Mel-e
Forenprofi
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- 20. Dezember 2020
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Ich hab fast nie gerochen, wenn Edgar wo hin gepinkelt hat. Ganz selten mal. Und ich habe ein wirklich feines Näschen.Wenn ihr von euren Pinkelkatzen schreibt, klingt das bei manchen so einigermaßen entspannt nach dem Motto "Ist halt nun so, kannste machen nix". Ich beneide euch ja um diese Fähigkeit, ich könnt's nicht. Aber wie kommt ihr den rein praktischen Problemen (Schäden an Wohnung etc) da bei?
Weshalb wir auch unsere arschteure, geerbte schwarze Designer-Ledercouch entsorgen mussten, weil da von uns unbemerkt längere Zeit Urin drauf stand. Die Couch war eher Deko als in Benutzung. Er hatte auf ein Lammfell gepinkelt, das oben drauf lag, der Urin zog durch, oben hat man nichts gesehen und gerochen, aber das Leder war völlig im Eimer.
Edgar hat auf alles mögliche gepinkelt, auch auf den nackten Boden unter dem Esstisch. Laminat. Dem ist überhaupt nichts passiert, das ist super dicht und hat sich nicht aufgestellt, gar nix.
Aber meistens in Bettchen, auf unser Bett, auf Kissen und Decken, in Kartons, gegen die Wand, zwischen Wand, Bett und Fußleiste.... Das einzige, was richtig gestunken hat und auch entsorgt werden musste, war ein Rattan-Katzen-Möbel. Und kleinere Kissen habe ich direkt weggeworfen, weil die Prozedur das wirklich sauber zu kriegen mit Enzymreiniger und Waschmaschine ohne Trockner halt schon sehr, sehr nervig ist.
Am meisten genervt hat mich daher auch, wenn er auf meine dicke Daunendecke gepinkelt hat, weil das soooo ein Act war, die im Winter ohne Trockner in der Wohnung trocken zu kriegen.
Aber so generell: da der Urin selten gestunken hat und ich weiß, dass Urin steril ist, hat mich das tatsächlich nie so schlimm gestört. Ich fand das nicht ekelig oder so. Aber ich bin halt auch ein extrem "gechillter", also robuster und geduldiger Mensch und ekeln tut mich wenig, wenn ich wirklich will eigentlich gar nichts. Je mehr Mist, Stress und Not um mich herum, je ätzender eine Situation, desto ruhiger werde ich und desto mehr schalte ich in den Modus: das ist jetzt so und ich kann's nicht ändern, also Ruhe und durch.
Und wenn dann geputzt war, habe ich gelesen, gelesen, gelesen und mir überlegt, wie wir dafür sorgen können, dass es aufhört und der kleine Mann nicht mehr wildpinkeln muss.
Wenn er nicht aufgehört hätte, hätte ich vermutlich nicht mehr so viele Kissen hier, meine Daunendecke hätte einen wasserdichten Bezug und wenn ich den Eindruck gehabt hätte, dass es Edgar hier bei uns nicht gut gehen kann und ich alles versucht hätte, was ich konnte, dann hätte ich mit dem Verein sprechen müssen. Wobei ich das jetzt ganz theoretisch äußere, ich habe keine Sekunde daran gedacht, dass Edgar hier ausziehen muss.