Hallo liebe Fories,
nun wird es mal Zeit, dass ich von meiner Russlandreise berichte.
Angefangen hat es alles wie immer beim Packen. Da wir so viele schöne Spenden bekommen haben, musste ich auswählen was Lilia (unsere rus. Pflegemutter) jetzt braucht und was noch warten kann. Trockenfutter stand unter höchster Priorität, da das Futter bei Lilia gerade ausgegangen ist und die Katzen deswegen nur 1 Mal am Tag Trockenfutter bekommen haben. Wie ich bereits berichtet habe, muss ich viele Gepäckkilos mit an Board schmuggeln, denn wenn ich das Übergepäck bezahlen würde, würde sich das Ganze nicht lohnen (10€ pro Kilo). Die Taschen waren nun erfolgreich gepackt- 23 Kilo habe ich aufgegeben (davon wogen die Transportboxen ca. 10 Kilo), zwischen die Boxen habe ich dann die gespendete Kleidung gelegt und in die obere Box Nassfutter und Leckeries.
3 Taschen habe ich als Handgepäck genommen und die waren sehr schwer: die schwarze Tasche mit gut 10 Kilo Trockenfutter, die grüne Tasche wog ca. 7,5 Kilo, dort waren Katzenspielzeuge, Kleidung und Trockenfutter und die orangene Tasche beinhaltete 10 Kilo Trockenfutter und Leckerlies. Mit diesen 3 Taschen sah ich als eine „Basar-Tante“ aus, aber was soll´s? die Tiere in Russland haben Hunger, irgendwie müssen ja die Spenden dahin. Zum Glück hat das Schmuggeln gut geklappt und ich musste nichts dazu bezahlen.
In Moskau bin ich gegen 20:30 gelandet, draußen gab es einen Schneesturm, das hat mich ja noch gefreut, da man in Hamburg ja keinen echten Winter hat und ich als Russin es gewöhnt bin Schnee und Kälte im Winter zu haben. Lilia hat gleich gesagt, dass heutiger Tag ziemlich chaotisch sei, da es auf einmal zu viel Schnee gegeben sei, das hat sich bestätigt- unterwegs gab es Stau und der Fahrer musste Umwege machen.
Gegen 22:30 sind wir nun bei Lilia angekommen. Wir haben das ganze Gepäck in der Wohnung gelassen und sind mit 2 Hunden Gassi gegangen, ca. 20 Minuten waren wir unterwegs. Als wir zurück kamen, hat Lilia nur die Hände über dem Kopf geschlagen- die Katzen haben eine weiche Transportbox, die ich mit Futter befüllt habe, durchgebissen und einen Loch reingefressen um an das Futter ran zu kommen (einäugige Betty und Ksjuscha waren am Werk). Das Foto von der Transporttasche:
Auch meine grüne Tasche musste leiden, wurde auch kaputt gemacht von den Katzen, die versucht haben an das Futter ran zu kommen.
Dann haben wir natürlich alle Katzen gefüttert, die waren auch alle recht hungrig, hier ist das Video von der Fütterungszeit, dabei habe ich hauptsächlich unsere Ataxie-Kätzchen Locker und Chica aufgenommen:
http://video.yandex.ru/users/tiere-aus-russland/view/2/
Und die Fotos:
Danach haben Lilia und ich gegessen und uns unterhalten, es gab auch viel zu besprechen. Später habe ich alle Spenden an Lilia übergeben. Ihre Freude war ganz groß und sie hat mich darum gebeten Euch allen einen riesen Dank auszusprechen, die rus. Pflegekatzen sind nun für ein paar Wochen (hoffe ich) mit dem Trockenfutter aus Deutschland versorgt. Ich habe auch die Sachspenden übergeben: Birgit schickte für die Ataxie-Kätzchen ein ganz tolles Spielzeug- ein Tunnel mit den funkelnden Bällen, das wurde ganz gut angenommen, auch gesunde Katzen hatten ihren Spaß daran, ich habe ein kleines Video aufgenommen, hier ist die Link (sorry, ich habe meine Kamera vergessen, daher ist die Qualität nicht besonders gut, da ich das mit meinem Handy aufgenommen habe):
http://video.yandex.ru/users/tiere-aus-russland/view/1/
Und ein Foto:
Sehr gefreut haben Lilia auch die Kleidungsstücke für sie und ihren Sohn Daniel, die uns Rosi und Tanja geschickt haben (an Euch schicke ich per Mail auch Fotos von Lilia in den neuen Kleidungstücken, hat alles prima gepasst. Die Sachen für Daniel konnten wir nicht anprobieren, da Daniel schon geschlafen hat und ich bin ja am nächsten Morgen weg gewesen).
Nach 2 Stunden Schlaf mussten wir und die Tiere zum Flughafen. Wir sind fast 4 Stunden vor dem Flug losgefahren, normalerweise werden für die Fahrt max. 1,5 Stunden benötigt, Flughafen liegt ca. 55 km. von Lilia entfernt. Durch den Schneesturm lag auf den Straßen zu viel Schnee und die Moskau Hauptautobahn (MKAD) wurde fast gar nicht vom Schnee befreit, dadurch hat sich eine riesige Stau gebildet. Nachdem wir in 2 Stunden nur eine Strecke von gerade mal 2 Kilometer geschafft haben, hat unser Fahrer gesagt, dass wir es nicht rechtzeitig zum Flug schaffen werden, da dachte ich noch: „Das wird noch“, die Situation hat sich leider nicht entschärft und wir kamen mit einer 1,5 stündigen Verspätung am Flughafen an.
Unser Flug ist ohne uns stattgefunden und wir suchten nun nach einer Lösung. Die einzige plausible Lösung war, dass wir einen Flug nach Berlin nehmen, etwas anderes blieb uns nicht übrig. Wir haben den Flugticket gekauft, Tiere eingecheckt und sind nach Berlin geflogen. Da war nur ein Problem, wie ich mit 4 Katzen von Berlin nach Hamburg kommen soll? Deutsche Bahn mit 70-Euro Tickets kam kaum in Frage, man musste ja die Kosten minimieren. Nach Ankunft in Berlin wurden alle Tiere vom Veterinäramt kontrolliert und die Chips abgelesen. Danach habe ich versucht für mich und die Katzen ein Mitfahrgelegenheit nach Hamburg zu organisieren, zum Glück hat es auch geklappt, der Fahrer war bereit uns mitzunehmen (nicht alle Fahrer sind bereit Katzen mitzunehmen, aber dank dem passenden Schein wurde das Problem gelöst, zu dem Zeitpunkt hatte ich eh keine Kräfte mehr zu diskutieren).
Gegen 22 Uhr kamen die einäugigen Betty, Ksjuscha und Fiona (Fiona nicht bei uns auf der Homepage vorgestellt), wunderschöne Tiffi und völlig entnervte ich endlich in Hamburg an. Tiere haben die Reise zum Glück gut überstanden, ich hatte mir nämlich Sorgen gemacht, dass sie sich erkälten, da wir in Berlin lange auf den Fahrer gewartet haben.
Hier sind ein Paar Fotos aus Lilias Wohnung:
Ataxie-Kätzchen Locker und Chicca kuscheln in neuem Katzenkörbchen, das denen Angelika gespendet hat. Locker hat sich bei Essen beschmiert :
Unsere große „Katze“ Dina in der gespendeten Hundejacke, die ihr aber zu groß ist und deswegen weiter gereicht wird:
Unsere Ataxie-Kätzchen Chicca und Locker und fast gesunder Vassja
Mit diesen Taschen bin ich angekommen:
Und das ist die gespendete Kleidung für Lilia und Ihren Sohn:
Angelika hat Lilia Vorhänge geschenkt, die sind schon angebracht:
Katerchen Vassja schläft auf der Heizung:
Und das ist die Katze Vitalisa, die ausgesetzt wurde und sich auf der Straße die Pfötchen Wund gefroren hat:
Vitalisa und das von Euch gespendete Futter:
Liebe Fories, ich hoffe, ich konnte Euch zeigen, dass Eure Spenden bei Lilia angekommen und für ihre rus. Katzen sehr nützlich sind.
Lilia und Tiere-aus-Russland-Team möchten sich bei Euch ganz herzlich für die Unterstützung und Euer Vertrauen bedanken!