Warum haben Tierheime Email-Adressen, wenn doch niemand antwortet?

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Guten Abend/Morgen,

ist es normal, dass Tierheime ihre Mails wochenlang nicht einsehen, oder will nur keines mir persönlich antworten?

Eigentlich könnte mir das ja jetzt ziemlich egal sein, da wir Morgen (bzw. Heute) Zuwachs bekommen (vermittelt über einen Züchter), aber dennoch liegt mir diese Frage seid Tagen auf der Zunge.

Kurz meine Erfahrungen:
Als die Entscheidung gefallen war, dass wir einer Katze ein Zuhause schenken möchten, war eigentlich klar, dass wir einem Tier aus dem Tierheim eine zweite (oder dritte) Chance bieten wollten.
Da wir kein eigenes Auto haben und ich die meiste Zeit an meiner Abschlussarbeit geschrieben habe, fand die Suche hauptsächlich im Internet statt.
Wir haben NRW-weit alle Tierheim Webseiten durchforstet nach Tieren, welche in Wohnungshaltung vermittelt werden sollen und von der Charakterbeschreibung zu uns passen könnten.
Daraufhin haben wir einige Anfragen an verschiedene Tierheime verschickt, unsere Wohnsituation dargelegt und um eine Einschätzung gebeten, ob es grundsätzlich passen könnte da wir derzeit nicht sonderlich mobil sind und falls ja, wann man mal vorbeischauen könnte.

Bis heute habe ich keine einzige Rückmeldung erhalten!

Zumindest könnte man absagen. Das gebieten doch Höflichkeit und Anstand...


Ist das normal? Oder sollte ich das persönlich nehmen? ;-)


Jedenfalls freuen wir uns jetzt erstmal riesig unsere beiden Süßen abzuholen, da ist der Ärger schnell verflogen.

Gruß,
Vollie

P.S.: Bitte gebt mir den Glauben an die Tierheime zurück.
 
A

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Tierheime sind in der Regel heillos unterbesetzt und werden oftmals nur von ehrenamtlichen, unbezahlten Helfern geleitet.
Wenn du also mit einem Tierheim in Kontakt treten möchtest, dann empfiehlt sich der unkomplizierte Griff zum Telefon, während der Öffnungs- bzw. Sprechzeiten.

Wenn ich für unsere Tierheime und Tierschutzvereine hier in der Region rund um München sprechen muss, kann ich allerdings behaupten, dass ich tatsächlich fast immer innerhalb weniger Stunden oder 1-2 Tagen eine schriftliche Rückmeldung auf meine E-Mails erhalten habe.

Und wenn nicht, dann habe ich eben einfach angerufen. Das ist nun wirklich kein großer Aufwand.
 
Bitte setz dich einfach mal gedanklich an die Stelle der TH-Mitarbeiter.

Weit weit überwiegend ist das ein (unbezahltes!) Ehrenamt (= neben der normalen Erwerbsarbeit, oder auch durch Rentner durchgeführt).

Ein durchschnittlicher TH-Mitarbeiter befasst sich zuerst mit der Arbeit vor Ort, d. i. Tiere betreuen incl. Klos ausmisten, Boxen desinfizieren, Decken waschen, Zimmer/Zwinger sauber machen. Also im Grunde ähnlich dem, was im Pflegeheim für Menschen an Grundpflege anfällt. DANN kommt Tierbespaßung. DANN kommt Verwaltungskram, der sehr, sehr viel auch mit Behördenkampf (Mittelbewilligung, Zuschüsse für Aufnahme von Fundtieren usw.) zu tun hat.
Auch die Tiervermittlung wird weit überwiegend im Ehrenamt und nebenbei gemacht. Ich vermute, dass dann Anfragen nach einem konkreten Tier letztlich Vorrang haben vor allgemeinen Anfragen, in denen zuerst (wie es bei dir erscheint) Auskunft erbeten wird.

Du schreibst von einer Abschlussarbeit. Dies legt den Gedanken nahe, dass es sich bei dir und deinem Partner um Studenten handeln könnte. Studenten haben nicht immer ein großes bzw. festes Einkommen. Auch ist die familiäre und berufliche Situation bei Studenten nicht immer bereits gefestigt. All das können Gründe sein, die im TS die studentischen Bewerber auf einen "hinteren" Platz zurück stufen - gegenüber einem Bewerber auf ein konkretes Tier, der eine gefestigte familiäre Situation, ein festes und gutes Einkommen sowie gute wohnliche Verhältnisse hat. (= Idealkandidat)

Nein, nicht alle TS-Orgas sind so! Aber den meisten ist gemeinsam, dass sie viel, viel Zeit für die Tiere aufwenden, dass sie überwiegend ehrenamtliche Mitarbeiter haben, die in ihrer Freizeit für den TS tätig werden, und dass sie sich vorrangig um die Tiere vor Ort kümmern und erst dann Anfragen beantworten (schließlich ist es ja auch kein Tierhandel, der sich ausschließlich am Vertriebsergebnis orientiert *hüstel*).

LG
 
Nein, solltest du nicht persönlich nehmen.

Ich glaube, die Tierheime sind nur gnadenlos mit Arbeit gedeckt und leider haben die meisst zu weing Mitarbeiter.

Zudem fängt die Kittenschwemme wieder an, heißt, wiedermal viele trächtige Katzen, die abgegeben werden und wahrscheinlich noch viel mehr Katzenbabys.

Bei uns im Tierheim nehmen fast alle ehrenamtlichen Kitten mit nach hause, um sie über die Nacht zu betreuen, wenn sie zu jung sind und mit der Flasche aufgezogen werden müssen.

Zudem habe ich vor kurzen erfahren, das eine Dame ehrenamtlich nur deren Homepage betreut.

Auch, wenn ich diese Ecke der Arbeit wichtig finde, glaube ich, für Mails bleibt den meissten keine Zeit.

Es ist doof, denn so könnten sicher auch viele Katzen vermittelt werden, aber ich möchte nicht wissen, wieviel Zeit nur für Mails an den Tieren fehlen würde.

Ich hab 2 mal 2 verschiedene Tierheime angeschrieben, als ich damals eine Katze suchte, und beide male bekam ich Antwort.
Ich denke, bei dir ist es einfach "dumm gelaufen" oder die "falsche Zeit" gewesen.

Normal bin ich da auch bisschen angepieselt, wenn mir jemand nicht antwortet, aber im Tierschutz hab ich grösstmögliches Verständniss für sowas 🙂 Nimms ihnen nicht übel, bitte..
 
Hat Köln denn eigentlich kein eigenes Tierheim? In einer so großen Stadt kann ich mir das gar nicht vorstellen.
In einem solchen Fall kann man doch auch einfach die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen, um dem Tierheim einen Besuch abzustatten. Damit beweist man erstens ernsthaftes Interesse und die Tierheimmitarbeiter können sich zweitens gleich ein Bild von den Bewerbern machen.
Ich habe selbst eine zeitlang in der Vermittlung mitgeholfen und man bekommt wirklich die unglaublichsten Anfragen.
Nach der hundertsten Mail á la "wie viel kostet die katze" oder "kann ich die babykatze gleich abholen?" ohne Hallo oder Aufwiedersehen, hat man wirklich gar keine große Lust mehr, sich dem überfüllten Posteingang zu widmen.
 
Wenn einem unbeantwortete Emails "Tagelang" zum Grübeln anregen, dann könnte man doch auch einfach mal zum guten, alten Telefon greifen, wenn man schon nicht persönlich vorbeifahren kann, oder? Es gibt zudem ÖPNV oder einen Mietwagen oder man könnte sich auch mal ein Auto für 2 h ausleihen.

Wie bereits geschrieben, arbeiten im TS sehr oft unbezahlte, ehrenamtliche Mitarbeiter, deren Prio manchmal eben erst mal das Füttern oder Putzen ist. Vielleicht ist die Büromitarbeiterin krank oder die Email ist im Spam gelandet oder eine neue Mitarbeiterin hat sie vergessen etc. etc. etc.

Es ist traurig, dass in TH so viele Tiere auf Vermittlung warten und die Nachfrage geringer ist als das Angebot, aber wer ein Lebewesen aufnehmen will, der darf sich auch ein bisschen bemühen. Sich nach einer geschriebenen Email zurück zuziehen finde ich persönlich ziemlich antriebsarm.

PS: "Bitte gib mir den Glauben" an den akademischen Nachwuchs zurück! Wirst Du im Job auch aufgeben, weil jemand Deinen Anruf nicht erwidert oder auf eine Email nicht sofort reagiert?
 
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Ich würde auch anrufen. Das ist persönlicher und man bekommt erst mal einen besseren Eindruck vom "Gegenüber".
 
Guten Abend/Morgen,

ist es normal, dass Tierheime ihre Mails wochenlang nicht einsehen, oder will nur keines mir persönlich antworten?

Eigentlich könnte mir das ja jetzt ziemlich egal sein, da wir Morgen (bzw. Heute) Zuwachs bekommen (vermittelt über einen Züchter), aber dennoch liegt mir diese Frage seid Tagen auf der Zunge.

Kurz meine Erfahrungen:
Als die Entscheidung gefallen war, dass wir einer Katze ein Zuhause schenken möchten, war eigentlich klar, dass wir einem Tier aus dem Tierheim eine zweite (oder dritte) Chance bieten wollten.
Da wir kein eigenes Auto haben und ich die meiste Zeit an meiner Abschlussarbeit geschrieben habe, fand die Suche hauptsächlich im Internet statt.
Wir haben NRW-weit alle Tierheim Webseiten durchforstet nach Tieren, welche in Wohnungshaltung vermittelt werden sollen und von der Charakterbeschreibung zu uns passen könnten.
Daraufhin haben wir einige Anfragen an verschiedene Tierheime verschickt, unsere Wohnsituation dargelegt und um eine Einschätzung gebeten, ob es grundsätzlich passen könnte da wir derzeit nicht sonderlich mobil sind und falls ja, wann man mal vorbeischauen könnte.

Bis heute habe ich keine einzige Rückmeldung erhalten!

Zumindest könnte man absagen. Das gebieten doch Höflichkeit und Anstand...


Ist das normal? Oder sollte ich das persönlich nehmen? ;-)


Jedenfalls freuen wir uns jetzt erstmal riesig unsere beiden Süßen abzuholen, da ist der Ärger schnell verflogen.

Gruß,
Vollie

P.S.: Bitte gebt mir den Glauben an die Tierheime zurück.


Hallo Vollie,

ich empfehle dir,dich im Köln Dellbrücker Tierheim als ehrenamtlicher Helfer zu betätigen.Dann kannst du dir selbst deinen Glauben zurückgeben und würdest verstehen,dass für eMails nie Zeit da ist.
Für Telefonate eher.Falls nicht gerade eine Person zeitgleich das Telefon betreuen,Besucher empfangen und ihnen Auskunft geben oder ein Tier vermitteln ,Neuzugänge(Abgabetiere) aufnehmen muss...und falls doch einmal Zeit übrig sein sollte,widmet man die den Tieren..


Telefonisch habe ich IMMER jemanden erreicht und Auskunft erhalten.

Beste Grüße:
 
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Ich würde, wäre ich Tierheimmitarbeiterin, auch nicht auf Anfragen per e-mail eingehen. Wenn sich ein Interessent nicht die Mühe macht, persönlich vorbeizukommen oder zumindest mal telefonisch nachzufragen, hätte ich Zweifel daran, ob wirklich echtes Interesse besteht. Zumal die Tierheime und ihre Mitarbeiter total überlastet sind und sich den ganzen Tag um die Besucher vor Ort kümmern und Telefonate entgegennehmen, falls das überhaupt noch möglich ist.

Außerdem vermittelt eine e-mail nichts von der Persönlichkeit eines Interessenten und gerade auf die Person kommt es doch an, die ein Tier adoptieren möchte.
Sich per e-mail um ein Tier zu bewerben oder Anfragen zu stellen ist der unkomplizierteste und auch der unpersönlichste Weg, den man wählen kann. Von daher kann ich gut verstehen, dass du keine Reaktionen bekommen hast. Und ich finde, du darfst das daher durchaus persönlich nehmen.
 
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Meine Meinung zu dem Thema:
Wochenlang keine E-Mail beantworten bzw. gar nicht, ist nicht so prickelnd.
Das ist ja auch als Medium für die Kontaktaufnahme eingerichtet worden.

Allerdings kann ich mir kaum vorstellen, daß das wirklich bei so vielen Tierheimen passiert sein soll. Das eine oder andere - ok. Aber gleich mehrere...

Und ja, den Glauben an Tierheime kann man ganz schnell wiederbekommen, indem man sich ehrenamtlich engagiert. 😉
 
Hallo,

ich kann diese "schlechten Erfahrungen" leider bestätigen. Und ich persönlich halte das "Schweigen" der THs für ein Unding.

Als ich Anfang 2013 auf der Suche nach einer Zweitkatze war, habe ich unzählige THs in Norddeutschland kontaktiert. Per Email, per Telefon. Ich bekam nicht eine einzige Antwortmail, Telefonate gestalteten sich teilweise schwierig. Bevor ich auf blauen Dunst 100 km fahre, möchte ich natürlich sichergehen, daß die besagte Katze noch zu haben ist. Also rufe ich vorher an. Weil ja auch die HPs nicht immer auf dem aktuellsten Stand sind. Es ist nur sehr ärgerlich, wenn dann während der offiziellen Telefonzeiten entweder niemand ans Telefon geht, ständig besetzt ist oder nur der AB läuft. Den kann man zwar besprechen, aber zurückgerufen hat niemand. Das einzige TH, das damals einen versprochenen Rückruf getätigt hat, war das TH Hannover.

Als ich nun im März auf der Suche war, wiederholte sich die Prozedur. In einem TH gab es 3x die Woche eine Telefonsprechstunde - von 11 - 12 Uhr. Bis 11.50 Uhr war ständig besetzt, bis 12 Uhr ging keiner ran, ab 12 Uhr lief dann der AB. Und das habe ich mehrfach erlebt.

Nicht jeder hat mal eben 2-3 THs in seiner unmittelbaren Umgebung, um nur mal so vorbeizufahren und zu schauen. Und nicht jeder ist jederzeit unbegrenzt mobil, sondern muß solche TH-Fahrten vorher planen und daher sicher sein, daß die ausgeguckte Katze noch da ist oder evtl. andere passende Tiere. Schlecht, wenn THs dann nur schwer oder gar nicht zu erreichen sind.

Ich erwarte, daß man zumindest während der spärlichen offiziellen Zeiten telefonisch zu erreichen ist und wenigstens 1-2x die Woche die Mailbox prüft.

Gruß
Jubo
 
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Selbstverständlich kann es absolute Böswilligkeit des jeweiligen Tierheimes sein, nicht auf Interessenanfragen zu antworten.

Der Sinn dahin würde sich mir allerdings nicht ergeben.

Es gibt ganz viele Möglichkeiten, warum ein Tierheim nicht antwortet,
die möglicherweise nachvollziehbar und menschlich sind, wie z.B.

a) die Anfrage landet im Spam,

b) tatsächliche personelle Unterbesetzung und die organisatorischen
Dinge bleiben liegen, statt die Tierversorgung,
c) Antwort ist bei Euch im Spam.

Ich kann Euren Unmut nachvollziehen, bin mir aber sicher, dass kein böser Wille dahinter steckt.

Und das Argument, dass möglicherweise auf der Hand liegt: sollen die doch mehr Personal einstellen:

Realität: 90 % der dort Tätigen, machen das neben ihrem hauptberuflichen 40 - 50 Stunden-Job/wöchentlich.

Nicht verzagen, bei allem Frust: Anrufen oder Hinfahren: für die Tiere.

Und die Idee meiner Vorschreiberin, sich selber zu engagieren finde ich hervorragend: das macht so Manches verständlicher.

Herzlichst
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir ist schon bewusst, dass die Tierheime weitestgehend unterbesetzt sind und dass es der einfachste Weg wäre einfach hinzufahren.

Allerdings gab es meist nur ein Katzenpärchen pro Tierheim welches ins Profil gepasst hatte. Vor Ort hier in Köln leider keines. Bei den Anfragen ging es auch stets um konkrete Tiere (teils sogar über entsprechende "Vermittlungsformulare" auf er Webseite), nicht um allgemeine Informationen.

Das man eine Tiervermittlung auch nicht allein über den Schriftverkehr abwickeln kann ist mir ebenfalls bewusst, auch wird man keine Zusage allein infolge von Briefen erhalten, aber durch schriftliche Anfragen kann man gewisse Kombinationen von vornherein ausschließen und erspart sich (und der Umwelt) so unnötige, teils weite Wege.

Darüber hinaus halte ich es für effizienter am Ende des Tages eventuelle schriftliche Anfragen durchzugehen, als eine Telefonsprechstunde einzurichten, wo an manchen Tagen niemand anruft. Bei einer Mail besteht auch nicht die Gefahr, dass man vom Thema abkommt und so noch mehr der knappen Arbeitszeit verbraucht.

Wir sind dann allerdings auch auf das Telefon umgestiegen, haben dabei hauptsächlich bei privaten Pflegestellen, welche mit den jeweiligen Tierheimen und Organisationen zusammenarbeiten, angerufen, da Abends kein Tierheim mehr zu erreichen war. Alle waren echt freundlich und wir haben auch stets umfangreiche Informationen bekommen, sodass man abschätzen konnte, ob sich eine Fahrt lohnt oder nicht.

Dabei ist uns ein weiteres Problem beim Thema "Tierheime und Internet" aufgefallen.
So gab es zwei Katzen "anfangs zurückhaltend, anschließend die reinsten Schmusekatzen", wo sich durch einen Anruf bei der "Pflegemama" herausgestellt hat, dass es die absolut aufgedrehtesten Katzen sind, welche ständig in den Vorhängen und unter der Decke hängen und sich ab und an über den Rücken streicheln lassen.

Warum macht man sich die Mühe eine "Charakterisierung", wenn diese kaum Aussagekraft hat?

Könnte wieder ein Einzelfall gewesen sein, spielt letztlich auch keine Rolle mehr.


Dennoch denke ich, dass sich die Tierheime hier mit ein bisschen Arbeit, viel Arbeit ersparen könnten.


Gruß,
Vollie


@ Candis: Ja, ich würde im Job die Zusammenarbeit mit Geschäftspartner welche es auch nach Wochen nicht für nötig halten auf Mails und Anfragen zu reagieren zumindest überdenken.
 
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Ich würde, wäre ich Tierheimmitarbeiterin, auch nicht auf Anfragen per e-mail eingehen. Wenn sich ein Interessent nicht die Mühe macht, persönlich vorbeizukommen oder zumindest mal telefonisch nachzufragen, hätte ich Zweifel daran, ob wirklich echtes Interesse besteht. Zumal die Tierheime und ihre Mitarbeiter total überlastet sind und sich den ganzen Tag um die Besucher vor Ort kümmern und Telefonate entgegennehmen, falls das überhaupt noch möglich ist.

Außerdem vermittelt eine e-mail nichts von der Persönlichkeit eines Interessenten und gerade auf die Person kommt es doch an, die ein Tier adoptieren möchte.
Sich per e-mail um ein Tier zu bewerben oder Anfragen zu stellen ist der unkomplizierteste und auch der unpersönlichste Weg, den man wählen kann. Von daher kann ich gut verstehen, dass du keine Reaktionen bekommen hast. Und ich finde, du darfst das daher durchaus persönlich nehmen.



Und ich hoffe, das sehen nicht alle so. Da wird schnell mal jemand zu unrecht vorverurteilt.


Ich telefonier echt nicht gerne. Mein erster Weg wäre auch E-Mail oder direkt vorbei huschen. Wobei letzteres eben gerade bei Tierheimen nicht immer so möglich ist. Hier gäbe es keines in direkter Umgebung, sodass ich mal eben vorbeihuschen könnte.

Sicher würd ich dann, sollte gar keine Antwort lange erfolgen, irgendwann doch mal zum ungeliebten Telefon greifen - oder jemanden vorschicken. :omg: 😉

Aber ich hab hier nicht per se ein schlechtes zu Hause für Katzen oder kein Interesse an ihnen nur weil ich mit Telefonaten so meine Probleme habe.

Aber ja ja, klar ich weiß... wenn ich mich dann dafür nicht wenigstens einmal überwinden kann, ist mein Interesse einfach nicht groß genug. Natürlich. 🙄


Mein Person kann man dann kennenlernen, wenn ich vorbei komme um auch die Katze kennen zu lernen. Das bleibt ja nicht aus, nur weil ich mich vorab erkundige, ob die Katze überhaupt noch da ist bzw. ob Katzen gleichen Geschlechts, passenden ALters etc. wie meine derzeit im Tierheim auf ein zu Hause warten. Ich erwarte ja keinen Vermittlungszuspruch direkt per Mail.
 
Dabei viel uns ein weiteres Problem beim Thema "Tierheime und Internet" auf.
So gab es zwei Katzen "anfangs zurückhaltend, anschließend die reinsten Schmusekatzen", wo sich durch einen Anruf bei der "Pflegemama" herausgestellt hat, dass es die absolut aufgedrehtesten Katzen sind, welche ständig in den Vorhängen und unter der Decke hängen und sich ab und an über den Rücken streicheln lassen.

Warum macht man sich die Mühe eine "Charakterisierung", wenn diese kaum Aussagekraft hat?

Könnte wieder ein Einzelfall gewesen sein, spielt letztlich auch keine Rolle mehr.


.

Jetzt kommt was ganz Schlimmes:!!!!!

Ja, jede Katze ist ein Einzelfall, ist nämlich auch ein Individuum. ¨Keine zwei Katzen sind gleich!
Und es ist auch nix ungewöhnliches, dass eine Katze sich in unterschiedlichen Gegebenheiten anders verhält, deren Reaktion ist námlich auch ein Spiegel der Umgegebung. Im Tierheim, dass eine Extremsituation ist, verhalten sich viele Katzen ganz anders als wenn sie dann im neuen Zuhause angekommen sind. Glaubst Du denn, dass Du die Gleiche wärst, wenn Du in einem Flüchtlingsheim leben müsstest, wärst Du genauso entspannt , wie in Deinen eigenen 4 Wänden?

PErsönlich kommt mir Dein Ansatz ziemlich technokratisch und effizienzgesteuert vor. In der Tierhaltung eher kontraproduktiv. Als Tierhalter "verschwendet" man seine Zeit ständig. Man fährt "sinnlos" zum Tierarzt bei falschem Alarm, kauft Spielzeug, was die Katzen ablehnen oder macht Fehlinvestitionen in Futtermarken.

Warum Du nun so viel Wert darauf legst, die Tierheime Deiner Umgebung schlecht ausschauen zu lassen, statt mal bei - auch dank des Feedbacks hier- mal an Deine eigene Nase zu fassen, erschliesst sich mir nicht. Arbeite einfach mal ne Woche im TH, dann werden Dir die suboptimalen Arbeitsbedingungen vertrauter. Da kommst Du mal mit der Realität von kanppen Ressourcen in Kontakt.

PS: Dein Fall ist ne prima case study für ein AC oder sogar fuer die PISA Creative Problem-solving Studie.
 
Ok, Du wolltest eine Charaktergarantie. Und Du wolltest keine aktiven Katzen. Und Du wolltest Katzen, die sich immer streicheln lassen, wann Du es willst.
Dann ist ein Tierheim natürlich eine schlechte Option.
Da sitzen viele EKHs mit verschiedenen Charakteren, die sich noch entwickeln, wenn sie "daheim angekommen" sind. Da sitzen Lebewesen, keine Autos mit bestimmter Farbe, PS-Zahl und Höchstgeschwindigkeit, die man vertraglich garantiert bekommt.
 
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Die Sache ist doch eigentlich recht einfach.

Wenn ich keine Zeit habe, auf Mails zu antworten, darf ich unter "Kontakt" halt auch kein Mailformular stehen haben, sondern nur eine Telefonnummer.
Und wenn das mit dem Telefon auch nicht immer reibungslos klappt, schreibe ich halt was rein wie "In unserer knappen Zeit steht die Versorgung der Tiere im Vordergrund. Deswegen kann es leider sein, dass wir per Telefon schwierig zu erreichen sind. Bei Interesse an einem unserer Tiere kommen Sie doch bitte direkt im Tierheim vorbei - in einem persönlichen Gespräch stehen wir Ihnen dann gerne helfend zur Seite. Unsere Besuchszeiten sind ... von ... bis ...."

Ok, Du wolltest eine Charaktergarantie. Und Du wolltest keine aktiven Katzen. Und Du wolltest Katzen, die sich immer streicheln lassen, wann Du es willst.
Dann ist ein Tierheim natürlich eine schlechte Option.
Da sitzen viele EKHs mit verschiedenen Charakteren, die sich noch entwickeln, wenn sie "daheim angekommen" sind. Da sitzen Lebewesen, keine Autos mit bestimmter Farbe, PS-Zahl und Höchstgeschwindigkeit, die man vertraglich garantiert bekommt.
Woraus liest du denn eine erwünschte Charaktergarantie?

Dass man bestimmte Vorstellungen hat, ist doch wohl völlig normal und auch sinnvoll - die Katzen müssen ja auch in die zukünftigen Lebensbedingungen passen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Candis

Ich finde deine Äußerungen unfair und völlig überreagiert. Natürlich möchte man als Suchender eine möglichst genaue Charaktereinschätzung des Neuzugangs haben, vor allem von einer Pflegestelle. Was denn sonst, bitte?

Mir erschließt sich der Zusammenhang zur PISA-Studie nicht. Oder würdest du im Umkehrschluß jede Katze zur anderen setzen und dann schauen, wie kreativ du oder die Katzen die evtl. Probleme lösen können? Auch sehe ich nicht den Zusammenhang zwischen falscher/schlechter Beratung und Service des THs und ehrenamtlicher Arbeit im selbigen. Darf ich eine gute Vermittlung nur erwarten, wenn ich mir diese vorher im TH erarbeitet habe?

Gruß
Jubo
 
Ich würde, wäre ich Tierheimmitarbeiterin, auch nicht auf Anfragen per e-mail eingehen. Wenn sich ein Interessent nicht die Mühe macht, persönlich vorbeizukommen oder zumindest mal telefonisch nachzufragen, hätte ich Zweifel daran, ob wirklich echtes Interesse besteht. Zumal die Tierheime und ihre Mitarbeiter total überlastet sind und sich den ganzen Tag um die Besucher vor Ort kümmern und Telefonate entgegennehmen, falls das überhaupt noch möglich ist.

Außerdem vermittelt eine e-mail nichts von der Persönlichkeit eines Interessenten und gerade auf die Person kommt es doch an, die ein Tier adoptieren möchte.
Sich per e-mail um ein Tier zu bewerben oder Anfragen zu stellen ist der unkomplizierteste und auch der unpersönlichste Weg, den man wählen kann. Von daher kann ich gut verstehen, dass du keine Reaktionen bekommen hast. Und ich finde, du darfst das daher durchaus persönlich nehmen.

Man sollte aber auch bedenken, dass es nur schwer möglich ist, Tiere zu vermitteln, wenn man sich keine Zeit für interessierte Bewerber nimmt.

Bei meiner Suche nach einer zu uns passenden Katze, habe ich den Kontakt per E-Mail und Telefon gesucht und war persönlich bei einigen Tierheimen und Tierschutzvereinen im Umkreis. Der hier so angepriesene persönliche Besuch war in der Praxis ziemlich frustrierend. Allein schon die Öffnungszeiten stellten mich vor diverse Probleme.

Nachdem ich bei mehreren Tierheimen war, nur um dann festzustellen, dass es dort keine einzige geeignete Katze gab, habe ich mich dazu entschieden, diese sinnlose Fahrerei zu beenden.
 
Dass man bestimmte Vorstellungen hat, ist doch wohl völlig normal und auch sinnvoll - die Katzen müssen ja auch in die zukünftigen Lebensbedingungen passen.
Natürlich, aber auf der einen Seite haben mehrere Tierheime angeblich nicht geantwortet, auf der anderen Seite haben wohl die Katzen der kontaktaufnehmenden Stellen nicht ins Bild gepaßt.
Naja, dann kann man wohl auch nicht mehr helfen... außer einem Züchter wohl...
 

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