Du hast den ganzen Absatz weiter unten, wie sich über wenige Generationen durch veränderte Haltungsbedingungen auch die genetisch angelegte Eignung der Katzen ändert, mit Freigang zurecht zu kommen ausgeblendet.
Hast du dafür Beweise? Damit meine ich seriöse, wissensschaftliche Quellen und nicht eine subjektive Beobachtung, die aus dem Vergleich deiner Katzen mit der Nachbarkatze resultiert.
Ich habe nämlich eine ganz andere Erfahrung gemacht.
Meine Luna, eine Siam ohne Papiere, aus einer Hobbyzucht.
Eltern wurden beide nur im Haus gehalten, ebenso die Eltern der Mama.
Luna wurde mit knapp 7 Monaten Freigängerin, sie war die absolute Hardcore Freigängerin, im Vergleich mit meinen anderen Katzen.
Selbst im tiefsten Winter benutzte sie nicht eines der 4 großen (stets sauberen) Katzenklos, sondern stiefelte nach draußen.
Sie war diejenige, die von dem Dutzend Vögel, das im Jahr meinen 4 Freigängern zum Opfer fällt, mindestens die Hälfte brachte.
Nicht nur die Umgebung, sondern auch der Charakter der Katze sollte die Entscheidung beeinflussen, ob Freigang vertretbar ist oder nicht.
Das sehe ich komplett anders.
Einzig die Umgebung und der Gesundheitszustand einer Katze sollten über Freigang oder nicht, entscheiden.
Der Charakter ist nur in der Hinsicht entscheidend, dass es jeder Katze möglich sein sollte, frei zu wählen, ob sie nach draußen möchte oder nicht.
Bzw. wie lange und wie weit sie ihren Freigang ausdehnen möchte.
Und so wie du deine Umgebung beschreibst, genauso sieht es hier auch aus.
Hier sind alle Katzen Freigänger und in den letzten 20 Jahren wurde nur eine Einzige in unserer Straße überfahren, das war leider meine Luna.
Trotzdem werde ich den Anderen weiter ihren Freigang lassen, denn ich
weiß, dass meine Luna im Haus niemals glücklich geworden wäre, sie hätte höchstens resigniert.
So wie ich dich verstehe, müsste ich meine Katzen, die aufgrund Zuchtauslese um Dimensionen argloser sind als jene durch Generationen im Freigang auf Vorsichtigkeit hin "gezüchtete" Tierheimkatzen, die bei meiner Nachbarin dennoch nur eine Lebenserwartung von 1 1/2 bis 2 Jahren haben auch dringend frei laufen lassen.
Was glaubst du denn, was die für eine Lebenserwartung hätten?
Ich hätte gern eine seriöse Quelle, die belegt, dass eine Wohnungshaltung über Generationen den Katzen:
1. den Wunsch nach Freigang aberzieht
2. die Katzen unvorsichtiger werden läßt.
Ich persönlich halte das, mit Verlaub, für Unsinn.
Aber ich lasse mich gern eines Besseren belehren, allerdings nicht durch deine subjektiven Beobachtungen.
Und du
musst deine Katzen natürlich nicht rauslassen, das ist deine persönliche Entscheidung, die ich respektiere.
Ich an deiner Stelle würde es aber sicher tun.
Zumal dein Kater, auf einem deiner Fotos vom gesicherten Garten, eine ganz eindeutige Sprache spricht. Versucht er da nicht, den Zaun zu erklimmen und auf die andere Seite zu gelangen?
Für mich ein ziemlich eindeutiges Signal.
Tut mir leid, aber dafür habe ich meine Katzen viel zu lieb als dass ich sie nach ein paar Monaten schon von der Straße kratzen wollte.
Ich liebe meine Katzen ebenso. Und genau deshalb denke ich nicht an mich, sondern an ihre Bedürfnisse.
Es ist unheimlich schön, sein Leben mit solchen "ewigen Kitten" zu teilen.
Für mich sehr erschreckend!
Ich möchte nämlich, dass meine Katze vom Kitten zum Jungspund wird, dann zur erwachsenen Katze und zur Seniorin.
Mit allen Facetten, die für den jeweiligen Lebensbereich kennzeichnend sind.
Und ich bin stolz darauf, wenn sie unabhängig werden, ihrer Wege gehen und mir zu verstehen geben, dass ich mich glücklich schätzen kann, dass sie ab und zu vorbeikommen.
Und ich genieße dann die 3 Monate Winter, in denen sie fast nur im Haus sind und plötzlich ganz andere Katzen sind. Dann kommt das Kuscheln, das Miteinander-Spielen (manchmal), die Ruhephase.
Das Letzte , was ich haben wollte, sind "ewige" Kitten, die ihre Sehnsucht nur noch auf diese Weise ausleben können.
In meinen Augen sind das keine richtigen Katzen mehr, nichts von dem, was eine "wirkliche" Katze ausmacht, ist da noch vorhanden.
Sehr traurig und für mich ein weiterer Grund, erstens niemals eine Zuchtkatze aufzunehmen und zweitens gegen ein Kastragesetz zu kämpfen, das uns dann zu "solchen" Katzen zwingt.
Aber genauso, wie man Kleinkinder nie alleine draußen herumlaufen lassen würde, sondern in den Kindergarten bringt und auf dem Spielplatz auf sie achtet, genauso brauchen auch solche Katzen, die nie richtig erwachsen werden, einen geschützten Raum in dem sie so sein können, wie sie sind.
Bin ich eigentlich die Einzige hier, die diese Zukunftsvision von Katzen schrecklich findet?
Und wie gesagt, der angenehme Nebeneffekt ist, unsere verbringen einen Großteil der Zeit im Garten damit, miteinander zu spielen, einander zu belauern, gemeinsam auf den Liegestühlen oder Rattansesseln zu dösen - und nichtin Hochleistungsmanier 10-12 Vögel am Tag anzubringen, wie die Nachbarskatze.
Es entspricht nicht der Norm, dass eine Katze jeden Tag 10-12 Vögel anbringt und ich habe arge Probleme, dir das zu glauben.
Meine 3-4 Freigänger haben zusammen im ganzen Jahr soviel erbeutet, und das dürfte eher der Norm entsprechen und ist absolut
kein Grund, seiner Katze den Freigang zu verwehren.
Ich habe jetzt schon mehrfach beobachtet, dass es den Kerls einfach genügt, eine Amsel zu belauern, die im Rasen Regenwürmer rauszuppelt, sich anzuschleichen und dann loszusprinten - mir blieb zunächst als ich das von drinnen beobachtete das Herz vor Schreck stehen - und im allerletzen Augenblick abzubremsen und sie nur zum Auffliegen zu bringen.
Das ist einfach nur süß und den Stress für die Amsel versuche ich durch den naturnahen Garten in dem sie so viel scharren können wie sie wollen zu kompensieren.
Sehr traurig, wenn Katzen verlernen bzw. abgezüchtet bekommen, Katzen zu sein.
Wenn du so auf "naturnah" fixiert bist, wie wäre es dann mal mit einer "naturnahen" Katze?
Mir hat keine meiner Katzen in den letzten Tagen irgendwas mit nach hause gebracht...
Mir auch nicht.
Jeder nimmt sich lieber eine Katze, die sich anfassen lässt ohne zuzubeißen als den sprichwörtlichen "Wildfang".
Erstens stimmt es nicht, dass
Jeder das so sieht und zweitens beißt auch eine Freigängerkatze nicht dauernd zu.
"Naturnahe" Katze ist nämlich nicht gleichbedeutend mit "Wildfang".
Meine Luna war absolut verschmust und menschenbezogen, wenn sie zu Hause war.
Aber ich glaube, wenn ich hier schreiben würde: Die Erde ist eine Kugel und Schweine können nicht fliegen, würden gewisse Personen nur aus Opposition das Gegenteil behaupten...
Eigentlich nicht, aber deine Argumente gegen Freigang finde ich ziemlich aus der Luft gegriffen. Und selbst wenn deine Nachbarkatze so ein Kamikazeleben führt und täglich ein Dutzend Vögel erbeutet, so ist das keineswegs typisch für die durchschnittliche Freigängerkatze und absolut kein Grund, die Katzen so zu verzüchten, dass man später in seinen "Papieren" nachsehen muss, welches Tier man da eigentlich hat.
Und nochmal, ich respektiere deine Entscheidung, aber umgekehrt kann ich das nicht gerade erkennen.
Es hört sich so an, als wärest du die Einzige, die Verantwortungsbewußtsein hat und als seien alle Freigängerhalter wenig an ihren Tieren interessiert und nähmen billigend in Kauf, dass bald die gesamte Vogelwelt ausgerottet ist.
Und wenn du den Gegenwind als pure Opposition empfindest, so empfinde ich deine Posts als ziemlich selbstgerecht.
Überzeugend sieht für mich ganz anders aus.