danke
🙂
so, ok, seit 1,5 jahren. das ist eine lange zeit, eine viel zu lange zeit. ich sehe hier nämlich verschiedentliche fehlerquellen.
zuerst einmal: asthma kann zwar nur mittels ausschlussdiagnose festgestellt und nicht einfach "positiv" attestiert werden und ja, viele katzen, die auf cortison anspringen, haben asthma (oder chronische bronchitis, was in der regel gleich behandelt wird) - ABER: bei brownie war das ja nicht soo eindeutig, zumindest nach dem, was du schreibst.
das kann nun an verschiedenem liegen: entweder es ist tatsächlich asthma und es wird schlimmer (vielleicht, weil die medikamente nicht richtig dosiert sind), es kann aber genauso gut auch asthma PLUS ein infekt (welcher art auch immer sein), was dann in der folge auch dazu führt (da infekt nicht adäquat diagnostiziert und somit aller wahrscheinlichkeit nach auch nicht adäquat behandelt), dass sich der zustand der lunge verschlimmert oder es ist vielleicht auch nur ein infekt?
deine umstellungen zwecks futter, streu, putzmittel und co. sind in jedem falle richtig.
darüber hinaus sollte aber schleunigst eine adäquate diagnose her - die sehe ich hier leider noch nicht.
ein herzultraschall mit farbdoppler wäre angesagt, wie dein arzt richtig vorschlägt, um das herz auszuschließen. das gehört auch zur ausschlussdiagnose im rahmen einer asthmadiagnose. dann die lungenwürmer-geschichte - allerdings sind diese in unseren breitengraden nicht sehr häufig. ich hoffe, ich darf verlinken?
http://www.kleintiermedizin.ch/katze/lungenwurm/lungenwurm5.htm
was die blutwerte angeht - die sind in der tat untypisch für felines asthma. die lymphozyten sollten, wenn dann, eher niedrig sein, siehe z.b. hier:
http://vegan-katze.de/gesundheit/blut/lymphozyten
was mir aber wirklich aufstößt ist, dass dein tierarzt einerseits auf die herpesinfektion verweist und andererseits mit einem antibiotikum behandeln möchte sowie das cortison weglässt. das ergibt für mich wenig sinn.
herpes bei katzen ist durchaus nicht so selten - trotz impfung gegen katzenschnupfen (zu diesem komplex gehört der herpesvirus). die impfung verhindert leider nicht die ansteckung und auch nicht unbedingt den ausbruch der krankheit, kann aber das krankheitsbild lindern.
meine katze zora hat auch schon seit jahren probleme mit herpesinfektionen der augen. allerdings kann herpes auch die unteren atemwege befallen - das kommt aber sehr sehr selten vor.
gegen herpes selbst gibt es, da es ein virus ist, nicht wirklich nachgewiesen zu 100% wirksame medikamente. l-lysin-kuren bzw. lebenslange l-lysin-gaben haben aber vielen katzen geholfen und weiteres auftreten verhindert - bei meiner zora leider nicht. ich gebe immer, wenn das auftreten akut ist, parallel famvir, ein humanmedizinisches präparat, das allerdings sehr teuer ist.
so, soviel zu herpes. nun, wie gesagt, SICHER schwächt herpes das immunsystem - herpes in der lunge wäre aber sehr sehr selten. ansonsten scheint brownie ja aber trotzdem die ganze zeit zu husten/keuchen. und da finde ich so ganz ohne diagnose ein antibiotikum und das absetzen des cortisons, das wohl als einziges bisher geholfen hat, ziemlich mutig bzw. eigentlich gefährlich.
alles ein zweischneidiges schwert: ja, man behandelt bei manchen viren parallel mit antibiotika, allerdings nur um sekundärinfektionen zu vermeiden. wenn antibiotika bisher allerdings nicht funktioniert haben, würde ich nicht zum xten mal ein ab geben lassen - denn mit jeder "falschen", d.h. nicht passgenauen ab-gabe läufst du gefahr, dass brownie, sollte sie einen bakterieninfekt haben, resistenzen bildet.
das ist überhaupt noch die frage - WAS geht da in der lunge? anhand des röntgenbildes kann man da nichts sagen, gar nichts. lediglich schäden erkennen. es könnte ein infekt sein (bakterieller und/oder viraler natur oder ein pilz?) und/oder asthma oder gewebeveränderungen.
das lässt sich adäquat nur mittels einer lungenspülung klären mit nachfolgendem antibiogramm.
lass dir bitte keine abstriche andrehen bei bronchien/lungenerkrankungen, aus eigener, mehrfacher erfahrung kann ich nur sagen: die bringen nichts, damit bekämpft man nachher nur die rachenflora. sowas funktioniert nur, sollte die katze so verschleimt sein, dass sie schleim ausspuckt - davon ist brownie ja meilenweit entfernt.
wie gesagt, das bild ist komplex - hört sich überhaupt nicht eindeutig an.
ich würde nur SEHR aufpassen mit solchen schritten wie das xte antibiotikum bei immer schlechterer verfassung und cortison einstellen.
gesetzt den fall, es ist eine herzerkrankung - und die solltest du zuallererst abklären mittels des ultraschalls! - dann bringt das alles nichts, brownie bräuchte vielleicht herztabletten und bekommt keine usw.
gesetzt den fall, es ist ein virus verhindert man mit dem ab vielleicht zusätzliche infektionen, könnte aber in der zeit auch mit immunsystemstabilisierenden massnahmen herangehen wie z.b. mit einem zylexis-versuch.
wenn es aber ein bakterieninfekt ist, KANN es sein, dass das ab greift. ist es aber das falsche ab - es wurde ja kein antibiogramm gemacht und auch breitband-abs wirken nur gegen x von y bakterien und auch nicht gegen alle gleich gut - dann läufst du wie gesagt gefahr, dass man damit das wachstum der vorhandenen bakterien erst richtig ankurbelt und/oder dass brownie resistenzen bildet und nachher nur noch wenige/keine ab's mehr wirken. parallel zu einem bakterieninfekt systemisches cortison zu geben wäre fatal.
die inhalation mit cortison einzustellen, gesetzt den fall, dass brownie asthma hat, wäre aber auch fatal. und wenn sie einen bakterieninfekt in der lunge hat sollte sie vermutlich trotzdem weiter, evtl. etwas weniger inhalatives cortison bekommen - zora hat auch zu schwersten bakterieninfekt-zeiten immer noch ihr inhalatives cortison bekommen.
ach ja - und wäre es asthma würde zylexis sehr wahrscheinlich nichts bringen bzw. wäre kontraindiziert. zylexis nimmt man bei viralen geschichten und nun - bei asthma generell das immunsystem zu pushen sollte man nicht, vor allem weil man es ja mit dem cortison wieder unterdrückt.
ich hoffe, du kannst aus dem ganzen wust etwas entnehmen, frag sonst auch gerne nach.
nochmal in kürze: der (blut)befund ist uneindeutig, die krankheitsdauer schon zu lange, die diagnostik bisher unausreichend.
ich würde den herzultraschall mit farbdoppler als allererstes in angriff nehmen und herzprobleme abklären. ab's würde ich nicht noch (viel/e) mehr geben lassen - ich würde dann irgendwann in der tat eine bronchioskopie/lavage machen lassen.
dazu muss ich sagen, dass ich mittlerweile da sehr rigoros bin: meine katze hat schweres asthma und ein sehr schlechtes immunsystem und ich habe leidvolle erfahrungen mit dilettantischer behandlung, scheinbar ohne grundkenntnisse bezüglich des einsatzes von cortison und antibiotika. die parallelen gaben bzw. auch das unterlassen, falsche ab's usw. haben zora halb umgebracht und ihre ohnehin schon dürftige konstitution gründlich ruiniert. so eine untersuchung oben ist auch nicht ohne, klärt aber sofort auf, was sache ist - und wenn man es von wissenden menschen mit kompetenten händen durchführen lässt unter inhalationsnarkose und mit monitoring, am besten in einer klinik, in der auch intensivmedizinische nachbetreuung zwecks evtl. atemprobleme vorhanden ist, dann ist das sicher der bessere und kürzere weg. und einer, der langzeitschäden minimiert bzw. ausräumt.
liebe grüße und alles gute,
frau freitag.