AB -wann notwendig-sinnvoll-Diskussion

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    antibiotika killerkeime

Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Hierzulande nicht.... vielleicht vor 20 Jahren oder so....

Selbst Geflügelbetriebe dürfen das nicht einfach so.
 
A

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Was sein darf und was ist - da liegen Welten dazwischen. 😡


Zugvogel
 
Kannst trotzdem nicht die Mediziner dafür verantwortlich machen. Eher die Verbraucher, die erwarten ein Brathähnchen für 3 Euro zu bekommen.
 
Ergebnis davon ist die Zunahme von Antibiotika-Resistenzen. Europaweit sterben im Jahr rund 25.000 Menschen auf Grund von Antibiotika-Resistenzen.

Quelle

Gäbe es keine AB, könntest du an die Toten zwei Nullen dranhängen.

Dann würde es sich so oder schlimmer lesen:

"Gäbe es Antibiotika, müssten wir nicht europaweit jährlich 2.500.000 Tote beklagen."

Das sollte einem dazu bringen, bei AB als Therapie noch mehr auf Erregerbestimmung und Antibiogramm zu bestehen, bevor ein Mittel dieser Art unbedacht gegeben wird.

Damit hast du allerdings völlig Recht.
 
Das Problem ist leider nach wie vor (wie schon erwähnt): Man hat meistens keine Zeit, auf das Ergebnis zu warten und der Großteil der Tierbesitzer will die Kosten dafür nicht tragen. Soll der TA das aus eigener Tasche tun? Gerade im Nutztierberecih zeigen die dir nen Vogel, wenn du mit sowas kommst. Nur in der Milchproduktion wird das häufiger gemacht, wenn Mastitis zum Bestandsproblem wird.
Das mit dem Resistentest muß der TierBESITZER entscheiden. Nicht der Tierarzt. Ich wüßte keinen Tierarzt, der das nicht machen würde. Bedeutet schließlich meistens Mehreinnahmen 😉
 
Der Titel des Threads geht nicht um Verbraucherverhalten in Sachen Fleischverzehr, sondern um sinnvollen Einsatz von Antibiotika und das vor allem natürlich bei Krankheiten unserer Haustiere.

Da aber der unmäßige AB-Einsatz in der Tiermast auch auf die Gesundheit unserer Tiere auswirkt, vor allem die Resistenzen, wäre es mit Sicherheit angebracht, im Einsatz von AB auch hier noch vorsichtiger zu sein. Vor allem wird ein Antibiogramm immer zwingender, um Krankheitfälle mit den Berichten um zweites, drittes AB, weil nichts mehr hilft, den Katzen nicht anzutun.

In einem Bericht im Zusammenhang der Rücknahme des Dispensierrechtes erläuterte Bayer Leverkusen (als umsatzstärkster Lieferant von AB Baytril), daß dieser Multi natürlich absolut gegen diese Gesetzesänderung ist. Angesprochen auf Resistenzen, las man den verschämten Hinweis, daß besonders E-Coli bereits nicht mehr auf Baytril ansprächen.

Welcher Tierarzt macht also speziell bei Darm- und Blaseninfekten, wo E-Coli sehr häufig der Auslöser sind, generell ein Antibiogramm? Ist nicht Baytril nach wie vor eines der am häufigsten ABs, die in solchen Fällen gegeben werden? Einer meiner drei TÄs nimmt bei allen Infekten erst mal Baytril (O-Ton: "Erregerbestimmung ist nicht nötig, wir geben erst mal Baytil")



Zugvogel
 
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Welcher Tierarzt macht also speziell bei Darm- und Blaseninfekten, wo E-Coli sehr häufig der Auslöser sind, generell ein Antibiogramm?

Gegenfrage: Welcher TA würde das auf Bitte des Besitzers nicht machen??? Und was glaubst du wieviel % der Tierbesitzer (nein, dieses Forum ist NICHT repräsentativ) das bezahlen möchten?
 
Und genau das ist ja die Crux.

Also ist es noch nötiger, den Einsatz von AB gründlich zu erwägen, notfalls sich auch dagegen entscheiden, wenn es nicht um Leben und Tod geht.

Zwar mögen viele User hier im Forum schon soweit sein, daß sie AB kritisch ansehen, aber all die vielen Tierbesitzer, die keine Informationsquelle wie Foren, Google oder sonstige Plattformen nutzen, sind mit ihren Tieren manchmal wirklich verratzt.

Das liegt aber an der Haltung der Tierärzte, die von so vielen Tierhaltern nicht hinterfragt wird.


Zugvogel
 
Na super Idee... Mit dem Einsatz also warten,bis er lebensnotwendig wird... Dazu sag ich mal lieber nix :stumm:
 
Beim lesen dieses Threads kommt mir als erste sein Gedanke..

Wenn die Menschen sich nur halb soviel Gedanken um ihre Mitmenschen machen würden wie um ihre Haustiere, sähe die Welt anders aus...


Ich gebe AB nur wenn meine TÄ des Vertrauens es mir rät.
Diese ist so verlässlich und eher von der Sorte robust und weniger ist mehr, das ich ihr da voll vertraue und in 16 Jahren nicht enttäuscht wurde.
Und wenn sie mir bei einer plötzlichen Erkrankung zu einem AB raten würde, hätte ich 0 Bedenken und würde keinen Firlefanz machen mit Bluttests, es sei denn wiederum sie rät mir dazu.

Ich renne aber auch nicht bei jedem Pubs zum Ta, das letzte mal das ich einer Katze AB geben musste ist mindestens ein Jahrzehnt her. Das letzte mal überhaupt das ich (mal von meinem Neuzugang letztes Jahr mit Giardien) zum Ta musste ist 5 Jahre her.

Ich hab allerdings auch nur Whgskatzen..

Sehe das wie beim Menschen auch, wenns geht vermeide ich AB, greife lieber auf Homöopathie zurück und körpereigene Abwehrkräfte.
Lässt es sich nicht vermeiden zögere ich aber auch nicht vor AB.
Deshalb hab ich eine Tierärztin gewählt die auch in beiden Bereichen geschult ist ...
 
Na super Idee... Mit dem Einsatz also warten,bis er lebensnotwendig wird... Dazu sag ich mal lieber nix :stumm:
So stets nun mal im Pschyrembel drin.

Zu dem Vorfall mit dem erwähnten TA: Baytril hatte ich (vorerst) abgelehnt, dafür aber die besagte Erregerbestimmung verlangt, Urin war vorhanden.
Nach kurzer Zeit kam das Testergebnis: keine Erreger nachweisbar.


Zugvogel


Edit: Hier noch ein Link, wie es so mit dem massenhaften AB-Einsatz immer weiter kommt:

http://www.ndr.de/unternehmen/presse/pressemitteilungen/pressemeldungndr8399.html
 
Zuletzt bearbeitet:
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- Tierbesitzer, die keine kostenintensive vorherige Erregerbestimmung wünschen, sondern "Spritze" geben und meinem Tier geht es besser

Hinzu kommt noch: ungleichmäßige AB-Gabe, Abbruch bei einer Behandlung, mir/meinem Tier geht es besser.
Außerdem wissen die meisten Leute weder, daß so ein Test sinnvoll wäre noch daß es möglich ist und schon gar nicht wissen sie, daß AB X bei Krankheit Y schlecht oder nicht wirkt. Nimm dazu die Aufregung beim TA, den viele nicht aufsuchen, wenn es der Katze (um bei einer Tierart zu bleiben) nicht gut geht, sondern erst, wenn es ihr verdammt dreckig geht.

Last but not least - wird das Tier vorgestellt, Erregerbestimmung gemacht, aber eben nicht behandelt, muß das Tier oder im günstigsten Fall nur der Besitzer nochmal zum TA pilgern.
Werden auch viele ablehnen und falls das Tier mit müßte und besonders gestreßt wird, könnte ich das sogar nachvollziehen.

Nicht umsonst wird inzwischen die bequeme 14-Tage Convenia Spritze für alles verwendet.

Ich denke auch, wenn die Katze nur alle heiligen Zeiten so erkrankt, daß ein AB nötig wird, kann man ruhig auch mal auf bewährte Mittel setzen.

Wenn Komplikationen da sind (besonders empfindliche Körperteile wie Augen, immer wieder Erkrankungen, schlechte Wirksamkeit, andere Erkrankungen usw.) ist Vorsicht natürlich angebracht.
 
Ja, so sehe ich auch das Verhalten von Tierhalter und -arzt, aber macht das AB deswegen weniger riskant?

Und es ist nach wie vor die Frage, ob eine seltne AB-Gabe wirklich hilft oder nicht doch der Anfang einer kleiner Odysee wird, z.B. bei Augenerkrankungen? Denn man sollte nicht verwechseln, daß es nicht die Tiere sind, die resistent werden sondern die Bakterien.
Wird ein resistenter Erreger mit unwirksamen AB behandelt, so wird es nicht bei häufigen oder seltenen Gaben immer noch bei der Resistenz bleiben.

Natürlich kann nur ein informierter Tierbesitzer auch beim Tierarzt entsprechend fragen, angemessen selber mitentscheiden, wie eine Therapie gestaltet wird.
Die Verantwortung eines Tierarztes scheint dabei - wie Du klar erörtert hast - nicht sonderlich hoch?

"Mit Antibiotika im Stall züchten wir ungewollt Resistenzen, Antibiotika sind das Schwert im Kampf gegen Infektionskrankheiten. Dieses Schwert wird durch täglichen Gebrauch stumpfer"
Quelle

Die Leidtragenden der 'stumpfen Schwerter' sind nicht nur Menschen, sondern auch Tiere.



Zugvogel
 
Ist ja auch am einfachsten, wenn man die Verantwortung auf andere abwälzen kann 😉😛.

Ne, schon ein Stück weit verständlich. Mit Autos kenne ich mich auch nicht aus und bin drauf angewiesen, daß die Werkstatt das richtige tut.
 
Ich denke, jeder Tierbesitzer nimmt seine Verantwortung für sein Tier so wahr, wie er es gewohnt ist. Nun ists leider so, daß viele garnicht wissen, daß man das selber tun muß, unzählige Beiträge von hier sprechen diese Sprache.


Ich mag den Vergleich zwischen Tier und Auto aber garnicht 😡 Vielleicht eher noch Humanmedizin zu Tiermedizin?


Zugvogel
 
Gegenfrage: Welcher TA würde das auf Bitte des Besitzers nicht machen??? Und was glaubst du wieviel % der Tierbesitzer (nein, dieses Forum ist NICHT repräsentativ) das bezahlen möchten?

Warum erst auf die Bitte des Besitzers? Warum wird das nicht viel häufiger vorgeschlagen ( die Fälle in denen ein AB-Einsatz unbedingt sofort nötig ist lassen wir mal aussen vor)?

Bisher habe ich es immer so erlebt, dass eine Spritze, meist dann natürlich auch AB, schneller in der Katze war als ich gucken konnte.
Da wird unnötigerweise AB sogar dann reingehauen, wenn man vorher darum gebeten hat erst nach Rücksprache Medikamente anzuwenden.😡

Es ist leider nunmal so, dass mit dem eigentlich sehr wertvollen ABs viel zu sorglos und leichtsinnig umgegangen wird.
In ersten Linie seitens der Ärzte, aber selbstverständlich auch wir "Verbraucher".

Nicht umsonst wird inzwischen die bequeme 14-Tage Convenia Spritze für alles verwendet.

Traurig genug. Hier wird aber seitens der Ärzte sich noch nichtmal an Richtlinien und den Beipackzettel gehalten.
Wie soll der durchschnittliche Tierbesitzer dies wissen und entsprechend reagieren? Wie oft können wir hier auch bei Rückfragen lesen: keine Ahnung was der Tierarzt gegeben hat, waren so Spritzen halt.
Ich denke viele lassen einfach machen.


Ne, schon ein Stück weit verständlich. Mit Autos kenne ich mich auch nicht aus und bin drauf angewiesen, daß die Werkstatt das richtige tut.

Du versuchst dich doch aber sicher vielleicht vorher zu informieren, welche Werkstatt evtl. empfehlenswert ist?
Sich komplett auf die Werkstatt zu verlassen ist auch nicht immer sinnvoll.😉
 
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Ich wüßte keinen Tierarzt, der das nicht machen würde. Bedeutet schließlich meistens Mehreinnahmen 😉

Das Thema hatten wir doch vor kurzer Zeit erst.

Die TÄ führen auf ihrer Rechnung bei Beauftragung eines Antibiogramms auf: Verbrauchsmaterial und z. B. Blutentnahme. Verschwindend kleine Posten, kann jeder in seinen Rechnungen nachschlagen. Was bitte verdienen sie daran? Fast nichts! Die Rechnungsstellung kommt immer von den Laboren selbst.

Meiner Erfahrung nach verdient ein TA eben dann richtig gut, wenn kein Antibiogramm erstellt wird, wenn der Tierhalter zig mal in die Praxis kommt, "Experimentalantibiose" vorgenommen wird, dies und jenes probiert wird, natürlich immer mindestens mit dem Posten "Untersuchung" auf der Rechnung. Diese Behandlungen ins Blaue sind niemals kostensparender als gezielte Behandlungen. Schlimmstenfalls überlebt der Patient nicht.

- Tierbesitzer, die keine kostenintensive vorherige Erregerbestimmung wünschen

Wir sprechen hier von Laborechnungen in Höhe von im Regelfall 70, 80 oder 90 Euro. Die sind auch aufgebraucht, wenn man 1 - 2x zusätzlich zum TA muss, weils dem Tier nicht besser geht und man eben das Antibiogramm einsparen wollte. Aber man ist dann trotzdem nicht weiter.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nicht umsonst wird inzwischen die bequeme 14-Tage Convenia Spritze für alles verwendet.
Gerade mit Convenia ('die Bequeme') fängt der Handel mit AB an, mehr als absurd zu werden: Ein AB geben, weils so bequem ist, aber nicht, weil es exakt ermittelt wurde nach seiner Wirkung? 😕


Zugvogel
 
Warum erst auf die Bitte des Besitzers? Warum wird das nicht viel häufiger vorgeschlagen ( die Fälle in denen ein AB-Einsatz unbedingt sofort nötig ist lassen wir mal aussen vor)?
Bei der ersten Vorstellung kann ich es nachvollziehen - man setzt einfach auf Bewährtes. Und sehr oft klappt es so ja auch.
Aber wenn es nicht klappt und dennoch blindlings probiert wird, wundere ich mich auch darüber ..

Wie soll der durchschnittliche Tierbesitzer dies wissen und entsprechend reagieren? Wie oft können wir hier auch bei Rückfragen lesen: keine Ahnung was der Tierarzt gegeben hat, waren so Spritzen halt.
Ich denke viele lassen einfach machen.
Natürlich.
Erstens, weil es der Fachmann ist, dann weil man Ärzten prinzipiell Vertrauen entgegenbringt und sich scheut, nachzufragen (könnte doch als Kritik betrachtet werden, was einem dummen Laien doch nicht zusteht 🙄 ) und letztlich, weil man bei einer Diskussion meist gar nicht die Argumente zur Verfügung hat.

Das ist allerdings auch bei Humanmedizinern so und auch etwas, das mich wundert.

Es liegt wohl wirklich daran, welche Erfahrungen man im Leben gemacht hat.

Lief immer alles einfach und gut, gab es nie Grund zum Zweifeln und Fragen, wird nicht nur blind vertraut, es werden auch Ratschläge a la "frag doch nach, frag auch noch jemand anderen" als Spinnerei oder Übertreibung angesehen.
 
Gerade mit Convenia ('die Bequeme') fängt der Handel mit AB an, mehr als absurd zu werden: Ein AB geben, weils so bequem ist, aber nicht, weil es exakt ermittelt wurde nach seiner Wirkung? 😕

Convenia ist nunmal Tierärztes Liebling. 🙄

Unsere TÄ hat auch beim Anpreisen von Veraflox fast hyperventiliert. So neu, so toll! Das hilft nämlich gegen alles. Ihrer unmaßgeblichen Meinung nach... Schade nur, dass es das nicht für 14 Tage gibt. Sie würde es sonst im Wechsel mit Convenia geben. 🙄

Das wäre alles nicht so schlimm, wenn die meisten Tierhalter nicht dächten, TÄ wüssten alles sehr genau.
 

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