Da muss man differenzieren. Es gibt einerseit den normalen Putz der Wände der eben nicht dafür geeignet ist gestrichen zu werden und andererseits den - ich nenn's mal "Oberflächenputz", also Feinputz der als dünne Schicht aufgezogen wird und später die Oberfläche bildet.
Für den Feinputz muss der normale "Wandputz" erstmal sehr sauber gespachtelt und geflickt werden, dann gründlich mit Tiefgrund gestrichen werden, dann kommt - anstatt Tapete - der Feinputz drauf. Den sauber und wirklich glatt hinzukriegen ist echt nicht einfach, es gibt gelernte Maler/Stukkis die sich daran die Zähne ausbeissen, dafür gefühlt Jahre brauchen und trotzdem sieht's hinterher fleckig und ungleichmäßig aus.
Ich hab einen super Maler/Stukki der nicht nur meinen Stuck (OK, Stuck ist übertrieben, eigentlich sind das nur profilierte Hohlkehlen an der Verbindung zwischen Decke und Wand) so restaurieren konnte dass man nicht sieht was noch echt ist und was geflickt, sondern er hat auch das richtige Gerät für den Feinputz (so ein Mischgerät mit dem der Putz dann auch wirklich immer die gleiche Konsistenz hat und mit dem man den Putz dann sozusagen aufspritzen kann) und ist unglaublich gut und schnell im Glattziehen. Letzteres hört sich leicht an, ist aber die eigentliche Schwierigkeit, vor allem weil man da natürlich auch sehr schnell sein muss. Wenn der Putz dann auch noch unterschiedliche Konsistenzen hat ist das fast unmöglich, für Laien sowieso.
Beim Streichen muss man dann auch aufpassen, da darfste nicht gleich mit der endgültigen Farbe drüber, da muss auch erstmal grundiert werden.
Also zusammengefasst: Feinputz/Filzputz/Glattputz als Oberfläche ist deutlich teurer als Tapete, deutlich schwieriger in der normalen Handhabung und deutlich schlechter zu flicken.