben, vielleicht lange Zeit behandelt wurden, die vorher evlt. kaum eine Chance hatten, den Rest ihres Leben geniessen sollen und wollen kein Risiko eingehen, dass ihre Schützlinge ein paar Monate später durch Freigang überfahren werden oder sonstwie unter die Räder kommen.
 

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