INFO: Umgeleitete Aggression

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Aus aktuellem Anlass poste ich hier im "Umgeleitete Aggression"-Tread doch mal direkt.
Mir ist vorher auch schon aufgefallen, das bei plötzlichem Zoff zwischen Katzen auf diesen Thread verwiesen wird, die Tipps umgesetzt werden, aber sich eher Verzweiflungt breit macht, weil man trotz Gegenmaßnahmen keine Verbesserung sieht...

Was hier ein wenig untergeht, ist der Punkt, dass die Katzen erstmal zur Ruhe kommen sollten, bevor man sie evtl mit Gittertür wieder zusammenführt.

Wenn man die Tipps im Eingangspost umsetzt, bevor sie sich deutlich beruhigt haben, besteht die Gefahr, dass sie sich am Gitter schlichtweg nicht beruhigen können.
Denn oft ist es tatsächlich so, dass wenn man sie schnell trennt (ohne Sichtkontakt), sie auch schnell wieder runterkommen und man kann sich eine erneute Zusammenführung mit Gittertür sparen.
Sicher, manchmal kommen sie nicht runter, dann muss man eine Gittertür einsetzen und wieder ganz langsam zusammenführen. Aber oft ist das nicht nötig.

Ganz wichtig wäre, dass man sie schnell strikt (ohne Sichtkontakt) trennt und dann selbst ruhig bleibt und keine Panik bekommt und nicht gleich anfängt, die Katzen zwischen den Revieren hin und her zu tauschen und per Gitter zusammenzuführen (Futter am Gitter etc ) und verzweifelt, weil es nicht klappen will.

Wenn Katzen sich erschrecken, oder eine Fehlverknüpfung geschieht, dann ist das Schlimme nicht der Schreck an sich (wie oft erschrecken sich Katzen, wenn Dosi zB beim Näpfe-füllen mal wieder ungeschickt war 😉 ), sondern dass es vorkommen kann, dass sie das Erschreckende nicht einordnen können.
Katzen sind sowohl Beute- als auch Raubtiere und reagieren entsprechend. Eine erschreckende Situation nicht-einordnen-können könnte unter Umständen tödlich enden (für ein Beutetier), oder zu höchster Angriffbereitschaft motivieren (für ein Raubtier), das Adrenalin schnellt nach oben, damit sie sowohl für Flucht (wie Beutetier reagieren) als auch Angriff (wie Raubtier reagieren) bereit sind.
Meist verteilen sich bei zwei Katzen die Rollen auch noch unglücklich - einer fällt extrem ins Beutetier-, der andere ins extreme Raubtierverhalten. Dann entsteht dieses typische aufeinander-fixiert-sein, von dem sie von allein oft nicht runterkommen.
Oft beruhigen sie sich auch ohne Gegenmaßnahmen augenscheinlich schnell, aber dann sind sie beim kleinsten Mucks doch gleich wieder auf 180... Der ängstlichere sofort wieder auf dem Schrank, auch wenn der andere nur friedlich guckt - oder eben der aggressivere fetzt sofort auf den anderen drauf, obwohl der friedlich unterwegs war.
Bei Katzen dauert es länger als beim Menschen, bis das hochgeschnellte Adrenalin sich wieder ganz abgebaut hat.

Wenn man an dieser Stelle einen Break macht und sie strikt trennt, dann kann sich das hochgeschnellte Adrenalin erstmal schön langsam abbauen, ohne von gegenseitigen Irritationen (Zusammenführungsmaßnahmen am Gitter) unterbrochen zu werden. Von daher wäre die wichtigste Botschaft: Ruhe bewahren und den Katzen erstmal eine Möglichkeit zum Runterkommen geben. Also erstmal strikt trennen. Tür zu. Ohne Sichtkontakt.

Wenn der Adrenalinpegel wieder auf nomal steht, tun Katzen mitunter so, als wäre nichts gewesen und Dosi wundert sich.
Wenn sie zu diesem Zeitpunkt durch Zusammenführungsmaßnahmen (Reviere tauschen, mit Sichtkontakt füttern etc) immer wieder miteinander konfrontiert werden - und aus ihrer Sicht Dosi auch noch (womöglich aufgeregt) "mitmischt", oder eine Nähe geschaffen wird, zu der sie noch nicht bereit sind (weil innerlich noch zu hochgepusht) dann können sie sich gar nicht beruhigen und es heißt dann, das Ganze sei eine furchtbar schlimme Sache, die langwierige Folgen haben kann.
Ist es aber nicht. Es sind nur Tiere, die auch mal bissl durchdrehen können und teilweise anders funktionieren als wir Menschen.
Wenn die Katzen eine Chance bekommen, sich erstmal völlig zu beruhigen (strikt geschlossene Tür, ohne Sichtkontakt), dann wird das schon wieder.
Dann kann man weitersehen.
Also keine Panik vor durchdrehenden Katzen.

Wenn sie sich, strikt getrennt, deutlich beruhigt haben, kann man immer noch eine Gittertür einbauen und sehen, ob sie tatsächlich friedlich miteinander bleiben. Falls ja, alles prima - aber dann würde ich das Ganze erstmal schön festigen. Also viele schöne gemeinsame entspannte Erlebnisse am Gitter schaffen, bevor man das Gitter evtl zu früh wieder öffnet.

*

Also wenn deine beiden Katzen wie aus heiterem Himmel plötzlich aufeinander losgehen und das ganz anders aussieht, als bei üblichen Zoffereien (womöglich eine der beiden unter sich macht), zögere nicht lange und trenn sie. Ohne Sichtkontakt.
Je schneller dies geschieht, desto eher können sie sich beruhigen und das Verhalten schleift sich nicht ein.
Pass auf, dass du dich nicht unnötig in Gefahr bringst. Besser nicht eine Katze schnappen (eine adrenalingetränkte Katze kann auch mal Dosi angreifen), lieber auf eine Möglichkeit warten, um einfach eine Tür zwischen ihnen zu schließen.

Gut wäre es, wenn die Katze, die ängstlicher reagiert hat den größeren Bereich der Wohnung bekommt. Oder den wichtigeren, in dem sie wie gewohnt Futter- Lieblingsschlafplatz, Klo etc bequem erreichen kann.
Oft ist so ein "überlegtes Trennen" im Chaos, in dem schnell gehandelt werden muss, nicht möglich - die wichtigste Gegenmaßnahme wäre aber, dass sie *erstmal* so schnell wie möglich keinen Sichtkontakt zueinander haben.
In jedem Bereich einen gemütlichen Schlaf- und Futterplatz einrichten, ein Klo etwas weiter vom Futterplatz entfernt hinstellen und zur Ruhe kommen lassen.
Später kann man immer noch korrigieren, zB schauen, ob man evtl die Reviere tauscht, falls der aggresivere auf die Schnelle im größeren Bereich gelandet ist und sie doch besser über längere Zeit getrennt bleiben sollten.

Nach der schnellen Trennung am besten einen eigenen Thread aufmachen, denn je nach dem, wie sie sich zueinander verhalten, könnte man sie entweder recht schnell wieder zusammenlassen, oder doch per Gittertür langsam wieder zusammenführen. Gittertür schnell und einfach selberbauen
Die Tipps im Einganspost sind allgemein gehalten, quasi eine Sammlung möglicher Gegenmaßnahmen. Was für Maßnahmen im einzelnen Fall sinnvoll sind, das ist individuell, es kommt darauf an, wie sich die betreffenden Katzen zueinander verhalten.
 
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Nachfrage: umgeleitete Aggression

Hallo Catma,

was genau verstehst Du denn unter "deutlich beruhigt"? Ich habe bereits einen eigenen Thread aufgemacht, setze auch einiges um, bin jedoch auch immer wieder ratlos. Ich habe meine 2 "Kontrahentinnen" (Curly und Sue) inzwischen die meiste Zeit getrennt. Da ich mehrere Katzen habe, bedeutet das, dass ich 2 Gruppen getrennt habe. Leider steckt versändlicherweise der Stress der beiden die anderen ebenfalls an bzw. insgesamt ist der Stresspegel in der Katzengruppe gestiegen. Und Curly scheint auch darauf zu reagieren, wenn die anderen miteinander spielen. Vorhin habe ich gar nicht mitbekommen, dass Sue in den Raum geschlüpft ist, in dem Curly war, da ich damit beschäftigt war, 2 andere Katzen zu trennen, wo das "Spiel" wohl etwas ernster geworden war. Ich hörte nur das heftige "Kreischen/Knurren" der Katzen und sah dann Curly und Sue wieder im Streit, und zwar heftigst. Es hat eine Weile gedauert, bis ich sie getrennt hatte, danach ist recht schnell wieder Ruhe eingekehrt.

Vielleicht hast du ja noch Tipps für mich?

Herzliche Grüße und viel Zuversicht und Geduld an alle, die sich mit diesem Thema "herumschlagen".:hmm:

NicoCurlySue
 
was genau verstehst Du denn unter "deutlich beruhigt"?
Dass sie sich getrennt voneinander wieder normal benehmen.
Meist ist es ja so, einer ist total aggro, der andere extrem ängstlich und wenn man sie (ohne Sichtkontakt) trennt, fällt dieses aufeinander-fixiert-sein schonmal weg. Aber ihr Zustand hält meist erstmal an, auch wenn sie getrennt voneinander sind. Der ängstlicht zB läuft trotz Trennung immer noch geduckt oder zumindest etwas verunsichert durch die Wohnung und/oder der aggressivere ist auch im abgetrennten Bereich unruhig... Nach einer Weile merkt man aber, sie kommen getrennt voneinander runter und bewegen sich dann recht schnell "so wie immer". Eben weil sie sich nicht mehr gegenseitig hochpushen können.

Dann würde ich erstmal bisschen Ruhe einkehren lassen (einige zeitlang getrennt halten, auch wenn beide sich recht schnell dfeutlich beruhigt haben). Aber doch nicht allzu lange warten und recht zügig eine Gittertür einbauen, um zu sehen, ob sie auch so ruhig bleiben, wenn sie wieder Sichtkontakt haben.
Je nach Situation...
Wenn sie sich vorher schon über etwas längere Zeit hochgeschaukelt haben, lieber ein bisschen länger warten, bis man die Gittertür einsetzt.
Wenn das gegenseitig-hochschaukeln hingegen nicht über längere Zeit anhielt, weil man sie schnell getrennt hat und sie sich schnell wieder beruhigen, ist es evtl besser dann auch recht schnell eine Gittertür einzubauen.
Es gibt leider kein Patentrezept. Man muss schauen, wie verhalten sie sich und je nach dem dann entsprechend reagieren.
 
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Hallo ihr Lieben,

Ich frage auch hier mal vorsichtig nach, ob sich einer der Profis mal unser großes Problem durchlesen mag und vielleicht Zuspruch, Ratschläge und Tipps geben kann. Ich als Katzenmama bin gerade etwas verzweifelt...

Wiederzusammenführung nach Tierarzt / Tierklinik
 
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Hallo kennt sich zufällig eine mit den Bachblüten Tropfen aus?
Meine Katzen wohnen seit 3 Jahren zusammen und seit zwei Wochen bekriegen sie sich nur noch und gehen aufeinander los.
Meine Cousine hatte mit erzählt das ihr damals jemanden diese Tropfen zusammen gestellt hat und nun suche ich jemanden der das auch für meine Katzen machen könnte.
Über eine schnelle Rückmeldung würde ich mich sehr freuen ich weiß langsam echt nicht mehr weiter..
LG
 
bei umgeleiteter aggression helfen bachblüten alleine zu wenig 😉
katzis separieren und dann schritt für schritt vorgehen wie in dieser info beschrieben ist.
3 wochen krieg und aufeinander losgehen ist schon sehr lange. da musst du jetzt sofort handeln, sonst wir eine neue zusammenführung sehr schwierig und langdauernd 😉
 
DAS PROBLEM:
Eines der häufigsten Probleme in einem Mehrkatzenhaushalt ist die sog. "Umgeleitete Aggression oder Territoriale Aggression".
Die Folgen eines solchen Vorfalls können fatal sein für die Harmonie eines bis anhin befreundeten Katzenpaares. Es sollte so schnell wie möglich reagiert werden, denn sonst kann es sein, dass sich die Katzen nicht mehr verstehen. Ein heftiger Angriff eines Katzenpartners kann für Tiere so schockierend sein, dass mit gravierenden Langzeitfolgen zu rechnen ist (sog. schockinduzierte Aggressionen).

URSACHE:
Auslöser ist ein Vorfall, gegen den sich Katzen nicht wehren können, wobei sie sehr erregt sind und, wie die Bezeichnung schon sagt, sie die Aggression umleiten (verknüpfen) auf den befreundeten Katzenkumpel. Meist gehen die Katzen sofort aufeinander los, bekämpfen sich sehr heftig und benehmen sich, als ob sie sich nicht mehr kennen. Meistens sind beide Katzen zugegen, wenn so etwas Unvorhergesehenes passiert.
Mögliche Auslöser sind z.B.:
- der Anblick einer fremden Katze im eigenen Revier, die nicht erreichbar ist
- heftiges Erschrecken, z.B. durch einen zu Boden fallenden Gegenstand
- ein plötzliches Schmerzerlebnis, z.B. ein Gegenstand, der auf eine Katze fällt
- Tierarztbesuch; v.a. mit Narkose verbundener Eingriff

WAS IST ZU TUN:
Um zu verhindern, dass sich das aggressive Verhalten dauerhaft manifestiert, sind folgende Massnahmen sofort zu ergreifen:
- Die Katzen sofort trennen und unbedingt verhindern, dass weitere Kämpfe stattfinden.
- Feliway-Stecker einsetzen
- Neue positive Verknüpfungen schaffen; zusammen füttern, aber nur unter Aufsicht. Die Näpfe müssen einen grossem Abstand zueinander haben (2-3 Meter). Starren sollte unterbunden werden, indem man ganz ruhig den Sichtkontakt der beiden Kontrahenten unterbricht und sich zwischen die beiden stellt/setzt. Während dem Fressen beide mit etwas Thunfischsaft/Sahne einreiben, damit sie sich sofort putzen nach dem Fressen (Putzen beruhigt und signalisiert dem anderen "ich bin friedlich, ich tu dir nichts"). Danach wieder trennen, denn es sollte durchweg positiv bleiben, bis sie wieder getrennt werden.
- Die temporären Reviere, die durch die momentane Trennung entstehen, immer wechseln, damit keine festen Territorien entstehen, die dann erbittert verteidigt werden.
- Gerüche austauschen; mit einem weichen Lappen den Katzen v.a. unterm Kinn streichen und dann auf die andere Katze übertragen.
- Zusätzliche Versteckmöglichkeiten schaffen; Kartons, Höhlen, gerne höher gelegene Plätze etc.
- Feste Spielzeiten zur Stärkung des Selbstbewusstseins und zur Entspannung. Zuerst einzeln mit jeder Katze, v.a. mit der Unterlegenen.
- Wenn die Katzen ohne Konflikte zusammen fressen, die Zeit langsam verlängern, in der sie zusammen sind. Langsam (Centimeterweise!) die Näpfchen wieder näher zusammenrücken, aber immer noch unter Aufsicht.
- Beim ersten Versuch, die Katzen ausserhalb der Fresszeit wieder zusammenzulassen, mit viel Lob und Leckerchen arbeiten. Starren unterbinden. Falls sich die Spannung wieder aufbaut, in Ruhe trennen. Es kann versucht werden, etwas zu spielen. Besser zunächst einer Katze und die andere kann zuschauen, ohne bedroht zu werden (also besser zuerst mit der dominanten Katze spielen und sie so auch ablenken).
- Falls die Konfliktsituation bei direktem Zusammensein zu heftig bleibt, sollten die Katzen getrennt bleiben mit Sichtkontakt, also z.B. mit einem Gitter oder Netz (in schweren Fällen kann auch so die gemeinsame Fütterung stattfinden). Wenn sie sich sehen, ohne zu fauchen oder knurren oder drohen, kann die Trennung abgebaut werden und die Katzen unter Aufsicht direkt miteinander zusammengelassen werden.

Wirklich wichtig ist, geduldig zu sein und nichts zu forcieren! Im besten Falle ist das eine Frage von wenigen Tagen, in gravierenden Fällen kann das 1-2 Monate dauern.
Der begletende Einsatz von Zylkene ist durchaus eine sehr gute Option. Auf jeden Fall für die ängstlichere, schüchterne Katze, optional auch bei beiden.
 
DAS PROBLEM:
Eines der häufigsten Probleme in einem Mehrkatzenhaushalt ist die sog. "Umgeleitete Aggression oder Territoriale Aggression".
Die Folgen eines solchen Vorfalls können fatal sein für die Harmonie eines bis anhin befreundeten Katzenpaares. Es sollte so schnell wie möglich reagiert werden, denn sonst kann es sein, dass sich die Katzen nicht mehr verstehen. Ein heftiger Angriff eines Katzenpartners kann für Tiere so schockierend sein, dass mit gravierenden Langzeitfolgen zu rechnen ist (sog. schockinduzierte Aggressionen).

URSACHE:
Auslöser ist ein Vorfall, gegen den sich Katzen nicht wehren können, wobei sie sehr erregt sind und, wie die Bezeichnung schon sagt, sie die Aggression umleiten (verknüpfen) auf den befreundeten Katzenkumpel. Meist gehen die Katzen sofort aufeinander los, bekämpfen sich sehr heftig und benehmen sich, als ob sie sich nicht mehr kennen. Meistens sind beide Katzen zugegen, wenn so etwas Unvorhergesehenes passiert.
Mögliche Auslöser sind z.B.:
- der Anblick einer fremden Katze im eigenen Revier, die nicht erreichbar ist
- heftiges Erschrecken, z.B. durch einen zu Boden fallenden Gegenstand
- ein plötzliches Schmerzerlebnis, z.B. ein Gegenstand, der auf eine Katze fällt
- Tierarztbesuch; v.a. mit Narkose verbundener Eingriff

WAS IST ZU TUN:
Um zu verhindern, dass sich das aggressive Verhalten dauerhaft manifestiert, sind folgende Massnahmen sofort zu ergreifen:
- Die Katzen sofort trennen und unbedingt verhindern, dass weitere Kämpfe stattfinden.
- Feliway-Stecker einsetzen
- Neue positive Verknüpfungen schaffen; zusammen füttern, aber nur unter Aufsicht. Die Näpfe müssen einen grossem Abstand zueinander haben (2-3 Meter). Starren sollte unterbunden werden, indem man ganz ruhig den Sichtkontakt der beiden Kontrahenten unterbricht und sich zwischen die beiden stellt/setzt. Während dem Fressen beide mit etwas Thunfischsaft/Sahne einreiben, damit sie sich sofort putzen nach dem Fressen (Putzen beruhigt und signalisiert dem anderen "ich bin friedlich, ich tu dir nichts"). Danach wieder trennen, denn es sollte durchweg positiv bleiben, bis sie wieder getrennt werden.
- Die temporären Reviere, die durch die momentane Trennung entstehen, immer wechseln, damit keine festen Territorien entstehen, die dann erbittert verteidigt werden.
- Gerüche austauschen; mit einem weichen Lappen den Katzen v.a. unterm Kinn streichen und dann auf die andere Katze übertragen.
- Zusätzliche Versteckmöglichkeiten schaffen; Kartons, Höhlen, gerne höher gelegene Plätze etc.
- Feste Spielzeiten zur Stärkung des Selbstbewusstseins und zur Entspannung. Zuerst einzeln mit jeder Katze, v.a. mit der Unterlegenen.
- Wenn die Katzen ohne Konflikte zusammen fressen, die Zeit langsam verlängern, in der sie zusammen sind. Langsam (Centimeterweise!) die Näpfchen wieder näher zusammenrücken, aber immer noch unter Aufsicht.
- Beim ersten Versuch, die Katzen ausserhalb der Fresszeit wieder zusammenzulassen, mit viel Lob und Leckerchen arbeiten. Starren unterbinden. Falls sich die Spannung wieder aufbaut, in Ruhe trennen. Es kann versucht werden, etwas zu spielen. Besser zunächst einer Katze und die andere kann zuschauen, ohne bedroht zu werden (also besser zuerst mit der dominanten Katze spielen und sie so auch ablenken).
- Falls die Konfliktsituation bei direktem Zusammensein zu heftig bleibt, sollten die Katzen getrennt bleiben mit Sichtkontakt, also z.B. mit einem Gitter oder Netz (in schweren Fällen kann auch so die gemeinsame Fütterung stattfinden). Wenn sie sich sehen, ohne zu fauchen oder knurren oder drohen, kann die Trennung abgebaut werden und die Katzen unter Aufsicht direkt miteinander zusammengelassen werden.

Wirklich wichtig ist, geduldig zu sein und nichts zu forcieren! Im besten Falle ist das eine Frage von wenigen Tagen, in gravierenden Fällen kann das 1-2 Monate dauern.
Der begletende Einsatz von Zylkene ist durchaus eine sehr gute Option. Auf jeden Fall für die ängstlichere, schüchterne Katze, optional auch bei beiden.
Vielen Dank für diesen sehr informativen Bericht. Man weiß ja nie, ob es einen als Katzenhalter selber auch irgendwann einmal treffen kann, umso besser, wenn man dann einen solch hilfreichen Leitfaden zur Hand hat!
 
Die beiden Kater einer 3Jahre alt der andere 5 Jahre alt wohnen nicht zusammen bei mir. Der 3 Jahre alte Tieger wohnt 3Straßen weiter. Warum sind die beiden soooo agressiv wenn sie sich sehen? Was können wir dagegen tun? IMG-20200825-WA0000.jpegDas ist unser Charlie.
 
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Ich hab 2 Urlaubskatzen hier gehabt weil die Urlaubsvertretung meiner Tochter krank wurde. Es kam bei der einen Katze meiner Tochter zu umgeleiteten Agressionen. Leider konnte ich sie nicht trennen weil bei mir nur das Bad eine Türe hat (So eine Arte Möchtegern-Loft). Gitter geht auch nicht weil Durchgang ca. 1,50 misst. Sie hat versucht sowohl Tier als auch Mensch zu verkloppen. Alle Katzen sind zwischen 1 und 4.

Wichtig war es Ruhe zu bewahren. Kam es zum äußersten half oft ein Stück große Pappe. Ich hatte auch das Gefühl, dass Zusprechen hilft und hin und wieder durfte ich sie kuscheln aber dann hat sie wie aus den nichts gehauen und gejault. Etwas geholfen hat auch spielen bzw. auslasten. Geholfen hat mir auch Minka, die Mona durch aufplustern und kurzes knurren im Schach hielt. Irgendwie hat Mona Respekt vor Minka.
So kurz vor Schluss ging es dann wieder aber richtig dicke wurden sie nicht. Ihr Bruder hingegen war die ganze Zeit über ruhig und hat sich in die Gruppe integrieren lassen, zu meiner Verwunderung,

Fazit: Insgesamt sind 5 Katzen anstrengend, erst recht wenn eine Katze sich der Gruppe nicht fügen kann. Ich würde mir für den nächsten Urlaub meiner Tochter ein Auto bzw. Fahrdienst organisieren und die beiden Katzen in der Wohnung versorgen damit sich jeder wohl fühlt. Ich bin nämlich jetzt noch gerädert von umgeleiteten Agressionen 😴
Ich würde da jetzt nicht von einer "umgeleiteten Agression" sprechen, sondern von "normalem Verhalten"!

Die Katze wurde aus ihrem Revier in ein für sie fremdes Revier gebracht!
Nicht jede Katze ist gleich "Best Buddy" mit jeder Katze. Neue Katzen, neue Gerüche, neues Revier....heisst Stress, und Angst. Dass eine Katze da erst einmal agressiv reagiert, ist völlig normal!🤷‍♀️
 
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eine umgeleitete aggression definiert sich über katzis, die eigentlich gut befreundet sind
 
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Hallo, auch ich bin jetzt in eine solche Situation mit meinen Stubentiegern geraten.
SIE sind ca. 1 Jahr und 8 Monate, Kater und Katze, beide kastriert. Leben seit sie Kitten sind bei uns ohne Probleme zusammen.
Am Dienstag war der Hund meiner Schwester zu Besuch (das ist er bisher öfter gewesen, ohne größere Probleme... Katzen und er schlafen auch zusammen auf dem Sofa mit ca 1m Abstand) er ist in einer Situation vom Sofa gesprungen auf eine Katze zu, in dem Moment kam genau die zweite angelaufen und sie haben sofort angefangen sich zu Prügeln. So schlimm das die Katzin Urin gelassen hat, ich dazwischen Katzen getrennt, Katze hat noch Kot hinterlassen. Auch am Abend beim neuerlichen zusammenlassen dasselbe. Seitdem waren sie getrennt. Gittertür heute installiert-> Katzen beschnuppern sich lieb, kein Zeichen von Aggression -> geöffnet -> erst lieb, nach ca10 min möchte der Kater der Kättin am Po Schnuppern sie Faucht und hebt Pfote er greift sofort an -> wieder Prügelei mit Urin lassen der Katze, ich sofort dazwischen und getrennt. Darauffolgend an der Gittertür von der Katze fauchen und verstecken bei Blickkontakt zum Kater. Tür geschlossen/Gittertür zur Hälfte verhangen, damit Gerüche sich austauschen können.
So wie gehe ich am besten weiter vor, besteht noch Hoffnung. Mir fällt Geduld leider extrem schwer. Bei Antworten gerne Tagerichtwerte mit angeben.
Sollte ich Sie heute Abend schon wieder sehen lassen, oder erst wieder morgen?
Also ich habe am Mittwoch direkt den Feliway Comfort installiert.
Wir wohnen auf ca. 60 Quadratmetern.
Flur- Küche-Bad ohne Fenster
Dann Wohnzimmer und Schlafzimmer.
Kätzin hat jetzt das Schlafzimmer, damit sie nachts bei uns ist. Kater den Rest, weil nur Wohn und Schlafzimmer Tageslicht haben.
Ich habe den Kater aber auch ab und an im Flur ect.. gelassen, und die Katze konnte so auch das Wohnzimmer erkunden.
Vielen Dank für eure Ratschläge... nach den Infos die ich hier gefunden habe ... hätte ich wohl einfach nichts überstürzen sollen ... och manno
 
- Die Katzen sofort trennen und unbedingt verhindern, dass weitere Kämpfe stattfinden.
Das ist das aller Wichtigste für den Moment. Habe das wirklich immer im Hinterkopf, bei allem, was Du tust.
Wirklich wichtig ist, geduldig zu sein und nichts zu forcieren! Im besten Falle ist das eine Frage von wenigen Tagen, in gravierenden Fällen kann das 1-2 Monate dauern.
Hab' im Kopf die 1-2 Monate. Das zügelt Deine Ungeld vielleicht am besten 😉
Mir fällt Geduld leider extrem schwer.
Damit bist Du ja nicht alleine 🙂

Lies Dir den ersten Beitrag hier einfach wirklich oft durch. Die Tiere geben jetzt das Tempo vor, nicht Du und Deine Erwartungen.
Eröffne am besten einen eigenen Thread, da kannst Du bei Bedarf auch Videos hochladen.
Dass die zwei jetzt völlig getrennt sind, ist super, es wird keine neuen Versuche geben, die beiden zusammen zu lassen, bis nicht alle weiteren Schritte ganz sicher ohne murren klappen, ok?
Bitte überlegt Euch "doppelte Sicherungssysteme" für die Reviertausche, jeder neue Streit wirft Euch eventuell Tage oder Wochen zurück.
 
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Mein "Glück" war, dass die ganz alte Miez (habe sechs Oldies und einen Youngster hier) krank war, und ich sie mit der gesamten Behandlung eh zwei Wochen separiert lassen musste, bis sie wieder fit war. Das hat bei mir ganz viel Ungeduld raus genommen.
Passiert ist alles Ende Mai, Anfang Juni war ich ein Wochenende weg, danach habe ich geschleust (Freigänger mit Katzenklappe), und die alte Dame nur noch mit Tracker raus gelassen.

Heute betritt sie das Haus immer noch nicht über die Klappe, das kann auch Altersstarrsinn sein oder hat mit dem schlechten Sehen zu tun. Dank Tracker kann ich sehen, dass sie sich inzwischen wieder deutlich näher und länger am Haus aufhält. Und wenn ich nachts zum Klo pilgerte, schaue ich kurz aufs Handy, ob sie in der Nähe ist und lasse sie rein.
Der Aggressorin kann sie immer noch nicht aufs sprichwörtliche Fell gucken, faucht aber nur noch. Und die andere hält sich zurzeit an die Nettiquette.

Zusammen geführt habe ich über Geduld und winzige Schritte. Den Zeitpunkt, wann sie wieder in der Küche fressen mag, habe ich ihr überlassen, Klo und Futterplatz standen hinter der Gittertüre zur Verfügung. Ihr Fressplatz in der Kpche blieb dennoch erhalten. Die Türe habe ich anfangs nur kurz geöffnet, mit der ändern Miez zusammen mal was raus geholt, diese aber wieder mitgenommen. Relativ lange war die Türe auch in meiner Abwesenheit tags zu. War viel Gefühl und Wellenschlag, im Zweifel immer Trennung.
 
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Das ist das aller Wichtigste für den Moment. Habe das wirklich immer im Hinterkopf, bei allem, was Du tust.

Hab' im Kopf die 1-2 Monate. Das zügelt Deine Ungeld vielleicht am besten 😉

Damit bist Du ja nicht alleine 🙂

Lies Dir den ersten Beitrag hier einfach wirklich oft durch. Die Tiere geben jetzt das Tempo vor, nicht Du und Deine Erwartungen.
Eröffne am besten einen eigenen Thread, da kannst Du bei Bedarf auch Videos hochladen.
Dass die zwei jetzt völlig getrennt sind, ist super, es wird keine neuen Versuche geben, die beiden zusammen zu lassen, bis nicht alle weiteren Schritte ganz sicher ohne murren klappen, ok?
Bitte überlegt Euch "doppelte Sicherungssysteme" für die Reviertausche, jeder neue Streit wirft Euch eventuell Tage oder Wochen zurück.
Danke
 
Hallo, ich habe noch einmal eine Frage, wie oft macht ihr die Reviertausche ? Also alle 24h für 24h? Also ich bin nie den ganzen Tag zuhause, weswegen der Kater uns jetzt nur noch einige Stunden sieht und die Katze uns quasi die "ganze Nacht" hat.
Der Kater Mauz zwar wenn er nicht zu uns kann, aber die Katze kratz ziemlich stark und mit Durchhaltevermögen, wenn sie nicht bei uns im Schlafzimmer ist. Ergo man kann so gut wie gar nicht schlafen.
 
Klasse.... also ist bei uns alles wieder auf null.....
1 Jahr leben die friedlich zusammen, Schwiegermutter kommt einmal mit Hund vorbei (da waren noch alle ruhig) und jetzt ist es schlimmer als bei der ersten zusammenführung.... Danke dennoch für die Tipps
 
Hallo liebe Pfotenfreunde,

dies ist mein erster Beitrag nachdem ich jetzt eine Zeitlang "stiller" Mitleser war.
Zunächst einmal großes Lob an die vielen guten Ratschläge hier.

Leider haben wir nun auch eine Situation hier und vielleicht hat jemand von euch noch einen Tipp, welchen ich bisher nicht ausprobiert habe.

Kiddo (Katze) und Filou (Kater) haben wir als Kitten aus dem Tierheim vor 9 Jahren bei uns aufgenommen. Beides sind Fundkatzen und galten als schwer zu vermitteln. Sie waren von Anfang an reine Hauskatzen. Vor 5 Jahren hatten wir, nachdem Filou länger in der Tierklinik sein musste, dass erste mal das Kiddo ihm gegenüber ein Aggressives Verhalten gezeigt hat. Grund war klar, dass sie ihn nicht erkannt hat, da er durch die Tierklinik Zeit anders gerochen hat. Wir haben die beide voneinander getrennt und mit einem Kindertürgitter langsam wieder zu einander gebracht. Nach kurzer Zeit (1-2 Wochen) war wieder alles normal.

Vor fast 2 Wochen ging plötzlich das gefauche los. Filou fühlt sich von Kiddo bedroht und wir können nur Vermutungen anstellen woher das kommt. Wir waren Abends weg und an der Terrassentür kommt hin und wieder eine Katze aus der Nachbarschaft vorbei, normalerweise ist Filou dann immer sehr aktiv am Fenster und Kiddo beobachtet dies aus der Entfernung. Wir tippen, dass es hierbei zu einem Kampf von beiden kam. Filou rennt weg, Kiddo ihm hinterher. Filou faucht und das triggert Kiddo. Teufelskreislauf.

Wir haben uns an die hier aufgeführten Ratschläge gehalten. Feliwell-Stecker, Katzen in getrennten Zimmer. Nach und nach kurzer Sichtkontakt über den Türspalt und Leckerlies an der Tür (nur unter Aufsicht). Bisher funktioniert das alles auch sehr gut was uns aber wundert ist folgendes:

Kiddo ist neugierig, sie macht Ihre typischen Laute, welche sie auch immer gemacht hat, wenn sie ihn putzen oder mit ihm kuscheln will. Filou ist aus der Ferne auch neugierig und an der Tür isst er auch Leckerlies wenn sie ihm durch den Türspalt beobachtet. Aber ohne diese geht er sofort auf Rückzug und verkriecht sich in sein "Save-Space".

Umgeleitete Aggression ist vielleicht nicht der richtige Begriff, weil von Kiddo unserer Meinung nach keine Aggression ausgeht, sondern Filou extrem ängstlich ist. Er selbst ist wenn Kiddo eingesperrt ist so kuschelig wie eh und je.

Gleich kommt ein bestelltes Katzengitternetz für den Türrahmen, womit der Sichtkontakt zumindest größer ist.

Habt ihr noch andere Tipps?

Zylkene wird leider von beiden komplett abgelehnt.

Vielen Dank im voraus.
 

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