Follow along with the video below to see how to install our site as a web app on your home screen.
Anmerkung: This feature may not be available in some browsers.
Tägliche Streicheleinheiten und tägliches Spiel mit der Katz, gleichgültig wie alt sie ist, ist für ihr Wohlbefinden notwendig. Owbohl eine Katze kein so ausgeprägt soziales Lebewesen wie der Hund ist, halte ich es für zweckmäßig, eine zweite Katze anzuschaffen, wenn alle Familienmitglieder berufstätig sind und ein solches Tier sonst regelmäßig viele Stunden völlig allein sein müsste.
Werden mehrere Katzen auf begrenztem Raum gehalten, wie etwa in einer Wohnung, vertragen sie sich meistens durchaus. Obgleich in einem solchen Fall die Katzen vom Menschen zu einem Gemeinschaftsleben gezwungen werden, das nicht imemr ganz - bestenfalls teilweise - ihrer natürlichen Lebensform entspricht (später wird im Buch noch näher darauf eingegangen), kommen sie nur selten auf den Einfall, sich innerhalb dieser Gemeinschaft eine bestimmte Rangposition erkämpfen zu müssen, wie dies Hunde täten. Das heißt allerdings nicht, das Katzen eine Rangordnung völlig unbekannt ist. Es gibt Situationen, in denen sie sehr sinnfällig auf eine solche achten. [...] Auch Katzen zeigen in der Zwangsgeselligkeit Sympathien und Antipathien. Aber an sich lebt jede Katze in ihrer eigenen Persönlichkeitshülle, hält auf Distanz (Individualdistanz) und möchte, wenigstens zeitweilig, eine Art Privatleben führen.
Am sinnfälligsten wird der Unterschied zwischen Katzengeselligkeit und Hundegeselligkeit dann, wenn man mehrere Zimmerkatzen gleichzeitig ins Freie läßt: Zumeist verstreut sich die ganze GEsellschaft sofort in alle Winde. Kaum zwei nehmen den gleichen Weg. Jeder ist für sich beschäftigt, das Territorium zu erkunden. Wie ganz anders dagegen verhalten sich Hunde in einer solchen Situation: Sie rennen alle zusammen in eine Richtung, die letzten eifrig bemüht, den Anschluss an die davontosende Spitze nicht zu verlieren (beobachtung von Fiedelmeier, Anm: Herr Brunner hat auch ein Buch über Hunde geschrieben).
Bisher nahm man an, dass Hauskatzen wie viele andere Felidenarten generell Einzelgänger seien, dass sie nicht als gesellige Tiere in Gruppen leben können. Neuere Forschungsarbeiten zeigen nun aber auf, dass Katzen ein weitaus größeres Spektrum an Sozialverhalten und sozialer Ogranisation aufweisen, als man bisher geglaubt hat. Diese Verhaltensstudien dokumentieren deutlich, es gibt zahlreiche Katzen, die mit ihren Artgenossen ohne äußeren Zwang in friedlicher ja freundschaftlicher Geselligkeit leben. [...]
Bei Katzen bestehen sowohl nach Orten als auch nach Gruppenzugehörigkeit unterschiedliche Voraussetzungen für das Auftreten von Sozialverhalten. Außerhalb der Kernzone (Anm.: eines Reviers) treffen die Katzen wegen den größeren Distanzen seltener auf Artgenossen als im Kerngebiet, und sie verhalten sich in diesem Gelände auch meistens unfreundlich.Diese ortsabhängige Interoleranz hängt offenbar mit den hier gezeigten Aktivitäten zusammen. Jagd - und Erkundungstouren lassen sich im Alleingang wahrscheinlich besser realisieren. Während dieser Aktivitäten reagieren Katzen wie gesagt auf überraschende Begegnungen und penetrante Belästigungen aggressiv und unwirsch, oder sie scheinen die anderen Katzen gar nicht zu beachten. Die für Katzen typische Art zu jagen bedingt also, dass selbst dauerhaft in eine Gruppe integrierte Tiere sich von Zeit zu Zeit von ihr absondern müssen (Fettschrift gemäß Buchtext).
Die unterschiedliche Sozialstruktur wird vor allem im Kerngebiet sichtbar. Die Attraktivität dieses Bereiches beruht bei allen Katzen auf dem konstanten, konzentrierten Nahrungsangebot und dem Angebot an optimalen Schlaf - und Nestplätzen (Anm.: bspw. ein Bauernhof). Diese Bedarfsobjekte beeinflussen also die Verteileung der Katzen, und sie bewirken eine Verringerung der Distanzen zwischen den Tieren des gleichen Haushaltes. Die Größe dieser Abstände ist aber bei sozialen und solitären Katzen verschieden. Einzelgänger neigen dazu, die Distanzen zu Artgenosse nur selten und nur während bestimmten Situationen herabzusetzen. Soziale Katzen indessen halten während nahezu allen Aktivitäten im Kerngebiet nur einen geringen oder keinen Abstand zu allen anderen oder zu bestimmten Gruppenmitgliedern ein. In den meisten Haushalten (Der Kontext bezieht sich hier soweit ich das seh auf Bauernhof Katzen, nicht auf die Wohnung) führt das Nahrungsangebot dazu, dass die Katzen sich am gemeinsamen Futterplatz einfinden und dort auf Artgenossen treffen. Für die meisten anderen Aktivitäten drängt sich eine gemeinsame Nutzung nicht oder nur bedingt auf. Bei solitären Katzen ergeben sich auch am Futterplatz eindeutig weniger Kontakte zwischen den Individuen als in sozialen Gruppen.
Im Gegensatz zu Jagd - und Erkundungsaktivitäten begünstigen Spiel-, Komfort- und Ruheverhalten die Gruppenbildung.
Soziale Katzen interagieren aber auch im Verlaufe der meisten anderen Beschäftigungen im Kerngebiet häufiger. Ihre Kontakte zeichnen sich durch Toleranz und Länge aus. Das Zusammenleben von Einzelgängern funktioniert vor allem durch das Vermeiden von persönlichen Begegnungen. Diese Strategie reduziert gewöhnlich auch die Konflikte zwischen den Tieren auf ein Minimum.
In meinem Studiengebiet waren die Voraussetzungen für die Erforschung dieser ungelösten Frage (Zitat vom vorherigen Absatz: Welche Faktoren für die verschiedenen sozialen Beziehungen von Katzen bedeutsam sind) besonders günstig, weil ich bei diesen Bauernkatzen auf verschiedene Organisationsformen traf. Diese Tatsache erlaubte es mir nämlich, das Verhalten, die potenziellen Sozialpartner und die Haltebedingungen in den verschiedenen Gruppen im Hinblick auf die unterschiedliche Sozialstruktur miteinander zu vergleichen. Das Futterangebot hatte keinen Einfluss (Anm.: Find ich persönlich sehr interessant, da man das ja durchaus meinen könnte). Auch die Qualität der verfügbaren Schlafplätze war nicht von Bedeutung. [...] Verwandtschaft, Geschlecht und Veranlagung (Anm.: Hervorherbung durch mich) der Gruppenmitglieder beeinflussen das Sozialverhalten der einzelnen Katzen. Mit diesen Faktoren lassen sich indess nur die sozialen Beziehungen bestimmter Individuen, nicht aber die Sozialstruktur einer ganzen Gruppe erklären. In den sozialen Gruppen verhielten sich die Katzen gegenüber verwandten und nicht verwandten Gruppenmitgliedern sozial. Einzelgänger gingen selbst ihren Verwandten aus dem Weg.
Neue Soziale Gruppen entstehen aus dem Bedürfnis der Jungtiere nach gegenseitigem Kontakt heraus.
Die unterschiedlichen Früherfahrungen mit anderen Katzen waren für die verschiedenen Organisationsformen dieser Bauernkatzen von entscheidender Bedeutung. Jungtiere verhalten sich im Allgemeinen sehr kontaktfreudig gegenüber Artgenossen. Dieser Neigung entsprechen in sozialen Gruppen immer mehrere Gruppenmitglieder. Ein Jungtier wird bei seiner Kontaktsuche also auch regelmäßig positiv bestärkt (Anm: Hervorhebung durch mich). Es wird sich zu einem sozialen Tier entwickeln und problemlos in die Gruppe integriert. In solitären Gruppen ist indessen oft gar kein Artgenosse vorhanden, der dem sozialen Bedürfnis des Jungtieres entgegenkommt. Dies gilt vor allem dann, wenn es ohne Wurfgeschwister oder andere Jungtiere aufwachsen muss. Bei den erwachsenen, solitären Katzen stößt es bei seiner Kontaktaufnahme auf Ablehnung. Es wird immer wieder zurückgewiesen und zu guter Letzt zu einem Einzelgänger heranwachsen.
Das Zusammenleben mit einem geeigneten Katzenpartner gewährleistet die artgemäße Beschäftigung im Lebensraum Wohnung viel besser als die ausschließliche Gesellschaft des Menschen. Das Ziel solcher Partnerschaften wird aber nur dann erreicht, wenn die Katzen sehr gut zusammenpassen. Am einfachsten ist es, sich gleichzeitig zwei Jungtiere anzuschaffen, weil junge Katzen im Allgemeinen das Bedürfnis nach sozialem Kontakt mit Artgenossen haben und weil sie außerdem sehr spielfreudig sind. Wurfgeschwister vertragen sich natürlich besonders gut, weil sie sich bereits kennen. Aber auch Jungtiere, die nicht miteinander verwandt sind, passen sich erfahrungsgemäß problemlos einander an. [...]
Die Haltung von zwei oder mehreren Einzelgängern kann in einer Wohnung aber sehr heikel sein, weil sich ihre Vermeidestrategie in einem kleinen Lebensraum nicht mehr einwandfrei anwenden lässt. Der Platzmangel führt zwischen asozialen Katzen manchmal zu so massiven Differenzen, das gewisse Individuen ein Pariadasein fristen müssen. Solche tiere fürchten sich dermaßen vor den Begegnungen mit anderen Katzen ihrer Gruppe, dass sie die Futterplätze und/oder Katzentoiletten nur noch im Beisein ihres Halters aufsuchen dürfen und hauptsächlich im Schutz und der Geborgenheit eines Schlupfwinkels ihr Dasein fristen. Ansammlungen von ungeselligen Einzelgängern entstehen vo allem dann, wenn die Halter bei der Übernahme einer weiteren Katze nicht nach sachlichen, sondern nach emotionellen Kriterien vorgehen (Schönheit, Zutraulichkeit usw.).[...]
Für die problemlose Integration einer fremden Katze sind in erster Linie Alter, Geschlecht, individuelle Eigenschaften und Lebenslauf des Neuankömmlings und des alteingesessenen Tieres zu beachten. [...] Für die Integration und für die spätere Beziehung der Katzen kann auch das Geschlecht eines Neuankömmlings bedeutsam sein. Männchen und Weibchen (Anm.: Hervorhebung durch mich) vertragen sich im Allgemeinen gut. Wenn man allerdings einen erwachsenen Kater in einen Weibchenhaushalt übernimmt, kommt es hin und wieder vor, das er sich wie ein Pasche aufführt und die Kätzin/nen unterdrückt. Selbst erwachsene Söhne können ihre Katzenmütter zuweilen erheblich tyrannisieren.
Es gibt da noch mehr interessante Punkte, aber ich brauch erstmal ne Pause 😛 .
Endlich mal 'ne differenzierte Betrachtung und kein rigoroses "so isses eben und so net".
.
Vielen, vielen dank für deine Posts.
Ob man Inhalte aus Büchern zitieren darf, sei jetzt mal dahingestellt.
User, die hier schreiben, machen das unentgeltlich und geben meistens eigene Erfahrungen wieder.
Die Threadersteller möchten aber nicht erst in 3 Jahren eine Antwort haben, sondern jetzt sofort.
Wenn viele Erfahrungen von vielen verschiedenen Menschen ähnlich ausfallen, kann das u.U. mehr Gewicht haben, als die Fakten und Meinungen einer Einzelperson.
Ob man Inhalte aus Büchern zitieren darf, sei jetzt mal dahingestellt.
Das kann natürlich auch den Grund haben, daß die Autoren Fachbücher schreiben und dafür Geld bekommen.
Für gewöhnlich wird dem Druck des Buches lange Zeit geforscht und Informationen zusammengetragen.
Und der letzte und wichtigste Punkt:
User, die hier schreiben, machen das unentgeltlich und geben meistens eigene Erfahrungen wieder.
Die Threadersteller möchten aber nicht erst in 3 Jahren eine Antwort haben, sondern jetzt sofort.
Wenn viele Erfahrungen von vielen verschiedenen Menschen ähnlich ausfallen, kann das u.U. mehr Gewicht haben, als die Fakten und Meinungen einer Einzelperson.
Aber manche Dinge sind eben so und net anders...Endlich mal 'ne differenzierte Betrachtung und kein rigoroses "so isses eben und so net".
Aber manche Dinge sind eben so und net anders...
Dann erklär mir bitte mal, warum alle behaupten, die Erde sei eine Scheibe 😉Ich hab mir schon früh angewöhnt alles zu hinterfragen und bin auch dabei geblieben 😉 . Ich hab immer ein ungutes Gefühl dabei, wenn ich etwas einfach übernehme (sei es Meinungen, Gewohnheiten o.ä.) ohne zu wissen warum.
Wenn du keine eigenen Katzen hast, dann schau mal in die Galerie hier, da sind viele Fotos darüber verbreitet, also wenn man sieht, wie Katzen miteinander umgehen, dann springt es einem doch förmlich ins Auge, dass sie einen Kumpel brauchen, mehr "Beleg & Beweis" gibt es doch nicht.
@Milenn,
Vielen Dank fuer Deine viele Muehe.🙂
Ich werde mal sehen, was ich hier an Buechern bekommen kann, denn laengerfristig wird mich das Thema schon beschaeftigen.
Wie unterscheidet man streunertaugliche von "domestizierten" Tieren? Wer eignet sich zur Vergesellschaftung, wer nicht?
Wer kann mit welchen Empfehlungen vermittelt werden?
Das haben noch nie alle behauptet 😉 Eigentlich sogar die wenigsten.Dann erklär mir bitte mal, warum alle behaupten, die Erde sei eine Scheibe 😉
Es gibt, um aufs Thema zurückzukommen, auch die Theorie, dass Katzen, die bereits im Mutterleib unterversorgt waren (also in Notsituationen geboren wurden) später weniger sozial sind als Katzen, deren Mütter stets gut genährt waren. Ich erinnere mich aber nicht mehr dran, wo ich das gelesen habe.
Dass allein der Mensch Katzen zu Einzelgängern macht, glaube ich auch nicht. Auch, wenn er bei Wohnungshaltung sicher maßgeblichen Anteil daran hat und auch Katzen, die unter anderen Haltungsbedingungen sehr sozial wären, ins Eigenbrötlerdasein zwingen kann.
Es gibt, um aufs Thema zurückzukommen, auch die Theorie, dass Katzen, die bereits im Mutterleib unterversorgt waren (also in Notsituationen geboren wurden) später weniger sozial sind als Katzen, deren Mütter stets gut genährt waren. Ich erinnere mich aber nicht mehr dran, wo ich das gelesen habe.
Per definition ist keine Katze Einzelgänger auch nicht der potente Kater der lieber alleine in seinem Revier herrscht.
Zumindest hat auch er eine Vielzahl an Möglichkeiten der sozialen Interaktion, die auch nicht nur aus Vertreibung von Artgenossen besteht. Zwischen keine Artgenossen dulden im Revier und mit jeder anderen katze schmusen liegen Welten...
Weil Katzen ausgeprägte Instinkte haben, die Überlebensnotwendig sind und wir Menschen eben nicht "mehr".
So würde ich vermuten.