hallo andarta,
ich kann deine zweifel gegenüber der wohnungshaltung grundsätzlich nachvollziehen, weil ich bisher auch nur freigängerhaltung kannte (in meiner familie bei meinem großvater) und mir die wohnungshaltung eher fremd ist und im gewissen sinne auch immer bleiben wird.
- bis enzo, ein ausgesetztes katerchen, im hausflur vor mir stand und mich anmaunzte. tja, da war es um uns geschehen
und so kam ich zu einer wohnungskatze, denn wir wohnen mitten in der stadt an einer großen straße - an freigang ist nicht zu denken.
bis heute plagen mich immer mal wieder zweifel, ob sich enzo nicht langweilt hier in der wohnung, denn trotz spielzeuge etc. kann man die natur ja in keiner weise ersetzen. er hat zumindest einen balkon und seit 4 wochen auch einen kumpel mit dem er sich prima versteht. trotzdem mault er noch manchmal rum und ich frage mich, ob er sich nicht langweilt - zumal ich und mein freund nicht grad die ausdauernden mit-katzen-spieler sind. wenigstens spielen die beiden kater aber viel miteinander.
was mich aber letztlich davon überzeugt hat, dass zumindest JETZT (kann sich ja alles ändern!) die kater glücklich sind ist 1. mein gefühl (das rumgemaunze war manchmal auch durchfall, jetzt vielleicht eine blasenentzündung, muss wieder zum TA) ist 2. ein erlebnis: enzo wurde mal aus versehen ausgesperrt, weil mein freund nicht merkte, dass er ihm an der wohnungstür durch die beine gewitscht ist. am nächsten tag lag er schlummernd im hausflur. nicht soooo der freiheitsdrang, würd ich sagen.
3. das verhalten auf dem balkon: manche beißen das netz durch, zwängen sich durch jede noch so kleine lücke und versuchen rauszukommen. bei beiden nicht die spur davon.
4. die diskussionen hier, die im großen und ganzen zu recht besagen: manche katzen kannst du nicht in der wohnung halten, manche wiederum schon. du musst deine katze beobachten und dann findest du auch heraus, zu welcher sorte sie gehört. manche kratzen ständig an der wohnngstür und flitzen sofort raus (macht meiner übrigens auch, das mit dem rausflitzen - das darf er auch, aber er kommt dann immer wieder rein) - die kann man drinnen schwer halten. andere vermissen nichts und ziehen das ruhige wohnngsleben vor. ich glaube mittleweile, dass ich zumindest mit enzo diese sorte erwischt hab, bei dem neuen mitbewohner weiß ich es noch nicht so, aber der hat ja auf der straße schlimmes erlebt, wahrscheinlich ziehts ihn daher nicht so dahin. (hatte auch bauchschmerzen, eine 2. katze zu nehmen, da ich mich dann ja bewusst für wohnungshaltung entscheiden musste und nicht aus not eine zugelaufene katze aufnehme).
ergo: wenn es schon 2 jahre gut geklappt hat, sind deine gedanken zwar ehrenwert, aber doch recht theoretisch (und insofern haben sie im grunde auch mehr mit dir und deinen festen vorstellungen von katzen zu tun als mit der realen katze, die du vor dir hast). du hättest es schon längst gemerkt, wenn deine katze unglücklich wäre. du solltest es aber doch noch einmal mit einem kumpel versuchen, denn es ist ähnlich wie beim menschen: mit manchen katzen verstehen sie sich, mit anderen nicht - ist auch glückssache!
außerdem sind katzen vielleicht nicht so auf den halter fixiert, aber mit sicherheit auf ihre umgebung. es wird in erster linie stress auslösen und nicht so toll für die katze sein, wenn du sie weggibst.
und du kannst sie, wenn ihr dann in 1-2 jahren außerhalb der stadt seid, immer noch zum freigänger machen.
falls du aber so extreme bauchschmerzen mit der wohnungshaltung hast, auch noch nach 2 jahren, ist es vielleicht - für dich! - besser, die katze in eine freilaufstelle zu geben. wir hatten damals zuerst auch eine gesucht, aber nichts gefunden. wichtig ist es dann natürlich, dass die katze nach und nach liebevoll an die neue freiheit gewöhnt wird.
viele grüße
enzo