Also...
ich hab mir mal jetzt nur diesen Thread durchgelesen, nicht aber die anderen von dir verlinkten (vllt. komme ich ja noch dazu
😉)
WAS ich hier aber lese kommt mir seeeehrrr bekannt vor. Eine andere Forine hatte die gleichen Probleme, nur waren es bei ihr fünf oder sechs Katzen von denen sich zwei dermaßen gegen den Einen verbündeten das es schon nicht mehr feierlich war.
Und was ich jetzt schreibe, schreibe ich dir weil ich weiß (s.o.) das es bereits Erfolg gezeigt hat.
😉
Das ZAUBERWORT heißt: "Ich bin hier die Oberkatze und was ich nicht will das wird auch nicht gemacht! - Punkt!"
(insofern gebe ich Balli gern Recht - was ziemlich selten vorkommt) 😛
_________________________________________________________________________________
Mal einen kleinen Exkurs in Sachen Katzenerziehung:
Ach ja richtig - Katzen kann man ja nicht erziehen! Steht ja in vielen Büchern - muss also stimmen!
Und ich sage - Quatsch - völliger Blödsinn!!!
______________________________________________________________
Aber ich möchte das Pferd mal von einer anderen Seite aufzäumen um es verständlicher zu machen.
Nehmen wir einmal an du hättest Kinder - einen Buben und ein Mädchen.
Dann, eines Tages, bringst du ein Pflegekind mit heim.
Natürlich sind Deine Kinder suuupeeerrr begeistert von dem Neuen Spielkameraden, begrüßen ihn aufs herzlichste, teilen Alles mit ihm gleich am ersten Tag und lassen ihn sogar in ihren Betten schlafen.
Ach ja, was wäre es schön. Doch leider ist das Leben kein Ponyhof und so würden sich Deine Kinder genau so nicht verhalten. Im Gegenteil. Sie wären misstrauisch ohne Ende, würden den Neuen ärgern wo sie können, drangsalieren und ja...mobben. Nun lässt der sich das dooferweise auch noch gefallen und wehrt sich nicht. Und was tun die beiden Geschwister? Die frohlocken noch weil Mama das ja auch noch gut findet - denn sagen tut sie ja nix. Machen tut sie auch nix. Also dürfen wir den Neuen drangsalieren und mobben. Mama sagt ja nicht mal was wenn wir auf den Neuen einprügeln. Yipeeahhhh.
Sorry für die Übertreibung - aber so wird deutlich was ich meine.
Also, was würdest du tun wenn es Deine KINDER wären die sich gegenüber dem neuen Pflegekind so verhalten? Du würdest dir solche Streitigkeiten verbitten, mit Sanktionen drohen und diese, falls nötig auch durchsetzen.
Du würdest nicht zulassen dass sie auf das rein defensive Pflegekind, welches sich aus Angst wieder zurück ins Heim zu müssen lieber nicht wehrt, einprügeln.
Also warum lässt du es zu das Deine Katzen dies tun?
Es gibt bei der Katzenerziehung zwei ganz einfache Regeln:
1. Konsequenz
2. gutes Verhalten = positives Feedback
schlechtes Verhalten = negatives Feedback
Egal bei welcher Katze!!!
_____________________________________________________________
So, nun mal etwas zu Milow, damit du ihn und sein Verhalten vllt. etwas besser verstehenund einschätzen kannst WARUM er sich so verhält.
So wie du es geschildert hast, hat er sich EUCH ausgesucht. Von all jenen die um Euch herum wohnen seid ihr diejenigen wo er bleiben möchte.
Er weiß, das die beiden anderen Katzen jene sind in deren Territorium er der Eindringling ist. Würde er sich aggressiv ggü. deinen beiden anderen verhalten hättest DU ihn längst verjagt.
Milow weiß, dass er im Moment kein Recht hat Anspüche geltend zu machen, egal ob den Katzen gegenüber oder dir. Er weiß aber auch, dass er DIR vertrauen kann, deswegen kommt er, trotz der Gefahr verprügelt zu werden, immer wieder. Er kann mit dieser momentanen Situation leben, auch wenn er sich vllt. schöneres vorstellen könnte. Aber wenn ihm das nicht genügen würde, oder vielleicht das was er bei Euch erlebt nicht dreimal besser ist als sein bisheriges Leben, dann wäre er schon längst auf Nimmer-Wiedersehen verschwunden.
Aber - oh Wunder - er kommt immer wieder.
😉
______________________________________________________________
Genug der Erklärung, WAS kannst du tun um die Situation zu verbessern?
Fang bitte an zwischen allen Dreien KEINEN Unterschied mehr zu machen. Milow lebt jetzt bei Euch, also stehen ihm auch die gleichen Rechte zu.
Verhalte dich wie eine Führerin, wie eine Oberkatze!! Wenn sich Deine Beiden artig verhalten, dann beknuddle sie wie zuvor, doch wenn sie etwas mit Milow tun was du nicht willst, dann rufe sie zur Ordnung!!!
Wenn Milow z.B. auf der Mauer sitzt und sich nicht reintraut weil er Micki sieht wie der schon die Krallen wetzt und sich auf eine weitere Hatz freut, dann sei gewappnet. Achte auf Mickey!!!! (nicht auf Milow). Er wird in Lauerstellung da sitzen - seine Augen fixiert auf Milow, jede Muskelfaser gespannt. Nichts kann ihn jetzt mehr ablenken - nichts ist wichtiger als die bevorstehende Hatz - es macht ja soooooooooooooo viel Spaß
(und ist außerdem gut für eigene Kater-Ego 😀)
Wenn Du deinen Kater einigermaßen gut kennst, wirst du wissen WANN er angreift. Und genau in diesem Moment
MUSS die Reation von dir erfolgen.
Diese kann sogar etwas härter ausfallen, Mickey wird es verkraften.
Also rufe laut!!!, kurz, knapp und deutlich NEIN!!! LASS DAS!!! Geh hin, greife fest in seinen Nacken und halte ihn nur für zwei Seknunden in dieser Stellung. Dann heb ihn hoch und bring ihn in eine Stube wo du hinter ihm die Tür zumachen kannst.
Sobald er fort ist wird Milow herabsteigen und reinkommen. Das kann zwar etwas dauern (falls der dem Frieden nicht so ganz traut) aber es wird passieren. Und so lange muss Mickey auch bleiben wo er ist. Erst wenn Milow in der Wohnung ist, kannst du Mickey wieder rauslassen. Benimmt der sich dann sofort wieder daneben - schwups - wieder rein ins Zimmer und Tür zu.
Übersetzen wir mal diese Situation in Kinderverhalten- und erziehung.
Dein Sohn steht auf der Terrasse, die Hände zu Fäusten geballt in typischer Angriffs-Boxerhaltung und sagt Deinem Pflegekind (welches vielleicht nur in die warme Stube will):
Wenn du es wagst hier auch nur einen Fuß auf die Terrasse zu setzen gibst Dresche!!! Also wag es!! Ich bin grad so gut in Stimmung! Schwesterchen sitzt derweil etwas weiter hinten, sieht amüsiert zu und würde dem Bruder auch noch zu Hilfe eilen falls es eng wird (so ein gemeinsamer Feind hat doch was 😉, das macht Spaaaaaaaaaaaßßßß)
So nun meine Frage, was würdest du tun? Was sagt dir Dein Instinkt was richtig und was falsch ist?
Sitzt du ebenfalls auf der Terrasse, siehst das Unheil kommen, reagierst aber nicht? Siehst du dabei zu wie Dein Sohn dein Pflegekind verkloppt und davonjagt?
Oder würdest du nicht viel eher doch Deinen Sohn zur Ordnung rufen und deiner Tochter erklären dass auch sie Ärger bekommt wenn sie sich da jetzt einmischt?
😉
Siehst du, jetzt lächelst du.
Also warum lässt du ein solches Verhalten bei Deinen Katzen zu?
Ich für meinen Teil würde in einer solchen Situation zwar schon im Vorfeld eingreifen, so nach dem Motto
"Mickeyyyyyyyyyyyy, vergiss es! komm gar nicht erst auf die Idee! Mickey!!! NEIN!!!" und dann wäre auch Ruhe hier. Nur bei dir funktioniert das noch! nicht. Meine Kater
wissen dass hinter solchen Ansagen Sanktionen folgen, Deine Beiden müssen das erst noch lernen.
Das mit dem Wegsperren in die Stube ist nur ein Beispiel um den Agressor aus der Situation zu nehmen. Es kann auch jede andere Möglichkeit der Sanktion sein.
WAS du aber auf jeden Fall erreichen musst ist das Mickey etwas negatives für sein Verhalten erlebt.
Und noch etwas. Katzen sind kluge Tiere, doch sie haben kein Lerngedächtnis wie Menschen. Katzen lernen nur auf einem Weg.
Wenn - Dann
Wenn ich das und das m ache, dann passiert das und das!!
Sobald jedoch zwischen der 1. Handlung und deiner Reaktion eine 2. Handlung Deiner Katze liegt, kann sie deine Reaktion nicht mehr mit der 1. Handlung in Verbindung bringen.
Aus diesem "Wenn-dann" ergibt sich auch der dauerhafte Lerneffekt. Wenn ich etwas nicht will erfolgt auch immer die gleiche Reaktion auf die "nichtgewollte" Handlung. Und so lernt Katz (sofern sie nicht völlig verblödet, dickschädlig oder arrogant ist
😉 😀) das es besser ist bestimmte Dinge nicht zu tun.
So und jetzt wird mir gleich die Forensoftware erklären das der Text um XXX Zeichen zu lang ist und ich in kürzen soll