Zusammenführung Bericht und Bitte um Tipps bei Problemen

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Varroa

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12. November 2022
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Guten Tag zusammen,

Rahmeninformationen

ich schreibe hier ins Forum, da ich von unserer Zusammenführung berichten möchte und mir einige nützliche Tips erhoffe, wo wir Fehler gemacht haben und wie wir ein paar Verhaltensmuster umlenken können, die wir nicht so gut einschätzen können.

Unsere beiden Katzen sind beide ein wenig besonders, deshalb erzähle ich etwas mehr zu Ihrer Vorgeschichte, für alle dies nicht interessiert weiter unten direkt zur Zusammenführung springen:

Die "Alteingesessene" Katze heißt Lilou (EHK), ist ca 4 Jahre alt und kommt aus einer Labor Vergangenheit. Sie ist zu Forschungszwecken (regelmäßige Blutabnahme zur Entwicklung von Tiermedizin). Sie war im Tierheim sehr insich gekehrt, hat sich in eine Ecke verkrochen und wenn eine andere Katze in ihrer Nähe war, dann wurde diese geduldet aber auch nicht mehr...Lilou hat sich in der größeren Gruppe sichtlich sehr unwohl gefühlt.

Beschreibung der Anzeige: "sehr schüchtern...freundlich...zart...couch potato...mag größere Katzengruppen ganz und garnicht...kann als Einzelkatze vermittelt werden"

Wir wussten dass wir ihr Vertrauen erkämpfen müssen. Sie hat 2-3 Wochen unterm Bett verbracht aber mit vielen guten Tipps aus Eigenrecherche und viel Geduld haben wir eine tolle, jedoch schreckhafte Charakterkatze bekommen, die wir sehr ins Herz geschlossen haben, auch wenn Lilou keine Schoßkatze ist und voraussichtlich auch niemals wird.

Lilou hat bis zum 1ten Oktober für insg. 9 Monate bei meiner Freundin in der WG (Einzelhaltung) gelebt mit 3 weitere Personen, von denen meistens jemand zuhause war und einem kleinen Balkon den sie sehr mochte.

Da wir von Anfang an nur auf eine gute Gelegenheit gewartet haben Lilou eine Spielgefährtin an die Seite zu setzen, haben wir regelmäßig nach einer Zweitkatze Ausschau gehalten und als wir beschloßen haben uns eine gemeinsame Wohnung zu suchen die Katzensuche intensiviert.

Wir sind dabei auf Mia gestoßen. Mia ist eine 5 Jahre alte Katze aus einer Tierschutzorganisation aus Romänien (wenig über den genauen Hintergrund bekannt). Wir wissen nicht genau was für eine Art Mix Sie ist aber eine App scan hat uns einen Großteil "Turkish Van" ausgespuckt, was optisch passen würde, bis auf die durchgehend Schnee weiße Färbung und die Tatsache, dass sie trotz ihres Alters sehr klein ist (2.5 kg). Eine halbe Katze! Sie kam als Schub mit 5 weiteren Katzen mit unterschiedlichster Färbung und Alter (1 bis 7 Jahren) aber alle in der Größe einer Jungkatze. Sie lebte für fast 2 Monate im Tierheim in dieser Gruppe und schien mit anderen Katzen bestens vertraut und sozial. Sehr Menschenbezogenes Wesen, erschien uns im Tierheim sehr ruhig, mutig aber zart und schmusig.

Mia hat zusätzlich ein Zahnproblem. Die Tierärztin hat lockere Zähne festgestellt und Mia riecht etwas aus dem Mund, was wir mit Zahnstein lösenden Ölen und Spezialleckerlies aber einigermaßen unter kontrolle gebracht haben. Die Zähne können drin bleiben aber es wird nicht ausgeschlossen, dass diese evt. irgendwann gezogen werden müssen. Sie selbst scheint es nur selten zu stören. Sie hat zu beginn harte Leckerlies liegen lassen aber isst darüber hinaus sehr gut und unkompliziert. Sehr zu unserer Freude, da wir nur Nassfutter mit hohem Fleischanteil füttern möchten und Lilou dieses leider nicht so gerne mag/mochte.

Mia kam erstmal zu mir in die Wohnung für 6 Wochen (Zeit bis zum Umzug), wo sie sich als absolute Energiekatze herausgestellt hat. Neugierig...liebt Toben und Spielen über Alles und ist mir in der Wohnung kaum von der Seite gewichen (verständlich, nachdem sie vorher in einer großen Gruppe gelebt hat und sonst kein Lebewesen da war).

Schnell ist mir bewusst geworden, dass noch dringender als Lilou eine artgenössische Partnerin, die kleine Mia eine Spielgefährtin braucht. An diesem Punkt war uns beiden leider schon klar, dass Mia, die wir Charakterlich sehr nah bei Lilou vermutet haben (und deshalb ausgesucht) außerhalb der besonderen Situation "Tierheim", sich als deutlich quirliger im Vergleich zu Lilou und fast schon als Jungenkatze herausgestellt hat. Man muss dazu sagen, dass Mia die erjagte Spielbeute gerne beknabbert und mit den Hinterpfoten ganz gut malträtiert. Sie ist nicht wirklich ruppig aber tobt durchaus wild.

Wir wollten es dennoch versuchen die beiden Katzen zu vergesellschaften:
 
A

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Zusammenführung

Die Zusammenführung wurde in der neuen Wohnung begonnen. Mia war zuerst da mit meinem Umzug und Lilou kam dann 2 Tage später mit dem Umzug meiner Freundin dazu.

Tag 1

Wir haben versucht uns bestmöglich zu informieren und da Lilou längere zeit alleine gelebt hat und auch sonst zumindest nicht als besonders sozial im Tierheim aufgetreten ist, haben wir uns für die langsame Zusammenführung entschieden. Lilou sollte dabei das Schlafzimmer, den großen Flur, die Küche und das Bad bekommen und Mia das sehr große Wohnzimmer mit der ihr geliebten Couch und dem Balkon.

Die Trennung war der Wohnzimmerdurchgang mit Wohnzimmertür neben der ein Glas Durchblick WZ <-> Flur verläuft, das wir aber mit Geschenkpapier Blickdicht abgeklebt haben um zu verhindern, dass ein direkter Sichtkontakt stattfindne konnte.

Da uns beide Katzen schon kannten und auch Lilou sich sofort sehr selbstbewusst in Ihrem Teil der Wohnung bewegt hat (Mia von Sekunde 1 an... sehr neugierieg und keine Anzeichen von Scheue) haben wir sie Probeweise direkt an der Tür gefüttert (geschlossen), was absolut kein Problem war. Bei der nächsten Fütterung haben wir dann den Blickkontakt vom Glas genommen und obwohl sich beide Katzen gesehen haben, haben sie sich komplett ignoriert.

noch am selben Tag (vielleicht etwas verfrüht, da Liou erst frisch in der neuen Wohnung war)

Der nächste Schritt war dann die Tür zu öffnen und sich am Trennungsgitter begegnen zu lassen. An diesem Punkt begann die Kontaktaufnahme zwischen den beiden. Unsere Vermutung war es, dass die kleinere und schwächere Mia sehr sozial und unterwüfig reagieren würde. Lilou zunächst die Flucht ergreift aber schnell merken wird, dass Mia ihr nichts tut und langsam auftauen wird.

Es kam aber etwas anders als erwartet. Lilou ist mit gesenktem Kopf auf Mia zu, die sich in aller Seelenruhe auf der anderen Seite des Gitters hingesetzt hat. Lilou hat wie verrückt geblinzelt...Mia hingegen starr den Blick gehalten. Nach einigen Sekunden faucht Lilou und macht einen Abgang ins Schlafzimmer (Ihr Rückzugsort ist das Schlafzimmer, besonders unterm Bett), kommt aber nach einiger Zeit wieder hervor. Die nächsten Begegnungen verliefen dann ähnlich... Mia sitzt aufrecht und guckt ohne mit der Wimper zu zucken...Lilou kommt hier und da etwas näher... fauch irgendwann und läuft weg.

die nächsten Tage

Die Fütterung haben wir mit Sichtkontakt auf ca 4-5 m durchgeführt. Das Essen hat recht gut geklappt aber hier und da wurde gestarrt/ums Eck geschielt. Das Verhalten ohne Sichtkontakt war entapannt wie immer. Mia spielt was das Zeug hällt und Lilou lässt sich hier und da mit Streicheleinheiten verwöhnen, sprintet aber bei allen ungewohnten Geräuschen oder Bewegungen unters Bett. Wir Clickern mit Lilou regelmäßig, was recht gut klappt. Die kleine Mia ist nicht fixiert auf Leckerlies, weshalb das bisher noch nicht Routine geworden ist.

Wir wussten nicht was mit Lilou los sein könnte und haben es darauf geschoben, dass sie mit der Situation nicht umgehen kann. Wir dachten sie reagiert schlichtweg über. Gleichzeitig hat Mias Verhalten uns stuzig gemacht. Wir haben nicht verstanden warum die liebe und soziale Mia die freundlichen Gästen der Großen nicht erwiedert hat, sondern so durchdringlich schaut/starrt.

Die Große ignorierte Mia in den nächsten Tagen überwiegend. Dabei lag sie entweder rückengekehrt zu ihr oder blieb einfach im Schlafzimmer. Das ein oder andere Mal kam sie jedoch ans Gitter, wenn wir uns im Wohnzimmer länger aufgehalten haben und maunzte nach Leckerlies oder Aufmerksamkeit. Wenn Mia das gesehen hat, ist sie oft zum Netz gelaufen woraufhin wieder gefaucht und geflüchtet wurde. Nach einigem abwegen haben wir uns dazu entschieden die Gittertür zu öffnen um das Verhalten der beiden Katzen zu vestehen.Wir waren uns darüber Bewusst dass wir einen Fehler machen könnten der längere Arbeit erfordert aber wir hatten das Gefühl nur mit etwas arbeiten zu können das wir verstehen und Mia´s Verhalten konnten wir nicht so recht einordnen.

Tag 7

Tür auf... Mia rennt auf Lilou zu... diese faucht und rennt Richtung Schlafzimmer... Mia mit einem Tatzenhieb schwingend hinterher und stellt die große im Schlafzimmer unterm Bett. Wir haben Mia daraufhin unter Bett hergeholt und wieder getrennt. Den kleinen Verdacht, dass die ach so kleine und liebe Mia hier doch der Aggressor sein könnte hat sich also bestätigt.

Vielleicht kann hier einer von euch das Verhalten der kleinen besser deuten als wir... unsere Vermutung war es, dass Mia ihr neugewonnenes Glück (Platz, Balkon, Beschäftigung nur für sie) nicht bereit war wieder abzugeben und stattdessen ihre Ressourcen verteidigen wollte.

Die nächste Woche haben wir die beiden weiterhin mit Sichtkontakt gefüttert, was immer besser geklappt hat. Der Versuch gemeinsam zu spielen war rel. schwierig da Lilou selten auf Spielangeln anspringt aber den Laiserpointer verfolgt. Mia Spielangeln liebt aber den Laiserpointer komplett ignoriert. Im Flur wurde neben der Fütterung/ Leckeries und den verhaltenen gemeinsamen Spielversuchen rel viel gestarrt, was wir konsequent unterbunden haben, aber der Kontakt der beiden war weitesgehend unverändert... dominantes starren seiten Mias... ignorieren oder bei Netzbegegnung Fauchen und Flucht von Lilou.

Tag 14

Das Trenngitter blieb insgesammt 2 Wochen. Wir hätten vermutlich länger warten sollen bis das Gitter wegkommt aber da Lilou der Situation konsequent auszuweichen wusste und wir fest davon ausgegangen sind, dass Mia nicht ernsthaft attackieren würde, bzw körperlich garnicht in der Lage ist die doppelt so schwere Lilou ernsthaft zu gefährden haben wir es drauf ankommen lassen. Wir haben sogar gehofft, dass die kleine schnell merken wird, dass sobald Lilou ihr auch nur den hauch von körperlichen Kontra geben wird, wie die Kräfteverhälnisse verteilt sind und sie zumindest keine Jagtversuche mehr startet.

Nachdem nun alle Türe offen waren passierte was passieren sollte. Mia verfolgt Lilou und stellt sie wieder im Schlafzimmer, diese faucht und brummt und Mia lässt wieder von ihr ab. Diese hockt für eine Weile unterm Bett und begiebt sich dann wieder in ihr Körbchen im Schlafzimmer oder an die Schwelle des Schlafzimmers. Dort wurde sie dann meistens auch ignoriert von Mia. Essen im Flur auf ca 2m hat auch weiterhin gut funktioniert.

Nur manchmal kam Mia ins Schlafzimmer rüber und bedrängte Lilou (vermutlich Langeweile oder zu viel Adrenalin nach dem Spielen). Bei einer dieser Aktionen hat Lilou ihr dann unterm Bett eine runtergehauen.

Danach änderte sich die Dynamik tatsächlich:

Mia kam seltener ins Schlafzimmer (nur um am morgen zu uns aufs Bett zu hüpfen und uns zu wecken). Ganz selten wenn sie das Scharren der Großen in der Katzentoilette gehört hat kam sie sehr neugierig gucken aber wir haben das Auflauern vor der Toilette immer unterbunden und Mia aktiv vertrieben (bedrohlich auf sie zugehen). Nach 3-4 mal hat Mia die Situation begriffen und sie seither in Frieden auf die Toiletten gehen lassen.

Woche 3-4

Die Begegnungen der beiden Katzen wurden langsam entspannter. Lilou hat zunächst noch viel gegrummelt und gefaucht, wenn Mia ihr zu nahe gekommen ist aber es ist selten etwas passiert über ein wenig gejage hinaus. Jedoch hat sich zwischen Wohnzimmer und Flur, wo vorher das Trenngitter war, eine unsichtbare Barriere gebildet. Befand Mia sich im Flur oder im Schlafzimmer, hat Lilou sie ins Wohnzimmer vertrieben... hat Lilou auch nur einen Schritt ins Wohnzimmer gesetzt, wurde sie daraus bis ins Schlafzimmer unters Bett gejagt, wobei Mia deutlich konsequenter Lilou vertrieben hat. Mia durfte sich durchaus auch des Öfteren mal in den anderen Räumen aufhalten ohne das Lilou darauf reagiert hat.

Versuche Mia davon abzuhalten Lilou zu vertreiben gingen mal besser mal schlechter aber unbeaufsichtigt immer das selbe Bild. Mia hört Lilou und beobachtet... bei einem Schritt ins Wohnzimmer stürmt sie los. Kein Angriff aber typisches Jagen und Vertreiben halt. Diese wurden jedoch auch seltener, so dass Mia zwar nicht mehr reagiert aber Lilou dennoch das Wohnzimmer konsequent vermieden hat.

Der Durchbruch gelang uns erst als wir beide Katzen getauscht und die Tür geschlossen haben. Lilou hat sich dann nach einigen Minuten beruhigt und das Wohnzimmer erkundet. Nach 2 solo Zwangsauffendhalt und Leckerlies im Wohnzimmer dann das selbe Spiel mit Mia im selben Raum. Nach 2 weiteren gemeinsamen Abenden im Wohnzimmer war die unsichtbare Barriere gelöst und Lilou kam immer öfter, selbstbewuster und länger ins Wohnzimmer.

Darauf hin wurde Lilou mutiger und entspannter. In seltenen Momenten, wenn einer von uns Abends nach Hause gekommen ist oder morgens jeweils nachdem beide aus dem Schlaf zur Begrüßung angetapst gekommen sind, gabs sogar Nase an Nase und friedliches beschnüffeln. In der Nähe liegen (nicht direkt aber 1-2m Abstand) geht auch ab und an. Mia hat ihr Verhalten Lilou gegenüber komplett beruhigt... wenn gejagt wird, dann nur spielerisch bzw mit zu viel Hummeln im Hintern (aufgepeppelt durch Spielen oder bevor wir daszu gekommen sind sie auszulasten)
 
Ein großes Problem gab es aber neuerdings:

Aus dem ursprüngliche Fauchen und Flüchten wenn Mia ihr zu nahe kam, wurde langsam ein aktives Hinrennen und Tatzenhiebe verteilen. Dabei Fokussiert Lilou Mia für einen Moment.. rennt auf sie zu und haut ihr 3-4 schnelle Hiebe über den Schädel. Mia reagiert darauf entweder mit einem überraschten Blick oder mit einem kleinen Satz nach hinten. Diese Attacken dauern selten länger als wenige Sekunden aber kommen in unterschiedlichsten Situationen vor.

Szenario 1.
Mia spielt oder ist aufgedreht und läuft in Lilous Nähe... Lilou beobachtet das etwas, rennt los und verteilt Backpfeifen.. anschließend rennt sie davon

Szenario 2.
Mia spielt in Ihrem kleinen Rascheltunnel oder am Fummelbrett (nicht wild sondern gemäßigt bis ruhig)... Lilou streift selber umher und kommt von sich aus in Mias Nähe, die von sich aus Lilou nicht beachtet... Lilou fixiert ihren Blick, rennt los und verteilt Backpfeifen. Mia schaut aus der Röhre ohne zu verstehen was eben passiert ist... Lilou rennt davon

Szenario 3.
Mia sitzt auf der Fensterbank und guckt raus...Lilou nachdem sie sich unauffällig im Raum umherbewegt geht an Mia vorbei... beobachtet kurz und versucht dann nach der Kleinen zu hauen und rennt wieder weg

Die meisten Begegnungen der beiden sind neutral bis positiv (beschnuppern Nase an Nase, Essen in 1m Abstand, Leckerlies Kopf an Kopf, schlafen oder liegen komplett entspannt im selben Raum)... aber Spielerisch kommen die beiden einfach nicht auf einen Nenner. Selbst wenn Lilou durch die Wohnung sprintet oder Spielt und Mia dazukommen möchte gibts haue... jedes mal mit Krallen (ab und an fliegt ein Büschel Fell). Langsam entdecken wir alle paar Tage einen neuen Kratzer im Gesicht der kleinen.

Mia zeigt keinerlei Schmerzen oder Ängste daraufhin und spielt idR einige Sekunden später einfach weiter oder läuft weg und sucht sich neue Beschäftigungen aber wir fürchten, dass sie irgendwann eine größere Verletzung davon tragen wird.

Stand heute nach 2 Monaten

Die beiden Katzen sind nach wie vor keine guten Freunde. Sie wirken beide aufgeweckt, essen idR gut, keine Probleme beim Klogang... haben selten schöne Momente, meistens neutrale in denne sie sich ignorieren oder friedlich beobachten aber Lilou zeigt immer noch Ihr agressives Verhalten

Habt ihr Tipps wie wir das Verhältnis zwischen den beiden verbessern können?
habt ihr Erklärungen für Lilous Attacken?... könnte das eine merkwürdige Aufforderung zum Spielen sein, die aus Verunsicherung basiert?
Befinden die beiden sich noch in der Kennenlernphase und das Verhalten ist "normal" und wird sich von alleine Regeln?
Wäre eine erneute Trennung für 1-2 Wochen und eine zweite Zusammenführung evt. hilfreich um die Dynamik der beiden zu verbessern?

Wir haben nicht das Gefühlt, dass die beiden sich nicht anfreunden könnten oder zu unterschiedlich sind... wir haben eher die Befürchtung es handelt sich hier um ein Kommunikationsproblem.

über Feedback würde ich mich super freuen... vielleicht hatte oder hat jemand eine ähnliche Situation die er/sie teilen möchte oder mir direkte Tipps geben kann?

Vielen Dank für die Lesezeit 🙂
 
Herzlich Willkommen hier im Forum 👋

Also erstmal finde ich jetzt nicht, dass das schlecht klingt, solange da kein Mobbing stattfindet oder Kämpfe stattfinden - das wäre... blöd.
Dass sie mit den Krallen nach Mia haut ist natürlich doof 🙈 Aber dass sie danach wegrennt, klingt für mich jetzt erst einmal nach einer Aufforderung zum Fangen spielen.

Darüber hinaus Katzen brauchen oft bis zu 6 Monaten, um sich überhaupt zu tolerieren, bzw. einander kennenzulernen. Manchmal braucht es Moderation - wie ihr es ja schon gemacht habt - und manchmal nicht. Erst nach dieser Zeit, so wird gesagt, haben sie einander kennengelernt und entscheiden dann, ob und wenn ja welche Art von Freundschaft entstehen soll. Und von dem, was ich so lese, finde ich, seid ihr auf einem guten Weg - auch wenn ich da kein Experte drin bin 😅
Wichtig ist halt, dass sich jede für sich sicher bewegen, sicher schlafen, fressen und aufs Klo gehen kann, ohne von der anderen bedrängt zu werden.


Mias Zähne sind wohl das, was mir da gerade am ehesten Bauchschmerzen bereiten würde. Die waren wackelig und wurden mit Ölen behandelt?
Wurden Dentalröntgenaufnahmen gemacht, um überhaupt festzustellen, was da in den Zähnen los ist?
 
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Vielen Dank für deine schnelle Antwort!

Mobbing findet zum Glück wirklich nicht statt. Lilous Bereitschaft Mia in Ihrer Nähe zu aktzeptieren schwankt nur eben sehr stark. Die Aufforderung zum Spielen ist (falls es sich um eine handeln sollte) aber so grobmotorisch und aggressiv, dass diese nicht sonderlich einladent auf Mia wirkt. Es sieht eher wie Unmutsäußerungen aus... falls doch mal die Pfoten fliegen ist andererseits aber kurz darauf wieder alles entspannt.

Die flüchtende Lilou kommt nach einigen Momenten auch wieder aus dem Schlafzimmer zurück und widmet sich anderen Dingen.


Mias wackeligen Zähne wurden nicht mit Ölen behandelt. Diese sind und bleiben leicht wackelig aber es ist nicht so schlimm dass diese raus müssten (laut Tierärztin). Das Öl kam zum Einsatz da Mia etwas aus dem Mund riecht. Das Öl löst Zahnstein... nach 1-2 Anwendungen hat Mia deutlich weißere Zähne und riecht nicht mehr so nahc altem Essen aus dem Mund.
 
Es sieht eher wie Unmutsäußerungen aus... falls doch mal die Pfoten fliegen ist andererseits aber kurz darauf wieder alles entspannt.
Wenn Mia sich dadurch verunsichert fühlt, dann müsst ihr Lilou ablenken, ehe sie zu solchen Aktionen übergeht.
Mias wackeligen Zähne wurden nicht mit Ölen behandelt. Diese sind und bleiben leicht wackelig aber es ist nicht so schlimm dass diese raus müssten (laut Tierärztin). Das Öl kam zum Einsatz da Mia etwas aus dem Mund riecht. Das Öl löst Zahnstein... nach 1-2 Anwendungen hat Mia deutlich weißere Zähne und riecht nicht mehr so nahc altem Essen aus dem Mund.
Ok, also wurde kein Dentalröntgen gemacht. Dann würde ich das dringend nachholen. Denn gesundheitliche Erscheinungen - also alles, was so nicht sein soll - kann zwischen Katzen zu Spannungen führen.
Bei Autoimmunerkankungen wie FORL, wo sich der Zahn von innen heraus auflöst, sieht man im Zweifelsfall von außen nichts, während innen Entzündungen wüten. Wahnsinnig schmerzhaft, auch wenn die meisten Katzen das über Jahre hinweg verstecken können. Das kann nur mit Dentalröntgen festgestellt werden.

Also... Keine Ahnung. Dass wackelige Zähne bleiben dürfen, ist mir VÖLLIG neu.
 
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Ich hatte auch schon die Vermutung dass Mia "krank" auf Lilou wirken könnte. Andererseits gibts halt auch diese entspannten Momente.

Den Tipp mit der Dentalröntgenuntersuchung werde ich aufgreifen und die Tage mal mit der Tierärztin telefonieren. Generell planen wir zeitnah einen weiteren Ganzkörpercheck


Zu den Angriffen: wir versuchen Lilou in diesen Fällen abzulenken. Das gelingt natürlich nur wenn wir es mitkriegen. Sie ist dabei lautlos und man kriegt es oft erst mit wenn sie anfängt zu sprinten oder bereits gehauen wird.



Mia ist definitiv verunsichert in diesen Momenten. Manchmal bleibt sie danach sitzen und schaut noch Minuten lang in Lilous Richtung als würde sie versuchen zu verstehen was dort eben passiert ist. Wenn ich sie dann ablenke ist sie wieder locker und beschäftigt sich mit etwas anderem.
 
Also, ich finde, in Anbetracht von Lilous und Mias Vorgeschichte klingt das doch alles ganz entspannt. Als Laborkatze hatte sie ja keine Chance, Sozialverhalten mit anderen Katzen zu lernen. Und bei Mia ist es umgekehrt. Ich vermute, dass sie von einer selber noch jungen, wahrscheinlich auch unterernährten Mutter geboren wurde und vielleicht auch selbst im Kittenalter zu wenig zu essen hatte, weswegen sie so klein ist. Sie hat immer in der Gruppe gelebt und gelernt, sich da einzufügen, gleichzeitig aber auch gelernt, dass ein gewisses Maß an Agressivität nötig ist, wenn man nicht verhungern will.

Ich glaube, da kann man nicht erwarten, dass diese beiden so unterschiedlichen Katzen spontan die besten Freunde werden und zusammen kuscheln oder ein ähnliches Spielverhalten haben. Fauchen und sich mal eine runterhauen ist ganz normal, auch bei Katzen, die schon länger zusammenleben. Solange das nicht eskaliert und eine Katze die andere massiv verfolgt und immer weiter macht, werden die sich so schon einig.

Die Sache mit den Zähnen würde ich aber auch auf jeden Fall nochmal durch eine Röntgenuntersuchung abklären lassen. Bei wackeligen Zähnen liegt bei Katzen FORL immer sehr nahe und das bedeutet für die Katze halt Dauerschmerz und eine ständig schwelende Entzündung. Das sollte man auf jeden Fall ausschließen.
 
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Danke für die bisherigen Einschätzungen!

Lilou hab nach Angaben als Laborkatze auch nicht alleine gelebt. Die Katzen werden dort in einer Art Katzen-WG gehalten + menschliche Bezugsperson die zum füttern und streicheln kommt (und um die Arbeit mit ihnen dadurch zu erleichtern) und ihr Leben so schön wie möglich zu gestalten. Dort hatte sie zunächst in einer Gruppe gelebt und wurde anschließen in eine 2er Katzen WG verlagert, da sie sich in der großen Gruppe sichtlich unwohl gefühlt hat.

Ihr habt vermutlich Recht. Wir erwarten von den beiden auch keine Meilensteine. Wir können Sie auch guten Gewissens alleine lassen und bereichern tun sie sich ,unserer Einschätzung nach, alleine durch gegenseitige Anwesenheit, wenn wir nicht Zuhause sind.

Nur eben die Attacken mit ausgefahreren Krallen machen uns Sorgen. Mia hat, auch wenn sie sie am Anfang etwas gejagt hat und jetzt auch ab und an mal auf Lilou zu flitzt im Spieleifer oder wenn diese was spannendes macht, noch nie körperliche übergriffe auf Lilou gestartet. Weder gehauen (manchmal fuchtelt sie etwas zurück wenn Lilou wieder auf sie los geht) noch angesprungen. Sie dreht immer vor ihr ab oder bleibt dann doch stehen bevor sie Lilou erreicht.
Manchmal bemerkem wir dass Mia sich ihre Ohrfeigen auch eifrig erarbeitet oder zumindest keine Angst davor hat indem sie gezielt zu Lilou geht.. die Gegenreaktion von Lilou ist aber unserer Einschätzung nach unverhältnismäßig körperlich

Ihr sagt aber es ist alles noch vertretbar? trotz der Krallen?

Uns beruhigt die Tatsache dass abgesehen von diesen Momenten beide Katzen sehr munter wirken. Sie schnurren beide regelmäßig, schlafen ausgelassen und auch direkt nach diesen Übergriffen ist innerhalb von wenigen Minuten alles wieder entspannt und beide wirken normal.


Es gibt Momente, da liegen die beiden sich gegenüber trotz eines Hindernisse im Weg und starren sich mental an.. habt ihr auch sollche Situationen gehabt? Ich weiß dann nicht ob ich lachen oder die Situation auflösen soll. Sie wirken ruhig aber doch recht fokussiert auf die andere Katze. Manchmal geht auch hier eine Auseinandersetung vorraus oder in seltenen Fällen daraus hervor, wenn Lilou beschließt, dass Mias Blick ihr zu viel wird

Mia ist durchaus ein kleiner Körperklaus und unhöflich in Katzebsprache. Die Frage ist: würdet ihr eher an Mias interaktion mit Lilou arbeiten oder eher an Lilous Übergriffen.

Wir lassen im Moment echt viel ziehen trotz leichter Moderation aber haben Angst dass sich eine Spirale aus Frust für Mia und zunehmender Genervtheit und damit stärkeren und häufigeren Attacken seitens Lilou ergibt
 
hier mal ein paar Bilder der beiden 🙂
 

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Zunächst einmal habe ich ja auch einen unsozialen Rüpel hier sitzen und möchte gleich zu Beginn sagen, dass ich euren Verlauf bei diesen Bedingungen richtig positiv finde. Lilou scheint eigentlich ein totaler Sozialkrüppel zu sein, da sie ja nie andere Sozialkontakte haben durfte und genau dafür verhält sie sich wirklich prima für die kurze Zeit. Wirklich, die Maus verdient ein Sternchen.

Was Mia betrifft, ist es oft so, dass sich Katzen im Tierheim anders verhalten als im neuen Zuhause, weil die Bedingungen im tierheim ganz andere sind. Aber das hast du dir ja auch schon richtig zusammengereimt. Aber auch Mia verhält sich für meine Begriffe nicht wirklich unfreundlich oder gar schlecht. Alles in allem läuft es bei euch wirklich gut und ihr habt sehr viel richtig gemacht. Ein zweite, sehr soziale Katze in ähnlichem Alter ist genau der richtige Ansatz. Alternativ hätte man ein Pärchen nehmen können, das ebenfalls sehr sozial ist und sich eher miteinander beschäftigen kann als mit Lilou. Mia hat ja gerade nur Lilou für ihren sozialen Kontakt. Aber auch diese Lösung hätte nicht perfekt laufen müssen. Von daher könnt ihr wirklich stolz sein, da ist vieles wirklich gut gelaufen. Ich gehe mal auch ein paar Punkte ein.

Der nächste Schritt war dann die Tür zu öffnen und sich am Trennungsgitter begegnen zu lassen. An diesem Punkt begann die Kontaktaufnahme zwischen den beiden. Unsere Vermutung war es, dass die kleinere und schwächere Mia sehr sozial und unterwüfig reagieren würde.
Dass Mia sich nicht unterwirft heißt keineswegs, dass sie sich nicht sozial verhält. Ich habe hier 2 dominante Kater, die sich keineswegs das Futter aus dem Napf nehmen lassen und die sind beide sehr sozial. Aber sie setzen Grenzen, sie sind dominant und auch sehr klar in ihrem Verhalten. Klar wäre eine unterwürfige Katze hier einfacher, aber dass Mia selbstbewusst ist, ist erstmal nichts Schlechtes und auch sagt auch nicht aus, dass sie weniger sozial wäre als gedacht. Es ist eben ihr Charakter.
Wir haben nicht verstanden warum die liebe und soziale Mia die freundlichen Gästen der Großen nicht erwiedert hat, sondern so durchdringlich schaut/starrt.
Es gibt noch unglaublich viele Dinge, die wir Menschen nicht einordnen können, die Katzen untereinander aber bemerken und entsprechend einordnen. Irgendwie war Mia eben noch nicht bereit oder Lilou, die die Katzensprache ja kaum kennt, hat irgendwas gemacht, was Mia komisch fand, das ihr aber vielleicht nicht registriert habt. würde ich wirklich nicht zu schwer bewerten.
Das ein oder andere Mal kam sie jedoch ans Gitter, wenn wir uns im Wohnzimmer länger aufgehalten haben und maunzte nach Leckerlies oder Aufmerksamkeit. Wenn Mia das gesehen hat, ist sie oft zum Netz gelaufen woraufhin wieder gefaucht und geflüchtet wurde. Nach einigem abwegen haben wir uns dazu entschieden die Gittertür zu öffnen um das Verhalten der beiden Katzen zu vestehen.
Das finde ich in der Situation und mit einer Katze wie Lilou etwas unglücklich und hätte gewartet, bis kein Fauchen mehr stattfindet. aber ist nun durch und auch für mich kein riesiger Fehler.
Tür auf... Mia rennt auf Lilou zu... diese faucht und rennt Richtung Schlafzimmer... Mia mit einem Tatzenhieb schwingend hinterher und stellt die große im Schlafzimmer unterm Bett. Wir haben Mia daraufhin unter Bett hergeholt und wieder getrennt. Den kleinen Verdacht, dass die ach so kleine und liebe Mia hier doch der Aggressor sein könnte hat sich also bestätigt.
Normale Diskussion unter sich fremden Katzen, wie ich finde. Ich hätte das laufen lassen und hätte hier nicht eingegriffen, außer jemand hätte vor Angst gepinkelt oder ähnliches. Aber ich finde wirklich, dass man kätzische Diskussionen auch bis zu einem gewissen Punkt laufen lassen sollte. Das ruckelt sich schon zurecht. Ich finde Mia auch hier wieder nicht sonderlich aggressiv. Es setzt sich fort, was an der Gittertür begonnen hat. Sie hat gerade mehr Oberwasser und das zeigt sie auch. Finde ich nicht schlimm und hätte hier nicht eingegriffen.
Mia verfolgt Lilou und stellt sie wieder im Schlafzimmer, diese faucht und brummt und Mia lässt wieder von ihr ab. Diese hockt für eine Weile unterm Bett und begiebt sich dann wieder in ihr Körbchen im Schlafzimmer oder an die Schwelle des Schlafzimmers. Dort wurde sie dann meistens auch ignoriert von Mia.
Hier zeigt sich doch, dass Lilou sich wehren kann und das Mia dieses "Stopp" auch respektiert. Also alles in Ordnung.
Die Begegnungen der beiden Katzen wurden langsam entspannter. Lilou hat zunächst noch viel gegrummelt und gefaucht, wenn Mia ihr zu nahe gekommen ist aber es ist selten etwas passiert über ein wenig gejage hinaus. Jedoch hat sich zwischen Wohnzimmer und Flur, wo vorher das Trenngitter war, eine unsichtbare Barriere gebildet.
Auch das finde ich normal. Die Bereiche waren vorher getrennt und die Katzen haben sich ein Stück weit daran gewöhnt und fühlen sich in ihren alten Bereichen sicherer. Finde es sogar respektvoll, dass sie das gegenseitig ganz gut akzeptieren.
Versuche Mia davon abzuhalten Lilou zu vertreiben gingen mal besser mal schlechter aber unbeaufsichtigt immer das selbe Bild. Mia hört Lilou und beobachtet...
Auch hier: Ich würde mich da einfach gar nicht einmischen. Zumal du auch nicht immer da bist, was bedeutet, dass du nicht immer moderieren kannst. Die Diskussionen der Katzen finden kein Ende, wenn du immer wiede eingreifst und sie sich nicht miteinander arrangieren können. Solange es da nicht böse wird, würde ich nicht eingreifen, nicht maßregeln, gar nichts. Es ist nicht an uns Menschen zu entscheiden, wer Chef ist. Das regeln die Katzen unter sich.
Aus dem ursprüngliche Fauchen und Flüchten wenn Mia ihr zu nahe kam, wurde langsam ein aktives Hinrennen und Tatzenhiebe verteilen. Dabei Fokussiert Lilou Mia für einen Moment.. rennt auf sie zu und haut ihr 3-4 schnelle Hiebe über den Schädel. Mia reagiert darauf entweder mit einem überraschten Blick oder mit einem kleinen Satz nach hinten. Diese Attacken dauern selten länger als wenige Sekunden aber kommen in unterschiedlichsten Situationen vor.
Lilou wehrt sich und setzt nun ihrerseits auch mal Grenzen. Finde ich total in Ordnung und gut so. Mia ist halt ein bisschen forsch und frech und Lilou setzt dem eine Grenze.
Die beiden Katzen sind nach wie vor keine guten Freunde. Sie wirken beide aufgeweckt, essen idR gut, keine Probleme beim Klogang... haben selten schöne Momente, meistens neutrale in denne sie sich ignorieren oder friedlich beobachten aber Lilou zeigt immer noch Ihr agressives Verhalten
Finde die Fortschritte für die kurze Zeit wirklich gut. Ich sags gern noch einmal: Ihr habt viel richtig gemacht. Aber ich würde weniger eingreifen und die Katzen mehr alleine regeln lassen. Sonst fangen Diskussionen immer wieder neu an und werden nicht geklärt. Lilou verhält sich sehr gut und auch Mia. Sie respektiert es, wenn Lilou Grenzen zeigt. Du hast keine Kämpfe, keine Katze zieht sich enorm anhaltend zurück, keiner pinkelt wild, es fließt kein Blut... Eigentlich läuft es sehr gemäßigt ab bei dir, gerade wenn man Lilous Geschichte bedenkt. Ich würde das einfach laufen lassen und abwarten.

Wir haben hier einen Rüpel und 4 soziale Katzen. Sozial heißt nicht, dass der Rüpel nicht gestellt wird, dass man ihm keine überzieht, wenn er sich doof benimmt oder das man seine Position und Leckerlies nicht beansprucht und verteidigt. Das alles gehört dazu, damit jeder seinen Platz findet. Der Rüpel wohnt nun etwa 4 Wochen hier und ich finde auch öfter, dass es stagniert und zu langsam geht. Von daher verstehe ich auch deine Unsicherheit. Aber wir haben beide Katzen sitzen, die soziales Verhalten und Katzensprache nie richtig gelernt oder vergessen haben und diese erst wieder lernen müssen. Klar gibt es dabei Partnerkatzen, die sich alles bieten lassen, immer freundlich sind... So eine habe ich auch unter meinen 4 Alteignesessenen. Aber es gibt eben auch die, die sich behaupten. Sie haben eben alle ihren Charakter und ich kann es nicht oft genug sagen: Frech sein, dominant sein, Grenzen austesten.. all das ist nicht gleich unsoziales Verhalten.

Entspannt euch. Bei euch ist alles prima 🙂
 
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Ich möchte bitte auch noch auf das Dentalröntgen hinweisen. Und lass Dich bitte nicht von der Ärztin abweisen. Kann sie denn dentalröntgen? Unsere alte TÄ wollte einfach so dauf los operieren, weil sie kein Dentalröntgen hatte, aber zum Glück sind wir zum Facharzt gegangen. Denn bei FORL kann man vom bloßen draufgucken und dran wackeln nichts feststellen.

Ansonsten kann es mit der Tolernaz und Feundschaft noch dauern. Bei uns waren es auch viele Monate. Inzwischen sind sie Freundinnen. Aber immer noch versucht Luna z.B. Caro manchmal langsam in den Hals zu beißen. Wir wissen nicht was das soll (Spielaufforderung?). Aber Caro schiebt sie inzwischen dann einfach kräftig weg und gut ist wieder.

Versucht möglichst viele gemeinsame positive Momente zu schaffen z.B. durch gemeinsame Leckerchenrunden. Und macht auch mit dem Spielen weiter. Katzen müssen nicht zusammen oder gleichzeitig spielen. Es reicht auch, wenn eine nur zuschaut. Und macht auch mit dem Clickern weiter, versucht es weiter.
 
Vielen Dank!

Lilou ist nicht ganz ohne soziale Kontakte groß geworden. Ich hab da etwas weiter oben was ergänzt + ein paar Bilder um auch mal zu zeigen wie die Fellnasen aussehen 🙂


Auf die Tierchen vertrauen... das ist ein guter Tipp. Aber nicht immer leicht umzusetzen 😀

Ich bin überzeugt davon dass einfach machen lassen nicht die Lösung für alle Probleme ist (das ist mein Konsens aus vielen vielen gelesenen Berichten hier)
Aber zu emotionales Eingreifen und die Tiere verunsichern halt auch nicht

Schwierig! 😀
 
Wir nehmen Mias Zähne durchaus ernst.. Danke aber für die Soegen und deutlichen Worte. Wir werden diesbezüglich was machen.

Die Angst an einen überangaagierten TA zu geraten der gleich alle Zähne rausnehmen möchte ist allerdings auch da.

Sie knabbert gerne an allem was ihr vor die Zähne kommt und isst gut. Aber Katzen versteckem Schmerzen sehr effizient... davon habe ich auch schon oft genug gelesen
 
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Ich bin überzeugt davon dass einfach machen lassen nicht die Lösung für alle Probleme ist
Sage ich auch nicht. Es gibt durchaus Situationen, in denen ein Eingreifen sinnvoll ist. Aber solange das eben so gesittet abläuft, wie es sich bei dir liest und es da lediglich um kätzische Diskussionen geht, würde ich eben nicht so oft eingreifen.

Ich kann dir nur sagen, was mein Richtwert ist und wann ich eingreife: Wenn die Aggression hoch ist, also singen, jaulen in Kombination mit drohender Körperhaltung, "umeinander kreisen". Oder wenn eine Katze sehr bedrängt wird und keinen Fluchtweg hat, diese vor Angst pinkelt oder die Situation länger anhält. Ich greife auch ein, wenn ein Kampf entsteht, der sich nicht schneller löst als ich reagieren kann. Also ein richtiges Katzenknäuel. Ich würde bei Klomobbing eingreifen (haben wir hier nicht) oder wenn jemand gar nicht ans Futter gelassen würde (haben wir auch nicht). Ein paar Fellbüschel sind noch gerade okay, sobald blut fließt, ist die Grenze erreicht. Aber von all dem seit ihr sehr sehr weit entfernt.

Aber nicht eingreifen muss man natürlich auch aushalten und dabei eben auch die Ruhe haben. Ich kenne viele Besitzer, die sich während einer VG gar nicht entspannen können und das überträgt sich natürlich auf die Katzen. Im Endeffekt hast du die Katzen ja vor und wir bzw. ich kann dir nur sagen, wie ich es persönlich handhaben würde 🙂
 
Spannend 🙂.. danke für den Einblick!

Davon sind wir tatsächlich weit entfernt.
Gejault wurde bisher nie.. auch fauchen ist sehr sehr selten geworden. Manchmal macht Lilou einen Ton der klingt wie ein tiefes Maunzen mit autotune.. wir vermuten dass sie ein paar Töne durchprobiert hat bis sie einen gefunden hat auf den Mia am besten angesprungen ist. Abgesehen davon machen die beiden keine Geräusche untereinander (mehr).

Kratzer im Gesicht fallen also nicht unter "Blut fließen" lese ich hier heraus..
Katzen sind schnell aber wie hoch ist die Gefahr dass sowas mal im und nicht ums Auge landet wenn Mia mal nicht aufpasst?


Zusetzlich würde ich gerne eine Feststellung teilen, die langjährigen Katzenbesitzer bestimmt bekannt ist aber für mich neu war

sobald Aufregung aufkommt, in welcher Form auch immer (Umzug, Umräumen, Besuch) verstärkt jede Katze ihre Charaktereigenschaften enorm.

So wie die schreckhafte Lilou unters Bett sprintet sobald hier jemand einen Schrank bei seite schiebt fährt Mia komplett auf und bekommt einen Energieschub der mich immer wieder ins Staunen versetzt

an einem normalen Tag spiele wir seit dem Umzug 3 mal täglich für ca 30 min mit der kleinen und das reicht normalerweise um sie anschließen in den Schlaf zu schicken fürs erste
An dem Tag an dem hier ein Möbelstück dazugekommen oder ein Karton ausgeräumt wurde kann die kleine ohne Probleme 1-2 Stunden am Stück surch die Wohnung nach der Spielangel fegen...
Also als Tipp wenn eure Katzen hyperaktiv sind.. achtet darauf was an diedem Tag passiert ist oder wie energetisch eure Umgebung ist.. einige Katzen gehenn offenbar aus Nervosität oder Verunsicherung in den Overdrive... sind aber sonst eigentlich auf einem händelbaren Energieniveau

Hat jemand von euch auch so ein Energiebündel zuhause?
 
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Kratzer im Gesicht fallen also nicht unter "Blut fließen" lese ich hier heraus..
Für mich nicht, einfach weil das recht schnell und auch ohne Absicht passieren kann. Da weicht die Katze einmal nicht gut aus und hat die Kralle im Gesicht. Unser Rüpel hatte jetzt schon ein paar Kratzer im Gesicht (gut, er hat kein Fell) und das passierte immer dann, wenn es zu Pfotenhieben kam. Kann eben schnell passieren und ist natürlich auch nicht schön. Aber für mich eine andere Kategorie als ernsthafte Bisse oder richtiges Kloppen.

Wenn ich da nun nicht ein massives Verständnisproblem mit deinem Text habe, finde ich noch immer, dass das recht gut läuft. Keine kittentypische Blitz-VG, aber es sind eben auch keine Kitten 🙂
 
Zuletzt bearbeitet:
vielen Dank für deine Einschätzung 🙂

ich freue mich sehr über Erfahrungsberichte wie eure VG ausgesehen haben und wie lange es alles in allem gedauert hat oder gerade anhällt. Es gibt nichts spannenderes als zu lesen wie es in anderen Haushalten vorsich geht wenn man selbst auch täglich seine Tiere beobachtet und sich das Beste wünscht.

ich werde ebenfalls regelmäßige Updates geben um der Geschichte ein mögliches Happy End zu geben (hoffentlich!)


Diese 2 Bilder können die unterschiedlichen Charaktere perfekt zusammenfassen:

Der Bauarbeiter und die Lady 😀
 

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