Nach langer, langer Zeit sind unsere Verhaeltnise endlich soweit gediehen, dass wir mal an I-Netz denken konnten. Es gab in den vergangenen Wochen glattweg zu viel Rennereien.
Zu siebent, nee, zu sechst und mit einem blinden Passagier sind wir also im Maerz – ist es wirklich schon so lange her? – nach 23 Jahren –war es wirklich sooo lange? - aus der Neuen Welt in eine neue Welt gereist. Vielleicht koennen unsere Erfahrungen auch dem einen oder anderen helfen, eine laengere Reise mit Katzen moeglichts reibngslos zu ueberstehen und aus unseren Erfahrungen profitieren. Eine gute Vorbereitung ist das eine, Streik und Wetterunbilden, nicht einplanbar, sind das andere.
Meine Planwirtschaft muss nicht unbedingt jedermans Ding sein, aber dass GG am letzten Abend noch bis 21 Uhr am Uebergewicht seines Gepaeckes gearbeitet hat und dieses auf mich abschob, war mir echt zu viel Ruhe, zumal es 3 Stunden spaeter bereits wieder Aufstehen hiess. GG fand auch noch Musse zu einem ausgedehnten Fruehstueck, na gut, mein Magen war wie zu.
Die vorbereiteten Kennel warten.
Manfred und Ramses, vor der Abfahrt
Das letzte Mobiliar wurde entsorgt, die letzten Dinge verstaut, die Katzen eingekennelt, was erstaunlich gut ging, Kenneltueren mit Kabelbindern verschlossen, Van beladen, Schluessel in den Briefkasten und Telefon in den Muell gedonnert (letzteres fuer alle Faelle bis zum Schluss aufgehoben), und puenktlich um 2:05 Uhr am 26.3. frueh ging es los. 850 km nach North Carolina. Puenktlich nach 1.5 h hat sich Manfred (? Oder Ramses?) eingeschifft, nach weiteren 1.5 h hat sich jemand der beiden auch noch eingeschossen; es soll ja an nichts fehlen. Da waren wir zum 2. Mal (nach dem Beladen) foh, ein so grosses Mietauto zu haben, schon wegen der Luftzirkulation.
Im Auto ist reichlich Platz fuer alle 4 Kennel und Gepaeck; man kommt sogar noch zu Fuss durch.
Letzte Eindruecke von Amerikas Interstate.
Goodbye, ihr breiten Strassen und Parkplaetze.
Ansonsten verlief die Fahrt ruhig und unspektakulaer. In South Carolina, was sich so nach warmen Sueden anhoert, ging die Sonne auf und ich war erschrocken ueber die -1 C (MINUS) und den Rueckstand in der Natur. Ca 50 km vorm Flugplatz haben wir einen schoenen Parkplatz gefunden, wo wir uns in einer ruhigen Ecke in aller Abgeschiedenheit niederliessen. 2 Koffer raus, Brunos Kennel raus, und drinnen hatte ich doch recht viel Platz (war ein Van fuer 7 Personen plus 8 Gepaeckstuecke), den Kennel der beiden Bengels zu oeffnen (Nagelklipser eignet sich perfekt), die Windelunterlagen zu entfernen und neue einzulegen. Manfred und Ramses waren so lieb, gar nicht an Fluckt zu denken, allerdings stand aber GG vor der Tuer und hat alles ueberwacht. Neue Binder rein, Bruno, Koffer und GG eingeladen, und weiter ging’s.
Der Flugplatz in SC ist trotz seiner Groesse sehr ueberschaubar, trotzdem hatte ich Bedenken, wie wir mit 6 Gepaeckstuecken und 4 Kennels, einer davon echt gross, von der Autorueckgabe zum Shuttle kommen sollen. Meine Kopfschmerzen im Vorfeld waren voellig umsonst, denn Hertz hat kurzerhand einen Mitarbeiter abgestellt, der unseren Van mit Kind und Kegel zum Terminall fuhr, dort ausladen half und dann den Wagen mitnahm. Vielen, vielen Dank, Hertz-Autoverleih.
Da waren wir nun, 8 h vor Abflug.
Da wir kein Risiko eingehen wollten, zu spaet zu kommen, Unfall, Stau, Autodefekt, Umleitung, Verfahren, sonstiges, nahmen wir das in Kauf, wobei uns die 4 h echte Wartezeit auch kurzweilig gemacht wurden. Eine Nachfrage am LH-Schalter ergab, dass wir 4 h vor Abflug, wenn der Schalter fuer den vorhergehenden Flug oeffnet, einchecken sollen (bitte beizeiten erkundigen, ob der Tier-Check-in wirklich auch beim normalen Check-in ist, das ist nicht ueberall so). Der eine oder andere Reisende blieb bei uns stehen, fragend, plaudernd, sich wundernd, und so nach und nach auch offenbar alle LH-Angestellten. Und schon bald ging’s ans Einchecken, was sich ueber eine volle Stunde hinzog.
Neue Aufkleber, die wir am Schalter bekamen, mussten ausgefuellt werden, Papiere wurden geprueft, herumtelefoniert, bezahlt (wird fuer reservierte Tiere auch erst beim Einchecken)... Eine Frage auf dem Aufkleber lautete, ob die Katze
👎 sediert ist, wenn ja, bis wann die Wirkung anhaelt. Also bitte, bitte, Katzen nicht vorm Fliegen sedieren. Tod durch Erfrieren, Thrombose, Organ- und Hirnschaedigungen durch Blutdruckabfall koennen auftreten und sind schlimmer, als Nervositaet. Es muss auch angegeben werden, wann zum letzten Mal und naechsten Mal Wasser und Futter verabreicht wurde/wird, ob Futter anbei liegt, ausserdem Kopien der Tollwutimpfung, Bluttititertest, Abschlussuntersuchung, und ein Foto mit Kontaktdaten.
Nun kam eigentlich ein seltsames Erlebnis; die 3 Cargo-Kennel sollten zwecks Sicherheitskontrolle geoeffnet werdn, vor allem, weil da die Windelunterlagen drin waren. In der Abfertigungshalle. Ich meine, das geht nicht, wir brauchen einen geschlossenen Raum, den es aber nicht gab. Ups. 2 Kater in einem Kennel wirkten schon mal tatendrangsmildernd, die Auskunft, dass das Sreuner waren und sie wild und schwer zu baendigen sind, half nach. Brunos fast 7 kg plus seine Unberechenbarkeit wegen Erblindung schreckten ebenso ab wie Prissys sagenhafte Kraft und Scheu. Am Ende war nix mit Kenneloeffnen, aber nach einer aeusseren Inspektion durften wir nicht mal mehr auf 2 m an sie heran, und sie wurden dann auch bald abgeholt. Gute Reise, Manfred und Ramses, Gute Reise, Bruno, der Du gar nicht verstehst, was um Dich herum geschieht, Gute Reise, Prissy, halt die Ohren steif.
Fortsetzung folgt.