Heisst ja nicht, dass es bei vielen auch klappt aber bei vielen eben auch nicht.
"BRADSHAW et al. (1996) nahmen an, dass die Wildfeliden in der Lage sind, ihre Energieaufnahme genau zu regulieren, um ein optimales Körpergewicht für die Jagd halten zu können. Diese Beobachtung ist aber durchaus kritisch zu sehen, da bei den domestizierten Felidenspezies häufig die Ausbildung einer Adipositas zu finden ist, aufgrund von Bewegungsmangel und Energieüberversorgung. Das Halten des optimalen Körpergewichtes der Wildfeliden könnte also auch an den natürlichen
Lebensbedingungen liegen (übergewichtige träge Tiere hätten vermutlich einen geringeren Jagderfolg) und weniger an einer intrinsischen Gewichtsregulation."
https://edoc.ub.uni-muenchen.de/9416/1/Kleffner_Helen.pdf
„Dass das Geschlecht der Katzen und ob sie kastriert oder intakt waren, einen Einfluss auf den Energiebedarf nimmt, konnte in einer Studie von ovariohysterektomierten Katzen nachgewiesen werden (Flynn, 1996). Bei diesen fiel die fehlende Selbstregulation der
Futteraufnahme auf, so dass nur durch kontrollierte Fütterung die Gewichtszunahme verhindert werden konnte.
Der Effekt der Kastration auf die Veränderung der Körpermasse durch verändertes Futteraufnahmeverhalten wurde durch einen Vergleich unter 60 kastrierten Katzen festgestellt. Die Gruppe, die ad libitum gefüttert wurde, nahm deutlich an Gewicht zu. Wurde das Futter zugeteilt, kam es zu keinem Anstieg der Körpermasse (Harper et al., 2001).
Die Beobachtung der Gewichtszunahme bei ad libitum Fütterung wurde in weiteren Studien bestätigt (Harper et al., 2001; Belsito et al., 2009). Hier kam es während einer 12-wöchigen Beobachtungsphase zu einer Zunahme der Fettmasse um 120 % (Belsito et al., 2009).
Eine Abnahme der Wärmeproduktion wurde mittels indirekter Kalorimetrie bei kastrierten Kätzinnen und Katern ermittelt. Die Autoren nehmen an, dass sich ebenfalls der Ruhe-Stoffwechsel bei den Kastraten verringert (Root et al., 1996). Auch alle späteren Studien liefern das gleiche Ergebnis, kastrierte Katzen und Kater weisen einen reduzierten Erhaltungsbedarf auf (Tabelle 13).
Auch das Fütterungsregime ist entscheidend bei der Verhinderung einer übermäßigen Gewichtszunahme. Die Futteraufnahme steigt bei ad libitum Angebot nach Kastration deutlich an (Fettman et al., 1997; Harper et al., 2001; Kanchuk et al., 2002; Serisier et al., 2013), was in Tabelle 14 verdeutlicht wird.
Die Kastration stellt ein hohes Risiko zur Ausbildung von Adipositas dar. Die Autoren sehen diverse Gründe als Hauptursache an. Eine deutlich verminderte physische Aktivität nach Kastration und damit einhergehendem reduzierten Energieverbrauch konnte in verschiedenen Studien dargelegt werden (Chapman, 1991; Belsito et al., 2009; Finkler et al., 2011). Ein grundsätzlich verminderter Energiebedarf nach Kastration wird ebenfalls als Ursache für die Entstehung von Übergewicht angenommen. So benötigten kastrierte Katzen in einer Studie eine um 24 - 30 % geringere Kalorienzufuhr zur Erhaltung der Körpermasse als die intakten weiblichen Katzen (Flynn, 1996). Dass der verminderte Energiebedarf auch auf kastrierte Kater zutrifft, wurde in weiteren Untersuchungen belegt (Martin et al., 2001; Edtstadtler-Pietsch, 2003; Belsito et al., 2009)."
https://refubium.fu-berlin.de/bitst...d=742C5E3666ECE9741DBA68F9027CC839?sequence=1