Wie rechtfertigen wir, Fleisch zu verfüttern?

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Dann sollte man sich aber bitte den Katzen zu Liebe in Bezug auf das Thema Barfen schlau machen und entsprechend supplementieren und nicht einfach blind Rohfleisch verfüttern nur weil da die Herkunft klarer nachvollzogen werden kann.
Klar, man sollte sich da vorher genau informieren. Letzten Endes ist das Wohl des eigenen Vierbeiners an erster Stelle. Da geb ich dir Recht, dass man nicht blindlings irgend ein Rohfleisch verfüttern kann.

Das verhält sich mit Dosenfuttter aber nicht besser, wenn man mal daran denkt, in wie vielen Marken Inhaltstoffe wie Getreide, Zucker etc. vorhanden sind. Also was Futter angeht, immer genau schauen, was man da eigentlich in den Napf schmeisst.
 
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Mir war ehrlich gesagt nicht bewusst dass Du Dich rechtfertigst yodetta.

Ich dachte wir tauschen unterschiedliche Standpunkte und Argumente aus.
 
Ich dachte wir tauschen unterschiedliche Standpunkte und Argumente aus.
Das dachte ich auch, aber das funktioniert schlecht, wenn daraus Vorwürfe werden.
Mir zu unterstellen, ich würde andere für schuldig halten und mich selbst moralisch abheben, ist für mich ein Vorwurf.
Warum das für mich so ist bzw warum ich persönlich das so empfinde, habe ich ja mehrfach erklärt.
 
Das verhält sich mit Dosenfuttter aber nicht besser, wenn man mal daran denkt, in wie vielen Marken Inhaltstoffe wie Getreide, Zucker etc. vorhanden sind

Jein, würde ich mal sagen. Getreide schadet nicht per se, ist nur einfach überflüssig weil es nicht verwertet werden kann von den Katzen, also als reiner Ballaststoff zu betrachten. Zucker kann schaden, tut dies aber nicht so schnell wie eine Mangelernährung sondern eher auf lange Sicht.

Getreide und Zucker sind ein unnötiges "zuviel". Barfen ohne zu wissen was man da tut kann relativ schnell zu einem "zuwenig" führen.
 
wenn daraus Vorwürfe werden.

Ich mache Dir keine Vorwürfe.

Ich beschreibe nur einen in meinen Augen fragwürdigen "Mechanismus" bzw. ein in meinen Augen fragwürdiges "Vorgehen".

Hab ich eigentlich auch lang und breit erklärt...aber sei es drum. Wir scheinen gedanklich/kommunikativ in verschiednen Welten zu leben und dann kommt man manchmal nicht zusammen.
 
Wer sagt denn dass Du Dich schämen sollst? Und wofür?

Und solange Du nur so lebst wie Du es für richtig hälst ist es auch kein Moralisieren, zum Moralisieren wird es dann wenn Du die Verantwortung für die "schlechten Umstände" bei Menschen suchst die sich nicht Deiner Moral gemäss verhalten obwohl sie das klar dürfen und denen sozusagen ein unmoralisches oder schädigendes Verhalten vorwirfst bzw. die Verantwortung für die "schlechten Zustände" zuschiebst.

Mir ging es eigentlich nur um die Frage wen man hier in die Verantwortung/Pflicht nehmen sollte und das sind in meinen Augen eben nicht die Verbraucher sondern die Produzenten. Du hingegen möchtest scheinbar lieber die Verbraucher in die Pflicht nehmen und in dem Moment wird es für mich moralisierend.
Aha. Alle leben so wie sie es für richtig halten, keiner redet dem anderen rein und dann haben wir eine heile Welt? Wenn meine Nachbarin also ihren Mann schlägt und ich das mitbekomme, sollte ich besser die Fresse halten. Nur weil ich meinen Mann ohne Schläge ertrage, muss das ja bei anderen Leuten nicht der Fall sein, ne?
 
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Alle leben so wie sie es für richtig halten, keiner redet dem anderen rein und dann haben wir eine heile Welt?

Nein, aber wir haben genau aus dem Grund Gesetze die für alle gelten. Auf die haben wir uns als Gesellschaft verständigt und wenn Du der Meinung bist dass da ein Gesetzesbruch vorliegt dann kannst Du das anzeigen.

Dein Nachbar ist ein erwachsener Mensch und wenn er sich das gefallen lassen möchte dann darf er das. Du kannst ihm natürlich Hilfe anbieten, aber letztlich wird selbst die Polizei nichts unternehmen können wenn er das nicht auch selbst möchte.

Aber was hat das jetzt genau mit dem Thema zu tun?
 
Bei den meisten ethischen Fragen gibt es eine grobe Linie, die allgemein akzeptiert nicht überschritten werden darf.

Bezüglich der Nuancen muss jeder mit sich klarkommen.
Ich persönlich würde z.B. eher ein Biofutter mit 6% Reis verfüttern, als ein konventionelles ohne Reis mit ansonsten identischer Zusammensetzung. Bei konventionellen Futter wäre soviel Reis wohl ein Ausschlusskriterium.
(Ich weiss aber auch, dass Kater Mischfütterung bekommt, aus dem was ich füttere, qualvoll zu Tode gespielten Mäusen und regelmäßig ja!-Trockenfutter, welches er sich aus dem benachbarten Reitstall besorgt 🙈. Das entspannt. )
 
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Aber vielleicht kannst du ja mal zu einem nahe gelegenen Fleischer (am Besten natürlich zu einer Biometzgerei) gehen und nach Resten fragen. Da fällt i.d.R einiges an und du weißt, dass die Tiere um einiges besser gelebt haben. Zumal die Reste auch ohne dass du Katzen besitzt entstehen und ansonsten im Müll landen würden. Du brauchst dann also kein schlechtes Gewissen haben, dass Tiere ihr leben lassen, um "nur" deine Katzen zu ernähren.

Vielleicht findest du ja was und dir hat das weitergeholfen🙂

Das ist eine super Idee, danke! (Disclaimer: ich weiß, dass barfen nicht einfach irgendein Fleisch verfüttern ist. Aber soweit ich weiß, darf man 20% des NaFu durch frisches Fleisch einfach so ersetzen!?)
Daran habe ich hauptsächlich noch nicht gedacht, weil ich dachte, dass Metzger nur noch in den seltensten Fällen selbst schlachten. Bin ich da falsch informiert? Oder gibt es auch ohne eigenes Schlachten „Fleischabfälle“? Ich kenne mich mit dem Thema leider gar nicht aus, habe noch nie Fleisch für mich selbst gekauft 😀 und habe etwas Sorge, mich in der Metzgerei zu blamieren...
 

Mal ganz blöd gefragt: Wie kommt es dass Dich das entspannt?

In Bezug auf die Mäuse verstehe ich es ja, die sind einfach das beste Futter überhaupt für Katzi. Aber in Bezug auf das "Fremdfuttern"?

Ich könnte hier die Wände hochgehen wenn es um das Thema Fremdfütterer geht. Da stopft sich Katz dann nämlich im Zweifel echt hautpsächlich mit irgendwas voll das nicht gut für sie ist. Da habe ich leidvolle Erfahrungen mit meinem ehemaligen Kater machen müssen der sich irgendwann vorzugsweise von diesen Kaustangen ernährt hat mit denen ihn "wohlmeinende Nachbarn" vollgestopft haben. Und irgendwann ist Katz halt satt...

Für mich sind das auch zwei komplett unterschiedliche Baustellen. Die eine ist mein eigenes ethisches Verständnis (und was das angeht finde ich es grundsätzlich vollkommen ok das ein Tier das andere frisst weil sich das durch die Evolution so entwickelt hat, störe mich aber daran wie wir Menschen mit Nutztieren mittlerweile umgehen) und das andere ist die was meine Katze an Nahrung bekommt im Sinne von "gesund für sie".
 
weil ich dachte, dass Metzger nur noch in den seltensten Fällen selbst schlachten.

Kommt darauf an wo Du wohnst. Und auf den Metzger.

Aber ja, die meisten Schlachtungen finden heutzutage aus den verschiedensten Gründen in den "großen (oder zumindest größeren) Schlachthäusern" statt. Das ist mittlerweile schon sehr zentralisiert geregelt.
 
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Nein, aber wir haben genau aus dem Grund Gesetze die für alle gelten. Auf die haben wir uns als Gesellschaft verständigt und wenn Du der Meinung bist dass da ein Gesetzesbruch vorliegt dann kannst Du das anzeigen.

Dein Nachbar ist ein erwachsener Mensch und wenn er sich das gefallen lassen möchte dann darf er das. Du kannst ihm natürlich Hilfe anbieten, aber letztlich wird selbst die Polizei nichts unternehmen können wenn er das nicht auch selbst möchte.

Aber was hat das jetzt genau mit dem Thema zu tun?
Neben Gesetzen gibt es auch noch etwas anderes. Anstand, Respekt und Höflichkeit zum Beispiel. Das sind auch Dinge, auf die wir uns als Gesellschaft verständigt haben, deren Nichteinhaltung aber nicht von Staats wegen erzwungen wird. Dazu gehört auch, dass man Tiere, die einem anvertraut sind, artgerecht behandelt. Das darf man einfordern, ob der andere das dann umsetzt steht auf einem anderen Blatt. Man darf aber aufklären und ja - bei bockigen Leuten auch mal nachdrücklicher darum bitten.

Ja, was hat das überhaupt alles mit dem Thema zu tun, KatzeK? Wo Du auftauchst biegt jede Diskussion nach "ad absurdum" ab.
 
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Und solange Du nur so lebst wie Du es für richtig hälst ist es auch kein Moralisieren, zum Moralisieren wird es dann wenn Du die Verantwortung für die "schlechten Umstände" bei Menschen suchst die sich nicht Deiner Moral gemäss verhalten obwohl sie das klar dürfen und denen sozusagen ein unmoralisches oder schädigendes Verhalten vorwirfst bzw. die Verantwortung für die "schlechten Zustände" zuschiebst.
Nach der Logik wäre es doch auch Moralisieren, wenn man Tönnies höchstselbst verurteilen würde, weil er sich nach einer anderen Moral verhält als man selbst.
Edit: Ist Moralisieren überhaupt etwas Schlechtes, was man nicht tun sollte oder darf? Oder ist es damit vielleicht nur wie mit Satire: Nach unten treten sollte man nicht mit seiner "Moralkeule", nach oben aber bitteschön unbedingt?

Moral bzw Ethisches Verhalten ist nicht (nur) individuell, sondern wird durch gesellschaftlichen Diskurs geprägt. "Racial segregation" war mal moralisch akzeptiert, Benachteiligung von Frauen auch. Beides gibt es (in seiner klassischen Form) nicht mehr - weil sich jeweils ein Kollektiv dafür stark gemacht hat, dass sich Gesetze und moralische Ansichten ändern.
Dummerweise können Tiere nicht für sich selbst einstehen wie meinetwegen einst die Schwarzen oder die Frauenbewegung. Deswegen müssen es andere für sie tun, durch Druck auf den Gesetzgeber und die Produzenten. Von allein wird Frau Klöckner nämlich nicht drauf kommen, mal WIRKLICH Tierschutz zu betreiben.
 
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Mal ganz blöd gefragt: Wie kommt es dass Dich das entspannt?

In Bezug auf die Mäuse verstehe ich es ja, die sind einfach das beste Futter überhaupt für Katzi. Aber in Bezug auf das "Fremdfuttern"?
Ich habe gelernt zu akzeptieren, was ich nicht ändern kann.
Die Reitstallkatzen werden auf dem Heuboden gefüttert und Fiete geht da halt abends vorbei. Keiner füttert ihn aktiv.
Habe nicht die geringste Idee, wie ich das verhindern soll. Ist halt so.
 
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(Disclaimer: ich weiß, dass barfen nicht einfach irgendein Fleisch verfüttern ist. Aber soweit ich weiß, darf man 20% des NaFu durch frisches Fleisch einfach so ersetzen!?)
Das ist nicht mehr aktuell. Die Futter sind nicht (mehr) so übersupplementiert, als dass sie das abfedern könnten. Auf Dauer würden auch 20% Fleisch ohne Supplemente zu Mangelerscheinungen führen. Ab und an mal Fleisch ist sicherlich ok. Über längere Zeit sollte zumindest ein Komplettsupplement verwendet werden.
 
Das ist nicht mehr aktuell. Die Futter sind nicht (mehr) so übersupplementiert, als dass sie das abfedern könnten. Auf Dauer würden auch 20% Fleisch ohne Supplemente zu Mangelerscheinungen führen. Ab und an mal Fleisch ist sicherlich ok. Über längere Zeit sollte zumindest ein Komplettsupplement verwendet werden.

Ah ok, danke für die Info, dann war ich wohl nicht mehr auf dem aktuellen Stand 🙂
 
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Ich finde das ein sehr wichtiges Thema. Ich habe daher mal nach Zahlen geschaut, um mein Empfinden (Thema ist wichtig) zu hinterfragen, und der erste Link war eine Statistik aus 2019 - die Zahlen dürften zwischenzeitlich also gestiegen sein.

2019 lebten in deutschen Haushalten 14.800.000 Katzen und 9.400.000 Hunde. Wenn wir jetzt also davon ausgehen, dass 14,8 Mio Katzen ca. 300 gr. pro Tag im Schnitt futtern, wären das 4,4 Mio Kilo Fleisch. Das durchschnittliche Schlachtgewicht von Rindern in deutschen Schlachthöfen beträgt im Jahr 2020 rund 332,6 Kilogramm. Ergo kommen wir auf 13.349 Rinder, die rein für die Katzen geschlachtet werden müssten (klar, basiert auf der Annahme, Katzenfutter bestünde nur aus Rind, was es nicht tut. Es geht hier aber nur um eine Größenordnung.) Mastbullen, um noch eine Zahl drauf zu werfen, sind lt. Google im Alter von 18 bis 20 Monate schlachtreif.

Ist es richtig, sich Gedanken zu machen, wie rund 13,5 Tausend Rinder 18 bis 20 Monate lang leben? Ich für mich kann das immer noch mit Ja beantworten.

Ich für mich - wirklich nur für mich - würde auch nicht glücklich damit, diese Zahlen noch zusätzlich zu erhöhen, indem ich einen Züchter ermuntere, fleißig weiter zu züchten, weil ich seine Zuchtergebnisse kaufe. Das ist so der erste Schluss, den ich daraus ziehe.

Nun überlege ich für mich mal weiter, ob ich denn einem Streuner ein Zuhause geben möchte. Ja klar möchte ich das, schreit das Herz sofort. Aber der Streuner ernährt sich heute von dem, was er so findet. Ergo vernichtet er Mäuse, schnappt ein paar Jungvögel vielleicht vom Baum, oder ein paar Eier aus einem Nest, wühlt zumeist wohl nur im Abfall. Wenn ich den aufnehme, wird er ab sofort natürlich hochwertig ernährt, ergo trägt er wieder zu den Massen an Rindern in engen Ställen bei, was er vorher nicht tat. Tu ich ein gutes Werk? Aus Sicht des Streuners sicherlich, aus Sicht des Rindes wohl eher weniger. Die Vögel, die er vorher naschte, wird er vermutlich weiter umbringen, wenn ich ihn denn in den Freigang lasse, nur halt nicht mehr fressen.... lausiger Gedanke 🙂
Das führt dann auch ganz unfreiwillig zu dem Punkt, an dem man hinterfragen kann, ob der Tierschützer, der eine Katze irgendwo eintütet, damit die nicht ein ganz so erbärmliches Straßenleben führen muss, wirklich ein Tierschützer ist - ist er nämlich nicht; er ist ein Katzenschützer und andere Tiere bleiben aufgrund seiner Aktion auf der Strecke. s.o. Sollte die Katze also lieber weiter auf der Straße leben, vermutlich aufgrund der Tatsache dann auch gar nicht so alt werden, wie in Gefangenschaft mit tierärztlicher Betreuung, und somit also insgesamt auch noch weniger Futter verbrauchen? Nein, das wäre eine echt traurige Ableitung, die man aus solchen Zahlen herleiten kann. Aber wäre es wünschenswert, dass sich der Katzenhalter/ Katzenschützer darüber Gedanken macht, wie er ethisch das bestmögliche für beide Seiten der Nahrungskette herausholen kann? Ja, und zwar genau so weit, wie das die Möglichkeit des Einzelnen hergibt.

Und um nichts anderes geht es der TE doch hier - das für sich selbst zu hinterfragen und vielleicht dabei Anregungen von Außen zu erhalten, wie man es besser machen könnte. Nicht jeder Katzenhalter kann sich Bio leisten, nicht jeder Katzenhalter ist in der Lage, eine Katze gescheit mit Barf zu ernähren. Aber jeder sollte sich jeden Tag wieder klar machen, was Katzennahrung ist - nämlich ein anderes Lebewesen, das der Katze nicht unterzuordnen ist, genauso wenig, wie ein Lebewesen dem Mensch unterzuordnen wäre. Letzteres ist aber wieder eine absolut persönlich eingefärbte Meinung, keine Tatsache.

Und die Frage, die hier gestellt wird, ist eine Frage wie tausend andere: Es geht um Moral. Und es ist auch nichts Neues, dass ein gutes Moralverhalten auch oft an die finanziellen Bedingungen gebunden ist. Ein großes Unternehmen leistet es sich halt den CO2-Ausgleich zu kaufen, der kleine Arbeitslose von Gegenüber hat die Möglichkeit nicht. Ein reicher Katzenhalter kauft Bio ohne einen Gedanken zu verschwenden, der kleine Arbeitslose kann sich das Bio-Katzenfutter eben nicht leisten. Ist der kleine Arbeitslose nun zu verurteilen? Wäre höchst unmoralisch, oder? 🙂 Es gibt also nicht Weiß oder Schwarz, es liegt aber an jedem Einzelnen, seinen Moralspielraum zu entdecken und auszunutzen.

Ich danke Dir für die Anregung, Hagebutti - man möge mir verzeihen, dass ich nochmal auf den Anfang der Diskussion zurück geschweift bin.
 
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Das haben wir jetzt auch angefangen zu füttern. Falls es jemand interessiert, ich hab mittlerweile einen ganz guten Überblick über Bio-Futter: Defu gehört neben Zooplus Bio und Ethicats noch zu den günstigen Bio-Marken, Liebesgut ist ein wenig teurer. Pfotenliebe/Katzenliebe, Biopur, Terra faelis sind noch kostenintensiver. Bioplan und Yarrah sind günstig, aber nicht hochwertig.
Hallo Mellie, ich hätte da eine Frage (falls du das weißt). Ich füttere Biopur Huhn+Reis. Jetzt ist die Inhaltsangabe gerade mal 40% Huhn und 16% Reis. Was sind die restlichen 44%? Ich hoffe nicht soviel Hühnerleber. Ich weiß nicht mal was da alles drinnen ist. Habe bei Biopur nachgefragt und habe keine Antwort bekommen. Also wenn du das wissen solltest, würde ich mich über eine Antwort von dir freuen.
Danke und Lg 🙂
 
Schlachtnebenprodukte – Abfall oder Wertstoff? (deutsche-apotheker-zeitung.de)

In diesem Artikel ist ziemlich weit oben eine Tabelle, wieviel % von welchem Schlachtetier in der menschlichen Ernährung landet. Die übrigen % sind ja nicht alles Abfall, Knochen und Innereien, sondern auch eine Menge Verschnitt, also Sehnen, Fettstreifen und so drin, oder halt Ränder und Knochennahes. Generell ein lesenswerter Beitrag.

Die international größten Exportländer von Schweinefleisch - bis 2019 (weltexporte.de)

Deutschland ist einer der mit Abstand 3 größten Schweinefleischexporteure der Welt.
Früher waren Ackerbau und Viehzucht aneinander gekoppelt. Jetzt importiert D Soja aus S-Amerika, Felder dazu stammen aus Brandrodung. In D ist keine Ackerfläche für Viehfutter vorhanden, weil da Raps als erneuerbarer Energierohstoff angebaut wird. Fatal, oder?
Bei DEN Schweinefleischmassen, die D exportiert, und ich gehe davon aus, daß es zum überwiegenden Teil edleres Fleisch ist, frage ich mich, was man mit den ganzen Restern und Verschnitten macht. So viel Wurst kann ja keine Nation essen, wie man daraus machen könnte. Also landet davon garantiert sehr viel im Hunde- und Katzenfutter. Viel Katzenfutter, das nun nicht pur oder Filet ist, enthält eh als Hauptbestandteil Schwein, vor allem alle Billigmarken.
Der erste Artikel zeigt auch, daß die Entsorgung von Schlachteabfällen auch nicht so unkompliziert ist, warum also nicht alles irgendwie verwerten?

Ist es richtig, sich Gedanken zu machen, wie rund 13,5 Tausend Rinder 18 bis 20 Monate lang leben? Ich für mich kann das immer noch mit Ja beantworten.

Hauptbstandteil von Katzenfutter ist Schwein, zumindest von den gängigen Sorten, die "Normalverbraucher" kaufen. Und in dem Zusammenhang hab ich noch mal meinen alten Beitrag zitiert; die Links sind recht informativ.

Das führt dann auch ganz unfreiwillig zu dem Punkt, an dem man hinterfragen kann, ob der Tierschützer, der eine Katze irgendwo eintütet, damit die nicht ein ganz so erbärmliches Straßenleben führen muss, wirklich ein Tierschützer ist - ist er nämlich nicht; er ist ein Katzenschützer und andere Tiere bleiben aufgrund seiner Aktion auf der Strecke. s.o. Sollte die Katze also lieber weiter auf der Straße leben, vermutlich aufgrund der Tatsache dann auch gar nicht so alt werden, wie in Gefangenschaft mit tierärztlicher Betreuung, und somit also insgesamt auch noch weniger Futter verbrauchen? Nein, das wäre eine echt traurige Ableitung, die man aus solchen Zahlen herleiten kann. Aber wäre es wünschenswert, dass sich der Katzenhalter/ Katzenschützer darüber Gedanken macht, wie er ethisch das bestmögliche für beide Seiten der Nahrungskette herausholen kann? Ja, und zwar genau so weit, wie das die Möglichkeit des Einzelnen hergibt.
Es gibt eine Methode, die beiden Seiten gerecht wird.
In meiner alten Heimatstadt werden Monat für Monat einige Hundert Streunerkatzen kastriert und wieder ausgesetzt. DAS ist die Lösung. Streuner einfach laufen lassen ohne Kastra bringt nichts; sie alle töten, weil es zu viele sind, und sie der Umwelt schaden, ist erst recht kontraproduktiv, weil der Vermehrungsschuß nach hinten losgeht.
Aber dann gibt es noch Streuner, die kann man nicht wieder aussetzen, wie z.B. unser Kater Bruno, der ist bei der Kastra erblindet. Den wieder auszusetzen, wäre nicht fair, dem stimmst du doch sicher zu?
In dem Punkt, daß man das bewußte oder unbedachte Vermehren im Sinne der Mathematik nicht unterstützen sollte, bin ich komplett deiner Meinung.
 
Rickie, ich habe das Rind ja nur hergenommen, um überhaupt mal eine Größenordnung zu zeigen. (Bei Schweinen wäre diese freilich noch deutlicher ausgefallen, bezüglich Menge der Tiere, da kleiner - Google sagt, es seien 120 kg Schlachtgewicht.) Aber ich glaube, wir verstehen uns schon ganz gut. Dass ich ganz gewiss nicht irgend einen Tierschützer angreifen wollte, oder ihn gar verhohnepipeln ist doch klar hoffentlich. Es ist eben immer so, dass die Dinge zwei Seiten haben. Nur ich kann eine Seite nehmen wie sie ist und nicht hinterfragen, oder ich kann mir Gedanken machen, und somit diese richtige Seite für mich noch etwas richtiger machen. Und ich finde, das ist etwas, was ich mir gern zumute, und ich freu mich, wenn sich andere das auch zumuten.

Und nein, ich würde keinen Streuner gern wieder auf die Straße schicken - ich habe doch ein Sofa 🙂
 
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