Bauernhofkatzen! Wahrheit und/oder Mär?

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Ich lebe am Niederrhein und hier haben in den letzten 20 Jahren gut 2/3 aller Bauernhöfe aufgegeben. Es gibt nur noch die ganz großen, ...
Klar - die kleinen mussten hier auch aufgeben - aber schon vor einigen Jahrzehnten. Und die großen sind halt richtig, richtig fett. Die meisten arbeiten auch schon lange nicht mehr selbst auf dem Feld (wozu gibt's billige Erntehelfer aus Polen?) sondern hocken vor allem in ihren Büros und stellen Anträge...

Mag sein das anderswo die Bauern noch zu den reichen Leuten gehören, aber hier ist es schon lange nicht mehr so.
Wieso "noch"? Die werden von Tag zu Tag reicher. Die meisten könnten allein von den Gewinnen aus der Photovoltaik schon mehrere Familien in Saus und Braus ernähren.

Wie gesagt das mit den Katzen aussetzen habe ich selbst schon mitbekommen ...
Das glaub ich auch sofort - ebenso wie dass sich Katzen von selbst dort ansiedeln. Kennt man ja auch von Futterplätzen, wo's regelmässig zu futtern gibt da bilden sich Kolonien.
Aber damit können sich die Bauern ja an den Tierschutz wenden.
 
Sie sind auf jeden Fall nicht so arm dass sie sich die Kastrationen nicht leisten könnten und dafür auch noch staatliche Zuschüsse brüchten wie hier vorgeschlagen wurde.

Das wollte ich damit ausdrücken. Zumindest hier zählen die Bauern, wie andere Selbstständige mit eigenem Betrieb auch, zum mittleren bis etwas gehobenen Mittelstand.
 
Das wollte ich damit ausdrücken. Zumindest hier zählen die Bauern, wie andere Selbstständige mit eigenem Betrieb auch, zum mittleren bis etwas gehobenen Mittelstand.
Wir sind ja in der gleichen Region 🙂
 
Ich weiß 🙂
 
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Frühers hat mein Onkek die kleinen Katzen erschlagen. Heute mischt er Rattengift unter das Nassfutter, weil 7 Katzen zuviel sind und diese sich ja auch weiter vermehren.
Man müsste ihn auf frischer Tat ertappen um ihn anzeigen zu können. Das blöde ist, er ist sogar noch Stattsdiener und sitzt in einem Amt.
Genug Geld zum kastrieren hätte er, aber er will der Katze ihren Spaß nicht nehmen und in die Natur nicht eingreifen.😡
 
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Ich lebe am Niederrhein und hier haben in den letzten 20 Jahren gut 2/3 aller Bauernhöfe aufgegeben. Es gibt nur noch die ganz großen, die kleineren haben fast alle aufgehört sowohl mit Landwirtschaft vor allem aber mit der Viehhaltung.
Viele die früher noch ganzerwerbs Landwirte waren gehen mittlerweile einer normalen Arbeit nach und haben ihr Land verpachtet und halten nur noch einige Tiere für den Eigenbedarf. Einige haben noch etwas Land und bauen vielleicht noch etwas Raps oder ähnliches an, aber auch nur noch als Nebenerwerb.

Mag sein das anderswo die Bauern noch zu den reichen Leuten gehören, aber hier ist es schon lange nicht mehr so.

Wie gesagt das mit den Katzen aussetzen habe ich selbst schon mitbekommen und auch von anderen Bauern erzählt bekommen, weil viele eigentlich gar keine Katzen wollen und auch keine hatten, bis auf einmal ein ganzer Schwung da war und die fallen ja schließlich nicht vom Himmel.

Deinen Beitrag finde ich sehr wichtig und richtig. Was hier teilweise pauschal abgelassen wird, geht auf keine Kuhhaut. Wie vorher schon mal geschrieben, bin ich auf einem Bauernhof im Münsterland aufgewachsen. Viele Bauern kämpfen hier ums Überleben und halten sich mit Einstellpferden und Hofläden über Wasser, wer da noch glaubt dass da das große Geld gemacht wird, hat keine Ahnung. Nähere Ausführungen wären hier OT, deswegen lasse ich das auch.

Aber diese Pauschalierungen gehen mir absolut gegen den Strich. Ja, und viele behandeln ihre Katzen mittlerweile gut, wir haben eigentlich viel mehr Probleme mit den ganz normalen Katzenhaltern, die mal eben eine Katze raus setzen wenn sie tragend ist oder mal in die Wohnung pinkelt.
 
Aber diese Pauschalierungen gehen mir absolut gegen den Strich. Ja, und viele behandeln ihre Katzen mittlerweile gut, wir haben eigentlich viel mehr Probleme mit den ganz normalen Katzenhaltern, die mal eben eine Katze raus setzen wenn sie tragend ist oder mal in die Wohnung pinkelt.

Masha, danke für Deine Beiträge.🙂
 
Ich habe beim Einkaufen im Aldi einen Bauern getroffen, der ganz viele Dosen Katzenfutter gekauft hat. Habe dann ganz neugierig gefragt, wie viele Katzen er denn habe - seine Antwort war: So ganz genau wisse er das nicht, so ca. 30 Stück.

Auf meine Nachfrage hin, ob die denn alle kastriert wären, meinte er nur: Nein, das geht nicht. Ich habe "schöne" Katzen, da wollen viele Leute immer mal wieder eine haben. Außerdem würde ab und zu mal eine Katze vom Pferd totgetreten und dann bräuchte man ja wieder Nachschub.

Dazu habe ich dann nichts mehr gesagt, ich war ehrlich gesagt, geschockt.

LG Marianne
 
Genauso geschockt wie der Bauer wenn du ihm erzählst das deine Katzen auf 64qm leben..🙂
Was nun schlimmer ist, ist im Einzelfall zu betrachten..

Ich jedenfalls kenne genug kreuzunglückliche fette gelangweilte zumeist Wohnungseinzelkatzen und das berührt mich ganz genauso....das eine ist psychisches leid, das andere physisches..
 
Ich durfte zwei Varianten näher kennenlernen.

Einmal kleiner Bauer, der sicher nicht Geld zählt, wenn er nicht auf dem Feld ist. Wobei das sicher trotzdem noch das geringere Problem wäre. Das größere Problem: "Geben wir nicht her, wir haben eh sowenig Katzen grad" (zwei Muttertiere und noch je zwei Jungtiere aus den Würfen), Katzen, die tierärztlich weitgehend unversorgt bleiben (die zwei von dort brachten nicht nur massiven Schnupfen mit, sondern auch Läuse und Milben), Kastration gibts nicht, man braucht ja den Nachwuchs schon wegen der hohen Sterberate und kastrierte Katzen fangen keine Mäuse, 🙄 (natürlich fangen ungefütterte Mütter in ihrer Not drei Mäuse mehr als eine kastrierte Katze) bestätigt sahen sie sich in ihrer Meinung noch da sie irgendwann mal einen Kater hatten (ob kastriert oder nicht kann ich nicht sagen), der sich am damals gegebenen Futter "fettgefressen" hat (wobei fett vermutlich alles bedeutet, was nicht so dürr ist wie die ausgemergelten Mütter) und nur herumlag. Den todkranken Jungen wurde beim Siechen zugeschaut: "Das sind Hofkatzen, die schaffen das schon - und manchmal schaffts halt eine auch nicht." Für mich ein schlimmes Erlebnis, wobei es sicher auch noch schlimmer geht, da mache ich mir nichts vor.

War ich da schon an meiner persönlichen Grenze, würden mich - wie hier im Forum geschildert - Leute (egal welcher Gruppe zugehörig, seinerzeit waren es eben Bauern) endgültig zur Verzweiflung bringen, die nicht einmal zulassen, daß andere die Arbeit und Kosten übernehmen und eine Kastrationsaktion verboten wird und stattdessen der Nachwuchs jedes Jahr "beseitigt" wird.

Der andere Bauer ist das genaue Gegenteil: Genau einer der Gruppe, die hier recht kritisch betrachtet wird; ein moderner Bauer mit Photovoltaik, Versuchsfeldern und sicher viel am PC beschäftigt. Vor einigen Jahren fragte ich bei ihm zur typischen Nachwuchszeit nach, wie das bei ihm wäre (war nach wie vor nicht auf dem Hof fällt mir da ein). Antwort: Bestimmt fünf/sechs trächtige Katzen (von zehn insgesamt). Auf meinen entsetzten Blick hin und die Bemerkung, daß das 25-30 junge Katzen bedeutet meinte er damals, es würden ja nicht alle überleben. 🙁
Das klingt in dem Fall "schlimmer", als es ist. Einmal erzählte er, sie hätten im Heu (wo nicht täglich jemand ist) einen Wurf tot gefunden, er nahm an, daß die Katze (jung?) geworfen und sich nicht gekümmert hat (was Mensch übernommen hätte, wenn sie es mitbekommen hätten). Ein andermal, daß es für die Katzen gerade nur abends Futter gibt, weil Jungtiere mit Schnupfen dabei waren, so daß sie, um sie versorgen zu können, ja erwischt werden müssen, also zur Fütterung antreten müssen und dabei dann ihre Medikamente verabreicht bekommen. Als ich in der folgenden Wurfsaison wieder nachfragte guckte er mich mit hochgezogenen Augenbrauen an: Bei mir wird nix mehr trächtig, alles kastriert, das geht ja nicht so weiter, ich hab so viele Katzen auf dem Hof wie noch nie vorher. 😀
Wieder später erzählte er, daß ein "raniger" (dürr, krank, struppig) aufgetaucht wäre auf dem Hof, der ganz sicher nicht von den eigenen Katzen käme (Hof liegt völlig allein), sondern wohl dort hingeschmissen wurde. Um die Katzen dort kümmern sich v. a. Frau, Tochter und Schwiegertochter: "Die waren mit dem jetzt schon dreimal beim TA, bestimmt auf meine Kosten!" 😀 Das die paar Kröten seine TA-Rechnung bei einem Bestand von 80-120 Bullen nicht wesentlich beeinflussen sieht er dabei schon auch. 😉 Aber der Fall bestätigt wohl, daß solche Höfe auch gerne zum "entsorgen" lästig gewordener Katzen genommen werden.
Auch der plötzlich aufgetauchte unkastrierte Kater, der alles markierte, war einmal Thema. Ich empfahl natürlich Kastration, aber der Kater war wohl sehr scheu; als ich riet, den TSV einzubinden zwecks Fangaktion meinte er dann: Den erwischen wir schon. 😉 Auch dieser Fremdling durfte die paar Kröten Kosten verursachen.

Wundern muß ich mich trotzdem über die nach wie vor blauäugige Vorstellung mancher Menschen über das (Katzen-)Leben auf dem Bauernhof; da ist alles eitel Sonnenschein mit glücklichen Tieren auf der Weide. Da sind allerdings vermutlich auch die Kühe lila...

Edit wegen inzwischen geschriebener Beiträge: Daß eine Katze verunfallt ist natürlich nicht schön, passiert aber, und das ja nicht ausschließlich auf Höfen. Tragisch, aber das, was es ist: Ein Unfall.
Bei den ersten von mir geschilderten Bauern ließ ich am zweiten Tag (am dritten rückten sie Bolle und Scooter dann endlich raus) ein Kartönchen Futter da - 12 Dosen á 400g. "Ach Gott, so viel Futter!" - würden diese *selbst zensiert* ihre Katzen normal füttern, reicht das gerade mal drei Tage. 🙁
 
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Katzen haben es sicher besser als die Kühe...
 
Meiner Meinung nach kann man "die Bauern" genauso wenig verallgemeinern wie "die Stadtleute". Ich kenne Bauern, die sich liebevoll um ihre kastrierten Katzen kümmern, und andere, die ihnen gegenüber gleichgütlig oder sogar brutal sind.

Meine Katzen sind echte Bauernhofkatzen und leben auf einem Pferdehof. Sie leben sicher gefährdeter als Wohnungskatzen, aber sie genießen ihre Freiheit. Wenn man sie in ein Zimmer holt, halten sie das höchstens einige Stunden aus, dann drehen sie komplett durch.

Der Landtierarzt hat mir erzählt, dass heutzutage vermehrt Bauern ihre Katzen kastrieren und impfen lassen.
 
Ich frage diese Woche meine TÄ, die ja auch Amts-Vet ist, ob sie einen Bauern kennt, dessen Katzenhaltung akzeptabel ist. Ich will doch auch mal von einem einzigen Bauern hier im weiten Umkreis etwas Gutes berichten können! Warum nur ist meine Hoffnung diesbezüglich so schwach...
 
...aber wo es die Katzen nun besser haben, ist ja nicht das Thema - sondern dass sie massenweise getötet werden.
Und das würden sie nicht, wenn sie sich nicht so unkontrolliert vermehren würden.
 
Vielleicht kommt es einfach auch darauf an, wie auf den Höfen generell mit den Tieren umgegangen wird?

Vielleicht gibt es Unterschiede bei Bio-Bauern und konventionellen Betrieben?
 
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Vielleicht kommt es einfach auch darauf an, wie auf den Höfen generell mit den Tieren umgegangen wird?

Vielleicht gibt es Unterschiede bei Bio-Bauern und konventionellen Betrieben?
Diese Unterschiede, wie mit den Katzen umgegangen wird gibt es, natürlich. Aber man kann doch nicht hergehen und sagen, nur für die "bösen Bauern" besteht Kastrationspflicht (also für die Katzen auf deren Hof 😀).
Wenn man etwas gegen unkontrollierte Vermehrung (Katzentöten) etwas tun möchte, dann müssen Gesetze her, die alle Höfe betreffen.
Denn abgesehen davon, wie nun Katzen gehalten werden - die unkontrollierte Vermehrung findet nunmal nunmal meist auf Höfen statt.
So meinte ich es.
 
Ich glaube aber das dem TS die privaten Vermehrer mehr Schaden anrichten.
Ohne das irgendwie runterzuspielen..bei Baurnhofkatzen gehts mehr um Vorsorge..
Krankheitsvorsorge und Verminderung von Tötungsraten..
Eine Kastrierte Katze die ab und an Futter bekommt auf nem Hof und wo ggf irgendwer nen Auge hat bezüglich Erkrankungen ist mit Sicherheit gut dran, besser als manch Katze im goldenen Knast..
 
Ich kenne keinen einzigen Bauern, der ein Kitten töten würde, wenn es bereits über den Hof rennt.

Der Trend geht eindeutig in Richtung ärztlicher Betreuung und Kastration.

Das mag vielleicht für Baden-Württemberg gelten, aber in Bayern ist das leider meistens anders 🙁
Ich selbst wohne nicht auf dem Land, aber meine Schwester, wie Du weisst, und da ist es üblich, dass die Kitten ersäuft, erschlagen oder an die Wand geklatscht werden.
Und von ärztlicher Betreuung oder gar Kastration keine Spur. Meine Schwester hat schon in min. 5 Käffern gewohnt, und es war überall so.
Dort, wo sie jetzt wohnt, hab ich vor einigen Jahren den Bauern gegenüber angesprochen...Antworten waren in etwa:

"Da hätten wir ja viel zu tun, wenn wir die Katzen alle zum Tierarzt bringen"...."dann werden sie halt überfahren, da kommen dann schon neue nach" usw...
 
Ich liebe Populismus..🙄

Hier ist ein wertneutraler Bericht, wie das Leben von katzen funktioniert wenn der "böse" Bauer nicht zuschlägt..und "Tierschützer" nicht alles aufsammeln was 4 Pfoten hat und in Wohnungen vermitteln.. ohne zu Fragen ob die Tiere das auch so gewollt hätten..


http://quadropodium.de/?p=409

Und bevor nach dem ersten Absatz alle aufschreien..

Kurze Zeit später wird sie kastriert
 

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