AB -wann notwendig-sinnvoll-Diskussion

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Irgendwie scheuen sich eben wie gesagt auch die meisten Humanmeds (vor allem eben die Niedergelassenen!) vor ner ordentlichen Erregerbestimmung. Alles andere als gut. Wobei ich es bei einer erstmaligen Behandlung einer unkomplizierten Infektion ehrlich gesagt auch gar nicht immer für zwingend nötig halte.
Andererseits kenne ich es aus den Kliniken eher anders , da wird da stärker drauf geachtet mittlerweile. Tut ja auch mehr als Not :/

Wieso sollten sie sich scheuen? Gibt es nicht viel eher auch hier Einschränkungen durch die Budgetierungen? Also wann was gemacht und abgerechnet werden darf?

Obwohl ich durchaus den Eindruck habe, dass im Gegensatz zu vor noch einigen Jahren in der Humanmedizin durchaus schon umgedacht wurde und wesentlich umsichtiger mit AB umgegangen wird.

Allerdings muss man natürlich auch bedenken, dass Tierärzte es da doch schwerer haben: die Patienten können nicht reden, nicht sagen, zeigen wo es ihnen weh tut usw..
Ob die meisten Tierbesitzer hier hilfreich sind bezweifel ich etwas.
 
A

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Ich wünschte, die Tierärzte würden einem zumindest auf die Möglichkeit einer Erregerbestimmung/Antibiogramm hinweisen, und auch darauf, daß es sinnvoll sei, aber eben seine Zeit braucht und zusätzlich noch einige Taler kostet.
Dann wäre es im Ermessen des Tierhalters, die Möglichkeit zu nutzen oder lieber abzulehnen.

Hier stimme ich dir voll und ganz zu.

Außerdem wäre es wünschenswert, daß einem die Doctores etwas mehr über die möglichen Nebenwirkungen von AB aufklären würden oder einfach nur den Beipackzettel zu lesen geben.

Mmmmh, schwierig.

Aufklärung über häufige mögliche Nebenwirkungen die auftreten können : ja. Damit der Tierhalter nicht ahnungslos überrascht wird.

Beipackzettel lesen lassen: wie soll das praktisch funktionieren? Überleg mal ein Tierarzt würde jeden Patientenbesitzer erstmal den Beipackzettel lesen lassen, dann wohlmöglich alles nochmal im Detail erklären müssen - weil so einige Rückfragen kommen.
Das kostet eine Menge Zeit: wer bezahlt dem TA diese Zeit? In dieser Zeit können andere Patienten nicht behandelt werden/Wartezeiten verlängern sich.
Und dann gibts mit Sicherheit dann so einige Tierbesitzer, die bei den ganzen aufgelisteteten möglichen Nebenwirkungen denken das ihr Tier tot umfällt wenn es dieses oMedikament bekommt: nur alleine wegen der ganzen KANN Möglichkeiten.
 
Wieso sollten sie sich scheuen? Gibt es nicht viel eher auch hier Einschränkungen durch die Budgetierungen? Also wann was gemacht und abgerechnet werden darf?

Obwohl ich durchaus den Eindruck habe, dass im Gegensatz zu vor noch einigen Jahren in der Humanmedizin durchaus schon umgedacht wurde und wesentlich umsichtiger mit AB umgegangen wird.

Allerdings muss man natürlich auch bedenken, dass Tierärzte es da doch schwerer haben: die Patienten können nicht reden, nicht sagen, zeigen wo es ihnen weh tut usw..
Ob die meisten Tierbesitzer hier hilfreich sind bezweifel ich etwas.

Genau das meinte ich mit "scheuen" 😉 Das zur Verfügung stehende Geld muss sehr gut verplant werden, sonst stehen sie eben am Quartalsende ganz schön dumm da. Ich verstehe es, das ist eine ganz blöde Einschränkung mit der die Ärzte umgehen müssen.
Daher kann ich verstehen wenn bei wie gesagt bei unkomplizierten Infektionen auf Bewährtes zurückgegriffen wird und das Geld das für das Antibiogramm draufgehen würde für andere Dinge zur Verfügung bleibt.

Definitiv kommt da gerade ein Umdenken in Gang. Es wird nicht wie früher jedem Patienten erstmal fast schon prophylaktisch eine Ladung AB in den Mund gestopft.
Aber eben das machen viele Tierärzte leider, das stimmt einfach.

Edit: Manchen Patienten/Dosies sollte man besser nicht mit einem Beipackzettel alleine lassen 😀 Denn wie du richtig sagst: Oft wird das KANN mit dem MUSS verwechselt. Oder: Der behandelte Patient zeigt auf einmal wundersamerweise am besten gleich alle Nebenwirkungen auf einmal.
Da ist eine kurze Aufklärung deutlich sinniger.
 
Zuletzt bearbeitet:
Definitiv kommt da gerade ein Umdenken in Gang. Es wird nicht wie früher jedem Patienten erstmal fast schon prophylaktisch eine Ladung AB in den Mund gestopft.
Aber eben das machen viele Tierärzte leider, das stimmt einfach.

Dieses Umdenken muss aber auf beiden Seiten erfolgen:

Patienten gehen mit einer fetten Erkältung zum Arzt und erwarten möglichst eine Wunderspontanheilung oder zumindest ein Rezept in der Hand.
Sind enttäuscht, wenn sie kein Rezept bekommen und stattdessen den Rat: viel frische Luft, Tee trinken, inhalieren. "Doofer Arzt" hat mir nichtmal AB aufgeschrieben.

Glaube nicht, dass die Situation bei Tierärzten anders aussieht und irgendwann hast du dann keine Lust mehr.Kann ich durchaus verstehen. Hinzu kommen die routinemäßigen Standardbehandlungen, die häufig funktionieren - wobei Routine auch gefährlich werden kann.

Es gibt doch durchaus, leider in der Minderzahl, Tierärzte die das anders handhaben.

Beispiel Kastra von Ziva. Hatte mit der Tierarzthelferin gesprochen wegen dem Ablauf und was gegeben werden soll. Routinemäßig gibts halt bei Kastra von Katzen einmal AB direkt bei der OP.
Rückfrage ob das unbedingt sein muss: ist immerhin eine Bauch-OP, wird immer so gemacht und bisher nie Probleme mit Entzündungen nach einer Kastra.
Ein gewisses Vertrauen muss vorhanden sein ( sonst wäre ich beim falschen TA) - also ok.

Bei Abholung sprach mich dann unser TA auf meine Rückfrage an. Alternative wäre gewesen: kein AB, aber einige Tage regelmäßig Fieber messen.

Warum also nicht solche Alternativen dann aufzeigen; der Patientenbesitzer hat dann wenigstens die Wahl zu entscheiden.
 
Dieses Umdenken muss aber auf beiden Seiten erfolgen:

Patienten gehen mit einer fetten Erkältung zum Arzt und erwarten möglichst eine Wunderspontanheilung oder zumindest ein Rezept in der Hand.
Sind enttäuscht, wenn sie kein Rezept bekommen und stattdessen den Rat: viel frische Luft, Tee trinken, inhalieren. "Doofer Arzt" hat mir nichtmal AB aufgeschrieben.

Glaube nicht, dass die Situation bei Tierärzten anders aussieht und irgendwann hast du dann keine Lust mehr.Kann ich durchaus verstehen. Hinzu kommen die routinemäßigen Standardbehandlungen, die häufig funktionieren - wobei Routine auch gefährlich werden kann.

Es gibt doch durchaus, leider in der Minderzahl, Tierärzte die das anders handhaben.

Beispiel Kastra von Ziva. Hatte mit der Tierarzthelferin gesprochen wegen dem Ablauf und was gegeben werden soll. Routinemäßig gibts halt bei Kastra von Katzen einmal AB direkt bei der OP.
Rückfrage ob das unbedingt sein muss: ist immerhin eine Bauch-OP, wird immer so gemacht und bisher nie Probleme mit Entzündungen nach einer Kastra.
Ein gewisses Vertrauen muss vorhanden sein ( sonst wäre ich beim falschen TA) - also ok.

Bei Abholung sprach mich dann unser TA auf meine Rückfrage an. Alternative wäre gewesen: kein AB, aber einige Tage regelmäßig Fieber messen.

Warum also nicht solche Alternativen dann aufzeigen; der Patientenbesitzer hat dann wenigstens die Wahl zu entscheiden.

Oh ja 🙄 Viele Patienten WOLLEN wirklich mit einem Tütchen voller Medis nach Hause gehen. Erst dann fühlt man sich richtig "behandelt"

Was die perioperative AB-Gabe angeht: Ich bin dafür ehrlich gesagt. gerade bei Bauch-OPs. Gerade dort ist Vorsicht geboten, wenn sich da eine Infektion reinsetzt hat man schnell eine Peritonitis und wenn die erstmal in Gang ist ist es natürlich ziemlich schwer das wieder ins Lot zu bringen. Da wäre für mich auch eher das Motto lieber Vorsicht als Nachsicht.
Also zumindest bei OPs in der Humanmedizin steh ich eigentlich uneingeschränkt dahinter.
 
Was ist im Endeffekt besser? Wenn der TA ohne Widerspruch seinen Patieten mehrfach AB gibt, die Tiere immer kränker werden und immer öfter in die Praxis müssen... oder er würde gleich sagen, wie es andersrum auch ginge, wenn auch erstmal etwas mehr Kosten zu tragen wären.
Und geht es primär nicht um Kosten sondern um das Wohl der Katzen?

Wenn ich Beiträge hier im Forum lese, wo Tierpatienten im Laufe viel zu kurzer Zeit und unzähligen Tierarztbesuchen zu Tode kamen, die Besitzer am Rande des finanziellen Ruins standen und nur einen kleinen Leichnam zu begraben hatten ....

Angefangen hatte es in mindestens zwei Fällen mit einer simplen Augenentzündung, die ohne jede weitere Diagnose mit AB behandelt wurde...


AB notwendig - sinnvoll? 😕




Zugvogel
 
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Aktuell:

Die gestrige Sendung von Odysso, hier Videos dazu:


Odysso - 20.6.2013



Zugvogel
 
*Killerkeime*


Soviel zum sinnvollen und verantwortungsbewußten Einsatz von Antibiotika.




Zugvogel
 
Unsere Katzen werden aber nicht zu Mästzwecken mit AB vollgepumpt, sondern bekommen AB, wenn sie krank sind.
 
Was hat der AB Einsatz in Mastbetrieben mit therapeutischen AB-Therapien in den Praxen zu tun?
 
Und sie bekommen viel Fleisch aus genau diesen Mastbetrieben, egal ob AB drin ist oder nicht. Und es ist meistens drin, das ist ja die Crux.

Leider sieht es in der Behandlung von Katzen so aus, daß viel zu oft und zu oft das falsche AB gegeben wird, auch das ist nicht sinnvoll für eine Therapie, sondern wirkt sich eher negativ aus.


Zugvogel
 
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Woher weißt Du das?
 
Daß Katzen dieses AB-Fleisch bekommen?

oder

daß sie zu häufig falsch mit AB behandelt werden?




Zugvogel
 
Joa, ist doch jetzt langsam ein alter Hut, dass TÃ immernoch zu viel bzw ungezielt antibiotisch behandeln, oder nicht.
Darüber sind wir uns ja einmal im Leben alle einig hier.
 
Woher weißt Du, dass Katzen viel zu oft falsch mit AB behandelt werden?
 
Woher weißt Du, dass Katzen viel zu oft falsch mit AB behandelt werden?

Da muss ich allerdings sagen das ist wohl wirklich so,man liest und hört es oft genug, hat es sicherlich auch schon selbst erlebt.
Da gibts ja nicht viel zu streiten.
War in der Humanmed bis vor kurzem auch nicht anders.
 
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Wenn ich Beiträge hier im Forum lese, wo Tierpatienten im Laufe viel zu kurzer Zeit und unzähligen Tierarztbesuchen zu Tode kamen

AB notwendig - sinnvoll? 😕

AB freihändig verordnet. Ohne Antibiogramm. Nach "Erfahrungswerten". Was soll dabei Gesundmachendes herauskommen? Nichts. TÄ greifen nunmal liebend gerne zum bequemen Convenia und zum trendigen Veraflox. Tierhalter müssen ja nun wirklich nicht jedem gefährlichen Blödsinn zustimmen!

Aber selbst "ach so harmlose" Kieselgur- und "bombensichere" Paraffinbehandlungen können schnell lebensgefährlich bis tödlich enden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, manchmal werden AB falsch verodnet, bei Tier und Mensch.
Und weiter? Wie lautet die Schlußfolgerung?

Es werden auch homöopathische/alternative Mittel falsch verordnet.
Oder haben seit neuesten Homöopathen/Heilpraktiker usw. keinerlei Fehlerquoten mehr?

Wieso gibt es von dir nie kritische Threads zu mangelhafter oder falscher homöopathischen Selbst- und Fremdbehandlung, die nicht selten an blanke Scharlatanerie grenzt?
Alles eitel Wonne?

Die Schumedizin weiß wenigstens um ihre Schwächen.
 
Hier geht es um den sinnvollen oder unsinnigen (bis gefährlichen) Einsatz von AB. Das nicht nur in der Behandlung von Tieren, sondern ganz allgemein. Denn der massive Einsatz von AB wirkt sich auf die Resistenzen auch der AB aus, mit denen unsre Tiere behandelt werden.
So wird es immer schwieriger, AB richtig einzusetzen, daß außer den Nebenwirkungen zumindest noch ein Nutzen zu erkennen ist.

Daran ändern auch nicht seitenlange Hinweise, wann man welches AB in welcher Dosierung einsetzen soll, sofern es nicht ein Antibiogramm zuvor gegeben hat. Und auch diese Diagnosemöglichkeit wird immer seltner zu einem Ergebnis führen können, das eine Therapie wirklich erfolgreich macht.



Zugvogel
 
*Killerkeime*
Soviel zum sinnvollen und verantwortungsbewußten Einsatz von Antibiotika.
Zugvogel

Was hat der AB Einsatz in Mastbetrieben mit therapeutischen AB-Therapien in den Praxen zu tun?

Kann ich gerade auch nicht nachvollziehen.

Ist vielleicht ein grundsätzliches Diskussionsthema - hat aber mit dem Einsatz bei Erkrankungen, um die es bei diesem Thread hier ging, nicht viel zu tun.

Ausser dem Umstand, dass sich durch diese AB-Einsätze immer mehr Resistenzen bilden und dies letztendlich auch unsere Tiere betrifft.


Da muss ich allerdings sagen das ist wohl wirklich so,man liest und hört es oft genug, hat es sicherlich auch schon selbst erlebt.
Da gibts ja nicht viel zu streiten.
War in der Humanmed bis vor kurzem auch nicht anders.

In der Humanmedizin geht man schon eine ganze Weile wesentlich kritscher mit AB-Gaben um.
Allerdings denke ich, dass es in der Veterinärmedizin da schwieriger ist und nicht zuletzt die Tierbesitzer tragen auch ganz schön dazu bei.

AB freihändig verordnet. Ohne Antibiogramm. Nach "Erfahrungswerten". Was soll dabei Gesundmachendes herauskommen? Nichts.

Es gibt aber durchaus Situationen, da muss erstmal reagiert werden und nicht immer bleibt Zeit erstmal ein Antibiogram zu machen.

Ist übrigen, trotz kritischerem Umgang in der Masse an Verordnungen, auch in der Humanmedizin nicht anders.


TÄ greifen nunmal liebend gerne zum bequemen Convenia und zum trendigen Veraflox. Tierhalter müssen ja nun wirklich nicht jedem gefährlichen Blödsinn zustimmen!

Da müssen Tierhalter aber erstmal aufgeklärt sein.

Und ganz ehrlich: ich möchte nicht wissen wieviele Tierhalter es absolut toll finden wenn sie ihren Katzen nicht regelmässig ein AB geben müssen. Eine Spritze und schon ist das Problem ( vermeintlich) gelöst.

Meist gibt es AB und Cortison. Praktisch so zusammen - weil irgendwas davon hilft immer - wenn auch nur ggf. oberflächlich.
 

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