Carbon sucht Menschen,die ihn so lieben wie er ist

  • Themenstarter Themenstarter Gabriele Kamp-Hoffmann
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Dankeschön für eure lieben Rückmeldungen!


Ach, t`schuldigung, Fynn, hatte ich gar nicht mehr extra dazu geschrieben...wir haben uns nach reiflicher Überlegung GEGEN eine prothetische Versorgung bei Willow entschieden, da wir den fraglichen Nutzen (hier fehlen auch Langzeiterfahrungsberichte) weitaus geringer einschätzen, als die Beeinträchtigung und Irritation für Willow MIT Prothese!

Ich habe ja schon seit über einem Jahr ein Dreibeinchen, mein Lino mit der viel ungünstigeren Vorderbeinamputation, und er kommt hervorragend klar!

Daher ist in meiner Wohnung schon alles auf "Hinkebeinchen" abgestimmt...da dürfte Willow nach seiner Genesung auch motorisch keine Probleme haben!



So, hier sind noch einige Fotos der letzten Woche von der Bande...





Wer kraucht denn da???

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Es is natürlich der kleine Willow-Wrap...

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...der seine Kuscheleinheiten genießt!

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...und das Klärchen will mit-wrappen!

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Das Nikolausgeschenk ist dieses Jahr "alles Käse"...

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...und Herr Frodo verbrachte Stunden damit, über den Sinn und Zweck dieser "Käseecke" nachzusinnen!

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Und dann hatten wir heut abend noch was ganz spannendes:

ich hab so ein Ablagenetz vom Elcheinrichtungshaus fest oben mit drei Haken befestigt, unten festgezurrt, damit es nicht wie ein Hälmlein im Wind hin- und herbammelt, und dann hinterlistigerdings jede der fünf Ebenen mit Spielzeug und Leckerchen bestückt...

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Willow traut sich als Erster...

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...dann Luna...
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...während Willow nun versucht, durch´n Keller zu kommen...

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...schließlich stürmt Willow die obere Etage, während unten...

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"Uihuihuih, ganz schön anstrengend, die Kraxelei!!!"

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Vorgestern kam der "Wieselball" an (eigentlich erst für Weihnachten gedacht, aber die dicke Frau konnte es mal wieder nicht abwarten) und so hab ich ihn dann vorhin zur Jagd freigegeben...




Das Wiesel wird in die Freiheit entlassen und mischt sich unters Volk...

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...und während die Katerwelt noch großäugig den umtriebigen Eindringling bestaunt, hat Claire das Wiesel schon gestellt...

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...und apportiert es!

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TJAHA, ich hab zwar nur EIN Auge, aber DAS ist das Auge eines KILLERS!!!

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Großäugige Bewunderung bei Katers...!

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Willow möcht sich auch rantrauen, während Vaterkater Lino Warnendes im Hintergrund murmelt...!

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"Meinse echt, dat würd mich beißen?"

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"...hmmmm...?" *krauch näher*

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"Na ich weiß nich...!"

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"HA!" Erwischt!

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Lino traut dem Braten, äh, dem Wiesel nicht und hält sich vorsichtigerdings lieber an den Käse...

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...aber das mit Inbrunst!

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Und dann gibts noch Couchgeschichten:


Von Punch sieht man bei dem Schietwetter derzeit meist nur das:

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Schwesternliebe...

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Und Willow, der Wieselbezwinger, kehrte nach erfolgter Metzelei schnell zu Mama auffe Couch zurück...

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...und holte sich wohlverdiente Kuscheleinheiten ab!

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Yap, hier geht alles Hand in Pfote!!!

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Achso, in bewegten Bildern gibts die Wieseljagd auch:

http://www.myvideo.de/watch/7894034/das_Wiesel






Ein gemütliches Wochenende geht nun zuende...wir haben viel gespielt...und natürlich....geschlafen!






...ähm, jeder auf seine Weise...

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Willows Schlafposition auf der Tonne...

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...sieht etwas unbequem aus...!

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Auf der verbrannt/vernarbten Oberlippenseite ist immer sein Reißzähnchen etwas zu sehen...mein kleiner Vampir...!

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Meine Couchpotatoes...

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Bei so einem Bild muß ich immer noch schlucken...mein Angstkater Lino ganz entspannt mitten drin auf der Couch...so schön!!!

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Und hier, extra für die Fan-Gemeinde, isser nochmal: der schnarchende Hundeopi...

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...hach, mein Elchi!!!

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A

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Deine Bildergeschichten sind einfach immer zu schön 🙂

Und - was auffällt - Deine Katzen haben alle ein wunderbar glänzendes Fell.
 
So eine tolle Bande hast du da!
 
Wunderschön!!!
 
Ich danke euch!




...und um uns die Wartezeit auf die Willow-OP etwas zu verkürzen, dacht ich mir, ich stell euch mal nach und nach die Geschichten meiner anderen "Seesterne", die ja immer wieder auch auf den Fotos auftauchen, vor.


Ihr kennt ja sicher alle die Geschichte vom Seestern...!


Alle meine Tiere sind Seesterne, chronisch krank, alt und/oder gehandicapt, für die meine Entscheidung, sie zu mir zu nehmen, die Wendung zum Besseren bedeutete!


Den alten Punch hab ich euch ja schon vorgestellt!


Und da Gaby sie schon mehrmals erwähnt hat...

...Luna und Claire (ehemals Amelie und Stevie) sind ja als absolute Notfälle durch viele Foren gegangen und man erkennt die zwei süßen "Maulwürfe gar nicht mehr wieder....

...habe ich euch heute eine Kurzform der Geschichte meiner "Maulwürfleins" (Luna ist blind und Claire einäugig) zusammengestellt:



Luna und Claire, zwei ganz besondere Seesterne!!!


Mit geschätzten vier Wochen wurden Luna und Claire in Spanien auf der Straße mit schwerster Katzenschnupfeninfektion und völlig vereiterten Köpfchen aufgefunden.

In einem Alter, in dem die Welt eines Katzenbabys noch fast ausschließlich aus Trinken, Schlafen, Spielen und vor allem mütterlicher Fürsorge und Geborgenheit bestehen sollte, irrten diese Babys orientierungslos auf spanischen Straßen herum, krank, hungrig, durstig, blind, bzw. einäugig, verängstigt und ganz allein.

Ihre Stärke und ihr unbändiger Lebenswille ließen sie in der TA-Praxis, in die ein mitleidiger Mensch das Häuflein Elend zum Einschläfern gebracht hatte, ein weiteres Mal überleben.


Das ist Luna kurz nach ihrem Auffinden in der TA-Praxis, von Claire gibt es dort kein Foto.

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Sie schnurrten und versuchten trotz ihres desolaten Zustandes zu spielen und zeigten mit jeder Zelle ihrer kleinen geschundenen Körper deutlich: “Nehmt uns nicht unser Leben. Wir können leben, wir wollen leben!“

Eine zufällig anwesende Tierschützerin, die mit einem deutschen Tierschutzverein zusammenarbeitet, spürte ungeachtet der schweren Behinderungen die Lebensfreude und den Lebenswillen der beiden Winzlinge, rettete die kleinen Fellbündel vor dem Einschläfern und nahm sie in ihre Obhut.



Das sind die blinde Luna

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und die einäugige Claire mit ungefähr 8 Wochen!

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Mit diesem Foto suchten die Schwestern (damals noch als Stevie und Amelie) ein Zuhause.

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Amélie (Einäuglein) und blinder Steve suchen zusammen Zuhause






Am 18.6. diesen Jahres waren sie dann bei mir…endlich zuhause!


Anfang Juli mussten der 12 Wochen alten Luna in einer schweren OP die infizierten Reste ihrer Augäpfel entfernt und ihre traurigen leeren Augenhöhlen verschlossen werden.

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Im September wurden die beiden nach Lunas erster Rolligkeit mit ca. 7 Monaten kastriert.




Und heute?


Ihre körperlichen und seelischen Wunden sind verheilt…

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…sie leben ein unbeschwertes Katzenleben…

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…und sie sind beide wunderschön!

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Gemeinsam sind sie stark…

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…und bei mir geborgen und in Sicherheit!

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Luna und Claire, zwei ganz besondere Seesterne!!!

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Oh je... die beiden haben ja ganz schön was hinter sich.
Ich freue mich so für sie, daß sie bei Dir ein wunderschönes Zuhause gefunden haben. 🙂
 
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Eine sehr schöne Geschichte. Ich finde das hier dazu sehr passend:

Wir war'n geboren um zu leben,
mit den Wundern jener Zeit,
sich niemals zu vergessen
bis in alle Ewigkeit.
Wir war'n geboren um zu leben,
für den einen Augenblick,
bei dem jeder von uns spürte,
wie wertvoll Leben ist.
 
Eine sehr schöne Geschichte. Ich finde das hier dazu sehr passend:

Wir war'n geboren um zu leben,
mit den Wundern jener Zeit,
sich niemals zu vergessen
bis in alle Ewigkeit.
Wir war'n geboren um zu leben,
für den einen Augenblick,
bei dem jeder von uns spürte,
wie wertvoll Leben ist.


Ach wie schön!

Ja, das passt perfekt, der Liedtext und deine Signatur...!

Danke!
 
Wow muss mich grad auf der Arbeit echt zusammenreißen.
Was für ein wundervoller Ausgang einer grausamen Geschichte.
Danke das es so Menschen wie dich gibt. :pink-heart:

Liebe Gruße
Jenny
 
Willow hat gesagt.:
Ach, t`schuldigung, Fynn, hatte ich gar nicht mehr extra dazu geschrieben...wir haben uns nach reiflicher Überlegung GEGEN eine prothetische Versorgung bei Willow entschieden, da wir den fraglichen Nutzen (hier fehlen auch Langzeiterfahrungsberichte) weitaus geringer einschätzen, als die Beeinträchtigung und Irritation für Willow MIT Prothese!

Ich habe ja schon seit über einem Jahr ein Dreibeinchen, mein Lino mit der viel ungünstigeren Vorderbeinamputation, und er kommt hervorragend klar!

Daher ist in meiner Wohnung schon alles auf "Hinkebeinchen" abgestimmt...da dürfte Willow nach seiner Genesung auch motorisch keine Probleme haben!

Ich denke ihr werdet da im Sinn des Tieres entscheiden 🙂
Natürlich sprechen einige Faktoren dafür, dass eine Prothese angebracht werden sollte; allerdings schätze ich dein Wissen auch groß genug ein, dass du die beste Entscheidung getroffen hast.

Die Fotos sind wiedermal sehr harmonisch, es freut mich sehr, dass der kleine Mann ein so schönes zuhause gefunden hat!

Weiterhin alles Gute!
 
Heute vor fünf Wochen hinkte er mit großen, etwas ängstlichen Augen in unsere Wohnung, in unser Leben und in unsere Herzen: Willow der Tapfere!

Innerhalb von wenigen Tagen eroberte Willow sich einen festen Platz in der Gruppe, liebenswert und bescheiden und unendlich mutig.

Vom ersten Moment an nahm Lino, der große Hinkemann, Willow, den kleinen Hinkemann unter seine Fittiche. Die beiden haben eine ganz besondere Verbindung zueinander und stehen sich sehr nahe! Es ist rührend, sie miteinander zu erleben…!

Mir begegnete Willow mit zurückhaltender Freundlichkeit, er ließ sich anfassen und streicheln, schlief auch bei mir im Bett, ich durfte sein Beinchen behandeln, er gab Köpfchen und schnurrte beim Streicheln…aber in seinen Augen sah ich eine Distanz, eine unsichtbare Grenze…!

Im Gegensatz zu Frodo und Luna und Claire, die sich vom ersten Augenblick an ganz und gar in meine Liebe fallen ließen und sich vollkommen öffneten und mir vertrauten, erinnerte Willows Verhalten (in abgeschwächter Form) eher an das von Lino.

Er schützte sich und ich verstand und respektierte sein Bedürfnis nach Schutz und bemühte mich (so wie auch bei Lino), ihm das Gefühl zu geben, willkommen und geliebt zu sein, geborgen und in Sicherheit, dabei aber Willows selbstgesteckte Grenze nicht zu verletzen.

Alle meine fünf Katzen mussten in frühester Kindheit schon um ihr Leben kämpfen, ohne Mutter und sterbenskrank. Frodo, Luna und Claire waren erkrankt, Lino und Willow jedoch haben Traumata erlitten, ihnen wurden grausame Schmerzen ZUGEFÜGT.

Und das hat die Beiden geprägt, Linos Strategie bestand im Entziehen, sich unsichtbar machen, unberührbar sein.

Willows Strategie war subtiler…er ließ sich berühren und öffnete sich bis zu einem gewissen Grad, aber er hielt einen Teil seines Selbst zurück und „unter Verschluß“!

Oft beobachtete ich auch, dass er mitten im schönsten Spiel wegging, sich irgendwo abseits hinsetzte und vor sich hin starrte. In diesen Momenten wirkt er schrecklich traurig…!
Gaby hat dieselben Beobachtungen gemacht.



Ich möchte euch von einem sehr prägenden Ereignis berichten, welches viel dazu beigetragen hat, dass Lino und vor allem Willow sich in den letzten drei Wochen öffneten, vertrauensvoller wurden und mir nahe kamen.


Agnostiker und Leute, die sowieso schon der Meinung sind, die dicke Frau hat ein Rad ab, sollten jetzt besser nicht weiterlesen, denn jetzt wird es spooky…!




Also:
Im Rahmen der anstehenden Entscheidung bezüglich Willows Beinchen hab ich mir ja ohne Ende Gedanken in alle möglichen Richtungen gemacht.


Und so saß ich eines Abends vor ca drei Wochen auffe Couch, beobachtete Willow beim Herumhöppeln, wie er sich hinhockt, sein armes Beinchen streckt und putzt und denk so: „…wäre es nicht klasse, wenn man ihn selbst fragen könnte, was mit seinem Beinchen geschehen soll, wie er es spürt, ob er Schmerzen hat, ob es ihn behindert…?“.


Und dann schoß mir das Wort „Tierkommunikation“ durchs Hirn.

Meine bisherigen Berührungspunkte mit dem Thema waren, ich sag mal vorsichtig, negativer Natur.
Ein Hund war entlaufen und wurde wochenlang verzweifelt gesucht. Eine TK wurde hinzugezogen und erzählte, der Hund wäre da und dort, am Leben und warte darauf, gefunden zu werden…!
Einige Tage später stellte sich leider heraus, dass der arme Hund schon Wochen zuvor, in den ersten zwei Tagen seines Verschwindens, vom Zug überrollt worden war und seitdem dort tot am Bahndamm lag.

Durch diese Geschichte sah ich mich in meiner ablehnenden Haltung bestätigt.

Ich glaube an vieles zwischen Himmel und Erde, was uns die Schulweisheit nicht erklären kann, bin aber gerade deswegen auch immer besonders skeptisch, um mich nicht von irgendwelchen Scharlatanen mit irgendeinem Hokuspokus hereinlegen zu lassen.

Das mir ein empathischer Tierkenner, der zuhause meine Tiergruppe beobachtet, einiges über das Verhalten und den Charakter der einzelnen Tiere erzählen kann, ist klar.

Das aber irgendjemand, der irgendwo sitzt, anhand des Fotos eines Tieres mit dem Tier telepathisch Kontakt aufnimmt und mir dann „Gesprächsinhalte“ erzählen will, daran glaube ich einfach nicht.

Ich denke, diese Leute schwafeln, ähnlich wie „Wahrsager“, eine Menge allgemeinverbindliches Zeug…irgendwas trifft ja dann immer zu und der verzweifelte Hilfesuchende greift nach jedem Strohhalm und lässt sich viel Geld aus der Tasche ziehen!


Ja, so dachte ich über dieses Thema…!


Bis zu jenem Abend…!


Ich denk also so spontan „Tierkommunikation“ und geb den Begriff ins Google ein und erhalte natürlich 100000 Links!

Wie es so ist bei Internetrecherche, ich klickte diese und jene Seite an, diesen und jenen Link und las mich durch diverse TK-Homepages, las, wie das Vorgehen allgemein ist (man schickt ein Foto des Tieres, mit einigen Eckdaten wie Alter, Geschlecht etc. und die Fragestellung und erhält dann telefonisch oder schriftlich einen Bericht über das „Gespräch“, eine Sitzung kostet 30-40 Euro) und landete schließlich auf einer TK Seite, die anders war.

Sehr esoterisch, sehr seltsam, aber irgendwie ansprechend. Die TK erwähnte insbesondere, dass sie mit Katzen zusammenlebe, während ich bei vielen anderen TK gelesen hatte, dass sie eher auf Hunde und Pferde „spezialisiert“ sind.

Spontan wählte ich die angegebene Telefonnummer.



Fortsetzung folgt...
 
Zuletzt bearbeitet:
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FORTSETZUNG:


Und jetzt wird’s kraß!!!

Wie gesagt, ich habe zufällig diese Seite gewählt und spontan die Nummer angerufen, die Dame ist mir nicht bekannt, kann mich und meine Tiere in keinem Fall kennen und wohnt einige hundert Kilometer entfernt.


Ich geb hier einfach mal den Wortlaut des Gespräches wieder:

TK: meldet sich

Ich: Schönen guten Tag, (mein Nachnahme), ich interessiere mich für TK und wollte mich erkundigen, wie das bei Ihnen abläuft!

TK: Wir machen einen Termin aus, zu dem wir telefonieren und während des Gespräches nehme ich Kontakt zu Ihrem Tier auf und behandle Ihre Fragestellung. Ich bekomme visuelle Bilder geschickt, Sätze, manchmal nur Worte oder Gefühle übermittelt. Es ist weniger wie ein Gespräch, eher wie eine Flut von Informationen auf Fragen meinerseits.
Ein Foto des Tieres können Sie mir mailen, das muß aber nicht sein. Weitere Angaben möchte ich nicht haben.

Ich: Aha!

TK: Ich sehe, es geht um einen schwarzen Kater!

Ich (leicht verunsichert): Ja!
(mein Verstand flüstert abfällig: Ha, die Trefferquote ist recht hoch, das war geraten!“)
Allerdings hatte ich ja noch nicht einmal erwähnt, um welche TIERART es sich handelt…!

TK: Er hat Probleme mit seinem Bein!

Ich (sehr verunsichert): Ja!

TK: Mit seinem linken Vorderbein…

Und bevor ich schadenfroh krähen konnte: Ätschibätsch, falsch geraten, is sein linkes Hinterbein…

TK: …oh, nein, ich sehe gerade, DAS ist der Tigerkater!

Ich (mit Gänsehaut): Äh, ja, stimmt! Ich habe einen Tigerkater, der links Vorderbeinamputiert ist…

TK: …ja, ich bekomme hier immer „Schulterstumpf“ gesagt, deshalb dachte ich erst, es wäre der Schwarze, zu dem hatte ich direkt Kontakt, als Sie anriefen. Aber der Tigerkater spricht hier ständig mit, die beiden haben eine sehr starke Verbindung. Er nennt ihn seinen Vaterkater!

Ich (völlig fertig): Ja, das war vom ersten Moment an so, dass die zwei sich mochten…

TK: Der Tigerkater hat den schwarzen willkommen geheißen und zeigt und erklärt ihm alles!
Er hat ihm erklärt, was eine Amputation ist und dass man gut mit drei Beinen leben kann und trotzdem klettern und laufen kann…

Ich: ------

TK: Für Ihren schwarzen Kater steht sein krankes Beinchen nicht im Vordergrund, für ihn ist viel wichtiger das schwere Trauma, dass er als Baby erlitten hat! Er sagt, die Dunkelheit in mir kämpft gegen das Lebendige…Sie können Sich das vorstellen wie Depressionen bei Menschen!

Ich: *heul* *schnief*



Wir haben dann nach einigen weiteren Bemerkungen von ihr, die mich genauso von den Strümpfen holten und genauso zutreffend waren, wie alles vorher, einen Gesprächstermin für einige Tage später ausgemacht, das eigentliche Beratungsgespräch.


Auch in diesem Gespräch hat sie mir Internas gesagt, die sie einfach nicht wissen konnte.

Dazwischen waren auch viele emotionale Dinge, die ich ihr ohne diese konkreten Fakten, die dazwischen immer wieder auftauchten, niemals abgenommen hätte.

Zum Beispiel fragte sie Willow, wie er sich fühle im neuen Zuhause.

Er fühle sich gut und geliebt, mich mag er, denn: „…sie lässt mich sein, wie ich bin!“


Was er sich wünsche?

Er möchte gerne gelobt werden! (Das hat mich ganz tief berührt und betroffen gemacht, während ich nämlich z.B. Luna immer lobe für ihre Stärke…und Frodo, wenn er was schafft usw., habe ich Willow immer erzählt, dass er willkommen ist und ich ihn liebhabe…aber ich hab ihn nie gelobt!)

Nach wie vor wusste die TK auch während des zweiten Gespräches weder wie viele Tiere, noch welche Tiere ich habe, geschweige denn, wie sie aussehen oder heißen!

Dennoch konnte sie mir Dinge in der Wohnung, die Willow oder Lino beschrieben oder auch Charakteristika einzelner Tiere beschreiben.

Eine weitere bemerkenswerte Aussage: Willow liebt das F.

Ich: Wie, das F?

TK: Ich weiß nicht, was das bedeutet, ich bekomme nur diesen Buchstaben.

Ich (grübelnd): Futter?

TK: Nein, das Futter schmeckt ihm, ist ihm aber nicht so wichtig. Er frisst alles!

(Stimmt, Willow ist überhaupt nicht wählerisch, er frisst tatsächlich alles, was bei Katzen ja eher unüblich ist!)

Ich: F? Fenster? Fensterplatz?

TK: Nein, das F gibt ihm Sicherheit und Geborgenheit und Ruhe! So wie es sich anfühlt, ist es ein anderes Tier…

Ich (schlag mir vor die Stirn): FRODO!!! Ich hab einen Kater, der Frodo heißt und Willow liegt viel bei ihm und schläft neben ihm.

TK: Ja, das ist das F!



Sie befragte Willow natürlich auch nach seinem Bein.
Er übermittelte ihr: es kribbelt, manchmal spüre ich es nicht, es zieht, es schmerzt manchmal…es möchte ausruhen.

TK: Ihr TA ist eine Frau?

Ich: Nein!

TK: Das ist eigenartig, Willow sagt, der Tigerkater hat ihm ja schon gezeigt, wie es mit drei Beinen ist. Willow findet, er ist mit drei Beinen nicht hässlich und nicht langsam und die Frau hat ja gesagt, eine Amputation ist das Beste!

(Willow war mit Gaby damals bei eine Fachärztin für Kleintierchirurgie in Aachen, dort wurde er geröntgt und untersucht und die Ärztin hatte sich für eine Amputation ausgesprochen!)




Die beiden Telefonate mit der TK haben mich völlig aufgewühlt und einige meiner Überzeugungen ordentlich auf den Kopf gestellt.

Ich habe mit Menschen, die mir nahestehen, darüber gesprochen und tagelang versucht, irgendwelche rationalen Erklärungen für das Ganze zu finden. Es ist mir nicht gelungen.


Dann hab ich aufgehört, herum zu rationalisieren und die Gesprächsinhalte angenommen.

Ich habe viel mit Willow gesprochen, ihn gelobt (was ich nun jeden Tag tue) und ihm für sein Vertrauen gedankt. Dabei starrte er mich an, als wolle er jedes Wort von meinen Lippen lesen!

Ich habe mich vor Lino hingesetzt und ihm gedankt, dass er Willow so empfangen hat und ihn begleitet…!


Beide Kater sind „aufgetaut“, beide suchen mehr als vorher meine Nähe.


Willow hat mich vorige Tage zum ersten Mal von sich aus länger berührt und richtiggehend Körperkontakt aufgenommen.

Ich schmuste mit ihm (er lag neben mir auf der Couch) und legte meinen Kopf neben ihn, da ist er mit beiden Pfoten zu meinem Gesicht gegangen und hat ganz vorsichtig (er hat sonst oft beim Spielen die Krallen raus) in meinem Gesicht herum gepfotelt.
Er hat mir die Pfoten auf den Mund gelegt, dann hab ich dagegen gepustet und gesummt, das fand er toll, seine Augen wurden immer größer...!

Und dann hat er mein Gesicht abgeschnüffelt und mir ganz sanft die Augenlider geleckt...!


Die vielen Brandwunden überall an seinem Körper, die man auf den Babyfotos sieht, sind alle vernarbt und auf ihnen wachsen schüttere weiße Haare, im Kontrast zu seinem lackschwarzen Fell.

Nun streichle ich diese Stellen immer ganz bewusst und küsse sie und sage ihm, wie schön ich diese Stellen finde, dass sie zu ihm gehören und er stolz darauf sein kann. Ich lobe seinen Mut und seine Tapferkeit, und wenn man ihn hier mit seinem armseligen Beinchen mühsam umherhumpeln sieht und sieht, welche Kraft es ihn kostet, es ständig in Schonhaltung zu haben, dann kann man nur Hochachtung empfinden für dieses tapfere Katzenkind.


Mit der bevorstehenden Amputation haben wir beide unseren Frieden gemacht!

Ich streichle sein krankes Beinchen immer und denke zwar bedauernd, wie schade es ist, dass es abgenommen wird, aber es ist ok, und ich bin froh, wenn die Last von ihm genommen wird.

Und ich glaube, das empfindet Willow ähnlich!


Heute bist du fünf Wochen bei mir, kleiner, tapferer Willow, und ich liebe dich sehr!

Du bist in jeder Hinsicht eine Bereicherung für uns und du gehörst zu uns und bist hier zuhause!


Heute in drei Wochen darf ich dich nach Hause holen, dann ist das Schlimmste überstanden!


Alles wird gut!!!
 
Hallo Willow,

ja, es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, die man nicht erklären kann...und m.E. auch nicht erklären muß.

Ich habe beim lesen eine Gänsehaut nach der nächsten bekommen und kann Dich nur ermuntern, genau so weiterzumachen.

Deine Beziehung zu den Tieren wird eine andere, sie wird inniger, intensiver und selbstverständlicher.

Ich freue mich von Herzen für Euch, für den lieben Willow, für Lino, für die anderen Tiere und für Dich!

Für die OP wünsche ich Willow von Herzen alles Gute!!!!!

LG
Claudia
 
Oh mein Gott...

Ich habe mich gerade durch den ganzen Thread gelesen und grad bei deinem letzten Beitrag kamen mir richtig die Tränen. Ich musste mich echt zusammenreißen.

Ich drücke euch wirklich die Daumen, dass alles weiterhin gut läuft für euch. Ich wünsche dir weiterhin viel Liebe von Willow und deinen anderen Tieren, du hast es verdient. Und sie haben dich verdient.
Du kümmerst dich so rührend um sie.

Alles, alles gute.
 
Danke euch, ihr Beiden!


So, in den letzten Tagen haben sich die Ereignisse etwas überstürzt...!


Willows krankes Beinchen hat letzte Woche an der verbrannten Stelle über dem zertrümmerten Fersenbein Wundstellen entwickelt und sich entzündet!

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Er ließ mich natürlich keine Wundversorgung machen...!


Seit Freitag bekommt er AB und ein entzündungshemmendes und schmerzstillendes Medikament!

Wichtig war zunächst, dass er keine Schmerzen leidet und keine Sepsis (Blutvergiftung) bekommt!

Gestern morgen kam Willow mir müde und unlustig vor (er hat auch kaum gefressen), deshalb waren wir mittags in der Tierklinik, er wurde untersucht, die Wunde wurde etwas gesäubert und mit Rivanol und anschließend Kochsalz gespült.
Dann kam eine Hydrokolloid-Platte auf die Wundstelle und anschließend wurde das Beinchen im angewinkelten Zustand abgepolstert, verbunden und getaped!

Das heißt, der arme Kerl hat jetzt einen Knubbel groß wie eine Männerfaust an der rechten Hüfte nach außen stehen...!


Er war unglaublich tapfer, hat sich erstmals im Kennel nicht beschmutzt und ist nach wie vor mir gegenüber total anhänglich!

Die erste halbe Stunde hat er hier wie ein Maikäfer aufm Rücken gelegen und hatte keine Körperkontrolle!

Dann ist er aufgestanden, hat sich aber ständig um die Körperlängsachse gedreht und ist umgefallen.

Jetzt hat er aber mittlerweile gelernt, sich halbwegs fortzubewegen, er hat gut gefressen, das Katzenklo benutzt und läßt sich beschmusen!


Da auch die Ärztin in der Tierklinik zu einer raschen Amputation riet und ich dem Kleinen diese Verbandstorturen nicht noch zweieinhalb Wochen zumuten will, habe ich nun heute morgen alles versucht in die Wege zu leiten, dass Willow in dieser Woche schon amputiert wird.



Und nu ist alles in trockenen Tüchern...!

Willow wird nun definitiv am Mittwoch morgen um 7.30h operiert!

Er wird von meinem TA operiert in seiner Praxis!

Es ist der TA, der bei der 12 Wochen (!) alten Luna die schwere, beidseitige Augen-OP hervorragend durchgeführt hat...ich vertraue ihm blind!!!

Und ich vertraue ihm in Punkto Nachsorge und Einschätzung, wann Willow nach Hause darf. Das entscheide nicht ich, sondern mein TA.


Zur Zeit ist geplant, dass ich ihn entweder Freitag oder Samstag holen darf, dies wird der TA jedoch abhängig von seinem Zustand entscheiden.

Damit hab ich jetzt auch alle weihnachtlichen Termine abgesagt, ich bleib zuhause und tue das, was ich immer tue: Krankenpflege!


Überaus dankbar bin ich meiner Chefin, die ganz selbstverständlich heute morgen, nach Berichterstattung meinerseits, sagte, dass ich den Montag und Dienstag definitiv frei nehmen darf, optional je nach Willows Befinden auch länger (obwohl ich in diesem Jahr keinen Urlaubsanspruch mehr habe, daher war die Amputation ja auf den 5. Januar terminiert!)!


Ja, so froh ich bin, dass nun Willow bald um sein krankes Beinchen im wahrsten Sinne des Wortes "erleichtert" wird, so übel wird mir jetzt schon, wenn ich an Mittwoch und die folgenden Tage denke...!


"Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust...!"
 
Ich drücke Willow alle Daumen, dass er die OP gut übersteht.

Mit Dreibeinern + Amputationen kenne ich mich nicht aus, aber so wie Willows Beinchen aussieht, wird das ganz sicher eine Erleichterung sein.

Außerdem ist er bei Dir + der Katzenbande allerbestens aufgehoben! 🙂
 
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Was für eine rasante Entwicklung.

Die Geschichte von der TK ist wirklich unglaublich. Ich sass hier auch mit Gänsehaut und Tränen in den Augen.

So hat Willows Beinchen entschieden wie es weitergeht. Wer weiss, wofür es gut ist.
Ende dieser Woche hat der Süsse das Schlimmste überstanden.
Ich werde an ihn denken und die Daumen drücken das er alles gut und schnell hinter sich bringen wird.
 
Alles, alles Gute für die OP! Das wird schon 🙂!
 
So hat Willows Beinchen entschieden wie es weitergeht. Wer weiss, wofür es gut ist.

Ja, Christine, das Gefühl hab ich irgendwie auch...es muß wohl so sein!


Dank euch für eure aufmunternden Worte...!
 
Auf jeden Fall sind hier im Forum viele Leute die an Euch denken und die Daumen drücken.
An Weihnachten hat der Süsse alles überstanden und kann endgültig in sein neues Leben starten 🙂
 

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