Eine zwar spannende, aber eigentlich überflüssige Diskussion. Wir haben hier in Deutschland glaube ich keine "natürliche" Katzenpopulationen. Wo eine große Katzengruppe ohne äußere Einflüsse lebt. Da mag das vielleicht gelten. Aber der Mensch greift immer ein, füttert mal mehr mal weniger, es brechen Krankheiten aus, es werden Tiere überfahren (unkastrierte Kater!), es werden Tiere ausgesetzt etc. Die Gruppe setzt sich dauernd wieder neu zusammen, auch die Rangfolge. Drum macht es in meinen Augen keinen Sinn, einen Kater nur zu sterilisieren, um so eine Gruppe "sauber" zu kriegen. Weil alles eben in ständiger Veränderung ist. Zumindest war das in den Dörfern in meiner Umgebung so, bei Straßenkatzen einer Kreisstadt und in Thessaloniki, einer Millionenstadt mit einem massiven Problem.
Und noch was: Kätzinnen halten die Gruppe sauber, auch vor fremden potenten Katern. Gerade vor denen, die sind nämlich eine große Gefahr für die Kitten.
Am besten funktioniert es, wenn alle kastriert sind. Dann ist am wenigsten Stress, das Revier bleibt sauber, es gibt die wenigsten Krankheiten. Und keinen Nachwuchs. Das sind nicht nur meine Erfahrungen, sondern die ganz vieler anderer auch. Und kein Nachwuchs ist das Ziel, nichts anderes.
Und wenn ich einen Kater in der Falle habe, wird der kastriert, damit er eben nicht so schnell überfahren wird, FIV und Leukose verbreiten kann, schlimme Abszesse bekommt und seine Energie fürs Gesundbleiben und nicht für Katerkämpfe einsetzen kann. Und wenn der Kater menschenbezogen ist, wird der vermittelt und alle sind glücklich. Ich hab schon zu viele tot und sterben gesehen. Und zu viele, die heilfroh waren, von der Straße weg zu sein, das ist nämlich wahrlich kein schönes Leben. Und ich hab hier einen Straßenkater mit FeLV und einen mit FIV. Auch nicht schön. Ehrlich, ich pfeif auf die Verhaltensbiologie.