Ältere Bauernhofkatze kommt Heim zu mir

  • Themenstarter Themenstarter mietzmiau
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Ich drücke alle Daumen, damit Tinka noch eine Besserung erfährt und noch Lebenszeit mit viel Qualität zusammen mit Dir erleben darf. :pink-heart:
 
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Mei, jetzt war ich grad ein paar Stunden nicht daheim.
ich hab mich so riesig gefreut als ich ankam, mein Silberforellchen, mein Schnitzelchen,
mein Mausbert, meine Pummelfee, ..., meine Tinka zu sehen. Heute hat die Freude wieder ueberwogen. Die letzten Tage war ich immer sehr traurig und hab auch viel geweint.
Aber die Tinka kommt damit viel besser zurecht! Das kann man gar nicht glauben.
Sie geht auf ihre Toiletten, ganz normal, sie legt sich auf Ihre Liegeplaetze, geht zu ihrem Futter. Es ist wirlich faszinierend! Sie schafft das viel besser als wenn ich blind waere.
Sie hat ein inneres Bild von der Wohnung.

Man soll seine blinde Katze nicht hochheben und tragen, weil sie dabei ihre Orientierung verliert. Das ist recht schwer fuer mich, weil ich das soooo gern gemacht habe. Ab und an mache ich das auch noch und dann setze ich sie an zwei Stellen ab, an denen sie sofort eingenordet ist: am Futterplatz 🙂 und auf dem Tuerabtreter - dort krallt sie immer.


Morgen geh ich mit ihr nochmal zum Arzt: Blutdruck und ueberhaupt ein Blutbild machen, ausserem hat ihr Schnupfen noch nicht nachgelassen.

Vor dem Kernspin graust es mich sehr, nicht wegen dem Geld, sondern wegen der Narkose nd ich will auch meine Katze in der Klinik nicht aus der Hand geben und ich will, dass sie bei mir aufwachen darf und nicht in einer Box - da dreht sie total durch.

So, Euch allen einen schoenen Sonntag Abend!

Liebe Gruesse Tinka und Mietzmiau

p.s. ich hab auch meine Wohnung aufgeraeumt: da steht jetzt nix mehr am Boden, ausser das was immer am Boden steht
 
Zuletzt bearbeitet:
Weißt Du, was mich unheimlich freut? Dass Minka ganz sicher weiß, dass sie Dir vertrauen kann, und dass Du alles tust, damit es ihr gut geht. DANKE! :pink-heart:

Ein großes Blutbild mit allem ist sicher hilfreich. Wegen des Kernspins: sprich doch mal mit dem Arzt und sage ihm, dass Du gerne beim Aufwachen dabei sein möchtest. Schließlich zahlst Du auch, von daher finde ich Dein Anliegen, sie nicht beim Aufwachen allein zu lassen, wo sie doch gerade erst erblindet ist, sehr angemessen.

Ich drücke Euch auf jeden Fall die Daumen, damit alles glatt und im Sinne von Minka läuft. :pink-heart:
 
Heute geht es meiner Tinka nicht sehr gut. Gestern ging es ihr besser.
Ein Auge traent und sie ist bisschen unleidig, sag ich mal, evtl hat sie Schmerzen.
Sie reagiert angestrengt auf verschiedene Beruehrungen.

Die Tierklinik Haar hat kein Blutdruckmessgeraet, das ist derzeit kaputt und sie erwarten es Do oder Fr vielleicht wieder. Ich habe in einer anderen Tierklinik heute einen Termin und dort sind alle Geraete Einsatz bereit.
 
Ich drücke Euch für den TA-Termin heute die Daumen, damit alles gut geht und es Tinka bald besser geht.
 
Meine Daumen sind auch für Tinka gedrückt.
 
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So, wir waren jetzt Mo und Di in einer anderen Tierklinik, die sich die Katze _wirklich_ ordentlich angeschaut hat, zu mehreren.
Die Tierklinik Lutz - fuer Leute aus dem Muenchner Osten - moechte ich hiermit empfehlen.
Den Besuch in der Tierklinik Haar haette ich mir aus heutiger Sicht sparen koennen.

Tinka hat Bluthochdruck und der wird gerade behandelt. Dazu bekommt sie jetzt taeglich eine Tablette.
Zwei Wochen lang und dann ueberpruefen wir die Werte in der Klinik.

Woher der Bluthochdruck kommt ist unklar.

Augen Innendruck ist ok.

Im linken Auge ist die Netzhaut komplett abgeloest und es wird von Blutungen oder Tumor gesprochen,
irgendwas wuerde man da sehen. Mich verwirrt das sehr und macht mich traurig. Das rechte Auge ist
auch betroffen, aber noch nicht vollstaendig abgeloest. Ich habe auch das Gefuehl oder die Einbildung,
dass Tinka ab und an Sachen visuell - oder restvisuell bemerkt. Aber unsicher, weil die Katze hier mittels
innerem Lageplan, Nase, Fell (Fuehlhaare) und Tasthaare sehr gut zurecht kommt. Gerueche, Luftzuege,
evtl verarbseitet sie auch Fussboden untergruende und evtl auch mal ein Fenster als hellen Fleck. Abends,
nachts habe ich das gefuehl, tut sie sich schwerer.

Herz und Lunge abgehoert waren ohne Befund, bzw sogar Herz kraeftig, keine Herzgeraeuche
Zaehne gut mit bisschen Zahnstein (da waren wir ja erst im April), sicher auch nicht relevant.
Auch nicht relevant: die Katze macht allgemein einen sehr guten und gepflegten, wachen und aufgeweckten Eindruck
(auch auf unbeteiligte Mitwartende im Wartezimmer)

Beim Tasten haben sie gleich (im Gegensatz zu den anderen Aerzten) festgestellt, dass der Bauch verhaertet ist,
weswegen wir einen Ultraschall gemacht haben. Dabei kam raus, dass eine Niere stark vergroessert ist.

Der Inhouse Bluttest war ok.
Der Laborbluttest war bis auf einen Wert ok, der Schilddruesenwert ist sehr niedrig (das sei bei Katzen selten),
das Ergebnis kam vorhin per Telefon. Zusaetzlich kam die Frage, ob Infektionstest nachbestellt werden soll, weil es bzgl der Augen Unklarheiten gaebe...

Ich bin leider medizinisch besonders inkompetent, so dass ich glaube, dass ein anderer, merksamerer Beobachter
Tinkas Probleme eher gesehen, bzw besser interpretiert haette. Fuer mich war die Katze vor zwei Wochen noch
in einem sehr guten Zustand. Der letzte Bluttest im April war ohne Befund. Im Nachhinein sehe ich hier und da bereits
Erscheiungen, die ich aber nicht entsprechend bemerkt habe. Das tut mir sehr leid, ich haette da viel besser aufpassen muessen.
Ich haette bereits anfang letzte Woche aktiv werden muessen als mir auffiel, dass die Katze unsicherer zu ihren Plaetzen sprang.
Bereits als sie nicht mehr so gern udn viel spielen wollte, haette ich aufmerksam werden muessen. Die Katze hat aber ihre Probleme gut kompensiert.

Die naechste Frage ist sehr gemein. Aus meiner Sicht hat Tinka keine Schmerzen, keinen Stress. Sie geht mit allem
gut um. Sie mag ihre Plaetze und sie mag meine Beruehrungen. Wir gucken gern gemeinsam aus dem Fenster: ich gucke
und sie spuert den Wind und die Duefte. Aus meiner Sicht ist ihr Leben nicht sinnlos. Aber ich habe mich ja die letzten Wochen und Tage, evtl Monate auch schon geirrt.
Ich habe im Ort eine Tieraertzin gefunden, die meine Katze bei mir zu hause erloesen wuerde. Nur sehe ich nicht,
dass ich Entscheidungskompetenz haette.

Gruss,
Mietzmiau & Tinka
 
mei! eben macht es DONG an meinem Fenster und da liegt draussen am Boden ein totes? Hausrotschwaentzchenmaedchen.
Ganz frisch und warm ohne Reflexe. Herz hoere ich keins, keine Bewegung. Ich kann nichts erkennen.
Naja, jetzt hab ich es auf ein Handtuch gebettet. Jetzt hat es aus dem Schnabel geblutet. Ist sicher tot.
armer Vogel
so ein scheiss
 
Zuletzt bearbeitet:
Och mensch, armes Vögelchen. RiP, komm gut rüber.

Zu Tinka und dem Thema erlösen: so lange Tinka sich wohl fühlt und Lebenslust zu haben scheint, würde ich sie nicht erlösen. Warum sollte sie ihren Lebensabend nicht auch genießen, wenn sie keine Schmerzen hat?

Und mache Dir bitte keine Vorwürfe, es ist so schwer, bei Katzen gesundheitliche Probleme zu erkennen. Man schwebt als Halter zwischen "die Flöhe husten hören" und "vielleicht unsensibel erscheinen". Ich habe schon von Tierärzten gehört, dass sie bei ihren eigenen Katzen die Zeichen nicht bemerkt haben, wie sollst Du als medizinischer Laie das dann erkennen können? Versucht einfach, das Beste für Tinka draus zu machen.

Ich hatte noch nie eine Seniorkatze, daher kann ich nicht aus eigener Erfahrung schöpfen, aber ich habe schon oft hier im Forum gelesen, dass man "einfach merkt, wenn die Kraft alle ist". Du kennst Tinka besser als jeder andere, daher wünsche ich Dir, dass Du siehst, wann es Zeit ist, Tinka beim allerletzten Lebensabschnitt zu helfen.

Du bist so liebevoll zu Tinka, bitte versuche Dich nicht mit möglichen Fehlern der Vergangenheit zu martern, sondern konzentriere Dich darauf, jetzt mit ihr das Beste draus zu machen. Und ich glaube auch, dass Du das sehr gut hinbekommst, eben weil Du Tinka so lieb hast.

Ich drücke Dich mal unbekannterweise und wünsche Tinka und Dir noch ganz viele schöne Momente zusammen. :pink-heart:
 
Hallo,

jetzt hab ich gar nichts mehr geschrieben.
Alle Untersuchungen sind lange vorbei, Bluthochdrucktabletten wirken gut.
Die Niere lasse ich in Ruhe.
Die Aerztin meint, es ist am Ende ein Tumor im Auge. Ich hab das bisher
eher abgelehnt. Und schliesslich aendert es auch ncihts, weil ich der Katze
nicht helfen kann. "Machen Sie ihr ein schoenes Leben" - hat mir die Aerztin gesagt.
Das finde ich einen guten Satz.

Das mache ich also aktiv: ihr ein gutes Leben.
Zwischendurch hab ich viel geweint. Aber das hilft auch nichts.
Also hab ich ihr Gelaender und Barrieren gebaut, ueber die sie nicht abstuerzen kann und die ihr
den Weg leiten. Und Treppen zu ihren Plaetzen. ich lebe ein bisschen in einem
Bretterverschlag jetzt. Ich habe viel Kontakt mit ihr und gehe auch mit ihr raus.
Erst ohne Leine. Dann wurde sie immer mutiger, so dass ich ihr wieder eine Leine
drum machen musste. So ging die Zeit. Und ich hab mich innerlich darauf vorbereitet,
dass ich meine Katze nun drei Wochen bis sechs Monate pflegen werde. Oder ein Jahr.
Man weiss es nicht... lieber laenger.

Und nun wird aber meine Katze immer unsicherer und verliert oefter die Orientierung.
Und hat teilweise auch Angst. Und reagiert verspannt, wenn ich ihr in die richtige
Richtung helfen will. Manchmal ist sie so trotzig und moechte durchaus den falschen Weg
und dann muss ich sie dort wegheben. Da schimpft sie manchmal, manchmal fiepst sie beim
Hochheben. Das mag sie nicht.

Ich dachte die Tage immer: sie haette halt gute und schlechte Tage, so wie ich auch.
Aber die letzten zwei Tage wurden jetzt schlagartig schlechterer, vor allem heute.
Jetzt hab ich schon wieder so viel weinen muessen. Aber das hilft meiner Katze nicht.
Aber ich habe unendlich viele Traenen in mir,

Ich furechte, am Montag, wenn es nicht besser wird, muss ich die Tieraerztin holen.
Ich weiss nicht. Ich hab sehr viel Angst davor. Wie macht man das? Ich weine ja jetzt schon so viel.

Aber ich bin auch froh, dass wir im Sommer so viel Glueck hatten und dass ich meine Katze
seit damals sehr viel intensiever gepflegt und gekuemmert und wahrgenommen habe. Da war ich so dankbar.
Und sie ist so schoen aufgeblueht. Und jetzt bin ich ja froh, dass ich sie begleiten darf. Ich hab ja erlebt wie das ist,
wenn die Katze weg ist und man sich nicht verabschieden kann.
Das ist noch schlimmer.

Liebe Gruesse,
Mietzmiau und Tinka

Tinks heute Mittag:

p1010323.jpg
 
(Guten) Abend!

Aber die letzten zwei Tage wurden jetzt schlagartig schlechterer, vor allem heute.
[...]
Ich furechte, am Montag, wenn es nicht besser wird, muss ich die Tieraerztin holen.
Ich weiss nicht. Ich hab sehr viel Angst davor. Wie macht man das? Ich weine ja jetzt schon so viel.

Nicht nur DU hast so unendlich viele Traenen - ich AUCH wenn ich das lese.
Es erinnert mich (uns) An unsere Maja, die knapp 5 Wochen nach ihrer Schwester ueber die Regenbogenbruecke gehen musste...
Es ist schon mittlerweile 2 Jahre her, aber ich kann nur schwer darueber reden und schreiben :-(

Ja, es schmerzt - noch immer! Auch nach Jahren und auch wenn es uns jetzt wieder gut geht. Wir haben wieder 3 Mitbewohner, die unser Leben bereichern, und wir ihr Leben wohl hoffentlich auch.

Ich habe viel im Katzenforum gelesen - auch, das ein Dosi irgendwann weiss, WANN der "richtige" Zeitpunkt ist...
Bei Luna und bei, zum Schluss, Maja wussten wir, wann dieser Zeitpunkt gekommen ist. Ich haette es nicht gedacht, das es WIRKLICH so ist!
Das ist kein Trost, es nimmt nicht die Angst - aber es macht es dem Dosi ein klitzekleines bisschen "leichter".

Letztendlich ist "der letzte Schritt" schlimm, sehr schlimm - da ist sooo unglaublich viel Trauer. Aber es ist dann nicht mehr so ganz der grosse Schrecken. Es ist dann RICHTIG - Du wirst es wissen und fuehlen.

Tinka wird dir zeigen, das sie nicht mehr kann und will - und du wirst es verstehen...

und glaube mir: DANN ist es RCIHTIG...

Olaf
 
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Das macht mich traurig, dass Tinka jetzt so schnell abbaut, auch wenn es natürlich aufgrund ihres Alters nicht außergewöhnlich ist. Ich wünsche Euch beiden, dass Ihr zumindest noch ein wirklich schönes harmonisches Wochenende miteinander habt. Meine Gedanken und guten Wünsche schicke ich Euch, damit Du - wie von Olaf beschrieben - siehst, wann es Zeit für den letzten Weg ist.

Eine Neurologin meinte auf meine Frage, ob man etwas tun könne, um für die Trauer vorzubeugen, dass es das nicht gibt. Wenn ein geliebtes Wesen stirbt, ist es immer ein Schock, egal wie lange man das vorher wusste. Deswegen hoffe ich, dass Du diese vielleicht letzte Zeit mit Tinka irgendwie genießen kannst (und ich weiß, das ist schwer). Ich hatte mir bei meiner Mutter verboten zu weinen, bis sie nicht mehr da ist, und die "Energie" in sie zu investieren. Ich hoffe, Du findest Deinen Weg, mit der Situation besser zurecht zu kommen.

Bei aller Trauer ist aber eines wichtig: Du bist mit Tinka einen ganz langen gemeinsamen Weg gegangen, hast mit ihr gekämpft, hast sie umsorgt, es ihr so schön wie möglich gemacht. Wenn es nun ihre Zeit ist, dann sei Dir bewusst, dass Du ihr etwas ganz tolles geschenkt hast diese vielen Jahre: Liebe, Geborgenheit, Vertrauen. Wenn Tinka geht, nimmt ihre Seele diese Deine Liebe mit. Die Liebe wird sie wärmen und wird sie immer bei sich tragen. Und Tinka ist tief in Deinem Herzen drin und wird dort immer bleiben. Ihr seid Teil von einander.

Ich umarme Dich virtuell und schicke Tinka und Dir ganz viel Kraft.
 
ich habe mir jetzt den ganzen faden durchgelesen. und finde es wirklich toll, dass du dich um die motte so großartig kümmerst.

und: du hast die entscheidungskompetenz. du kennst die motte am allerbesten. und wenn du den eindruck bekommst, die schlechten tage werden mehr, häufiger und eben noch schlechter, dann darfst du dich auf diesen eindruck verlassen.

ich wünsche euch viele schöne & gute tage, solange sie dauern. genießt die zeit. und natürlich wünsche ich dir viel kraft!
 
Vielen Dank Euch!!!

Ich bleibe das ganze Wochenende bei meiner Katze und koche ihr Fisch...
 
Wir sind noch da!
Ich hab die Tieraerztin nicht geholt.
Eine Katze, die so energisch und vehement nach ihrem Fisch verlangt, will doch weiterleben!?
 
Wir sind noch da!
Ich hab die Tieraerztin nicht geholt.
Eine Katze, die so energisch und vehement nach ihrem Fisch verlangt, will doch weiterleben!?

Hätte ich auch nicht übers Herz gebracht. Tinka wird Dir zeigen, wenn sie wirklich nicht mehr kann.
Bis dahin wünsche ich euch noch viele gute Tage.
 
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Oh, was für eine schöne Wendung! Ich wünsche Euch auch aus ganzem Herzen noch viele richtig schöne Momente! :pink-heart:
 
Auch von mir einen Daumen hoch. Solange sie verlangt, ist alles im Lot und ihr koennt noch wunderbare Tage haben.
Wenn es sich drehen sollte (was recht abrupt passieren kann) wirst du es merken.

Geniesst einfach die verbleibende Zeit!

Olaf
 
Sowie ich den Fisch aus dem Tiefkuehlschrank geholt und Wasser aufgegesetzt habe,
kam die Tinka und hat gewartet, bis es den Fisch gab. Also da hat sie anfangs noch gar ncihts riechen koennen, der Fisch war ja gefroren! Und energisch warten war frueher ganz anders:
sie ist mir nachgerannt, so dass ich gar keinen Fuss mehr vor den anderen setzen konnte, ohne sie zu treten und hat gemaunzt - fast aufdringlich. Und jetzt sass sie da und reckte ihren Kopf nach oben, suchend in wechselnde Richtungen blickend. Zwei Schritte und wieder hinhocken und suchend nach oben blickend. Sie maunzt mich ja mittlerweile gar nicht mehr an. Ich hab ihre Gespraechigkeit immer sehr gemocht. Jetzt gurrt sie, wenn ich sie beruehre; auf ihrem Schafsfell schnurrt sie, ansonsten schnurrt sie selten; und manchmal steht sie nachts am Fenster und ruft - wohin, wieso, keine Ahnung.
Und dann hab ich mich auch gefragt, warum ich die Katze daran messen soll, was sie nicht kann. Sie kann ja doch noch sehr viel. Draussen an der Leine auf der Terasse beschnuppert sie alles, ab und an rebt sie sich oder hat sich auch schon hingeworfen und sich den Buckel geschubbert. Und sie hat draussen zum Teil auch gute Orientierung.
Hier drinnen findet sie ihre Wasserschuesseln. Die stehen beide relativ unguenstueg - eine oben auf einer Komode - aber das findet sie alles. Da muss sie auf Bett, rechts abbiegen aufs Brett, weiter rechts ins Regal... Sie muss halt das Bett finden und dann weiss sie wohin sie muss. Ihre mittlerweile drei Klos findet sie auch - sie geht da am Tag ungelogen bis zu 15x rein. Sie trinkt sehr viel - aber die Nierenwerte waren ja OK - ich bin staendig am Kloputzen. Seit ich sie weiter von der Wand gegestellt habe, so dass sie mit ihren Schnurrhaaren diese nicht mehr berueht, hat sie nicht mehr ueber die Reling gemacht. Alle ihre Plaetze sind ca auf Huefthoehe - einen musste ich leider schliessen, den am Schrank oben und da muss ich die Reling hoeher machen. Einen Platz hat sie etwas vernachlaessigt. Ansonsten kreist sie da herum.
Auf den Wegen zu den einzelnen Stationen kommt es eben vor, dass sie in einer Ecke keinen Ausweg findet. Da geht sie nach links - aber nciht weit genug dann zurueck und nach rechts und wieder nicht weit genug. Laesst sich aber auch nicht helfen. Da verspannt sie sich und hat schon mal geschimpft. Ich lasse sie jetzt und schiebe sie nicht mehr irgendwohin - ausser sie wuerde rufen. Ich hab jetzt meine Jacke in diese eine Ecke gelegt und damit klappt es besser, sie ruehrt da jetzt nicht merh mit ihrem Kopf drin rum. Und in die andere "boese" Ecke kommt sie nicht so haeufig. Ansonsten helfe ich ihr nur, wenn es wirklich, wirklich nicht anders geht. Und hebe sie nicht. Und drehe sie nicht. Gar nicht. Dann verspannt sie sich auch nciht...

Mein vorheriger Ansatz war falsch. Irgendwie.
 
Man muss in solch eine Erfahrung auch reinwachsen, das ist nicht einfach.

Wichtiger als was sie kann oder nicht kann (denn Menschen würden wir danach auch nicht messen), ist doch, ob sie noch Freude hat und wie viel sie vielleicht durch Schmerzen oder Übelkeit leidet. Wenn die Lebensfreude die Schmerzen/Übelkeit überwiegt und sie Lebenswillen zeigt, dann ist es noch nicht Zeit. Sie muss das nicht mehr so schnell, so leidenschaftlich oder so gründlich machen wie früher - machen wir ja auch nicht mehr. Dass sie mal schimpft, ist auch ein gutes Zeichen. Wer aufgibt, schimpft auch nicht mehr.

Im Übrigen ist das sicher für sie wichtig, dass Du sie den Weg alleine finden lässt, denn sonst kann sie den neuen Weg (oder den, den sie sich noch nicht merken konnte) ja wieder nicht merken. Sie muss ihre eigene Methode anwenden können.

Auf jeden Fall ist Tinka bei Dir in den besten Händen überhaupt. Sie weiß auch, dass Du immer in ihrem Sinne entscheiden wirst. Und ich freue mich für Euch beide. :pink-heart:
 

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