Wahrscheinlich weil das auch so ein Totschlag-Argument ist.
Das ist einer sinnvollen Diskussion nicht förderlich sondern einfach der Klassiker - der Nationalismus-Vorwurf (oder noch besser der Nazi-Vorwurf) wird immer ausgepackt wenn jemand die Argumente ausgehen und killt nachhaltig jede konstruktive Diskussion.
Ich hab mich neulich auch mal als Nazi beschimpfen lassen müssen, weil ich mich auf eine Diskussion mit zwei so Idioten eingelassen habe, die ihre schäferhundgroßen Hunde hier durch die privaten Gärten haben rennen lassen - als ich sie aufgefordert habe ihre Hunde zurückzurufen hiess es nur "geht nicht, das sind Auslandshunde". Auf meine Argumentation dass man Hunde nicht von der Leine lassen darf, wenn sie nicht abrufbar sind, wurde wieder mit "geht nicht, das sind Auslandshunde" beantwortet, ebenso der Hinweis darauf dass hier Leinenpflicht herrscht und es sich um private Gärten handelt. Und dass da ja z.B. auch ein Baby auf einer Decke im Garten liegen könnte.
Ich konnte es mir nur mühsam verkneifen irgendwann zu antworten "aus dem Ausland zu kommen ist keine Entschuldigung für alles" - aber da wurde ich ja schon als Nazi tituliert und mir "deutsche Gesinnung" vorgeworfen.
Meine Rückfrage woher sie eigentlich wissen wollen ob ich Deutsche bin (ich sehe ganz sicher nicht "typisch deutsch" aus) wurde zurückgeschlagen mit dem Hinweis auf die deutsche Flagge die der Gefährte anlässlich der EM aufgehängt hatte.
Nationalismus? Sorry, nö.
Aber man ist es ja in Deutschland schon fast gewöhnt als Nazi oder Nationalist beschimpft zu werden, einfach nur weil man einen deutschen Pass hat, und traut sich kaum was dagegen zu sagen, weil egal was man darauf antwortet einen ja erst recht im entsprechenden Licht erscheinen lässt.
Heute ist man ja schon Nazi nur weil man anlässlich einer internationalen Sportveranstaltung die Fahne seines Vereins auspackt.
Und schau doch mal was selbst hier im Forum der Fall ist: Es werden mehr Auslandskatzen angeboten als "einheimische". Warum eigentlich?
Bei unserer Suche nach einer Zweit- bzw. Drittkatze wurden uns ebenfalls mehr Auslandstiere angeboten als Inlandstiere. Und das obwohl auch die hiesigen Tierheime und Pflegestellen aus allen Nähten platzen, dort Tiere eingeschläfert werden usw.
Die Mütter von Wildlingskatzen werden hier übrigens auch sehr häufig nur eingefangen, versorgt, kastriert und dann wieder in die "Wildnis" entlassen - zumindest wenn die Chance auf "Zähmung" minimal ist. Sollen wir die künftig auch einfach ins Ausland exportieren? Da hätten sie ja viel mehr Platz, so dicht besiedelt wie Deutschland sind ja nur wenige Länder...
Bei den Zuchtkatzen spielt das eh keine Rolle - da wird doch oft aus dem Ausland importiert, weil man eben genau diese eine Katze aus dieser einen Zucht haben möchte, da ist es den Leuten auch egal ob die Katze aus dem Ausland kommt oder nicht.
Natürlich hat jeder Notfall ein gutes Zuhause verdient. Aber das muss unabhängig vom Herkunftsland sein, d.h. auch Inlandskatzen haben ihre Chance verdient.
Und ich will garnicht darüber nachdenken wie auf Tötungsstationen selektiert wird zwischen "im Ausland vermittelbar" und "nicht vermittelbar" und was dann mit den restlichen Katzen passiert. Die einen bringen Geld...
Ich bin da auch eher dafür in erster Linie vor Ort zu helfen und sehe darin auch einen wesentlich nachhaltigeren Ansatz - egal WO auf dieser Welt.
Solange wir diese Katzen kaufen (und da seh ich auch keinen Unterschied zu Vermehrer- oder Bauerhofkatzen etc.) unterstützen wir das Elend doch nur, das ist keine nachhaltige Lösung und es ändert sich absolut nichts vor Ort - im Gegenteil, es gab ja schon so einige Fälle bei denen Katzen, die nur für den Export ins Ausland erzeugt wurden unter dem Mäntelchen des Tierschutzes...
So einfach ist das alles nicht, da bringt auch diese Schwarz-Weiss-Denke nichts und schon garnicht Vorwürfe die in Richtung Nationalismus gehen, mit Nationalismus hat das herzlich wenig zu tun. In der Entwicklungshilfe für Menschen hat sich längst durchgesetzt dass Hilfe vor Ort deutlich sinnvoller ist, und das lässt sich durchaus auch auf Tiere übertragen.