Australien und die Katzen

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Daß Australien seine heimische Fauna schützen will und sollte, finde ich völlig unterstützenswert. Gegen die Kaninchenplage sind sie ja damals auch drastisch vorgegangen.
Und ich finde es auch völlig in Ordnung, daß man nach Island keine Katzen mitbringen darf.

Aber den Ansatz finde ich in Australien nicht in Ordnung, weil ein wichtiger Punkt übersehen wird.
Man kann ja nun nicht alle Katzen gleichzeitig töten, und die noch vorhandenen vermehren sich dann, noch dazu bei dem Klima dort, richtig enorm, so daß es ein langwieriger Kampf gegen Windmühlen werden kann. Es sei denn, man bekämpft sie mit einer katzenspezifischen Krankheit, was auch Gefahren birgt (Mutation des Virus', z.B.).

Zwar auf den ersten Blick gesehen teurer, aber auf komplette Sicht wohl doch günstiger, was Kosten, Zeitaufwand und Perspektive betrifft, ist Kastra.
Was in vielen Gegenden in den USA inzwischen mit großen Kastra-Aktionen läuft, würde ich mal als "Feldversuch" bezeichnen, und es ist in der Tat wirksamer als Tötungen im richtig großen Stil.

Aber Australien hat momentan eh ganz andere Probleme, denke ich.:reallysad:
 
Ja... Aber bei den Kamelen sind sie auch rigoros vorgegangen. Wobei ich da vollstes Verständnis für habe.
Das Australien vs. Katzenthema ist ja auch nicht neu.
 
Wenn die mal so rigoros gegen ihre Brandstifter vorgehen würden, wäre dem Land mehr geholfen. :stumm:
Mehr als 50% der gerade wütenden Feuer wurden _vorsätzlich_ gelegt.
Weitere 30% fahrlässig!
 
Ja... Aber bei den Kamelen sind sie auch rigoros vorgegangen. Wobei ich da vollstes Verständnis für habe.
Das Australien vs. Katzenthema ist ja auch nicht neu.

Ja, da gab es schon immer mal Phasen, wo die Kamele getötet wurden, in den letzten Jahren ja auch wieder wegen anhaltender Dürre. Wenn das Trinkwasser verschmutzt wird und das Leben ganzer Ortschaften gefährdet wird, kann ich das auch nachvollziehen.
Invasive Arten sind halt einfach sehr oft für richtig große Probleme verantwortlich.🙁

21 Jahre Haft für die Verursachung eines Buschfeuers finde ich schon gar nicht mal so schlecht. In D sind die Strafen für Verursachung eines Waldbrandes bestimmt geringer.
 
Zwar auf den ersten Blick gesehen teurer, aber auf komplette Sicht wohl doch günstiger, was Kosten, Zeitaufwand und Perspektive betrifft, ist Kastra.
Inwiefern würden Kastrationen in so einem Fall mehr bringen? Wenn man 100.000 Katzen einfängt, kastriert und wieder aussetzt, fangen die noch mehrere Jahre lang unzählige Beutetiere.
Hinzu kommt, dass man weniger Überblick hat, ob/wieviele unkastrierte noch oder wieder da sind. Wenn man sie direkt tötet, weiß man, solange es Katzensichtungen gibt, gibts noch was zu tun.
Natürlich tun mir die Katzen leid, aber ich verstehe, dass man etwas dagegen unternehmen muss. Gerade nach den Katastrophen jetzt (falls man das jemals in den Griff bekommt 🙁) sollten die abgebrannten Flächen von der richtigen Flora und Fauna besiedelt werden.

Aber bei keinem anderen Haustier besteht man so sehr darauf, dass es ohne ungesicherten Freigang nicht glücklich ist, wie bei der Katze.
Im Moment mag das vielleicht so sein, aber in der Geschichte der Tierhaltung ist das nur ein Wimpernschlag. Bis vor wenigen Jahrzehnten waren freilaufende Hunde und Hühner genauso alltäglich (gibt es am Land teilweise immer noch) und in ländlicheren Gegenden kamen auch noch Schweine usw. dazu.
Wer weiß, wie sich das weiter entwickelt.
 
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Inwiefern würden Kastrationen in so einem Fall mehr bringen? Wenn man 100.000 Katzen einfängt, kastriert und wieder aussetzt, fangen die noch mehrere Jahre lang unzählige Beutetiere.
Hinzu kommt, dass man weniger Überblick hat, ob/wieviele unkastrierte noch oder wieder da sind. Wenn man sie direkt tötet, weiß man, solange es Katzensichtungen gibt, gibts noch was zu tun.

Hatte ich erst vor wenigen Tagen erklärt, kann es aber jetzt nicht finden.
In den USA z.B. hat man jahrelang Katzen im großen Stil getötet. Der Punkt bei Katzen, ebenso wie bei Waschbären, ist, daß, je mehr eine Population ausgedünnt wird, um so mehr Nachwuchs produzieren sie.
Man muß also an sich alle Katzen des Kontinents nahezu gleichzeitig töten, um der Sache Herr zu werden.

Kastrierte Katzen kann man kennzeichnen, das viel geschmähte Kappohr ist eine gut sichtbare Methode. Eine Kolonie kastrierter Katzen ist eine stabile Sache, da wandert keiner zu, ein paar noch potente Mitglieder sehen keinen Grund, noch und noch Nachwuchs in die dichte Population zu bringen.

Und Wildlinge leben nicht endlos, weder in D noch anderswo.
Wäre also die Methode der Wahl.

Und wie ich lange Zeit gelernt und erlebt habe, man kann in der Tat riesige Kastra-Aktionen sehr kostengünstig durchführen. Es muß halt nur eine gewisse Konstanz in der Sache liegen, um Erfolg zu bringen.
 
Rickie, dass mehr Nachwuchs in ausgedünnnte Populationen kommt ist vollkommen normal.
Je weniger Tiere da sind, desto grösser das Nahrungsangebot für den Einzelnen.
Bei entsprechenden Aussenbedingungen und guter Futterversorgung kann eine Kätzin 3x im Jahr werfen und die Chance dass viele der Kitten durchkommen bis sie zumindest selber 1x für Nachwuchs gesorgt haben, ist hoch.

Das reguliert sich aber wieder ein da die 'kritische Masse' sehr schnell wieder erreicht und überschritten wird. Dann geht das Sterben wieder los. So hat die Natur all die Jahrtausende gut funktioniert und Überpopulationen haben sich schnell wieder eingependelt so dass die Gegend den Rest wieder ernähren konnte. .... Tja und dann kam der Mensch .....

Konsequente Kastra kann ne Lösung sein, aber nur dann wenn kein Liebhabertierhalter mehr ein unkastriertes Tier halten darf.
Die Chance dass das allerdings je erreicht wird, ist leider nahe 0.
 
Rickie, dass mehr Nachwuchs in ausgedünnnte Populationen kommt ist vollkommen normal.

Das reguliert sich aber wieder ein da die 'kritische Masse' sehr schnell wieder erreicht und überschritten wird. Dann geht das Sterben wieder los....Tja und dann kam der Mensch .....

Eben, und dann kam der Mensch. Und somit funktioniert dieses System nicht mehr. Nicht mehr bei Katzen und nicht mehr bei Waschbären, weil beide Kulturfolger sind und auch ohne natürliches Nahrungsangebot bestens zurecht kommen.
Bei vielen Vögeln z.B. ist es ja anders herum.

Auf einer Insel wie Island funktioniert es sehr gut, es dürfen gar keine Katzen ins Land. Auf manchen japanischen Inseln kämpft man drum, der Heerscharen an Katzen Herr zu werden. Europa ist eben ein anderes Kapitel.

Unterm Strich, weil es ja auch um Kamele in Australien geht, sollte man halt mit dem Aussiedeln von Neobiota sehr vorsichtig sein. Nutrias sind da in Mitteleuropa auch solch Kapitel, wenn ewig kein kalter Winter kommt.
 
Jetzt hab ich grad gelesen, dass Katzen in Australien gezielt in die abgebrannten Bereiche einwandern, um dort geschwächte Kleintiere zu erbeuten.
Aber ist das nicht sowas wie eine Säuberungsaktion?

Schlagt mich, ich hab davon kein Ahnung, aber wenn alles wieder nachwaechst, kommen dann nicht auch die Kleintiere zurück?...
 
Die können nur dann zurückkommen wenn es überhaupt noch Welche gibt. Und selbst wenn brauctces eine gewisse Anzahl davon damit die Art überleben kann.
 
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Also...ich kann nur das berichten, was ich von zahlreichen kleineren und dem richtig großem Buschbrand 199(8?) aus Florida aus Erfahrung weiß.
Die Tiere wissen sich bei Buschbränden, vor allem, weil die ja oft vorkommen, zu schützen. Nur in einem solchen Ausmaß ist das halt selten.
In Florida, was ich nicht auf Australien beziehen möchte, aber dennoch behaupte, daß es da ein wenig ähnliche Parallelen gibt, haben die Tiere nicht weniger Überlebensinstinkt, und es läuft so ab, daß Höhlen von Tieren besucht werden, die sonst Opfer und Erbeuter sind. Alle wollen irgendiwe überleben, da sind Mäuse, Ratten, Schlangen, Schildkröten, Opossums, Kojoten und und und in einer Höhle und warten das Inferno ab. Keiner frißt keinen.
Es ist halt anders als in der Politik, da denkt nur jeder dran, wie er in seiner Wahlperiode sich die Taschen füllen kann, danach kommt ein anderer dran, bis dahin muß man sein Schäfchen im Trockenen haben. Nach mir die Sintflut.

Quiky, dein Denken entspricht der nicht ganz so edlen menschliche Natur, aber bei den Tieren funzt es weniger egoistisch.
Tiere denken da wohl nicht unbedingt an die weiterliegende Zukunft, aber an die nahe, und an den Instinkt. Jeder braucht jeden, als Beute, als Opfer, als Aasfresser, als Gesundheitspolizist...
Normalisieren sich die Zustände draußen, kommt jeder raus aus dem Loch, guckt nach der Lage, operiert entsprechend.
Das klappte in all den tausenden von Jahren immer da, wo Brände, auch auf natürlicher Basis entstanden, an der Tagesordnung sind.

Katzen sind in FL Neobiota, haben sich aber in den Brandzyklus gut eingebaut. Inwieweit das auf Australien übertragbar ist, weiß ich nicht.
Katzen sollten sich aber, als Halbwüstentiere, in Australien sehr wohl fühlen, womit ich ihnen eine andere Stelle als in FL zuordnen würde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Australiens ökologisches Armageddon:reallysad:
 

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