Zukunftsmusik? Kann ich Pflegestelle werden?

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Moe83

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24. April 2015
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Oberbayern
Hallo zusammen!

Achtung: Es wird laaaaaaaang! 😉

Ich spiele schon lange mit dem diffusen Gedanken, Pflegis hier bei uns aufzunehmen. Mit meinem Senior Moe wäre das nicht gegangen, er war nicht unbedingt sehr "gesellschaftsfähig". Seit er aber Ostern dieses Jahres über die RBB gegangen ist, ist da nur noch eine riesige Lücke.
Wir haben ja noch einen Kater, Pätzi ca. 3 Jahre. Der bekommt spätestens im September Gesellschaft von 2 Persermixen, 2 und 3 Jahre. Ganz vielleicht kommt auch noch (nach hoffentlich geglückter Vergesellschaftung) eine Nummer 4. Damit wären wir persönlich aber ziemlich am Limit, wenn man realistisch bleibt.
Realistisch bleiben ist aber angesichts der schlimmen Schicksale aus dem Tierschutzbereich und auch alleine schon hier im Forum nicht immer so einfach! Um eben noch mehr Miezen helfen zu können, denke ich darüber nach, Pflegestelle zu werden. Bei uns im Landkreis hat es die Obernull von Kommune immer noch nicht geschafft, ein Tierheim zu bauen. Deswegen müssen sogar die Fundkatzen nach wie vor auf privaten PS untergebracht werden. Der Bedarf an PS ist daher durchaus gegeben.
Da hier so viele erfahrene Pflegemamas (und auch -Papas?!) sind, würde ich mich sehr freuen, wenn ihr mir aus Eurer Sicht erzählen würdet, worauf es am meisten ankommt.

Ganz konkret würde mich interessieren:
Wie viel Platz benötigt man etwa pro Katze oder "Rudel"?
Wie viel Zeit sollte man für die Versorgung der Pflegis täglich einplanen?
Wie schafft ihr es, dass Eure eigenen Miezen nicht zu kurz kommen?
Kann jeder Pflegestelle werden und was sind die Anforderungen an die eigenen Katzen?
Auf welche Formen von Unterstützung könnt Ihr zurückgreifen?

Wie gesagt, ich fange erst an, konkreter mit diesem Gedanken zu spielen. Seid mir deshalb nicht böse, wenn meine Fragen nach null Plan klingen!

Vielleicht lasse ich aber noch meine ersten konkreten Überlegungen hier:
Wir haben einen ungenützten Dachboden, der aber soweit ausgebaut ist. Das wären 3 kleine Zimmer, ich schätze vielleicht so 60-70 qm Grundfläche, aber eben mit Dachschrägen. Strom, Wasser, WC und Waschbecken sind schon vorhanden. Heizung könnte ich recht unkompliziert rauflegen lassen.
Den alten Teppichboden würde ich freudestrahlend rausschmeissen und durch leicht wischbaren Bodenbelag ersetzen. Evtl. müssten die Dachschrägen noch neu gedämmt werden. Könnte aber alles kostengünstig in Eigenregie durchgeführt werden (bis auf Heizung).
Kratzbaum, Liegemöglichkeiten usw. sollten dann auch kein Problem darstellen. Um Zeit für die Mäuse zu haben, könnte ich mein Büro (arbeite viel von zu Hause) vom 1.Stock ins DG verlegen. (Sollte meine Anwesenheit überhaupt gewünscht werden :stumm:)

Als nächstes wollte ich dann noch die Dame von unserem TS "belästigen", um mit ihr auch noch das ganze zu bequatschen.
Aber, ihr seid hier so viele, das ist doch immer besser als nur eine Meinung! 😀
Wenn ihr also wollt, immer her mit Eurem Wissen!

Sorry für den Roman, aber danke fürs Lesen (Wers bis hierhin geschafft hat :aetschbaetsch1:)

Liebe Grüße, Kathi
 
A

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Schön das du in Betracht ziehst, Pflegestelle zu werden! Ein bisschen helfen kann ich, auch wenn ich selber keine eigenen Tiere habe. 🙂

Du schreibst mit den 4 geplanten eigenen Katzen wärt ihr ziemlich am Limit - geht es da um Kosten oder Zeit?

Tierarztkosten werden eben in der Regel vom Verein übernommen (bei manchen muss man aber zahlen und bekommts dann zurück, kann auch nicht jeder) aber Futter, Streu, Einrichtung etc. sollte schon drin sein. Denke es geht bei dir/euch evtl. aber eher um den Mehraufwand? Liest sich für mich so raus.

Mal zu deinen konkreten Fragen:

- Wie viel Platz benötigt man etwa pro Katze oder "Rudel"?
Sehr unterschiedlich je nach Orga, manche schlagen bei 40qm Wohnung + Balkon (meine Wohnung halt) für 2 Pflegekatzen sämtliche Hände über den Köpfen zusammen, andere denken durchaus für eine -Pflegestelle- ginge da auch mal ein Wurf Kitten + Mama.
Ich selber tendiere zu 2 in meiner Wohnung, maximal schwer temporär 3.
Sprich: das muss jeder selber wissen, aber wenn du einen bestimmten Verein im Auge hast müsstest du das bei denen ansprechen.
Separier- oder Quarantänezimmer sind halt oft an die 10qm und es gibt durchaus Fälle, wo die Katzen bis zur Vermittlung auf dem einen Raum bleiben weil es einfach nicht anders geht (blutige Kämpfe mit anderen Katzen, fiv positiv getestet, andere ansteckende Krankheiten etc.).

Ich denke dein Dachboden klingt - gerade mit den immensen Separiermöglichkeiten - wunderbar für an die 4 Miezen finde ich. 3 wenn sie sich nicht vorher kennen zwecks Separierung, aber sonst... Perfekt.

- Wie viel Zeit sollte man für die Versorgung der Pflegis täglich einplanen?
Erneut sehr unterschiedlich. Bekommt man eine 'Einzelkatze', 3 Stunden täglich Minimum, da wäre dein Homeoffice 'oben' echt ein Muss. Bekommt man ein Pärchen oder auch mehr geht natürlich einiges weniger. 3mal täglich vorbeischauen für Futter, Klos etc. ist natürlich immer nötig aber mehr ist mehr.
Je mehr Kontakt die Miezen natürlich mit dem Alltag und auch Menschen haben, desto besser.

- Wie schafft ihr es, dass Eure eigenen Miezen nicht zu kurz kommen?
Ich habe keine eigenen Tiere aber das wäre gerade bei dir sicherlich ein Faktor. Haben oder hätten deine eigenen Katzen die Möglichkeit nach oben zu kommen wie sie möchten? Wenn nicht wäre es für sie natürlich unschön, andererseits gibts dann wieder Quarantänethemen usw. die man stark bedenken muss.
Ich denke das ist einer der Punkte wo du wirklich überlegen solltest wie du das in der Praxis organisierst.


- Kann jeder Pflegestelle werden und was sind die Anforderungen an die eigenen Katzen?
So ziemlich. Voraussetzungen an die Wohnung sind eigentlich nur Möglichkeit zu separieren (auch länger), gesicherte Fenster/Balkon und Basiskram wie kätzische Einrichtung.
Sofern die Pflegis in die Gruppe integriert werden sollen (erneut ist das das, was du dir wirklich gut überlegen solltest finde ich), müssen die vorhanden Tiere entweder sehr sozial aber gleichzeitig souverän genug sein um zb. unsozialisierten Tieren Kontra zu geben...
Oder sie müssen eine Rückzugsmöglichkeit haben wo die Pflegis nicht hinkönnen.

Wenn das nicht gegeben ist, würde ich an deiner Stelle das Ganze separat halten zumal Zusammenführungen nur begrenzt wirklich Sinn machen (bei Langzeitpflegis oder Katzen die zusammen vermittelt werden sollen zb.).

- Auf welche Formen von Unterstützung könnt Ihr zurückgreifen?
Da kommt es wieder sehr sehr stark auf die jeweilige Orga an.
Es gibt Orgas, da musst du dich als Pflegestelle wirklich um so gut wie gar nichts kümmern. Du bist quasi das Katzenhotel (kannst Pflegis aber ablehnen), fütterst, gehst zum TA wenn genehmigt und schickst ab und an neue Fotos & Berichte. Das wars dann aber auch, Vermittlung liegt komplett bei der Orga.

Dann gibts Orgas wo du so gut wie alles machst. Sind diese Katzen okay? Wie schätzt du den Charakter ein? Denkst du das Zuhause würde passen, telefoniere doch bitte mit der Interessentin und berichte uns. Du triffst die Entscheidung wo und zu wem die Katze hinkommt, ob sie in den Freigang muss oder sonstiges.
Nur TA muss dennoch vorher abgecheckt werden 🙂

Und alles dazwischen. Bei der Kommunikation ist es genauso. Orgas wo es nur mailkontakt und auch da nur langsam gibt, Orgas wo mails fix innerhalb eines Tages beantwortet werden und Orgas wo es gesonderte WhatsApp Chats gibt damit man spätestens (!) in ein paar Stunden eine Antwort hat gerade wenn es dringend ist.

Oh und inwiefern du Tiere 'zurückgeben' kannst mit denen du wirklich gar nicht klarkommst. Ich selber würde zb. mir zb. Tiere die angstagressiv sind einfach nicht zutrauen.

Genauso mit der Frage ob am Anfang Futter oder etwas Desifin mitgegeben wird usw.

Deswegen wird dir leider keiner eine generelle Antwort geben können.


----------

Meine Meinung 😉

Ich finde deine Dachbodenidee klingt super, ich würde aber das Büro nicht nach oben verlegen - wegen deinen eigenen Katzen.
Nur so kannst du eine 'gescheite' Schleuse (wie weit du damit gehen möchtest, aber zumindest abtrennen würde ich es) und Quarantäne wirklich garantieren, alles andere wäre mir persönlich mit eigenen Katzen zu riskant.

Dementsprechend würde ich an deiner Stelle nach einer Orga suchen wo du die Wahl hast und dann keine Einzeltiere, ungetestete Tiere usw. zu dir nehmen, das reduziert den Aufwand (so schlimm das klingt) zu einem Maß der für normale Menschen mit dann 4 Katzen erreichbar klingt, finde ich.
Natürlich kannst du auch einfach 'quark' sagen und mich ignorieren, ich kenn' dich/euch und die jeweiligen Kapazitäten schließlich nicht 🙂

Dennoch denke ich das zumindest der wichtigste Punkt ist das du festlegst was möchtest -du- (in Bezug auf wie involviert willst du in der Vermittlung sein, willst du Straßentiger zähmen, Scheuchen aufwärmen...) und wie willst du das mit den eigenen Tieren organisieren - sprich Pflegis in die Gruppe integrieren oder nicht.

Bei fragen, liebend gerne fragen - hab bestimmt was wichtiges überlesen 😳😀
 
Das ist ja schon bissel eingestaubt hier, aber für mich gerade ziemlich aktuell. Und da muss ich ja nichts neues aufmachen. 🙂

u.a. auch inspiriert durch sehr viele Berichte hier, habe ich mich bei der örtlichen Tierrettung hier gemeldet und einen "Pflegeplatz" zu Verfügung gestellt.
Ich habe 2 kleine Räume wo ich eine Fellnase separieren kann, Katzenklos, Kratztönnchen, Körbchen usw., Freitag Nacht ist nun der erste Pflegling eingezogen. Ein unkastrierter junger Kater (vielleicht 1-2 Jahre alt).

Da hab ich in der Nacht direkt das erste Mal Lehrgeld bezahlt, als er aus seinem Räumchen (Erdgeschoss) ausgebüchst ist, durch eine geschlossene Tür und zwei Schiebetüren, saß er letzten Endes fauchend unter unserem Bett (Obergeschoss) und hat uns geweckt. :wow: Ich glaub meine anderen Vierbeiner waren auch ebenso platt wie wir, da gab es außer bissel fauchen nichts.

Okay, Katerchen zurückgetragen, Türen sind von nun an verschlossen, der Samstag verlief recht ereignislos. Er hat gut gefressen, war kuschelig, alles gut. Sonntag morgen hab ich ihm sein Frühstück gebracht, da war auch noch alles gut. Als ich eine halbe Stunde später noch mal schauen war, war dann nichts mehr gut. Ich bin rein, schau nach dem Napf und stell die Waage auf den Boden weil ich ihn mal wiegen wollte, da geht er wie angestochen auf mich los. Es war warm, ich hatte kurze Hosen an, und mit jedem Schritt den ich zurückgewichen bin ist er anscheinend noch aggresiver geworden bis er mir am Bein hing. Er hat zum Glück nicht gebissen, aber einige hässlich tiefe Kratzwunden hinterlassen. Da kann ich auch noch mit umgehen, was ich nun aber nicht in den Griff bekomme ist meine Angst. Die folgenden Male bin ich mit Winterjacke, 2 Jeans und festen Schuhen rein, und der kleine Teufel kuschelt sich um meine Beine, wirft sich auf den Boden, schnurrt 😕

Eben genau die dicke Kleidung, dem kleinen so viel Ruhe wie irgend möglich geben, das riet mir auch meine Ansprechpartnerin. Dennoch bleibt die Angst.

Des weiteren scheint es keinen Tierarzt zu geben mit dem sie fest zusammenarbeiten, es gibt wohl zwar einen der die Fundkatzen der Stadt auf Kosten der Stadt behandeln muss, aber das Kerlchen muss ja, sofern es keiner vermisst, mal mindestens kastriert werden bevor es weitervermittelt werden kann? Wobei ich das eben nicht guten Gewissens machen könnte, solange er scheinbar aus dem Nichts so dermaßen aggressiv reagiert.
Einen wirklichen Fahrplan, wie es nun weiter geht, habe ich auch nicht bekommen. *Kopfkratz*

Im Moment fühle ich mich ziemlich überfordert und allein gelassen, hat von euch vielleicht jemand ähnliche Erfahrungen gemacht, und kann von seinen Erfahrungen berichten?
 
Ich kann dir zwar nicht mit Erfahrungen dienen, aber zu aller erst muss der Kater dringendst kastriert werden
Nimm mit dem Tierschutzkontakt auf und sag: diese Woche muss er unters Messer
Du sollst auf keinen Fall gefährdet sein
 
Ja, würde auch sagen er sollte sofort kastriert werden. Verstehe ich nicht, warum das nicht sofort gemacht wurde. Er wurde doch sicher dem TA vorgestellt und entfloht und entwurmt?
 
Beides nicht, ich habe ihn erst Freitag Nacht übernommen und dachte das ich Montag schon schlauer bin, bin ich aber nicht.

Ihr haltet mich sicher für total bescheuert :/

Mittlerweile hab ich einen Hilferuf abgeschickt der hoffentlich erhört wurde, und hoffe ich bekommen noch morgen den TA-Termin.
 
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Ich würde auch sagen: Entwurmen, entflohen, kastrieren (nicht alles auf einmal - bei schwachen Tieren mache ich erst das Parasitenprogramm und lasse dann 1-2 Wochen später kastrieren - bzw. spätestens wenn die Kater soweit wieder fit sind, dass sie anfangen zu markieren. Was meistens nur ein paar Tage dauert...).
Das Angreifen deiner Beine lese ich erstmal als fehlgeleitetes (und reichlich übergriffiges, möglicherweise fehlgeprägtes) Raufverhalten. Da wird Auslastung helfen ebenso wie ein robuster Raufkumpel, der nicht so schnell was übelnimmt. Und bis dahin - dicke Kleidung.

Falls dein Pflegling mit deinen Katzen mitlaufen soll, würde ich zu 4 Wochen Quarantäne raten (Beginn ab dem Zeitpunkt, an dem er in der Obhut der Orga war und nicht mit ungetesteten Katzen in Kontakt gekommen ist) und dann einen FIV- und (vor allem wichtig) FeLV-Test machen lassen.

Achte auch auf sonstige Krankheitsanzeichen, Schnupfen, Pilz, Durchfall, ... damit du dir in deine Gruppe nach Möglichkeit nichts einschleppst.
 
Im Moment ist er separiert, eben weil er leider noch keinen TA aus der Nähe gesehen hat. Ich war arbeiten, da hat ihn mein Mann unten ins Büro mal rausgelassen, damit er sich mal austoben kann (sind so 50qm).
Das Ende vom Lied war, das er meinen Mann von hinten (saß am Schreibtisch) angesprungen hat, wieder völlig ohne Anlass und gnadenlos aggressiv.

Ich muss ehrlich sagen, ich hab mit vielem gerechnet... Pfleglings die sich verstecken, Angst haben, bespasst werden wollen, krank sind usw... Aber mit der Aggressivität komme ich nicht gut klar, hattet ihr schon mal so einen Fall?
Leider habe ich für morgen noch immer keinen bestätigten TA-Termin 🙁
 
Hier:

http://www.tierheimlinks.de/

Die Tierheimärzte müssten sich mit rabiaten Streunern auskennen.

nach Postleitzahlen geordnet, vielleicht findest Du da Hilfe, so geht das doch nicht.
Habt ihr Feliway oder ähnliches zum beruhigen? (falls das hier überhaupt funktioniert)
 
Aber mit der Aggressivität komme ich nicht gut klar, hattet ihr schon mal so einen Fall?

Das ist keine echte Aggression, vielleicht hilft dir das. Junge Kater können grobe Raufer sein und ich denke, das lebt er gerade bei euch aus.

So ein fehlgeleitetes Raufverhalten kommt schon mal bei Katzen vor, die unzureichend sozialisiert sind (= keine Grenzen von anderen Katzen erfahren haben), wenig Alternativen hatten, wahrscheinlich alleine gehalten wurden und sich ohne Raufkumpel die wenig erbauliche Alternative Menschen anraufen gesucht haben, möglicherweise auch durch wildes Spielen mit den Menschen (Spielen und Raufen mit der Hand - bei kleinen Kitten ist das niedlich) fehlgeprägt worden sind etc.

Schützende Kleidung, klares Nein und Wegschieben, richtig viel intensive Auslastung mit Spielzeug (kennt ihr diese Spielangel zum Beispiel? Dieser Dreierpack ist auch sehr zu empfehlen. Auch so ein Frettchen oder ein Kong können erlaubte Sachen zum Vermöbeln sein) und dann eben ein robuster Spielkumpel sind die Sachen, die mir einfallen.

Auslastung ist wichtig, damit der Kater Verhaltensalternativen entwickeln kann. Nur deckeln bringt keinen Erfolg, außer irgendwann ein verschrecktes Tier.

Kommt er denn von draußen? Manche bauen auch großen Frust auf, wenn sie als Freigänger auf einmal räumlich so begrenzt sind.
 
Ach herjee Junili, das klingt alles andere als professionell 🙁.
Der "Verein" hat nicht mal einen eigenen Tierarzt?
Der Kater muss
a) dringen auf Fiv und Leukose getestet werden.
Leukose überträgt sich schon durch Nasenküsschen unter Katzen oder Benutzung des selben Futternapfs
b)dann muss er dringend entwurmt und entfloht werden
Und kastriert.
Das kommt mir alles sehr dubios vor und ja man lässt dich alleine.
Mache doch bitte einen eigenen Faden auf.
Bei mir im Verein ist es so:
Die haben feste Tierärzte mit denen sie arbeiten.
Vorstrecken muss man beim Arzt nie was, weil wir mit Behandlungsscheinen arbeiten.
Und zuallererst kommt ein Tier bei uns zum Tierarzt zum Entflohen und Entwurmen und es wird direkt geschaut ob kastriert werden muss.
In der Regel wird bei uns sofort kastriert.
Auch bei zahmen Katzen.
Da hast du dir ja was eingebrockt 😳.
Schlimm, dass es immer die hart trifft, die es ernst meinen.
Ich bin sauer auf diese Tierhilfe oder was auch immer, die dir den Kater gegeben hat und dich nun alleine lässt.

Edit:
Ok habs nun verstanden.
Du hast dich bei ner Tierrettung als PS gemeldet.
Sowas kenne ich nicht und wie es klingt, steht da kein Verein hinter und sprich:
Das mit der Finanzierung wird kompliziert.
Bitte suche dir dringend einen Verein bzw einen Katzenschutzverein.
Du wirst- so wie sich das liest- auf den Arztkosten sitzen bleiben.
Und du musst darauf achten, dass der Kater keinen Kontakt zu deinen Katzen hat, so lange er nicht Fiv/Leukose getestet ist!!!!
Fiv ist nicht so leicht übertragbar und Katzen können damit alt werden, aber mit Leukose nicht!
 
Zuletzt bearbeitet:
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Danke dir, für die vielen Tipps.
Am Tag nachdem ich hier das letzte Mal gepostet hatte ist der kleine Kerl auf eine andere "PS" gezogen, dazwischen stand noch ein Tierarztbesuch der mich sehr sprachlos zurückgelassen hat.

Mit ein paar Tagen Abstand muss ich mir einige Fehler selbst eingestehen, das beginnt bei der Auswahl der Organisation wo ich helfen wollte, ich hätte vorher viel mehr hinterfragen sollen. Ich hätte nicht völlig unbedarft mit kurzen Hosen zum kleinen gehen müssen. Prinzipiell hätte ich der Tierärztin die mir empfohlen wurde einen Vogel zeigen müssen. Und letztlich muss man auch mit Katzenkratzern vielleicht mal zwei Tage eher selbst zum Arzt.
Im Moment bin ich krank geschrieben, darf zwei verschiedene Antibiotika schlucken und hoffe so das ich um das ausschneiden der Wunde herum komme. Mein Arzt wollte nicht glauben das es eine Katze gewesen sein kann.

Aber ein Happy End hat es immerhin auch, der kleine Kerl könnte wenige Tage später nach Hause, der Besitzer selbst wusste das er bei fremden aggressiv reagiert. Er war schon seit einem Monatg vermisst.

Nachtrag: separiert war er die ganze Zeit über, das Wissen darum und was passieren kann, habe ich vorher hier im Forum schon sammeln können.
 
Die Erfahrung habe ich auch gemacht als ich das erste Mal Pflegestelle sein wollte... Also nicht GANZ deine natürlich, aber eben das man als Privatperson da doch sehr unbedarft rangeht. Viel vorraussetzt aber eben dieses dann nicht hinterfragt weil ist doch klar und logisch. 😉

Ich fände es schade wenn du nach deiner Genesung komplett aufhörst Pflegestelle zu sein... Jede Orga ist wirklich so grundverschieden und anders, es lohnt sich doch etwas umzuschauen, sich eine Liste zu machen was Muss und was Np-Gos für einen selber sind (und selbiges bei der Orga erfragen) und dann findet sich auch der richtige Deckel.
 
ich glaub das passt ganz gut hier hin

... hat jemand eine Liste mit der ich mich mit Fragen bei den ansässigen Orgas durchfragen kann.
Wo sind die Fallstricke? Was sollte alles in den Vereinbarungen stehen, oder kann man sich auch auf mündliche Zusagen verlassen?
Wenn man noch nie PS war - weiß man ja auch nicht welche Fragen geklärt werden müssen.
(Spiele schon auch mit dem Gedanken, hab mich aber noch nicht rangetraut ...)
 
Anfangs sollte es je Katze immer einen eigenen Vertrag geben - wenn man irgendwann DauerPS wird gibts dafür noch einmal einen anderen Vertrag.
Ich kann ja mal schreiben was ich so gefragt und gesagt habe.

Erst einmal ist für die Orga natürlich wichtig:
- Wohnungsgröße & Ausstattung (Catwalks, Anzahl Klos und welche) usw. & Sicherung, geplante Fütterung, zeitliche Verfügbarkeit (ist man in Rente oder nur einmal die Woche telefonisch für eine Stunde erreichbar? Wie oft können Berichte geschrieben und Fotos gemacht werden? Qualität der Fotos?)
- Erfahrung mit Katzen, was traut man sich zu - hier ist auch die jeweilige Orga ein großer Unterschied, denn Tiere aus zb. Spanien sind idR zahm und relativ gesund, Katzen von den Straßen Deutschlands können so ziemlich alles sein. Traut man sich zu Minis zu zähmen (Zeit! und richtiger Umgang sprich Gefühl wie weit man gehen kann), erwachsene Katzen? Kann man Mütter aufnehmen, zur Not Handaufzucht leisten? Was ist mit Handicats und wenn ja bis zu 'welchem Grad' (Einäugig bis Blase ausmassieren etc.)? Wie viele Pflegis kann man maximal aufnehmen?
- Eigene Tiere / Katzen / sonstiges. Hat man Kinder, Männer, Frauen im Haushalt? Hunde, andere Katzen oder gar Freigänger? Einige Orgas wünschen Tests der eigenen Tiere bevor Pflegis einziehen (felv & fiv), bei Freigängern möglicherweise komplette Separierung. Nachfragen! 🙂
- Möchte man Kontakt zu den zukünftigen Adoptanten haben? Wie involviert -muss- man selber bei der Vermittlung sein? Ist es verboten online über die Pflegis zu schreiben oder Interessenten an die Orga weiterzuleiten (ja, gibts)? Wie mobil ist man, kann&möchte man Vorkontrollen&Nachkontrollen leisten?
- Ganz wichtig für Orgas: Wie kommunikativ ist man? Es ist furchtbar ärgerlich und schadet mitunter auch dem 'Ruf' des Vereins wenn man Interessenten abweisen muss weil die PS plötzlich sagt 'oh nee das Tier muss unbedingt in den Freigang, der hält es in der Wohnung nicht aus' oder 'oh hoppla, der frisst schon ewig nur noch y weil er sonst Matschekot bekommt' (das ist nicht normal, muss evtl. untersucht werden oder Darmaufbau oder oder oder...) usw. usf. Man muss als Orga nicht wissen wenn alles gut ist (auch wenn dann ab und an mal gefragt wird 🙂 ), aber sobald etwas seltsames passiert oder etwas neues wichtiges rausgefunden wurde (zb. rauft, verträgt sich nicht mit y, sehr forsch, sehr ängstlich) muss das schon weitergegeben werden...


Was man den Verein evtl. fragen sollte:
- Wie genau sieht Tierarztkostenübernahme aus? Standard ist generell, dass man vorher absprechen soll außer es ist ein Notfall. (Auch wichtig: Was macht man wenn man anderer Meinung ist?) Bei manchen Orgas muss man bezahlen und bekommt es zurück, bei anderen gibts vorgegebene Vereinstierärzte und bei wieder anderen muss man sich quasi um nichts sorgen solange der eigene TA sich nicht gegen Rechnungsbezahlung via Orga sträubt oder zb. Katzen nicht vor einem Jahr kastriert oder so.
- Etwas das man leider meist erst mit der Zeit merkt: Wie ernst wird man als PS genommen? Hinterfragen ist natürlich erlaubt (gerade bei raufig oder nicht raufig gibt es immer wieder PS die das doch falsch einschätzen, da hilft nachfragen und genaues beschreiben), aber wird zb. eine Katze wo es von dir heißt sie frisst Plastik in den Freigang vermittelt? Wird monatelanger Durchfall abgewunken? So Sachen. Als PSbetreuung kann ich sagen, dass das auch manchmal echt schwierig ist weil die PS auch nicht einfach sagen kann 'nee die sind doof die bekommen meine Pflegis nicht!!!', es ist ein Geben und Nehmen, man hat nicht das alleinige Recht zu entscheiden, deswegen ist Kommunikation so wichtig.
- Für mich persönlich wichtig: Vermittelt der Verein in einer Art und Weise die ich gut finde? Schau' auf die Homepages... Wie viele der zu vermittelnden Katzen sind 'Einzelkatzen'? Wie viele davon sind unter 5 Jahre alt, wie viele unter 10? Schau auch -in- die jeweiligen Texte, ich war mal bei einer Orga die hat das mittlerweile interessanterweise nicht mehr in den Titel gesetzt sondern nur noch in den Text irgendwo...
Aber auch andere Sachen können hier wichtig sein, zb.: Werden Kitten in Einzelhaltung vermittelt? Gibt es Nachkontrollen? Vorkontrollen? Was steht in den Verträgen drin, ist das für mich ok? Welche Vorgaben gibt es sonst bei der Vermittlung (zb. gesicherte Fenster außer die Katzen werden ausgesperrt, nur Freigang, nur Wohnungshaltung)?
- Gesundheitszustand der ankommenden&gehenden Pflegis: Wird grundsätzlich auf felv und fiv getestet? Nach einer Quarantäne von ~4 Wochen oder ohne? Kommen Katzen verfloht etc. an, womit muss man im schlimmsten Fall rechnen?
- Kommunikation: Mit was wann und wie oft kann kommuniziert werden? Es ist ein enormer Unterschied ob man als PS auf mailantwort warten muss, eine Telefonnummer hat oder gar einen chat (whatsapp o.ä.).
- Wie groß ist die Orga? Meine Erfahrung: Kleiner ist besser, aber meine Erfahrung ist nicht -die- eine und richtige. 🙂 Bei großen Orgas hast du eben deine Ansprechpartnerin oder deinen Ansprechpartner und da zählt auch ein bissl Glück dazu wie die- oder derjenige so drauf ist.

Gibt bestimmt noch mehr... Aber schau' dir wirklich einfach mal die Homepage einer Orga an und geh durch die Anzeigen, die Vermittlungskriterien usw., oft sind Verträge oder Interessentenfragebögen auch online.

Ich kann nur jedem raten keine Scheu davor zu haben auch mal die Orga zu wechseln - viele vermitteln Deutschlandweit und da dürfen die PS dann auch sonstwo sitzen... bestes Beispiel ich selber mit einer Orga in Uelzen und ich im Süden Hessens. 😀 Es muss für beide Seiten passen, dann ist die Zusammenarbeit einfach schön.

Wenn du magst können wir auch gerne telefonieren *schleichwerbung für eigene Orga hüstel*
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die schnelle und ausführliche Antwort ... na dann werde ich mal meinen eigenen Fragenkatalog entwerfen und suchen ... kann sicher bei der Menge der Auswahl ne Weile dauern
Aber wie gesagt hab ich auch vor der Aufgabe ganz schön Respekt und von Hause aus bin ich auch nicht so der "Vereinsmeier"
 
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