bohemian muse
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Also ich habe 3 Kater, die waren an sich Wildlinge, lebten aber im Grünen am Stadtrand. Manfreds Mutter konnten wir nie anzähmen, die blieb ängstlich und scheu, Manfred ist jetzt der Oberschmuser unter der Sonne, Ramses und Bruno ebenso.
Olja hat in Omsk auf der Straße gelebt und freut sich, daß sie ein warmes Plätzchen im Bett gefunden hat.
Alles kein Problem.
Mein Problem ist folgendes: Man hebt eine Kolonnie aus mit 50 bis 100 Katzen, mitten in der Pampa, die Katzen haben noch nie, und das seit -zig Generationen, Kontakt zu Menschen gehabt. Die sind sowas von wild, das ist vielleicht für manch einen unvorstellbar, wie wehrhaft die sind. Ich rede hier also nicht von Katzen von einer Futterstelle, sondern von Tieren, die wohl seit -zig Generationen evtl. auch noch nie einen Menschen zu sehen bekommen haben, oder wenn, dann nur aus der Ferne.
Die werden also eingefangen und kastriert und geimpft. So weit, so gut. Einmal im Monat werden eh Wildlinge geimpft und kastriert, und das für 350 bis 450 Katzen an einem Sonntag je Monat.
Sagen wir mal, davon sind um die 70 bis 100 Katzen trächtig.
Wie verfährt man mit den erwachsenen Katzen? Also wieder aussetzen? Oder anzähmen? Wenn anzähmen, wie kann man das machen? (Wie, wenn man die eine oder andere mal hat, ist schon klar, aber hunderte? Extremwildlinge?) Und vor allem wer? Pfegestellen? Für so viele Katzen in einer mittelgroßen Stadt? Jeden Monat? Die Katzen sich selbst überlassen, ist keine Option, das setze ich mal voraus.
Was passiert mit den trächtigen Katzen?
Was mit den Katzenbabys passiert, ist klar, die kommen ins Auffangheim und werden aufgezogen, das klappt sehr gut und die können dann zahm und sozial vermittelt werden.
Nightcat, meine Fragen sind ernst gemeint. Also keine Rede von Futterstellenkatzen, und seien sie noch so scheu. Die stellen kein Problem dar, sondern die richtig scheuen. Und in so großer Zahl. Das Problem ist auch kein gestelltes, sondern ein real existierendes aus meiner eigenen Erfahrung und Mitarbeit.
Ich wollte eigentlich nichts zu diesem Thread schreiben, muss mich jetzt aber trotzdem für deinen Beitrag bedanken!
Das gleiche Problem besteht in Deutschland leider auch in viel kleinerem Rahmen. Die Katzen in der Gruppe, die ich gerade kastriere, sind so scheu, dass sie in keine der hier aufgestellten "Kategorien" passen. Sie werden seit Jahren von den Bewohnern vor Ort gefüttert und könnten sich theoretisch auch den Menschen anschließen. Stattdessen ergreifen diese Katzen aber augenblicklich die Flucht sobald sie irgendeinen Menschen in der Ferne erblicken und würden auch nie in meiner Gegenwart fressen. Ich beobachte sie aus dem Auto heraus mit einem Fernglas.
Von dem Kater, den ich letzte Woche dort gefangen habe, hatte ich im anderen Thread ja schon ein Foto gezeigt. Das ist die Kategorie Katze, die senkrecht die Wand hochgeht und alles angreift, was in Sichtweite kommt, sobald sie irgendwo eingesperrt ist. Wer nimmt so ein Tier?
Eine ganz normale Pflegestelle, wozu ich mich auch zähle, sicherlich nicht. Ich hätte keine Möglichkeit so eine Katze sicher unterzubringen und würde dadurch außerdem auch Platz blockieren, der für Katzen benötigt wird, die tatsächlich vermittelbar sind.