Und erstaunlich wie viele Psychologen es hier gibt, die aus der Ferne voraussagen können, dass Jemand emotional weder mit der Erkrankung eines Tieres noch mit einer Abgabe bei Vermittlung klarkommt. Weil ja alle Menschen mit psychischen Erkrankungen logischerweise auch immer unter den selben Belastungen leiden und diese nicht zu verkraften in der Lage sind. :brr:
Falls du mich damit meinst: Man muss kein Psychologe sein, um voraussehen zu können, dass eine Abgabe immer eine emotionale Belastung ist. Und dass man emotionalen Stress bei allen Arten von Angsterkrankungen und Depressionen vermeiden sollte. Und ich bin noch nicht mal wahnsinnig viel auf die Erkrankung der TE eingegangen, denn selbst bei einem psychisch gesunden Menschen mit einem derart starken Wunsch nach eigenen Katzen sehe ich eine nur vorübergehende Erfüllung dieses Wunsches als kontraproduktiv und niederschmetternd an.
Es hat auch nichts damit zu tun, dass man auf "Schwächere" herabsieht, so ein Bullshit. Im Gegenteil geht es mir hier einzig um das Glück der TE und ausnahmsweise mal nicht darum, dass eine arme Katze einen Platz findet. Ich habe im Familien- und Bekanntenkreis einige Leute mit Angsstörungen und Depressionen. Es gibt 6 Arten von Angststörungen, die sind alle vertreten, teilweise mehrfach in einer Person, teilweise in starker Form, teilweise in Ansätzen. Ich selbst hatte 2 Jahre mit einer posttraumatischen Belastungsstörung nach einem Unfall zu kämpfen, die u.a. dafür sorgte, dass ich jedes Mal wenn ich das Haus verließ Schwindel und Panikattacken bekam.
Gerade deshalb, weil man es nachvollziehen kann, kann man doch auch Tipps geben, wie man sich eventuell ein paar Euro dazuverdienen kann
😕 Immerhin gibst du selbst Tipps, wie man weitere staatliche Hilfen erhalten könnte, wo ist der Unterschied und wieso geht einem da "die Hutschnur hoch"?
Da du nun die Krankheit so thematisierst, gehe ich darauf auch noch ein: Generell sind bei Depressionen und Angststörungen Stabilität und Struktur im Leben sehr wichtig. Katzen können dazu beitragen, auch ich habe in meiner Familie Katzenhalter mit Depressionen und Angststörungen, denen die Katzen dabei helfen, ihr Leben organisierter und strukturierter anzugehen. Die für die Katzen aufräumen, sich kümmern, essen herrichten obwohl sie das für sich selbst vernachlässigen würden. Je nach Art der Erkrankung kann Katzenhaltung aber auch belastend sein. Ich habe einen schweren Fall in der Familie, schwere Depressionen, Kontrollzwang, Waschzwang, panische Angst vor Erkrankungen (v.a. eine irrationale Angst vor AIDS). Die Katzen dürfen trotz bester Lage nicht in den Freigang, denn sie könnten ja Krankheiten mitbringen. Wenn sie zum Einkaufen fährt bekommt sie manchmal Panikattacken, weil sie denkt, sie habe die Türe nicht geschlossen, sie habe die Herdplatte angelassen, sie habe die Katzen irgendwo eingesperrt,... Als die Katzen einmal Giardien hatten, ist der Waschzwang dermaßen ausgeartet, dass die Haut am kompletten Körper blutig war und sie hat wochenlang nur geheult und war apathisch, so dass ihre Mutter die Versorgung der Katzen übernehmen musste.
Ich schreibe das, um zu verdeutlichen, dass Katzen als "Therapie" nicht immer geeignet sind. Nicht umsonst laufen Tiertherapien meist so ab, dass der Betroffene keinerlei Verantwortung übernehmen muss, sondern nur Tiere zum Streicheln und Kuscheln besucht, also nur die schönen Seiten erlebt.
Wie schwer die Erkrankung der TE ist, kann ich nicht beurteilen. Aber auch kein anderer hier. Daher finde ich es verantwortungslos zu sagen: "Ach sie klingt ja verantwortungsvoll, sie wird das schon schaffen. TE, lass dich nicht entmutigen, das wird schon".
Ich sage nicht, hol dir keine Tiere. Ich sage, überlege dir gut, ob du dieser Aufgabe gewachsen bist. Und ob du einer Abgabe psychisch standhältst. Oder ob nicht vielleicht ein paar Euro mehr im Monat drin sind und eigene Tiere die bessere Alternative sind, gerade wenn man seine Tiere als "Lichtblicke im Dunkeln" begreift. Wenn man nämlich dann die Lichtblicke wieder wegnimmt, schaut es umso düsterer aus.
Was die TE daraus macht, ist ihr überlassen. Trotzdem halte ich es nicht nur für legitim, sondern für wichtig, darauf hinzuweisen, auch wenn es nicht der populären Meinung entspricht.