Zusammenführung erwachsener Katzen schwierig bis unmöglich?

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Ich denke, Charaktere sollten sich ergänzen. Das Spielverhalten sollte sich ähneln.
 
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A

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Richtig. Es kommt immer auf die Individuen drauf an. Tiere ähnlichen Alters mit passenden Charakter kann man gut vergesellschaften.

Die Aussagen der Züchterin denke ich sich auch von ihren eigenen Erfahrungen geprägt. Als Züchterin wird sie meistens Jungtiere abgeben. Und ja, da ist die schwierigste Konstellation tatsächlich ein einzelner junger raufiger Kater zu einer älteren Dame.
Aber Du würdest ja keinen Jungkater mit Weltherrschaftsambitionen suchen, oder?
Ja, einen Jungkater mit Weltherrschaftsambitionen suche ich definitiv nicht 😀 Eher das komplette Gegenteil. Wobei es momentan mit unseren 3,5 Katzen ganz gut läuft, so dass ich derzeit nicht so intensiv suche. Außerdem haben wir mit Klaus ja einen älteren, manchmal etwas kindischen, aber selbstbewussten Herren.

Wobei ich mich frage, was denn das Mindestalter für einen neuen Kater bei meiner Konstellation der Katzengruppe (zwei Kater, 8 und 10 Jahre, zwei Kätzinnen, ca. 2 Jahre) sein kann. Würde da auch ein 4-jähriger Kater, also quasi im besten Erwachsenenalter zu den beiden Senioren und den beiden jungen Mädels passen? Weil, Kater zwischen 3-5 Jahren mit den passenden Eigenschaften würde ich doch ab uns zu finden (wenn ich mal wieder, rein informativ schaue 😉), mit älteren ist es echt schwierig jemanden zu finden, bei dem alles passt. Wie groß darf der Altersunterschied bei Seniorenkatzen sein? Maximal 2 Jahre? Oder sogar mehr?

Und das mit dem Charakter ist für mich auch eine sehr wichtiger, aber auch schwieriger Punkt, der eher ein Glücksspiel ist.
Nehmen wir zum Beispiel unsere beiden Neuzugänge Tinka und Moisha.
Bei Tinka hieß es, dass sie sehr zutraulich ist und andere Katzen liebt. Sie ist als Straßenkatze in einem Touristenort aufgewachsen, war es also gewohnt, dass sie um ihr Essen kämpfen und es verteidigen muss. Wir haben Tinka bei ihrer Pflegestelle besucht und da war sie mit zwei anderen Katzen zusammen, mit denen sie im Team agiert hat.
Moisha wurde als sehr ängstliche Katzen beschrieben, die sich wunderbar mit ihren Artgenossen verträgt. Sie stammt, wie wir inzwischen wissen, aus einer Streunerkatzen-Kolonie, die nicht viel Kontakt mit Menschen hatte.
Moisha was born at the factory plant in the Kaluga region in Russia and she has lived there for some time with other cats and her cat-friend whose name is Stepochka.
Moisha was really shy at first and was never aggressive towards people or other cats. She was scared when we tried to pick her up, the adaptation was quite difficult.
The consequences of such behavior of Moisha at first were because of the environment where she was born, the stray animals at this factory are being fed, but the quality of this food is very poor. They don’t get vaccinated and due to that get ill and unfortunately die. They become unsociable and stop to trust people.
Sie ist also sehr sozial mit ihren Artgenossen aufgewachsen, auch wenn ich mir vorstellen kann, dass sie schon dort eine der untergeordneten Tieren war, die von den Dominanten eher weg gedrängt wurde. Evtl. hatte sie sogar schon mal geworfen, bevor sie mit einem Jahr gefangen wurde.
Diese Infos haben wir allerdings erst bekommen, als ich nach sehr viel Suchen die Pflegestelle in Russland gefunden habe. Als wir sie abgeholt haben, wurde die Situation, in der sie gefunden wurde, ganz anders geschildert.
Und die PS in Deutschland hat sie eigentlich gar nicht richtig kennen gelernt, darum war "ängstlich" auch das einzige beschreibende Attribut hier.
Wir haben Moisha beim Abholen das erste Mal gesehen. Aber ein vorheriger Besuch hätte auch keinen Sinn gemacht, da sie sich zur der Zeit vor Menschen eh immer versteckt hat.

Eigentlich war das genau diese Konstellation
Und könnte ein extrem ängstliches Scheuchen nicht von einem menschenbezogenen, sorglosen Tier profitieren?
Und anfangs dachten wir, dass das wunderbar passt.

Wobei es bei es, nebenbei bemerkt, bei der Anfrage, auf die die Züchterin geantwortet hat, darum ging, dass von zwei älteren Katern einer gestorben war und ein passenden Tier für den zurückgebliebenen Partner gesucht wurde.
Ich habe den oben genannten Tip der Zücherterin - also zu einem älteren, bisher allein gehaltenen männlichen Tier lieber ein jüngeres weibliches Tier dazu - auch schon gelesen, also als genereller Tip, nicht im Zusammenhang von eine speziellen Vermittlungssituation.
D.h. der Kater, zu dem ein neues Tier gesucht wurde, war schon Gesellschaft gewohnt.

Inzwischen wissen wir, dass Moisha wirklich alle anderen Katzen liebt und dort keinerlei Angst zeigt. Tinka tendiert dazu, fremde Katzen, und somit Konkurrenten, erst mal anzufauchen. Und dann hat sie schnell gemerkt, dass Moisha keinerlei Widerstand leistet und sich sofort wegdrängen lässt. Wenn es etwas zu fressen gibt, verscheucht sie Moisha erst Mal, auch wenn sie selbst genug hat und das Fressen von Moisha gar nicht mag. Sie geht auch immer mal wieder aus den Nichts heraus auf Moisha los. Ich denke, da geht es einfach darum, ihre Stellung in der Hierarchie (gibt es sowas bei Katzen überhaupt?) zu festigen. Moisha lässt sich das auch alles klaglos gefallen. Vielleicht ist sie das einfach bereits von ihren Vorleben her so gewohnt. Mich stört es halt. Aber vielleicht sind auch alle glücklich und ich setze hier menschliche Maßstäbe an.
Zu Klaus, der sich nichts gefallen lässt, hat Tinka ein reibungsloses, aber distanziertes Verhältnis. Die beiden haben wirklich einen ähnlichen Charakter, sind aber in ganz anderen Altersgruppen.
Das haben wir am Anfang nicht gesehen. Tinka hat in der Katzengruppe auf der Pflegestelle auch anders agiert, weil sie da mit mehr oder weniger selbstbewussten Katzen zusammen war.
Das heißt, ob der Charakter einer Katze zu den anderen passt, sieht man wahrscheinlich erst, wenn sie in der neuen Gruppe wirklich angekommen ist. Und auch da kann es immer wieder Änderungen in der Gruppendynamik geben.
Mit den Tod von Mockie hat sich Klaus Verhalten vom Rabauken zum abgeklärten älteren Kater gewandelt und Moisha hat man angemerkt, dass ihr der Rückhalt des Schmusekaters fehlt.

Deshalb finde ich das hier
Allerdings muß ich mich darauf verlassen können, daß der neue sozial ist.....sonst ginge es nicht.
gar nicht so einfach.

Genau das hier ist der Punkt
Es ist immer individuell zu sehen, deswegen ist es ja auch wichtig, dass man den Charakter der Katze gut beschreiben kann.
Geht das überhaupt? Die Pflegestellen von Tinka haben deren Charakter bestimmt nach besten Wissen und Gewissen beschrieben. Aber die in Kroatien kannten sie, als sie als knapp Einjährige aufgelesen wurde. Ihr Charakter hat sich in den 9 Monaten bis zur Vermittlung bestimmt verändert. Und die zweite PS hier in Deutschland hat sie in einem Gespann von selbstbewussten Tieren erlebt.

Und deshalb finde ich es so schwierig, ein neues Tier zu finden, dass sich reibungslos in eine bereits bestehende Gruppe einfügt, im optimalen Fall (was ich mir ja eigentlich wünsche) die Dynamik sogar verbessert. Und wenn man Pech hat, verschlechtert man sogar alles.

Welche Kriterien setzt man also an, wenn man ein neues Tier mit bereits vorhandenen vergesellschaften will, vor allen, wenn bereits Senioren dabei sind? Wir groß kann hier die Altersdifferenz sein?
Und wie schafft man es, einen passenden Charakter zu finden? Die PS lassen bestimmt auch ein paar kleinere Unschönheiten in der Beschreibung weg. Sie wollen ihre Tiere ja vermitteln. Und oft kennen sie die ganze charakterliche Bandbreite der Tiere ja auch nicht. Können sie ja gar nicht.

Allerdings ist mir eins in dem Beitrag hier klar geworden:
Die zitierten stringenten Regeln der Züchterin sollte man sich nicht allzu sehr zu Herzen nehmen und eher nach Charakter und Alter schauen.
 
In unserem Haushalt haben bisher 9 Katzen gelebt und die Zusammenführungen waren immer in unterschiedlicher Alterskonstellation.
Die jüngsten Katzen waren beim Einzug ca 1,5 Jahre, Rickie war mit ca 15 Jahren die älteste, sieht man mal von der blinden, traumatisierten Linda ab, die uralt war.
Die erste Zusammenführung war von Platzhirsch Prissy, damals 11 Jahre, mit Bruno (1,5 Jahre) und Rickie (ca 15 Jahre) gleichzeitig. Nach 2 Tagen waren alle ein Ei und ein Kuchen. Manfred und Ramses kamen allmählich von der Straße in die Wohnung, die waren in etwa in Brunos Alter. Von da an hatten wir immer eine Gruppe von 4 oder 5 Katzen, Olja kam mit 5 bis 7 Jahren, Pia mit mindestens 10 Jahren zu uns. Und jede Zusammenführung war spätestens am 2. Tag gegessen.
Manche Katzen nahmen wir, wie sie kamen, Olja haben wir, weil sie aus dem Ausland kam, nach sehr sorgfältiger Kommunikation aufgenommen. Wobei ich sagen muß, es war nie ein Raufbold darunter und Manfred und Ramses waren in den ersten Wochen noch nicht kastriert.
 
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Natürlich geht das.
Es werden dir hier bestimmt viele berichten können, dass die Katze, die sie bekommen haben, exakt so beschrieben wurde, wie sie ist.
Prissy wurde als "old, fat and not very pretty" beschrieben, das hat überhaupt gar nicht gestimmt. 😉
Aber da es um den Charakter geht: Ja, Oljas Beschreibung hat absolut perfekt gestimmt. Es war uns wichtig, daß sie anderen Katzen, auch schwächeren oder behinderten gegenüber ein hohes Sozialverhalten aufweist, und das stimmt in der Tat.
 
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Welche Kriterien setzt man also an, wenn man ein neues Tier mit bereits vorhandenen vergesellschaften will, vor allen, wenn bereits Senioren dabei sind? Wir groß kann hier die Altersdifferenz sein?
Ich würde wenn ich Senioren adoptieren will nur drauf gucken dass es ein bereits älteres, ruhigeres Tier ist. Egal ob es 10 oder 20 Jahre alt ist. Klar wäre es für die Katzen schön, wenn sie die meiste Zeit ihres Lebens dann gemeinsam verbringen können, aber da auf gleichalt gucken bringt halt auch nix weil jeder seine individuelle Lebensspanne hat.

Also einfach nur ein bereits ruhigeres älteres Tier, mit möglichst passendem Charakter würde ich wählen.
 
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Somma, aus meiner Sicht der Dinge ist es so, dass wie Du schon schreibst zwar sehr häufig aber nicht immer zwei gleiche Charaktere gut zusammen passen.

Meine Irmi hat zum Beispiel auch gut mit Ebony harmoniert. Obwohl Ebony extrem aufdringlich anderen Katzen gegenüber war, ein Charaktermerkmal das Irmi definitiv nicht hat.
Ich denke, „passender Chatakter“ wäre geeigneter als „gleicher Charakter“ 🤔
 
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