Hallöchen
🙂 kleines Update zu Fred!
Er hat sich schon sehr gut eingewöhnt. Er liegt Nachts gerne unter der Decke, folgt Mama überall hin. Er liegt auch gerne auf dem Schoß und lässt sich verwöhnen. Wenn Mama ihn ruft kommt er. Er hat die Nächte auch nicht mehr Miaut und ist ganz entspannt.
Fred ist zwar immernoch etwas schreckhaft er mag zum Beispiel die Straßengeräusche nicht wenn das Fenster auf ist. Den Staubsauger oder Rascheln von Plastiktüten. Dann versteckt er sich immer schnell unter dem Sofa. Ich denke aber das wird sich nach der Zeit legen wenn Fred versteht dass das alles zu seinem Umfeld gehört. Er mag auch keine geschlossenen Türen, auch wenn die Tür zu meinem Bruder nur bei ist drückt Fred die Tür auf.
Zu Menschen ist Fred so zutraulich! Meine Tante war die Tage zu Besuch und Mama hat erzählt Fred ist einfach zu meiner Tante gegangen und es sich auf ihrem Schoß gemütlich gemacht. Meine Tante war natürlich total entzückt 😄
Fred liebt auch seine Ballbahn. Er hatte bei
@sMuaterl ja auch so eine. Er spielt ganz ausgelassen und rennt den Bällen hinterher die wir durch die Wohnung rollen. Oder wenn wir mit den Federn wedeln. Die Spielangel findet er doof. Nach wie vor.
Wenn er dolle spielt hustet er ab und zu. Mama hat von
@sMuaterl ein Inhaliergerät für Fred bekommen. Da wird Fred dann 2- 3 mal die Woche inhalieren.
Der Stinker wird auch jeden Tag mindestens 2 mal gekämmt einmal von Mama einmal von meinem Bruder. Er ist so süß und schmusig!
Mama und mein Bruder sind so glücklich ihn zu haben!
Und natürlich nochmal ein paar Bilder von ihm (ich wurde die letzten Tage regelrecht mit Fotos und Videos von Fred bombardiert)
Ach, ist das schön, das alles zu sehen und zu hören.
@Vicky Victoria , deine Mutter hat mir schon geschrieben, dass Fred die Nächte damit verbringt, bei den verschiedenen Familienmitgliedern im Bett zu kuscheln. Das freut mich so, dass er das jetzt kann. Bei uns ging das ja nicht, weil da ja meistens schon Klaus und manchmal auch Tinka liegt.
Das Nicht-Akzeptieren von geschlossenen Türen hat Moisha auch. Bei uns müssen immer alle Türen offen sein. Ich hoffe, dass Fred da nicht bei uns ein Trauma entwickelt hat, weil er bei uns ja meistens separiert bzw. ausgesperrt war.
Und deiner Mutter hat mir auch ein Video geschickt, in dem dein Bruder mit Fred spielt – es geht ihm einfach gut.
Nach all diesen guten Neuigkeiten ist bei uns das Thema des Fadens –
„Distanzlosen Kater mit drei anderen zusammenführen“ - beendet.
Mein Fazit ist: bei uns hat es nicht geklappt.
Warum, werde ich nochmal an anderer Stelle durch gehen. Fakt ist aber, dass
@Taskali mit ihrer Einschätzung von Fred meiner Meinung nach total Recht hatte:
Unsicherheitsdominanz bzw Unsicherheitsaggression.
Sich einerseits nicht trauen, andererseits aber Interesse, Katzensprache nie richtig gelernt schätze als Kitten zu früh von Mama getrennt + einzeln gehalten, dann ausgesetzt, dann in großer Gruppe. Der weiß nicht wie ers richtig machen soll und geht deshalb im Zweifel nach vorn, will sich auf jeden Fall die Ressourcen sichern und meint daher sich verteidigen bzw die anderen dominieren müssen um das zu schaffen.
Fred wurde in der Ukraine auf 4,5 Jahre geschätzt. Mein TA meinte auf Grund des Zustands seiner Zähne, dass er älter sei.
Ich nehme an, dass er bis Anfang des Jahres als unkastrierter Einzelkater gehalten wurde. Bei Menschen, die ihn durchaus gut betreut haben, denn er kannte die Katzenklappe, er hat sich sofort auf den Laptop gelegt, weil er wohl wusste, dass es da schön warm ist, er ist Menschen gegenüber sehr zutraulich und freundlich.
Aber Fred kennt keine Katzensprache - kein Blinzeln, kein Putzen, kein defensives Verhalten als Neuer in einer fremden Umgebung. Im Gegenteil.
Ein älterer, menschenbezogener Einzelprinz also, der sich mit dem Kriegsbeginn auf sich allein gestellt auf der Straße wieder fand. Einfach nur total tragisch.
Nach dieser Aussage der Tierschützerin aus der Ukraine musste er schon anfangs um sein Essen kämpfen und er fand sich in einer Gruppe mit neun anderen Katzen wieder:
Ob Fred die anderen Katzen dort auch so wie bei uns angegangen ist, weiß ich nicht. Aber anscheinend war er da ja dann nach der Anfangsphase friedlich, ist aber keine Interaktion mit den anderen eingegangen. Meine TÄ meinte, dass Katzen, die sich in einer großen Gruppe neutral bis distanziert verhalten, nicht unbedingt gut mit ihren Artgenossen auskommen. Sowas kann auch einfach Resignation und Stillhalten, um überleben zu können, sein. Das kann ich mir bei Fred gut vorstellen.
Er war ja bei der PS meistens draußen. Ich glaube gar nicht, dass er von sich aus so einen großen Drang nach draußen hatte. Bei mir war das z.B. nicht so. Ja, er lag tagsüber auf seinem Balkon auf einem Hocker. Aber wenn wir im Wintergarten waren, wollte er sofort wieder rein. Und die Mutter von
@Vicky Victoria berichtet auch, dass er vor den Geräuschen draußen eher Angst hat. Ich denke, dass er so den anderen einfach aus den Weg gehen wollte.
Dann kam er hier her zu einer Gruppe von 4 nicht dominanten Katzen. Und spätestens da hat er dann das von
@Taskali beschriebene Verhalten gezeigt.
Ich habe ihn so gut es geht beim Tierarzt untersuchen lassen um auszuschließen, dass Schmerzen die Ursache für sein Verhalten sind. Ich hatte auch noch weitere tierärztliche Untersuchungen mit ihm vor (Zähne? Arthrose?).
Ich habe versucht, anhand der Tipps von
@Taskali an seinen Verhalten zu arbeiten. Ihn dazu zu bringen, dass er auf Abruf von den anderen ablässt. Ihn durch positive Momente wie Leckerlies und später auch Spielen mit den anderen zusammen zu bringen. Zur Not hätte ich sogar an tierpsychologische Beratung gedacht.
Aber der Zeithorizont, dass es trotz Erfahrung Jahre dauern kann, bis Fred sich einigermaßen integriert mit dem Wissen, dass ich ihn in dieser Zeit nie unbeobachtet mit den anderen zusammen lassen kann aus Angst, dass er doch eine der anderen Katzen richtig beißen könnte, haben mich resignieren lassen. Denn es hat mir weh getan, dass er ein ständiger Außenseiter hier war. Er durfte nie richtig zu den anderen, er hätte nie mit den anderen nach draußen gedurft – das ist ja auch kein Leben.
Dazu dann noch die dringenden Appelle von den Tierärzten, von
@teufeline und auch von
@Taskali , dass ich mit Freds Anwesenheit meinen Katzen hier schade bzw. dass Fred durch die anderen Katzen gestresst wird, haben dann den Ausschlag gegeben.
Ich war mir einfach sicher, dass es ihn in einer ruhigen Umgebung mir einer Familie, die ihn liebt besser gehen wird.
Und nach allen was ich höre und auf den Bildern und Videos sehe, war das genau die richtige Entscheidung. Ich glaube, dass er bei
@Vicky Victorias Mutter endlich glücklich ist. Und da bin ich sehr froh drüber.
D.h. für mich war Abgeben die beste Option.
Das heiß aber nicht, dass das für alle Katzen gilt, die anfangs die anderen Katzen so angehen. Ich denke es kommt immer auf die Konstellation an. Hat man Katzen, die eher selbstbewusst sind und die sich zu wehren wissen? Oder Sensibelchen, wie meine Moisha? Oder solche, die dann ihren Unmut an den anderen auslassen, wie Tinka?
Wie alt ist die Katze, die sich nicht an die Regeln hält? Bestehen Chancen, sie umzuerziehen? Welche Konsequenzen hat es, wenn die Fetzen fliegen?
Und: gibt es Alternativen. Muss man wirklich an seinem Plan festhalten? Oder ist Aufgeben und dem Tier ein schönes Leben woanders zu ermöglichen nicht auch eine gute Wahl?
Und damit troll ich mich mal wieder in meinen Hauptfaden und mach da weiter
https://www.katzen-forum.net/thread...onalen-katzengemeinschaft.255751/post-7281974