Zur Pflegestelle gekommen wie die Jungfrau zum Kind (und mehr...)

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Es ist bei uns teilweise echt schwierig, Helfer zu finden. Wir rufen in den sozialen Medien immer wieder dazu auf, aber leider melden sich nur wenige und viele versprechen zwar zu helfen, melden sich dann aber nicht oder ziehen sich sehr bald wieder zurück. Wir müssen dann immer wieder neue Leute anlernen. Schade, so viele sagen immer, sie möchten sich im Tierschutz engagieren. Nur, da kann man sich halt auch nicht immer nur die Rosinen raus picken und so bleiben es oft Lippenbekenntnisse. Niemand wird gezwungen, etwas zu machen, was er nicht möchte (Todfunde bergen ist zb. so eine Sache, die nicht jeder machen kann und möchte, aber leider haben wir das auch immer wieder und dann muss das Tier eingesammelt werden, Chip ausgelesen, falls vorhanden, Fotos gemacht werden, um eventuelle Besitzer zu ermitteln etc.). Man muss bei uns noch nicht mal Mitglied sein, um zu helfen. Und trotzdem ist die Bereitschaft doch nur bei wenigen konstant. Einen harten Kern haben wir, auf den wir uns auch voll verlassen können, aber es gibt doch viel Fluktuation. Von Pflegestellen fange ich mal gar nicht erst an, da welche zu finden, die den Platz und die Zeit haben und dazu dann auch noch etwas Fachwissen, ist wie ein Sechser im Lotto.
 
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Was du schilderst, kann ich mir gut vorstellen.

Auch, dass etliche mit eher " romantischen " Vorstellungen an die Sache ran gehen und dann schnell auf den Boden der Tatsachen zurück gebracht werden.
Und dann einen Rückzieher machen🙁
 
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Von Pflegestellen fange ich mal gar nicht erst an, da welche zu finden, die den Platz und die Zeit haben und dazu dann auch noch etwas Fachwissen, ist wie ein Sechser im Lotto.

Als Pflegestelle geht es mir umgekehrt leider genauso. Einen Verein zu finden, der sich im regionalen Tierschutz engagiert, Wert auf eine gründliche medizinische Versorgung legt und eine passende Vermittlungspolitik hat, ist wirklich alles andere als leicht zu finden, wie ich die letzten beiden Jahre herausfinden durfte 🙈
 
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Was du schilderst, kann ich mir gut vorstellen.

Auch, dass etliche mit eher " romantischen " Vorstellungen an die Sache ran gehen und dann schnell auf den Boden der Tatsachen zurück gebracht werden.
Und dann einen Rückzieher machen🙁
Ja, das wird wahrscheinlich ein Grund sein. Man bekommt nur keine ehrliche Antwort, wenn man mal direkt nachfragt, finde ich sehr schade. Wir können uns ja auch nur da verbessern, wo wir ein Feedback bekommen, was die Leute evtl. nervt oder davon abhält, länger dabei zu bleiben.
 
Als Pflegestelle geht es mir umgekehrt leider genauso. Einen Verein zu finden, der sich im regionalen Tierschutz engagiert, Wert auf eine gründliche medizinische Versorgung legt und eine passende Vermittlungspolitik hat, ist wirklich alles andere als leicht zu finden, wie ich die letzten beiden Jahre herausfinden durfte 🙈
Das glaube ich, da gibt es sicher auch viele Abstufungen und Querelen, was gemacht wird und wie. Das ist zumindest bei uns klar geregelt. Unsere Pflegestellen bekommen Rundum Service. Futter, Katzenstreu und bei Bedarf auch Spielzeug und Zubehör wird gestellt. Tierärzte haben wir mehrere, mit denen wir zusammen arbeiten und die uns eine Rechnung schicken. Meldet sich eine Pflegestelle mit einem gesundheitlichen Problem, lassen wir meist ein Video machen, wenn möglich, damit wir einschätzen können, wie akut es ist (natürlich nicht bei offensichtlichen Verletzungen oder Notfällen). Dann machen wir einen Termin bei dem Tierarzt, der der Pflegestelle am nächsten ist oder den ersten Termin frei hat (je nach Bedarf), bitten um Rechnungsstellung an uns und die Pflegestelle (oder ein anderer Helfer, falls sie keine Zeit hat) fährt mit dem Tier hin und lässt es behandeln. Das klappt so ganz gut. Futter und Streu müssten wir in der Auffangstation auch verbrauchen, dann ist es uns lieber, das in die Pflegestellen zu geben, da haben die Katzen Familienanschluss und intensivere Betreuung, so dass man sie besser einschätzen kann. Wobei solche "Groschengräber" wie FORL zb für jeden Verein natürlich ein Brett sind, was kaum jemand so einfach stemmen kann. Ich denke so manches Mal, dass so manche von unseren Katzen eigentlich ein Dentalröntgen bräuchte, nur da stehe ich dann wieder allein da, weil die Kosten uns auffressen würden. Ich bin da aber auch sensibilisiert, weil meine eigenen Katzen beides FORL Kandidaten sind.

Was die Vermittlungspolitik angeht, kann ich da inzwischen ja Einfluss drauf nehmen. Ich weiß, dass meine Kolleginnen in der Vergangenheit auch Kitten in Einzelhaltung abgegeben haben. Das geht für mich gar nicht. Hab ich anfangs so kund getan, dass das für mich Grundvoraussetzung ist, Kitten nur zu zweit oder zu altersmäßig einigermaßen passenden Spielpartnern zu geben. Und jetzt machen wir es auch so und es klappt gut. Manchmal dauert die Vermittlung dann etwas länger, aber ich möchte morgen auch noch in den Spiegel gucken können.
 
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Das glaube ich, da gibt es sicher auch viele Abstufungen und Querelen, was gemacht wird und wie. Das ist zumindest bei uns klar geregelt. Unsere Pflegestellen bekommen Rundum Service. Futter, Katzenstreu und bei Bedarf auch Spielzeug und Zubehör wird gestellt. Tierärzte haben wir mehrere, mit denen wir zusammen arbeiten und die uns eine Rechnung schicken.

Was sich für mich bisher als Problematik erwiesen hat, war immer weniger organisatorischer Natur sondern prinzipielle Grundsätze in der Versorgung und Vermittlung. Beispielsweise dass die Katzen nicht auf FIV und FeLV getestet werden, man ausschließlich in Freigang vermittelt, die Pflegestelle zu wenig Mitspracherecht bei der Vermittlung hat oder Kitten einzeln bzw. zu älteren Katzen vermittelt werden.

Aus diesem Grund habe ich bisher den Großteil meiner Pflegekatzen auf privater Basis aufgenommen und vermittelt, weil ich dadurch einfach mehr Kontrolle darüber habe, wie die Katzen versorgt und vermittelt werden.
Grundsätzlich fällt es mir immer sehr leicht mich von Pflegis zu trennen, wenn ich die neue Familie selbst ausgewählt habe und weiß, dass es sich um einen guten Platz handelt. Eine Katze, um die ich mich wochen- oder monatelage gekümmert habe, aber an eine Stelle abzugeben, die durch einen Verein ausgesucht wurde und mir absolut widerfällt, ist emotional unglaublich belastend.
 
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Was sich für mich bisher als Problematik erwiesen hat, waren immer weniger organisatorischer Natur sondern prinzipielle Grundsätze in der Versorgung und Vermittlung. Beispielsweise dass die Katzen nicht auf FIV und FeLV getestet werden, man ausschließlich in Freigang vermittelt, die Pflegestelle zu wenig Mitspracherecht bei der Vermittlung hat oder Kitten einzeln bzw. zu älteren Katzen vermittelt werden.

Aus diesem Grund habe ich bisher den Großteil meiner Pflegekatzen auf privater Basis aufgenommen und vermittelt, weil ich dadurch einfach mehr Kontrolle darüber habe, wie die Katzen versorgt und vermittelt werden.
Grundsätzlich fällt es mir immer sehr leicht mich von Pflegis zu trennen, wenn ich die neue Familie selbst ausgewählt habe und weiß, dass es sich um einen guten Platz handelt. Eine Katze, um die ich mich wochen- oder monatelage gekümmert habe, aber an eine Stelle abzugeben, die durch einen Verein ausgesucht wurde und mir absolut widerfällt, ist emotional unglaublich belastend.

Ja, das verstehe ich. Das war mit ein Grund, warum ich nicht sehr lange überlegt habe, als man mir im Sommer vorschlug, in den Vorstand zu gehen, weil die 2. Vorsitzende aufhören musste. Prinzipiell fand ich den Verein super, zwar klein und noch recht jung, aber die Ansätze waren gut. Nur eben gerade diese Vermittlung von Kitten in Einzelhaltung, kein Einfluss auf die Vermittlung etc. hat mich genervt. Getestet wurde vorher schon, das finde ich auch wichtig, auch wenn wir uns dadurch das ein oder andere Problem eingefangen haben (FIV+ Tiere zu vermitteln ist hier fast unmöglich, da suchen wir auch noch nach einer zufriedenstellenden Lösung).

Grundsätzlich ist es aber schon so, dass wir auch auf unsere Pflegestellen hören und uns mit ihnen abstimmen, welches Zuhause für sie am besten wäre. ZB. war im Dezember eine Familie da, die sich für Django und Dori interessierten. Von der Selbstauskunft hätte ich gesagt, super - das ist ideal. Dann waren sie in der Pflegestelle, um sich die zwei anzusehen :massaker:. Die Pflegestelle erzählte hinterher, dass die Mutter nicht gewusst habe, dass die Katzen Katzenklos brauchen (wie sie das hätte regeln wollen, ist mir schleierhaft) und nicht mal die elementarsten Dinge über Katzenhaltung und -ernährung wusste, die Kinder (7 und 5) waren sehr grobmotorisch mit den Katzen, betrachteten sie als Spielzeug und waren ganz erbost, dass sie nicht sitzen blieben auf dem Schoß, wenn SIE es wollten. Der Vater nahm immer den ganzen Kopf von den Kitten in die Hand und patschte drauf rum etc. Also von den Kenntnissen und vom Umgang so wie man es NICHT haben möchte. Die Pflegestelle erklärte mir das hinterher und damit waren die Leute dann durch für uns. Leider warten die Mäuse jetzt noch, aber es soll ja auch passen. Diese Leute hätte ich jetzt so eingeschätzt, dass sie nach kurzer Zeit genervt wären von Kitten, die auch mal kratzen oder was kaputt machen und die dann schleunigst "wegen Allergie" weg müssten.

In Freigang vermitteln wir auch nur dahin, wo die Umgebung geeignet ist. Sowohl ich als auch meine Kollegin im Vorstand halten beide nicht viel von ungesichertem Freigang. Nur Katzen, die es zwingend einfordern vermitteln wir in Freigang, und auch nur dahin, wo es geht. Kitten sind da ja erstmal unbedarft, auch wenn sie mal draußen geboren wurden, gewöhnen sie sich gut um. Es gibt Katzen, die sind einfach so grobmotorisch oder vertrauensselig (wie zb. meine Handaufzuchten), die vermitteln wir explizit NICHT in den ungesicherten Freigang. Wohin wir nicht oder nur sehr ungern vermitteln ist an Bauern- oder Reiterhöfe, wo die Katzen nur in der Scheune leben ohne Familienanschluss und meist auch ohne vernünftige medizinische Versorgung.
 
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