Wilde Katzen gibt es nicht.

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Aufgrund seines plötzlichen und unerwarteten Todes würde ich wahrscheinlich eher ein gesundheitliche Problematik als Ursache für sein Verhalten vermuten. Eventuell eine neurologische Geschichte oder starke Schmerzen durch einen angeborenen Defekt?
Hm, meinst du? Sonst war er ja ganz normal. Nur halt nicht, wenn Menschen in der Nähe waren, da war er sofort in Hab-acht-Stellung.
 
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Hm, meinst du? Sonst war er ja ganz normal. Nur halt nicht, wenn Menschen in der Nähe waren, da war er sofort in Hab-acht-Stellung.

Ist nur eine Vermutung, die ich für wahrscheinlich halte als einen Hybrid. Aber natürlich ist das alles nur spekulativ.
Eine Todesursache wurde nie herausgefunden, oder?
 
Leider nicht, nein.
 
Achso, Du meinst, wir gehen eine Stufen höher bei der Selektierung - je eigenständiger die Art, desto weniger darf sie sich vermischen?
Ich hab eigentlich keine Lust mit Dir zu diskutieren, aber leider sollte man besser nicht jeden Mist unwidersprochen stehenlassen.

Bezüglich Bioinvasoren und Erhaltung der reinen Art bin ich der Meinung, dass man differenzierter hin gucken sollte.

Es gibt Bioinvasoren, die nachhaltig das Ökosystem stören bzw. zerstören. Dagegen sollte man tunlichst was machen. Leider gehören Hauskatzen dazu. Es gibt Singvogelarten, die wurden nachweislich (da auf einer Insel) von Hauskatzen ausgerottet.
Hier ist dazu übrigens ein interessanter Artikel zu finden.

Wenn sie sich dagegen einigermaßen vernünftig einglieder - mein Gott, was soll's.

Genauso die Sache mit der reinen Art. Es kommt darauf an, was es mit dem gesamten Ökosystem macht.
 
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Ich wollte eigentlich nichts zu diesem Thread schreiben, muss mich jetzt aber trotzdem für deinen Beitrag bedanken!
Das gleiche Problem besteht in Deutschland leider auch in viel kleinerem Rahmen. Die Katzen in der Gruppe, die ich gerade kastriere, sind so scheu, dass sie in keine der hier aufgestellten "Kategorien" passen. Sie werden seit Jahren von den Bewohnern vor Ort gefüttert und könnten sich theoretisch auch den Menschen anschließen. Stattdessen ergreifen diese Katzen aber augenblicklich die Flucht sobald sie irgendeinen Menschen in der Ferne erblicken und würden auch nie in meiner Gegenwart fressen. Ich beobachte sie aus dem Auto heraus mit einem Fernglas.

Von dem Kater, den ich letzte Woche dort gefangen habe, hatte ich im anderen Thread ja schon ein Foto gezeigt. Das ist die Kategorie Katze, die senkrecht die Wand hochgeht und alles angreift, was in Sichtweite kommt, sobald sie irgendwo eingesperrt ist. Wer nimmt so ein Tier?
Eine ganz normale Pflegestelle, wozu ich mich auch zähle, sicherlich nicht. Ich hätte keine Möglichkeit so eine Katze sicher unterzubringen und würde dadurch außerdem auch Platz blockieren, der für Katzen benötigt wird, die tatsächlich vermittelbar sind.

Wir haben hier auch dieselbe Problematik. Wildlebende Katzen, die ich nur über die Aufnahmen der Kamera am Futterplatz sehe......
und da fängt es schon an, die sind teilweise so scheu, wenn der geschützte Futterplatz nicht mindestens zu zwei Seiten geöffnet ist, gehen die nicht rein, oder sind so nervös und hektisch, daß sie das Futter klauen und lieber vor der der Halle im Dreck fressen.
Selbst wenn ich die Möglichkeit hätte diese Tiere unterzubringen, ich hab´das einmal gemacht.....nie wieder......zum Glück fand´sich ein Reiterhof der die kastrierten Jung-Katzen ( max. 1 Jahr alt ) dann übernommen hat.
Aber das schlechte Gewissen, was ich den Dreien damals angetan habe, indem ich sie monatelang eingesperrt habe und wir uns in den Monaten nicht einen Schritt vorwärts bewegten, das plagt mich noch heute.
Allerdings gab´es in unserem Dorf auch mal einen Big-Boss-Strassenkater, vor dem sogar manch´ Mensch "Respekt" hatte,
weil er so ein wilder Haudegen war. Ber der ersten Kastra-Aktion ging er zum Glück in die Falle.
Den habe ich nach der Kastra hier wieder ausgewildert.......und dachte.....den sehe ich bestimmt nie wieder.
Der wurde fast schon aufdringlich, weil er ständig kuscheln und schmusen wollte und......
er hatte sich hervorragend um kranke Katzenpfleglinge gekümmert.
 
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Wenn es keinen Platz gibt müssen sie wieder raus nach der Kastration.

So sch* das ist, aber es gibt keine andere Möglichkeit dafür.
Wenn man nur Platz für einen Teil hat, dann werden zuerst die gesunden Scheuen wieder raus gesetzt.
Wenn man nur für einen sehr kleinen Teil Platz hat, dann werden die erwachsenen Katzen alle raus gesetzt. Egal wie scheu oder zutraulich. Egal wie gut oder schlecht versorgt.
Je jünger, desto höher ist die Chance dass sie einen Platz finden. Aber selbst für die findet man nicht immer einen Platz.

Ich find es zum Ko*

ja Irmi...genau so läuft's......😞

leider will der "Ottonormalkatzeninteressent" der das örtliche Tierheim aufsucht, eben meist kein scheues Wildherz, sondern eine Katze, die seinen Vorstellungen in Puncto Anhänglichkeit und Verschmustheit vollauf genügt.

Die scheue, schlecht bis gar nicht auf Menschen sozialisierte Straßenkatze hat so ein Interessent gar nicht auf dem Schirm und er nimmt sie meist kaum wahr.

Wenn das scheue Tier Glück hat, erbarmt sich irgendwann ein Tierheimmitarbeiter oder Ehrenamtlicher Helfer und gibt ihm ein Zuhause ( meist sind da dann eh schon andere Katzen mit ähnlichem Schicksal).

Oder aber die Katze hat Pech und versauert im Tierheim, klar sie hat Futter, kuschelige, warme Schlafplätze etc. , wird rundum medizinisch versorgt....
...gestresst ist sie dennoch jeden Tag aufs neue, vom Faktor MENSCH....

deshalb finde ich persönlich, auch durch meine jahrelange Erfahrung im Tierschutz, gerade mit scheuen,verwilderten Katzen, es besser, wenn manche (nicht alle!) verwilderten Katzen eben über kurz oder lang wieder ihr freies Leben draußen aufnehmen dürfen, sofern eine Versorgung gesichert ist.😊

Wir klappern hier mittlerweile schon die Bauernhöfe und Reitställe ab und bieten "Mäusefänger" an. Meist sind da aber schon Katzen.....ein ewiger Kreislauf....😉

LG PusCat
 
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ja, aber: damit seid ihr leider einer der wenigen orgas, die das umsetzen (können) ich kenne sogar, orgas, die das auch gar nicht wollen.

ich hatte vor zwei jahren mal so einen kleinen schreihals im garten, ich hörte ihn, irgendwie war er dann auch manchmal in meinem kleinen schuppen. konnte ihn hin und wieder auch sehen, wie er bei mir in den rabatten verschwindet, wie ein geölter blitz.

hab futter in einer transportbox angeboten und ein zwei tage gefüttert, recht nah an der terassentür.

hab ihn erstaunlich schnell erwischt - und musste deswegen nach feierabend mithilfe einer MA im TH den kleinen kobold in der quarantäne versorgen, wir konnten auch untern rock gucken ^^ auch wenn er etwas zappelig war.

"experten" des TH haben die nächsten tage abgeklappte öhrchen gesehen und herzhafte faucher vernommen. ergo: wild, nicht vermittelbar. gsd bleiben so zwerge ja länger, und auch dort gibts menschen mit händchen für katzen. GsD.

katerchen ist gut vermittelt worden




auf dem bild sieht man, was das für ein mini war, er sitzt im näpfchen ^^

....wie der auf dem Futterteller sitzt! 😂🤣
 
Wir klappern hier mittlerweile schon die Bauernhöfe und Reitställe ab und bieten "Mäusefänger" an. Meist sind da aber schon Katzen.....ein ewiger Kreislauf....😉
Und ein Kampf gegen Windmühlen.
Ich hab eigentlich keine Lust mit Dir zu diskutieren, aber leider sollte man besser nicht jeden Mist unwidersprochen stehenlassen.
Achso ja, das Kuschelforum - ich vergaß.
Bezüglich Bioinvasoren und Erhaltung der reinen Art bin ich der Meinung, dass man differenzierter hin gucken sollte.
Ich nicht. Was soll das bringen?
Es gibt Bioinvasoren, die nachhaltig das Ökosystem stören bzw. zerstören. Dagegen sollte man tunlichst was machen.
Hat irgendwann das Eingreifen des Menschen nachhaltig etwas Positiveres bewirkt, als wenn er einfach die Finger davon lässt?

Leider gehören Hauskatzen dazu. Es gibt Singvogelarten, die wurden nachweislich (da auf einer Insel) von Hauskatzen ausgerottet.
Hier ist dazu übrigens ein interessanter Artikel zu finden.
Wenn sie sich dagegen einigermaßen vernünftig einglieder - mein Gott, was soll's.

Genauso die Sache mit der reinen Art. Es kommt darauf an, was es mit dem gesamten Ökosystem macht.
Nunja, auch eine Meinung aber ich finde recht kurzsichtig. Invasoren hat es immer gegeben. Das dadurch Arten aussterben - logisch. Es entstehen aber auch ständig neue Arten, wenn der Mensch nicht gerade wieder eine Atombombe zündet oder die Flüsse verseucht. Der einzig wahre Umweltschutz ist m.E. momentan die Pille für den Mensch + dessen Einschränkung der Vermehrung - weniger der Katzen.
 
Wo wir gerade dabei sind.
Ich hatte letztes Jahr ein Flaschenkind, das war irgendwie...anders als die, die ich bisher hatte. Ich hatte schon viele, die anfänglich gefaucht haben und sich die ersten Tage nicht wirklich anfassen ließen etc...

Ca 3 Wochen alt, als er gefunden wurde. Zu dem Zeitpunkt hatte ich schon eins. Sie war total lieb und verschmust, aber er...
Er ist nie wirklich zahm geworden. Hat immer gefaucht, egal, wieviel ich mit ihm gekuschelt hab. Hat immer grundsätzlich, wenn es Fläschchen gab, gefaucht, ausgeschlagen, gespuckt. Sogar gefaucht, während man versucht hat, ihm das Fläschchen zu geben, eher er gemerkt hat, dass es nun Futter gibt.
Hat sehr spät angefangen zu fressen und dann auch nichtmal richtig.
Es klingt dubios und vielleicht verrückt, aber könnte sowas ein Mischling, aus der echten Wildkatze gewesen sein? Da bin selbst ich überfragt..., ob sowas möglich wäre.
Er ist dann leider, ohne irgendwelche Anzeichen von Krankheiten im November über Nacht gestorben.
(Im Oktober wurden sie gegen Giardien behandelt, was auch ein Erfolg war. Falls es doch ein wichtiger Aspekt ist)

Im Spoiler ein paar Fotos vom kleinen Luke (auf einem sieht man beide, die schwarz-weiße ist Motte):
40870536xt.jpg


40870537cj.jpg


40870538jh.jpg


40870539yu.jpg


40870540qc.jpg
....sieht mir schon stark nach Wildkatze bzw.Hybrid aus. Wurde er allein gefunden, oder war er ein Kitten, welches in einem Wurf besonders herausstach??

So abwegig ist das gar nicht, vor allem das Bild, wo er neben dem schwarz-weissen Kitten sitzt, ist für mich sehr eindeutig. Auch diese typische "herzförmige" Nase.
Vielleicht solltest du das Bild mal einem Wildtier-Experten zeigen?

Es gibt immer wieder Meldungen, dass Spaziergänger im Wald ein verlassenes getigertes Katzenbaby finden und im Nachhinein stellt sich heraus, es ist eine Europäische Wildkatze.

LG PusCat
 
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Er wurde tatsächlich ganz alleine gefunden. An einem Waldrand...
....dann war er mit 99% Sicherheit eine Wildkatze. Eine Erklärung wäre auch, dass er spät angefangen hat zu fressen, bzw. Katzenfutter teilweise ablehnte(Wildkatzen wollen und brauchen Fleisch!)

Darf ich fragen, in welcher Region er gefunden wurde?(Harz? Rhön? Hunsrück?) ....aber gerne per PN!😊

....interessiere mich sehr für die Europäische Wildkatze und habe schon mehrerer Bücher darüber gelesen, sowie Reportagen geschaut!

LG PusCat
 
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Mir stellt sich die Frage, ob man wilde Hauskatzen überhaupt zu einem Leben bei Menschen verdammen darf? Haben Sie ihr Recht auf Freiheit verloren, weil sie dieser Spezies angehören, wie schon so viele andere "Haustiere"?
Inwiefern würde sich eine "Kolonialisierung" selbst regeln, wenn der Mensch nicht dazwischen funkt - also z.B. auch nicht füttert?

schwierig. einzelfallentscheidung. keiner will eine katze dauerhaft einsperren & unter dauerstress halten. die, die panisch die wände hoch gehen, nie auch nur einen bissen zu sich nehmen, ist ein mensch im blickfeld, die sind sicher besser in "freiheit" aufgehoben.

aber meines erachtens nie ohne versorgung! futterstellen sollten schon vorhanden sein. auch damit man irgendwie doch eingreifen kann, sollte es gesundheitliche probleme geben. ich hab einmal eine verletzte, von maden regelrecht befallene katze gesehen, und das war für mich ein einschneidendes erlebnis. wirklich grausam.

diese tolle freiheit gibt es nicht. katzen sind haustiere, irgendwann domestiziert, vielleicht einige generationen vorher das letzte mal in menschlicher obhut. aber das ist ein fakt, der gern mal vergessen wird, ähnlich wie bei den tauben.

wie auch immer, das leben als streuner ist entbehrungsreich und sollte katze nicht haben.

ich kenne - neben meiner laila & luka - viele vermeintliche streuner, wildlinge, die dankbar sind, endlich versorgt und behütet zu sein. zwei ältere stattliche kater (nach der päppelei im TH) weigern sich bis heute, das haus zu verlassen ^^ sie können, wollen aber nicht.
 
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Er wurde tatsächlich ganz alleine gefunden. An einem Waldrand...

vielleicht hatte ervon vorneherein ein gesundheitliches problem und wurde deswegen von der mutter zurückgelassen?

ob es ein wildkatzen- mix war? schwer zu beurteilen. aber es gibt sicherlich katzen, deren verhalten sich über generationen entwickelt und manifestiert hat. dann ist es eben nicht nur die fehlende prägung sondern auch ein bisschen vererbung. ist zumindest meine theorie.
 
Mal zurück zum Thema:
Ich denke der "Fehler" der Menschen ist aus Situativen Momentaufnahmen und eigener menschlicher Gefühlslage zu entscheiden und zu handeln. Mensch sieht: Katz hat Angst vor mir, reagiert im geschlossenen Raum panisch. Vergleicht dies mit Bildern draußen: Katz sitzt in der Sonne, alles schön idyllisch - also muß Katze wieder raus, weil draussen geht es Katz besser.
Was der Mensch aber nicht sieht (und oft auch nicht sehen will): im Winter bei - 10 Grad hockt Katz ohne Futter im Gebüsch und versucht nicht zu erfrieren, der Schnupfen hat die Augen bereits halbblind werden lassen, so dass selbst wenn es wärmer wird Katz keine Maus mehr fangen wird. Der Trieb im Frühling treibt das arme Tier dann aber trotzdem hoch und er begibt sich zur Paarung, verliert den Kampf mit dem Gegner, voller Abzesse und Entzündung, ausgezehrt und entkräftet von Krankheit und Hunger landet es danach wieder im Gebüsch und steht nicht mehr auf. Das sieht Mensch nicht, da es im verborgenen passiert - nichts stört die Idylle des schönen Bildes vom glücklichen Streuner im sonnigen Feld....
Eine Katze die zum ersten mal drinnen ist, hat natürlich Panik, geht die Wände hoch, versucht sich zu befreien, einen Ausweg zu finden oder hockt sich in eine Ecke und versucht unsichtbar zu sein, traut sich nicht vor zum Fressen oder auf Klo in dieser ihr so fremden Umgebung.... Aber: einer menschengewöhnten Hauskatze gesteht man mehrere Tage-Wochen Eingewöhnungszeit zu nach einem Halter-und Wohnortwechsel - ein Scheumietz aber nicht, das soll/muß sofort sich "dankbar" für die "Rettung" zeigen, ansonsten ist es unzähmbar. Warum?
Ganz einfach: weil der Mensch es nicht aushält das zu sehen! Nicht, weil die Katze es nicht aushält, sondern weil der Mensch es nicht erträgt. Ob die Katze im oben beschriebenen Winterscenario draußen leidet ist nicht von belang - denn der Mensch sieht es nicht, also muß er es ja auch nicht aushalten...
Ob ein Mietz im Endeffekt draußen oder drinnen besser aufgehoben ist, zeigt sich nicht in diesen Tagen nach dem Einfangen, sondern erst dann, wenn das Mietz das Leben drinnen als dieses wirklich kennenlernen durfte. Und da entscheiden sich nach meiner Erfahrung (über 10 Jahre Scheumietzzähmung) rund 80% der Katzen für das Leben im Haus und mit den Menschen, wollen dann oft gar nicht mehr raus, auch nicht als Freigänger. Aber wenn man ihnen nicht zeigt, was das heißt mit einem Menschen zu leben, woher sollen sie dann wissen, ob es gut ist? Der Faktor Mensch und seine Ungeduld und sein Harmoniebedürfnis verhindert das...
 
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Unsere Hauskatzen sind Kulturfolger die sich sozusagen "selbst domestiziert" haben. Ursprünglich kam die Katze zum Menschen weil das Nahrungsangebot dort gut war und weil der Mensch davon profitiert hat waren die Katzen geduldet bis willkommen.

Katzen sind Opportunisten wenn es darum geht sich das Leben "leicht" zu machen solange das für sie nicht bedeutet dass sie in Angst leben müssen. Da gibt es nur zwei miteinander konkurrierende "Gefühle": Entweder es fühlt sich gut an oder es fühlt sich gefährlich an. Das ist wie bei kleinen Kindern, die fühlen auch noch so. Hopp oder Topp.

So gesehen ist immer die Frage: Welches "Gefühl" überwiegt? Die Angst oder das angenehme?

Dass bei einer scheuen Katze erst einmal die Angst überwiegt ist klar. Sie hat es so gelernt von der Mama, hat vielleicht selbst da schon schlechte Erfahrungen gemacht, der Mensch ist erst mal ein "potentiell gefährliches Tier" für die Katze, ganz instinktiv. Ohne gegenteilige Erfahrungen wird sie also automatisch erst mal einen Bogen um den Menschen machen. Erst wenn sie merkt: Der ist harmlos! Der ist vielleicht sogar ganz toll weil es von dem immer was angenehmes gibt... wird sie da "überhaupt/andere/positive Erfahrungen" haben.

Und ja: Auch Verhalten/Erfahrungen wird/werden nach aktuellem Kenntnisstand teils vererbt. Man weiss noch nicht so genau wie, aber die Hinweise dahingehend häufen sich und es gibt Beobachtungsstudien dazu.
 
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Mal noch zum Verständnis: ich bin nicht dafür jede Katze reinzuholen und zu zähmen. Der Zähmungsprozess ist natürlich eine harte Nummer für die Mietzen - aber eben im Vergleich zu dem was ihnen meist draußen am Ende ihres Lebens blüht dann doch wieder das kleinere Übel. Eine kastrierte Katze an einer (langfristig und dauerhaft!) betriebenen Futterstelle mit Unterschlüpfen und menschlichen Eingriffen wenn Tier krank wird, die muss man nicht durch diesen Zähmprozess schicken, der geht es draußen wirklich besser. Nur das Problem ist meist: welche Futterstelle kann/darf denn wirklich bis zum Ende des letzten Tieres der Kolonie so bestehen bleiben? Entweder wird das Grundstück irgendwann bebaut oder die Nachbarn stören sich dran oder der Fütterer verstirbt und es findet sich niemand der weiter macht oder oder oder. Und selbst wenn: Katzenkolonie ist nun in die Jahre gekommen - und die Mietzen auch. Die 10-16jährigen Katzen haben diverse gesundheitliche Baustellen, denen man draußen nicht mehr gerecht werden kann... und wie solls nun weitergehen? Als Jungtiere hätte man sie damals noch gut zähmen können, jetzt nach 10 Jahren ist das natürlich schwieriger und traut sich auch keiner zu. Ende vom Lied: die Tiere werden eingeschläfert, obwohl sie mit Medis noch ein paar gute Jahre hätten haben können.
Wie oft habe ich schon solch alte Haudegen bei mir gehabt, die dann nochmal aufgeblüht sind und einen zweiten Frühling für ein paar Jahre unter menschlicher Obhut hatten...
wenn man so ein riesigen zerfledderten Katzenopi wie ein Jungkater mit einem Bällchen rumspringen sieht versteht man, warum ich das tue, was ich tue...
 
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Und ja: Auch Verhalten/Erfahrungen wird/werden nach aktuellem Kenntnisstand teils vererbt. Man weiss noch nicht so genau wie, aber die Hinweise dahingehend häufen sich und es gibt Beobachtungsstudien dazu.
Ja, dem stimme ich auch zu - aber auch die sind zähmbar... wer Marek kennt weiß, was ich meine... 😉
 
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Diese Bewertung nimmt aber ja auch der Mensch vor, nicht die Katze.

Ja, das stimmt - deshalb sage ich ja: eine freie Entscheidung der Katze ist es erst, wenn sie beides kennengernt hat und man sie DANN entscheiden läßt - und da sind meine Erfahrung wie gesagt: 80 % der Katzen entscheiden sich für den Menschen
 
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