Wenn Politik den Tod bringt

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Tadi

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17. August 2015
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Vorweg, ist nicht in Deutschland. Ob das so wie hier jetzt möglich ist, weiss ich nicht.
Trotzdem möchte ich Frust, Wut und Fassungslosigkeit loswerden.
Heute hatte ich Kontakt zu einem hiesigen Katzen-Verein, den es seit 10 jahren gibt, von der Stadt gefördert, sie bekamen vor einigen Jahren ein Haus mit Grundstück gestellt. Renoviert haben sie es in den Jahren selbst.
Diverse Futterplätze, Kastra-Aktionen etc. Lange war ich dabei, lange bin ich schon fort, Kontakt gab es immer.
Heute nun die Hammer-Nachricht. Futterplätze dürfen nicht mehr betreut werden, man will die Katzen aushungern und zur Methode Regelmässig vergiften zurück kehren.
Das Haus wird ihnen genommen, man will einen profitablen Wohnblock dort bauen. Alternativen werden nicht angeboten, das Projekt sei "fertig".
Zu verdanken haben wir das dem Bürgermeister und seiner Truppe.
Verhandelt wurde wohl seit Ende letzten Jahres. Ausgang negativ.

Diverse Futterplätze mit sehr vielen verwilderten Hauskatzen ohne Zukunft.
30 Katzen, Katzenmütter mit Kitten im Haus.
Ich kann nicht so viel essen, wie ich k.. könnte.
Zur Zeit werden die Futterplätze heimlich betreut, was ja ein Witz ist, denn die meisten sind leider bekannt. Kein Probelm, da in negativer Art "tätig" zu werden. Man kann diese Katzen nicht wo anders hin "Umziehen".
Die Tiere im Haus, das ist ein Kraftakt, aber es wird gehen.
Was bleibt ?
Die übliche "Auffangstation" im Landkreis, wo regelmässig getötet wird bei
zu vielen Tieren. Die Stadt hat einen Vertrag mit denen geschlossen.

Seit vielen, vielen Jahren weiss man, das Vergiften/Töten von verwilderten Katzen nichts bringt. Andere Gemeinden sind stolz auf neu geschaffene Refugien für Strassenkatzen, Kastra-Aktionen etc und wir werden ins Mittelalter zurück geschossen.
Wegen der Profilierungssucht der Politiker. Hübsche Hinkelsteine in Parks, Trampelpfade für Touristen im Naturschutzgebiet sind viel toller und schicke
Wohnblocks/Eigentum so wie so.
Und das es "Besitzerkatzen" auch treffen kann, wenn die an Futterplätze kommen, das sind dann Kolateralschäden.

Tadi
 
A

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Darf man wissen in welchen Land du bist?
 
Tadi,

Frust kann ich sehr gut nachvollziehen.
Man fuehlt sich so hilflos und ohnmaechtig.

Ich kann mich noch sehr gut an fruehere Jahre erinnern, als Streunerkatzen in unserem damaligen Wohnobjekt regelmaessig verschwanden.
Als dann Null-Toetung durchgesetzt war, waren die Damen im Vermieterbuero prallesauer, als ich denen erklaerte, dass die Katzen nun kastriert, geimpft und zurueckgebracht werden. TS hat es sehr schwer, durchgesetzt zu werden, Gegner wird es immer geben, vor allem, weil Profit halt wichtiger ist.

Ihr habt da etwas ueber viele Jahre hinweg aufgebaut (auch das Vertrauen der Katzen), was nun zunichte gemacht wird. Wie sehr sowas wirklich schmerzt, ist kaum vorstellbar.
Es tut mir sehr leid fuer die Katzen und ich kann mich als einziges nur Deiner Ohmacht und Hilflosigkeit anschliessen.:reallysad:
 
@ Miauuu, Frankreich

@ Rickie Danke ! Es ist wirklich schrecklich. Vor Allem, weil sich in den Jahren
grosse Erfolge zeigten.
Wenn man den Bürgermeister trifft mit seinem völlig verfetteten Labbi, der noch so jung ist und vor Uebergewicht kaum laufen kann und den Umgang mit dem Hund sieht, muss man sich nicht wundern. Der Vorgängerhund starb an
Herzversagen mit 7 Jahren, zu fett, Gelenke kaputt.Zu Tieren hat der keinen Bezug, zu Katzen schon gar nicht. Aber als Politiker muss man einen Hund haben, das kommt gut an....
Und es ist ja nicht so, dass die Stadt den Verein mit Unsummen an Steuergeldern unterstützt hätte. Ein kleiner Jahresbetrag für Kastras, aber das war schon viel Wert. Den Rest haben sie, wie alle, durch Spenden finanziert und Mitgliederbeiträge.
Selbst wenn man das Grundstück und Haus nun zurück will, um Geld zu machen, so könnte man doch wenigstens die Futterplätze, die ganz woanders sind, in Ruhe lassen. Vergiften ist so furchtbar. Und nutzlos.


Grüsse
Tadi
 
Tadi,

Vergiften ist der blanke Horror, das mag ich mir jetzt nicht im Einzelnen vorstellen. Wenn sie wenigstens eine Injektion geben wuerden...Nicht, dass ich das jetzt gutheisse, aber es dauert nur eine Sekunde, und Vergiften ist so qualvoll.
Die Langzeiterfolge von Kastra statt Toeten kamen in FL, wo ich wohnte, ja schon langsam zum Tragen, ist ja auf Dauer auch billiger als Toeten, aber wer sich gegen Erkenntnisse sperrt, kapiert das nicht.

Hier in meiner Heimatstadt in D betreut unser TH auch Futterplaetze ausserhalb des Tierheims, deren Lage wird aber versucht, bedeckt zu halten. Traurig, dass sowas noetig ist.

Und was den Labrador betrifft, klar, ein Rassehund, dazu vielleicht noch ein edles Pferd, das macht schon was her.🙄

Ich wuensche Dir gute Nerven und dass Du nicht in eine Verbitterung abstuerzt; es waere schade.
Was Du schreibst, ist fuer mich immer sehr interessant, sicher auch, weil ich auch den anderen Teil der Welt zur Genuege kennengelernt habe.
Es liest sich nicht schoen, aber ich finde es sehr wichtig, auch darauf aufmerksam zu machen.
 
Ich bin immer wieder erschüttert, dass so etwas in unserem achso aufgeklärten Europa geschieht 😡
Umso mehr ziehe ich vor Leuten wie Dir, Tadi, den Hut, dass Ihr unermüdlich weitermacht und auf diese Missstände aufmerksam macht.
Ich hoffe sehr, dass man den Großteil der Katzen wenigstens vor dem Vergiften retten kann 🙁
 
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Ja leider ist Frankreich an vielen Stellen so ganz anders ... Pestizide auf den Weinbergen, Atomkraft, Tierschutz ....
Sind alle Möglichkeiten ausgeschöpft?
 
Hallo Schnurr,

ja, das ist eben ein anderes Land. Wobei Pestizide auch auf deutschen Weinbergen zu finden sind, leider.
Das franz. Tierschutzgesetz ist eigentlich recht gut, in manchen Teilen besser als in D (Tiere sind hier keine Sache), aber wenn es nicht umgesetzt wird....
Das kennt man auch in D.

Ausgeschöpft, ja, was das Haus betrifft. Bei den Futterplätzen habe ich noch
Vorschläge gemacht, ob die umgesetzt werden, kann ich nicht sagen,abwarten.

Grüsse
Tadi
 
Das ist so traurig.

Immer stehen kommerzielle Interessen im Vordergrund.

Irgendwann wird es mehr Freizeitparke und Shopping-Center geben als Wälder.

Spätestens dann kann sich dieser Planet selbst in die Luft jagen.

Und die Tierschützer: die werden belächelt.
Sind ja nur "Katzen". Ginge es um Parkplätze für kostbare Autos....ne, ich will nicht weiter schreiben.

Es kotzt mich an.

Hut ab vor Dir Tabi, lass Dir den Schneid nicht abkaufen. Manchmal hilft es schon, einfach nur lästig zu sein. Immer wieder nachfragen, immer wieder neue Eingaben machen bei den Behörden. Ich finde, "lästig" zu sein, ist das mindeste, was der Steuerzahler tun kann. Die Bonzen leben ja schließlich von unseren Steuern.

LG

Birgit
 
Es wird nochmal eine Sitzung geben im Gemeinderat.
Betr. der Futterplätze. Das mit dem Haus ist gelaufen, wann Räumungstermin ist, steht noch nicht fest.
Ich selbst kann nicht viel machen, bin aber bei der Sitzung dabei als eine, die
bei Gründung dabei war und die Zustände zuvor ja kannte.
Denn die Gründung erfolgte ja damals, weil die Stadt sinnlos vergiftete und das
Elend immer grösser wurde.
Massgeblich kämpfen müssen die jetzt aktiven Leute vom Vorstand, das tun sie auch. Kontakte zu anderen Gemeinden mit Refugien sind geknüpft.
Und man ist auf der Suche nach einem gesponserten Haus. Das halte ich für
einen Traum, aber manchmal werden ja auch Träume wahr.

Grüsse
Tadi
 
Alles Kämpfen hat nichts genutzt.
Am 31.12. mitten im Winter!! muss das Haus geräumt werden !!!
Es ist so widerlich, das Worte fehlen.
Das Haus platzt aus allen Nähten mit Kitten, Alten, Zahmen und Wilden.

Abgerissen wird das Haus ganz sicher nicht im Winter !
Die "Quittung" bei den nächsten Wahlen bekommt der Bügermeister sicher, nur hilft das den Tieren nicht.
Mit Hochdruck wird nun auf privatem Weg ein Haus gesucht.
Wer mag, kann feste die Daumen drücken, das es rechtzeitig klappt.
Und man dann die entsprechende Bewilligung bekommt -in einer anderen Gemeinde.

Die Futterplätze sind bisher noch geschützt und die Katzen werden "heimlich" versorgt.


Grüsse
Tadi
 
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🙁
Eine Schande, wenn solche Entscheidungen von politischen Wasserköpfen getroffen werden.

Was mich interessiert ist, das mit dem vergiften. Würde das inoffiziell laufen oder gelten streunende Katzen in F als Schädlinge, die dann vergiftet werden dürfen?

Ich hoffe ihr findet Unterstützer und vorallem eine neue Unterkunft für die Katzen und den Verein.
 
Ich denke , das verstößt gegen das TSG ( wenn Tiere in F keine Sache sind ).

Deswegen werden sicherlich Giftköder ausgelegt ( nachts ), wer will beweisen , wer das war . Da kann nur Anzeige gegen unbekannt erstattet werden ..... solange da nicht einer mit Video aufgenommen wird ......


Schlimm


LG

Susann
 
Wie kann der die Menschen so achtlos über die Situation der Tiere hinwegentscheiden.

Ich drücke für beide Vereine/shelter die Daumen,dass ihr rasch etwas geeignetes zur Überbrückung oder gleich das passende neue Haus findet und genug Unterstützung im Rücken habt, wenn ihr dagegen ankämpft.

Und ich hoffe,den Katzen passiert nichts todbringendes.
 
Was die einen mit den Haenden aufbauen, reissen die anderen mit dem Hintern wieder ein. Hier trifft es auf ganz brutale Weise zu.
Tadi, ich wuensche Euch viel Kraft.🙁
 
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Tadi, da hilft dann nur noch der Holzhammer .... Anzeige erstatten (wenn es die Möglichkeit gibt mit dem Tierschutzgesetz zu argumentieren) und einstweilige Verfügung erwirken.
2. Gebt das Ding an die Presse - Überregional.
3. Holt ggf. Peta mit ins Boot
 
Gibt es in Frankreich nicht eine überregional arbeitende Tierschutz-Organisation, an die Ihr Euch wenden könntet? Ich würde in diesem Fall überregional denken. Wer ist die Instanz über dem Bürgermeister? Bei uns wäre es die Landesvertretung. lAlso die Landesregierung einschalten. Wie das in Frankreich ist, weiß ich nicht.
Gilt unser Tierschutzgesetz auch in Frankreich? Dann wäre es ein Verstoß dagegen.
Wer sind die politischen Gegner des Bürgermeisters? Diese ansprechen. Sie warten bestimmt auf Futter gegen ihn..
Unterschriften sammeln im Ort.
Eine Petition im Internet starten.
Eine Demonstration vor dem Rathaus mit Unterschriftenständen und Bildern von den Katzen.
Das ist alles, was mir an legalen Mitteln dazu einfällt.
Zeit bleibt nicht viel. Wenn man es wenigstens aufschieben könnte.
Ich drück auf jeden Fall die Daumen und dafür, dass dieser Bürgermeister gestoppt wird und Ihr Erfolg habt!!
 
Ganz herzlichen Dank für Eure Antworten !
Der "Typ" hat bereits den AmtsVet, der hier regional zuständig ist, dazu gebracht, weiteres Bestehen zu verweigern. Begründung : es sei nicht genug
für den Isolationsbereich getan worden.
dazu muss man wissen, dass das Haus vor 8 jahren am Zusammenfallen war.
Alles wurde in Eigenleistung von vielen Ehrenamtlichen renoviert, mit privaten Geldern natürlich. Nachdem die Kündigung schon im Frühjahr im Raum stand -
wegen Abriss - hat niemand mehr investiert. Nachvollziehbar. Es gibt einen Quarantäneraum, aber er ist nicht perfekt.
Weiteres Argument : es gäbe ja die SPA, die zuständig sei für die Region.
Die ist 60km entfernt, dort wird getötet, ständig stirbt der Katzenbestand "not gedrungen", weil wieder einmal Parvo und co ausbrechen. So regelmässig, dass daran keiner mehr glaubt.

Presse, Petitionen etc ist alles gelaufen. Ohne Ergebnis. Schliesslich soll da ein
toller Wohnblock für Menschen hin...

Schwerpunkt ist jetzt, eine neue Bleibe zu finden, in einer anderen Gemeinde.
Und die vorhandenen Futterplätze zu schützen.
Denn in F ist laut TSCHG ein Tier keine Sache, sondern es sind Lebewesen.
Da träumt man in D von. Nur hier nützt es wenig, wenn nichts umgesetzt wird.

PETA kann man vergessen. Deren Schwerpunkt sind Kampagnien und werbewirksame Fälle. Mehr als einmal negative Erfahrungen gemacht.
Gell, Schwarzfell, auch Du bekamst damals keine Hilfe.

Es gibt so was ähnliches wie Tiere suchen ein Zuhause, heisst 30 Millonen Freunde. Ich hoffe, da geht was, wird viel geschaut.

Ich gebe alle Tipps von Euch weiter. Auch wenn sie vielleicht nicht greifen, so
entstehen daraus evtl. ja passende Ideen!! Dankeschön !!

Grüsse
Tadi
 
Ich möchte nochmal auf die politischen Gegner des Bürgermeisters verweisen. Vielleicht kann man die gewinnen? Freuen sich doch bestimmt, etwas gegen ihn in der Hand zu haben.
Wenn es von der Stadt gefördert wurde: Wenn das Haus den Anforderungen nicht genügt, sollte die Stadt doch eigentlich an der Suche nach einem neuen Haus helfen? (Traum...haha).
Presse vor Ort??
Wurde schon geschrieben, ich weiß, vielleicht ist es untergegangen.
 

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