Hallo Zusammen,
vorab möchte ich Euch bitten, freundlich zu bleiben. Ich kann verstehen, dass einige hier sehr passionierte Katzenliebhaber sind aber teilweise habe ich schon wirklich fiese Antworten lesen müssen unter anderen Beiträgen. In meiner derzeitigen Situation wäre es die Spitze des Eisberges, noch beschimpft zu werden. Mir geht es alles andere als gut. Danke für Eure Zeit.
Zu uns:
Ich bin frisch mit meinem Freund zusammengezogen, beide in den 20ern und nun berufstätig, erstmal im Home Office. Wir lieben Katzen und sind mit ihnen groß geworden. Wir leben in einer Wohnung auf ca. 48qm mit offener Küche, WZ, Bad, Schlafzimmer und Balkon. WZ und Küche nehmen den größten Teil ein.
Zur Situation:
Ich habe eine inzwischen ca. 10 Wochen alte Babykatze in Einzel- und Wohnungshaltung aus der Not heraus aufgenommen. Ich schreibe diesen Text unter Tränen, während die Kleine schon ganz nass kuschelnd auf mir liegt und mich mit ihrem Schnurren beruhigen will.
Vor vier Wochen hat meine Freundin eine Mama mit vier Babys gefunden. Eine Anwohnerin hat sie angefüttert, da die Mutter einfach keine Milch mehr geben konnte. Wie sich herausstellte, hatte sie nämlich eine schwere Krankheit. Die Mama verstarb kurzerhand und meine Freundin sammelte alle vier Kitten ein. Die Babys wurden untersucht vom TA und ihnen ging es trotz allem prächtig. Sie waren dort ca. 6 Wochen alt, evtl. auch eine Woche älter.
Aus der Not heraus nahm meine Freundin zwei Kätzchen auf. Eine Kollegin von ihr wollte auch unbedingt noch eine zu ihren anderen Katzen hinzu. Meine Katze blieb als übrig und weil ich Katzen so liebe habe ich keine Sekunde gezögert.
Nun ist sie vier Wochen schon hier, wurde geimpft und zweimal untersucht. Sie ist sehr schmusig, verspielt und aufgeschlossen. Ich hatte keine Zeit, groß nachzudenken und wollte erstmal helfen und ihr ein sicheres Zuhause und viel Liebe zu bieten.
Nachdem ich mich auf die Suche nach grundsätzlichen Tipps machte und in Katzenforen landete, geht es mir seit Wochen wirklich furchtbar.
Ich weine viel, esse wenig. Die Beiträge in allen Internetforen haben mich immer schlechter fühlen lassen.
Ich habe hunderte Euro investiert, damit es ihr an keinem Kratzbaum, Futter, Spielzeug mangeln muss. Immer mehr schlichen sich Gedanken ein, ob ich alles richtig mache. Und dann stoß ich auf das Thema Einzelhaltung bei Kitten und das gab mir den Rest.
Vorab: nein, keins der Geschwister kann wieder hier aufgenommen werden. Niemand gibt die Geschwister wieder ab, falls diese Vorschläge kommen sollten.
Ich habe dieses kleine Wesen so unfassbar in mein Herz geschlossen, dennoch sind wir noch etwas überfordert mit dieser so plötzlichen Situation, auf die wir uns nicht vorbereiten konnten. Wir stehen nun vor so vielen Entscheidungen und unter Zeitdruck.
Das Thema ist, dass eine zweite Katze zum jetzigen Zeitpunkt für uns wirklich unvorstellbar ist. Die Generallösung, sich eine Zweitkatze anzuschaffen, sodass alle Sorgen flöten gehen ohne großen Mehraufwand, ist einfach nicht wahr. Eine zweite Katze bedeutet sehr wohl Mehraufwand und sie hat individuelle Bedürfnisse, besonders, wenn sie nicht mehr daran interessiert ist, als Baby mit dem Kumpel zu spielen. Eine Zweitkatze ersetzt nicht das individuelle Spielen und die individuelle Aufmerksamkeit, besonders nicht in ein paar Jahren.
In dieser kleinen Wohnung nun auch noch eine zweite Katze zu halten ist für mich sehr schwer vorstellbar, wir haben bis vor kurzem ja nicht mal mit einer Katze gerechnet. Die Katze nun wieder abzugeben ist nach diesen bereits so intensiven Wochen ebenfalls kaum vorstellbar.
Erst in 1,5 Jahrein könnten wir ausziehen und uns auf die Suche nach Freigang begeben (leben aber in einer Großstadt).
Ich weiß wirklich nicht, was ich tun soll. Ich kann nicht abschalten, weil ich ihrem hohen Spieltrieb gerecht werden will und mich um unsere Zukunft sorge. Das Thema Einzelhaltung / Zweitkatze lässt mich nicht los.
Ich bin so überfordert und weiß nicht, was das Beste nun ist. Die Tränen fließen ….